Verhalten des Menschen bei Aggressionen der Grauen (Diskussion)

Diskutiere Verhalten des Menschen bei Aggressionen der Grauen (Diskussion) im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Habe vor kurzem mal um eure Hilfe gebeten mit meinen Gonzo weil er so agressiv ist!Ich habe alles getann was ihr mir empfohlen habt!Aber er ist...
@ Ingo und Alfriedo

Ich kann Eure Meinungen verstehen und teile Eure Ansichten.

Ebenso herzlichen Dank für die von Ingo genannten Bücher, ich werde mir bestimmt in der nächsten Zeit das ein oder andere zulegen.
Das Leben mit Papageien ist teilweise schon sehr schwierig und erfordert eine Menge Einschränkungen für Mensch und Tier.
Wir haben ja auch das Problem, dass unser Hahn sehr dominant gegenüber meinem LG ist und wir haben uns angewöhnt im Falle eines "Angriffs" dann auch zu reagieren und zwar genau in der Form in der es die Grauen untereinander auch machen. Das ist dann ein sehr kurzes Scheuchen (vielleicht 5 Sekunden) oder ein ganz leichtes Zwischen ins Bein.
Wenn man schon miteinander in der Wohnung lebt (wir haben zum Glück seit 2 Jahren ein Vogelzimmer, was für Mensch und Tier sehr viel mehr Zufriedenheit brachte) und die Agressivität unseres Hahnes ist wesentlich zurückgegangen.

Aber ich fände es gut, wenn wir vielleicht mal einen eigenen Thread über das Verhalten des Menschen bei Aggressionen der Grauen aufmachen würden und diesen Thread speziell wieder GeriAppi überlassen, damit wir ihr bei ihrem persönlichem Problem weiterhelfen können.
Was meint Ihr?
LG
Kat

Vielleicht mal ein Wink an die Modis, hier irgendwo ein abgetrenntes Thema zu machen. :0- Vorschlag von mir wäre der Punkt, an dem carpsite sich mit eingebunden hat (S.3, P.23). Danke für die Anregung, Kat. :trost:
 
Wie kann sich der Papagei, wenn er also gerade seine aktive Zeit hat, im Bauer so beschäftigen, dass seine beachtlichen mentalen und physischen Fähigkeiten auch Beanspruchung finden? Die Vielfalt ist unter den hier gegeben Umständen schnell erschöpft.

Ich behaupte: Nein. Zum einen beschäftigen sich bei uns -und sichernicht nur bei uns- auch die Familienmitglieder, bei denen die Vögel im Käfig bleiben müssen mit den Tieren, zum anderen lasse ich mit immer wieder etwas neues zum Beschäftigen einfallen. Ich behaupte, meine -und sichernicht nur meine Wohnungsvögel- haben mehr abwechslungsreichen input als die meisten Aussenvolierengraupapageien bei der üblichen From der Paarhaltung. Optisch und akustisch geben bei uns eine gut vier Meter breite Fensterfront und etliche andere Haustiere im Blickefeld zusätzlichen input. Auch das ist sicher nicht nur bei uns so.
Wenn nun der Papagei wieder Freiflug genießt, muss er ja an allem Möglichen gehindert werden, zu seinem Schutz und natürlich zum Schutz der "Schwarmmitglieder" die nicht die Fähigkeit haben, dem Treiben Grenzen zu setzen, und auch zum Schutz des Interieurs der Wohnung. Das Tier will Anteil am Leben der Menschen in seinem Umfeld haben. Er versteht aber die ständigen Gebote und Verbote nicht.
Nein, er versteht deren Sinn nicht. Das Verbot als solches versteht er absolut. Ebenso, wie er im Freiland versteht, dass er den Kopf aus der Nisthöhle des Nachbarn herauszuhalten hat, den vor sich hin dösenden Bruder der Mutter nicht nach Herzenslust bespielen darf und sich nicht einem Serval vor die Füsse setzen sollte. Auch ein freilebender Papagei muss sich viele Dinge merken, die er dem sozialen Umfeld und seinem Leben zuliebe unterlassen muss. Das ist auch eine Form von intellektuellem Training. Verbote im Haus nutzen daher Fähigkeiten, dei der Vogel im Freileben auch anwenden muss.

Noch weniger die damit verbundenen Disziplinierungsmaßnahmen. Nur Ablenkung und alternative Beschäftigung kann ihn sinnvoll abbringen,

Ist mir so zu dogmatisch. Kommt er in Afrika dem Nachbarn der Ruhe will hektisch in die Quere, brät der ihm eines über und gibt ihm mitnichten anderweitige Beschäftigung.

doch die Aufmerksamkeit richtet sich unweigerlich auf jene Objekte oder Tätigkeiten, die der Mensch gerade im Visier hat. Das ist bereits ein Konflikt. Graupapageien haben eine gewisse Toleranz gegenüber Frustration, daher können sie es bei Dir aushalten, ohne auffällig zu werden. Bei Amazonen ist das schon ein wenig anders.

Sehe ich etwas anderes. GPs sind IMHO in vielem sensibler als Amazonen und Aufmerksamkeit auf Objekte, mit denen die Menschen umgehen ist ja nicht intrinsisch verkehrt. Der freilebende Papagei sieht auch den Nachbarn mit einem netten Aststück spielen und nimmt dennoch keinen psychischen Schaden, wenn er dem das nicht abnehmen darf. Zudem ist es gängige Praxis vieler Halter, dem Vogel etwas zu geben, dass dem ähnelt, mit dem der Mensch sich gerade beschäftigt. Schreibe ich, bekommt ein neugieriger Vogel von mir einen Kuli ohne Mine, um nur ein Beispiel zu nennen.

Deine Papageien bleiben agil und neugierig, das ist ja schön.
Stressärmer wäre es wahrscheinlich trotzdem, für Mensch und Tier, wenn sie ein eigenes Reich hätten, in dem sie unbehelligt und uneingeschränkt ein breit gefächertes Verhalten ausleben könnten. Dem hast Du ja ebenfalls schon mehrfach zugestimmt.
Demnach müsste ganz ernsthaft hinterfragt werden: Ist Wohnungshaltung von Papageien überhaupt sinnvoll? Bei einer konsequenten Verneinung würde sich die Verhaltenslenkung durch Dressur oder Disziplinierung nach Papageienart ebenfalls erübrigen.

Dem widerspreche ich ja nicht. Ich möchte aber anmerken, dass ein großer Fokus auf Stressarmut leicht in Reizarmut abdriftet und das ist unbedingt zu vermeiden. Man unterscheidet auch nicht umsonst Distress und Eustress. Ich stimem aber zu: Wenn Papageienhaltung den Tieren voll gerecht werden soll, muss es eine Schwarmhaltung mit Rückzugsmöglichkeiten sein. Aber unter 100qm bringt das wenig und kaum einer kann das bieten.
In letzter Konsequenz sollte man keine Papageien, gar keine Haustiere halten.
Wenn man aber sieht, wieviel Artenschutzengagement aus Heimtierhaltung erwächst und zwar gerade auch aus Wohnungshaltung, relativiert sich das ganze wieder.
Tierhaltung ist egoistisch. Klar und die Bedingungen sind fast immer suboptimal -auch in einer großen Freivoliere, die Faktoren sind dort nur andere.
Aber die Bedingungen fü rein Individuum (nicht für die Art) im Freiland sind ebenfalls meist erheblich suboptimal und der Kampf ums Überleben ist ein harter.
In Menschenobhut wird auch manches belastende der natürlichen Umwelt reduziert und es bleibt zB viel mehr Zeit für Spielverhalten. Das wird vom Vogel sicher subjektiv nicht als negativ empfunden. Generell glaube ich, dass Tierhaltung und auch Wohnungshaltung von Papageien nicht immer individuelles Leid erzeigen muss-aber natürlich sehr leicht kann.
Der im Wohnzimmer geborene Vogel kennt sein lebensumfeld nicht anders und ein Großpapagei läßt sich durchaus sinnvoll artgerecht naturfremd beschäftigen.
Sein angeborenes Verhaltenspotential bedingt nicht, dass naturidentische Lebensuimstände nötig sind, um dieses vollständig zu befriedigen und es ihm gut gehen zu lassen. Bei sehr stenöken und kognitiv tiefer stehenden Arten ist das anders, aber davon reden wir hier nicht.
Bei einem Posting weiter oben habe ich ja von meinen eigenen Papageien berichtet. Ich habe geschrieben, dass es die Menschen sind, die den Papagei durch ihr Verhalten zu Reaktionen so oder anders herausfordern. Ich würde das gar nicht Dominanzverhalten nennen wollen, wenn der Papagei beißt, sondern schlichtweg ein Kommunikationsproblem.
Manchmal ja, manchmal nein. Oft beisst der Papagei durchaus, weil er ausprobieren möchte, ob er den menschlichen Partner dominieren kann und in der Flegelphase kommt diese Motivation oft vor. Das kannst Du mir nicht ausreden.
Dieses könnte man umgehen ebenfalls durch einen Verzicht auf die direkte Einbindung ins Familienleben, weil die meisten Menschen im Umgang mit Papageien einfach überfordert sind.
Ohne Zweifel. Aber wir könnten auch einen ebenso komplexen endlosen thread über nicht tiergerechte Aspekte der Freivolierenhaltung in der üblicherweise praktizierten Form starten.

Bei mir waren die Papageien nicht direkt ins Familienleben integriert. Wer Lust hatte, sich auf den Vogel einzulassen, konnte das tun. Es blieb bei Freiwilligkeit, auch von Seiten des Papagei. Allerdings mussten meine Papageien auch viel Zeit in einem Bauer verbringen. Das wollte ich heute nicht mehr. Sie durften auch oft fliegen, zeitweise sich auch ganz frei in der Wohnung bewegen. Konflikte gab es zwar selten, dafür aber Schäden und Dreck, was ebenfalls nicht ignoriert werden kann. Dieses möchte ich heute auch nicht mehr und ich wollte auch nicht ständig hinter dem Tier her sein um es von seinem Treiben abzubringen oder hinter ihm her zu putzen. Okay, meine Angelegenheit. Aber auch die des Papageis, der eben nicht ständig verfolgt wird.

Ja, das ist Deine Geschichte. Eine von vielen. Ich möchte anfügen, dass auch ich mich meinen Papageien nicht aufdränge. Alles ausser verbalen Kontakten und zum Schutz der Vögel nötigen Aktionen geht von Ihnen, nicht mir aus.

Ganz sicher ist das Leben für einen Papagei in einer artgleichen Gruppe in einer geräumigen Voliere am stressärmsten und für die Menschen im Haushalt ebenfalls. Die zeitweise Beschäftigung mit ihnen sei ungenommen, dafür aber zwanglos.
Zweifelsohne, wobei der Knackpunkt an der sinnvollen Definition von Gruppe und damit unmittelbar assoziiert "geräumig" liegt.

Das lustige am Ganzen ist, dass wir beide in der Einstellugn zum Vogel glaube ich gar nicht so weit auseinander liegen. Aber interessante Diskussion.
 
Die Geschichte hat man im Fernehen vor ca.3 Jahren gebracht!

Sorry, da bist Du einem Märchen aufgesessen. Möglich ist eben nicht alles. Gerade zu den "Wolfskindern" gibt es umfangreiche wissenschaftliche Studein. Die Situationen sind druchaus komplex, aber nie wurde ein Kind von Wölfen aufgezogen udn nie verhielt es sich deshalb wolfsähnlich, weil es im Rudel gelebt hat.
Das sind durchweg arme Geschöpfe. Viele dieser Geschichten stammen aus Indien und die allermeisten betroffenen Kinder sind geistig behindert und wurden deshalb ausgesetzt oder gingen verloren. Manche fanden tatsächlich Anschluss, in wenigen Fällen auch an Wölfe. Aber die Beziehungen waren immer ganz andere als Du beschreibst -wenngleich es faszinierende Fälle gibt.
Kein Wolfsrudel wird ein Menschenkind aufziehen. Es gibt keinen einzigen Fall, der diesbezüglich nicht genauestens untersucht wurde und bei dem nicht klar wurde, dass dei Situation anders lag. Die Entwicklung von Jungwölfen läuft ja auch ganz anders und viel schneller ab als die von Menschenkindern und so flexibel ist Canis lupus nicht.
Ein gesunder Mensch wird auch selbst unter Vierbeinern zum Zweibeiner werden und etliche typisch menschliche Eigenschaften zeigen, die gerade bei den meistzitierten Wolfskindern fehlen-da sie eben geistig behindert waren, schon vor dem Leben in der Wildnis..
Es gibt jede Menge Paper dazu.
Blumenthals Buch Kaspar Hausers Geschwister: Auf der Suche nach dem wilden Menschen gibt einen netten Überblick über die tatsächliche Situation und eignet sich als Einstieg, um sich in die Primärliteratur zu stürzen, wenn das einen interessiert..

Zu den anderen Themen ampfehle ich Dir die nähere Beschäftigungmit einigen der von mir gestern empfohlenen Paper.

Hi Ingo,

Den berichten zu folge ,war es kein Märchen.

Es sei den ,die Reporter haben das Mädchen so trainiert und daraus ein Fake
gemacht haben.

Sorry für das Out off Topic


Gruß Alex
 
Nenn mir den Namen des Mädchens und ich nenne Dir die entsprechenden Quellen zu den Untersuchungen.
KEIN einziger Fall ist belegtermassen so oder so ähnlich verlaufen, wie von Dir geschildert. Das kannst Du nicht wissen, die Medien posaunen ja fleissig anderes heraus und Fotos wie Filamaufnahmen scheinen das auf den ersten Blick meist zu bestätigen.
Aber das wissenschaftliche Interesse ist so groß, dass kein Fall, der es in die Medien schafft, ununtersucht bleibt.
Ich habe eine größere Quellensammlung dazu und kann sehr wahrscheinlich mit Daten dienen.
 
Hi Ingo,

Nenn mir den Namen des Mädchens und ich nenne Dir die entsprechenden Quellen zu den Untersuchungen.
KEIN einziger Fall ist belegtermassen so oder so ähnlich verlaufen, wie von Dir geschildert. Das kannst Du nicht wissen, die Medien posaunen ja fleissig anderes heraus und Fotos wie Filamaufnahmen scheinen das auf den ersten Blick meist zu bestätigen.
Aber das wissenschaftliche Interesse ist so groß, dass kein Fall, der es in die Medien schafft, ununtersucht bleibt.
Ich habe eine größere Quellensammlung dazu und kann sehr wahrscheinlich mit Daten dienen.

Ich versuche den Bericht zu finden.
Das Mädchen hat man auch gezeigt und diese verhielt sich in dem Beitrag wie ein Wolf.

Schick mir bitte die Quellen per PN damit wir den Theard nicht stören.

Gruß Alex
 
... Alles ausser verbalen Kontakten und zum Schutz der Vögel nötigen Aktionen geht von Ihnen, nicht von mir aus.

Das sollte der Ansatz für Informationen an die Hilfesuchenden sein.

Zweifelsohne, wobei der Knackpunkt an der sinnvollen Definition von Gruppe und damit unmittelbar assoziiert "geräumig" liegt.

Das ist sicherlich fallabhängig, sollte aber grundsätzlich möglichst großzügig ausgelegt werden.

Das lustige am Ganzen ist, dass wir beide in der Einstellugn zum Vogel glaube ich gar nicht so weit auseinander liegen. Aber interessante Diskussion.

So gefällt es mir am besten, auch wenn man auch mal anderer Meinung ist. :bier:
 
Hallo,

ich habe mal hier für GeriAppi ein neues Thema gebastelt, wo nun weiter über sein persönliches Problem geschrieben werden kann, damit es hier nicht untergeht.

Dieses Thema könnt ihr nun gern zur weiteren Diskussion benutzen, wobei ich es gern komplett lassen möchte, da ja schon recht zu Anfang eine Diskussion aus verschiedenen Meinungen entstand, die bei Thementeilung ansonsten eher zwerpfückt würden.

Die Überschrift in diesem Thema habe ich mal entsprechend geändert und habe dieses Thema auch mal hier in unsere fetgepinnte Linkliste mit reingeschoben, da es wirklich sehr interessant ist (auch wegen der vielen Links) und man es so leichter wiederfinden kann.

Ich hoffe dieser Deal kommt allen entgegen :).
 
Danke Ingo und nix zu danken Kati, dafür bin ich ja auch da :trost: :D.

Kurz auch mal meine Meinung/Erfahrung dazu:

Viele von uns halten nun schon mal Papageien und dann ist es im gemeinsamen Zusammenleben wirklich hilfreich, wenn der Mensch den Papagei in gewissen Situationen leiten oder halt auch mal zurückpfeifen kann, was wie schon angesprochen auch zum Schutz der Tiere geschehen kann, je nach Situation.

Um dies zu erreichen, muss der Vogel lernen, sich dem Menschen auch mal unterzuordnen, was im natürlichen Schwarmgefüge auch täglich passiert, was Ingo ja schon hinreichend ansprach.

Es geht dabei nicht darum, den Vogel zu ärgern oder ihn unnötig zu unterdrücken oder zurechtzuweisen, es geht mehr darum, sie bei Bedarf im Rang unter sich zu setzen, damit man zur Not auch ohne viel tam tam eingreifen kann und Bisse soweit es geht vermieden werden.
Man macht sich eher die natürlichen Verhaltensweisen zu nutze, um die Tiere besser händeln zu können und auch um gegen Bisse vorzubeugen.

Wenn der Mensch sich seinen höheren Rang erst mal erarbeitet hat, bedarf es auch kaum noch weiterer Maßnahmen und wenn, dann reicht meist ein kurze neue Klarstellung und es herrscht wieder für längere zeit Ruhe, so zumindest meine Erfahrung.

Ich bin folgendermaßen vorgegangen:

Zum einen haben wir das völlige Ignorieren mit einfach Hand weiter hinhalten versucht, was zum Teil auch schon recht gut wirkte, was aber wohl auch von Charakter abhängig unterschiedlich erfolgreich ist. Man versucht so halt, sich dem Biss zu stellen, nicht zurückzuweichen, sich quasi nicht unterbuttern zu lassen. Dabei ist es oft besser, die Hand zu einer Faust zu formen, da dann die Haut recht straff gespannt ist und nicht ganz so leicht zum Zwicken zu packen ist.
Manche Vögel scheinen dadurch schon verunsichert und lassen das Zwicken sein.

In hartnäckigen Situationen bin ich einen Schritt weitergegangen:
Mit der Arm und der Hand als Faust habe ich den betreffenden Vogel einfach unter einem deutlichen nein von seiner Sitzposition geschoben, sodass er ausweichen musste. Dabei muss man natürlich auch sanft vorgehen, ich rede hier nicht von wegschießen, sondern von wegschieben :D.
Dabei geht es darum, den Vogel zu signalisieren, das man keine Angst vor seinen Bissen hat und sich seinem Angriff stellt, halt: "Bis hier hin und nicht weiter, ich lasse mir nicht auf der Nase rumtanzen !"

Das hat bei uns eigentlich auch schon gereicht um im Rang nach oben zu kommen.

Bei sehr aggressiven Vögeln, die nicht lange mit dem Zuzwicken fackeln, kann man auch gut einen kurzen Stock als Armverlängerung zum Wegschieben und Tragen benutzen, was Ingo auch schon an anderer Stelle ansprach. Alternativ hat sich auch ein Sofakissen als Schutzschild und zum Wegschieben bewährt.
(Zur Sichterheit: Stock oder Kissen nur zum Wegschieben benutzen, niemals damit schlagen oder ähnliches, aber das versteht sich hoffendlich von selbst. Es geht mehr darum die Bisse in diese Gegenstände abzuleiten, um selbst nicht daran glauben zu müssen :zwinker:.)
Wir persönlich mussten davon aber bisher keinen Gebrach machen.

Parallel haben wir auch das gezielte Auf- und Absteigen geübt, was sich im Alltag auch in den verschiedensten Situationen bewehrt hat.
Daneben haben unsere Grauen auch gelernt, was nein heißt, ist wirklich besonders praktisch, wenn sie was anstellen/anknabbern wollen was wirklich tabu ist, je nachdem auch zu ihrem Schutz, aber dies sprach Ingo ja auch schon an.

Wenn sie was unerlaubtes annagen wollten, habe ich sie unter einem deutlichen Nein dort weggesetzt und ihnen gleich eine Alternative zum Nagen angeboten, was sicher wichtig ist, um damit auch Erfolg zu haben, da Papageien nun mal "Nager" sind und die diesen Trieb auch ausleben können müssen :+schimpf.

Dieses alles wirkt ebenfalls vorbeugend gegen Dominanzverhalten und dadurch bedingte Bisse.

Ansonsten leg ich keinen Wert auf irgendwelche Kunststückchen und meine Vögel dürfen sich auf ihre Art und Weise ausleben und beschäftigen.
Wir haben drei unser vier Papageien von klein auf, sowie ein älterer Wildfang und mit keinem Vogel haben wir bisher ernsthafte Probleme gehabt, weder in der Flegelphase, Pubertät oder jetzt als erwachsene Tiere während der Brutzeit (Brutgelegenheit jedoch keine vorhanden).
Wir müssen auch kaum noch eingreifen, da die Fronten und Regeln soweit geklärt sind und dementsprechend friedlich läuft es bei uns auch ab und unseren Papageien können wir somit sicher auch mehr Freiraum geben, wovon sie letztendlich sicher auch profitieren und mehr Abwechslung bekommen.

Ob man nun Papageien überhaupt halten sollte, ist sicher eine andere Frage, die auch schon an anderen Stellen diskutiert wurde. Ich denke, da gehen die Meinungen eh auseinander, egal ob man nun die Haltung in einer Zimmervoliere, im Vogelzimmer oder in einer riesigen Außenvoliere betrachtet. In allen Haltungsvarianten kann es gegebenenfalls zu Übergriffen kommen und dann ist es schon von Vorteil, wenn der Mensch "die Hosen an hat", zumindest meine Meinung :).

Zum Schluss möchte ich aber noch anfügen, dass man immer überlegen sollte, warum der Vogel evtl. gerade gebissen hat oder es drauf anlegte. Nicht immer ist Dominanzverhalten die Ursache und man muss gegebenenfalls anders handeln :+klugsche.

Papageien beißen auch aus Angst zu, wenn sie z.B. zu sehr bedrängt werden oder in die Ecke getrieben werden, quasi als letzte Notwehr.
Hier gilt besonders bei scheuen Vögeln, erst mal einen Schritt zurückzuweichen, die Fluchtdistanz des Tieres zu wahren und das Vertrauen zu gewinnen indem man den Vogel sich erst mal richtig einleben lässt, mit ihm spricht und nach und nach mit Leckerlis lockt usw.
In diesem Fall wäre das hier weiter oben besprochene sicher falsch und kontraproduktiv, da das Angstverhalten nichts mit Rangverhalten zu tun hat.

Papageien brauchen auch ihre eigene Freizeit, wo sie tun dürfen, was ihnen beliebt und wo der Mensch sie nicht bedrängt, mit ihnen schmusen oder spielen will. Wenn man es da übertreibt und der Vogel nur tun soll, was man selbst gerade will, geht der Schuss schnell nach hinten los und man fängt halt eine, weil das Tier sicher auch zu recht genervt ist und mal tun möchte was ihm beliebt. Daher gut beobachten, wann der Vogel bereit für menschlichen Kontakt ist.

Papageien haben auch ihre Ruhephasen, wo sie nicht bedrängt werden wollen und Siesta halten wollen. Wer diese Phasen nicht beachtet und trotzdem mit den Vögeln aktion haben möchte, braucht sich ebenfalls nicht zu wurden, wenn der müde Vogel genervt zulangt.

Man muss also auch auf die Verhaltensweisen der Tiere achten, in welcher Stimmung sie gerade sind und man sollte auch die Körpersprachen kennen ( klick), dann lassen sich viele Bisse schon im Voraus verhindert, da viele Papageien nicht ohne Vorwarnung zuzwicken :).

Papageien sind von Natur aus auch revierbezogen und stecken oft ihre Voliere als ihr Reich ab, was man ihnen auch soweit es geht zubilligen sollte. Daher darin so wenig wie möglich den Vogel stören und sein Reich als seins achten, dann kommt es diesbezüglich auch weniger zu Übergriffen am und ums Gitter herum.

Papageien haben zur Brutzeit einen großen Beschützertrieb für ihren Partner, Küken, Nistkasten und Umgebung, sicher aus verständlichen Gründen, sie wollen ihre Familie einfach schützen. Daher reagieren sie zur Burtzeit besonders leicht aggressiv und man sollte sich dann besser zurückhalten um die Tiere nicht unnötig zu stressen.

So, das war mein kleiner Senf dazu :D.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich würde den begriff agressiv bei den grauen erstmal deffinieren.(kann ich aber nicht)
im laufe der jahre habe ich viele graue gehabt, aber der begriff agressiv wäre mir bei keinem unter gekommen.
für mich gibt es scheue, ängstliche, zurückhaltende ,neugierige, aufgeweckte zufriedenen, unzufriedene, kranke und gesunde tiere.
z.z . leben bei mir 7 graue, ich habe keine aussenvoli , sondern sie leben in ihrem eigenem raum, wenn auch erst seit kurzer zeit, trotzdem konnte ich noch nie feststellen das es agressivität gab oder gibt..natürlich gibt es untereinander rangeleien, nicht immer ist friede freude eierkuchen angesagt..meistens verhalten sich die tiere auch ganz anders als die vorbesitzer sie beschreiben... aus einem kuscheltier wird da aufeinmal ein papagei der nicht angefasst werden möchte, obwohl er an mir hochklettert und sich auf die schulter setzt, aus einem sehr bösen vogel wird ein ausgeglichener und zufriedener vogel..ich habe keine kuscheltiere und wie schmerzhaft der biss eines grauen ist weiss ich auch..warum beissen sie.. entweder komme ich ihnen zu nahe oder ich bin da, wo ich besser nicht sein sollte..oder aber der vogel mag keine frauen, habe ich auch dabei . ich unterhalte mich sehr viel mit den geiern, aber ich lasse sie auch in ruhe. erziehung was ist das? wie geht das, muss ich nicht haben. ich komme auch so ganz gut mit der truppe aus..vieleicht weil ich sie sehr gut beobachte und die körpersprache einigemasen verstehe.. wenn man abgabe-tiere hat, bleibt einem wohl auch garnichts anderes übrig, als genau hin zu schauen..
um zu verstehen ..leckerli nehmen alle aus der hand und durch das gitter den schnabel streichen oder das füsschen ist auch schon mal drin..

bei brütenden papageien wäre der begriff (brutverhalten angebracht)wohl nicht agressiv



lg, Irmgard
 
Hi Irmgard,

ich würde den begriff agressiv bei den grauen erstmal deffinieren.(kann ich aber nicht)
im laufe der jahre habe ich viele graue gehabt, aber der begriff agressiv wäre mir bei keinem unter gekommen.
für mich gibt es scheue, ängstliche, zurückhaltende ,neugierige, aufgeweckte zufriedenen, unzufriedene, kranke und gesunde tiere.
z.z . leben bei mir 7 graue, ich habe keine aussenvoli , sondern sie leben in ihrem eigenem raum, wenn auch erst seit kurzer zeit, trotzdem konnte ich noch nie feststellen das es agressivität gab oder gibt..natürlich gibt es untereinander rangeleien, nicht immer ist friede freude eierkuchen angesagt..meistens verhalten sich die tiere auch ganz anders als die vorbesitzer sie beschreiben... aus einem kuscheltier wird da aufeinmal ein papagei der nicht angefasst werden möchte, obwohl er an mir hochklettert und sich auf die schulter setzt, aus einem sehr bösen vogel wird ein ausgeglichener und zufriedener vogel..ich habe keine kuscheltiere und wie schmerzhaft der biss eines grauen ist weiss ich auch..warum beissen sie.. entweder komme ich ihnen zu nahe oder ich bin da, wo ich besser nicht sein sollte..oder aber der vogel mag keine frauen, habe ich auch dabei . ich unterhalte mich sehr viel mit den geiern, aber ich lasse sie auch in ruhe. erziehung was ist das? wie geht das, muss ich nicht haben. ich komme auch so ganz gut mit der truppe aus..vieleicht weil ich sie sehr gut beobachte und die körpersprache einigemasen verstehe.. wenn man abgabe-tiere hat, bleibt einem wohl auch garnichts anderes übrig, als genau hin zu schauen..
um zu verstehen ..leckerli nehmen alle aus der hand und durch das gitter den schnabel streichen oder das füsschen ist auch schon mal drin..

bei brütenden papageien wäre der begriff (brutverhalten angebracht)wohl nicht agressiv



lg, Irmgard


Aggression gehört bei Papageien zum natürlichen Verhalten und ist notwendig um in der Natur zu überleben. Im Schwarm wird die Rangordnung ausgefochten, der Partner wird beschützt, das Revier und die Brut muss verteidigt werden. Gerade in der Brutzeit ist daher aggressives Verhalten für freilebende Papageien wichtig um zu überleben.


Aggressionen gehören zur dem natürlichen Brutverhalten.

Lieben Gruß


Alex
 
Klar , Aggression ist normal und soll nicht unterdrückt werden.

Aber wie Du sehr richtig schreibst und komischerweise nicht fett druckst:

Im Schwarm wird die Rangordnung ausgefochten, der Partner wird beschützt, das Revier und die Brut muss verteidigt werden.

Und wenn der Vogel menschliche Mitbewohner als Schwarmgenossen ansieht, ist es absolut legitim, wenn die sich auch wie welche verhalten und auf Dominanzverhalten ebenso reagieren wie andere dominante Vögel.
Im Schwarm wird die Rangordnung ausgefochten -ganz genau, wenngleich vereinfachend ausgedrückt-und für den Umgang mit Wohnzimmervögeln ist es stark erschwerend, wenn die Vögel sich dabei eine hohe Position erarbeiten. Dem empfehle ich daher vorzubeugen.
Um mehr geht es hier doch gar nicht.
Keinem Vogel soll natürliches Verhalten ausgetrieben werden, der Mensch soll vielmehr lernen, sich derart mit dem Vogel zu arrangieren, dass friedliche Koexistenz die Regel ist und Aggressionsverhalten nicht ausufert, sondern einen gewissen Ritualisierungsgrad erreicht -wie im Vogelschwarm.
Der Mensch kann den Papagei dann wo notwendig dirigieren (in den Käfig gehen, lebensgefährliche Knabbereien unterlassen), ohne Zwangsmassnahmen nötig zu machen oder den Vogel zu erschrecken, indem er eben einfach in seiner "Vorgesetztenrolle" agiert.
 
Bei den Grauen fand ich auch nichts Aggressives, schon eher etwas Defensives. Bei meinem Charlie, der Blaustirnamazone, hatte man es mit einem ganz anderen Kaliber zu tun. Aber Charlie hat mich auch nur ein mal gebissen und ich war selber schuld. Die Grauen habe ich als ziemlich friedfertige und anhängliche Vögel kennen gelernt. Das soll aber nicht dazu ermutigen, Kuscheltiere aus ihnen zu machen.

Es gibt unter den Grauen kleine Kabbeleien und auch die Verteidigung des eigenen Freiraums, das muss man so sehen. Bei ihnen bin ich immer bestens gefahren unter dem Motto "kommen lassen". Wenn er etwas unterlassen sollte, ging ich hin und habe ihn auf die Hand genommen und woanders hingetragen. Ich habe dabei fröhlich mit ihm geplaudert, so gab es gar keine Aufregung. Gebissen haben sie mich nie wirklich, höchstens mal aus Übertmut mal gezwickt, was eher Spaß war. Aus Spaß habe ich ihm, den Beni, auch mal in den Fuß gezwickt, nie feste. Dann schimpfte er kurz, aber es blieb meist nur bei Neckereien. Das andere hab' ich ja schon weiter oben ...

Wir müssen klar analysieren, warum Papageien beißen:

Was viele gar nicht leiden können, ist, wenn ein Fremder den Finger durch die Stäbe in den Käfig steckt. Da kann man ja nur reinbeißen. Es kommt natürlich auch auf die Vorerfahrungen an. Da kann ein Papagei auch ganz tolerant reagieren.

Je nach Temperament kann eine Bedrängung in Angst oder Zorn umschlagen. Wer seinen Papagei bedrängt, um ihm seinen Willen aufzuzwingen, der wird beobachten, dass der Papagei entweder flieht, oder aber angreift.

Wenn ein Graupapagei seine Ruhe haben will, zeigt er das, indem er sich wegdreht, aufplustert mit entsprechenden Augenzeichen begleitet, indem er Hackbewegungen ausführt oder knurrt. Wer diese Signale nicht respektiert, kriegt halt die Quittung.

Verunsicherte Papageien beißen auch schon mal präventiv, also um schon mal klar zu machen, dass sie sich wehren können.

Menschen haben etwas Bedrohliches für Papageien, wenn sie frontal auf sie zugehen, sie direkt anschauen, besonders in die Augen, wenn sie von oben und dann noch mit nickenden Kopfbewegungen auf sie einreden und wenn sie ihnen einen ausgestreckten Finger hinhalten.

Auch Papageien haben Anspruch auf Privatsphäre. Es ist längst nicht jedem und auch nicht zu jeder Zeit erlaubt in seinen Käfig zu greifen. Zahme Papageien beißen zu! Nicht zahme Papageien kreischen und flattern.
Das ist keine Aggression, sondern Verteidigung.

Hand hinhalten ist eine ziemlich masochistische Methode um dem Papagei einzusuggerieren, dass dieser Mensch schmerzfrei ist. Zweifelsohne ist es eine Herausforderung, wenn nicht Nötigung. Da muss man eben beißen.

Wenn ein Papagei schon mal frech oder übermütig wird, nenne ich das noch nicht Dominanzverhalten. Dieses ist nämlich eine Angriffstrategie, um ein anderes Individuum zu unterwerfen und Macht über es auszuüben. Der Dominante hat in allem Vorrechte. Dominanzverhalten gegenüber Menschen finde ich daher abwegig, außer der Papagei kann nicht mehr zwischen sich als Papagei und einem Menschen unterscheiden. Dann ist bereits grundlegend etwas schief gelaufen. Der Mensch ist größer, stärker und intelligenter, als ein Papagei. Das weiß er, warum sollte er das herausfordern. Oder hat er bemerkt, dass der Mensch Angst vor ihm hat? Wenn der Mensch Dominanzverhalten zeigt, fordert er den Papagei heraus. Daher sage ich, der Mensch soll sich nicht zum Tier und das Tier nicht zu einem Mensch machen. Klarheit besteht nur, wenn man das sauber trennt.

Konflikte wurden fallweise unterschiedlich gelöst. Wenn Beni "dominant" sein wollte, dann kam er auf mich zu und drohte mit gesenktem Kopf, gesträubten Rückengefieder und blinkenden Pupillen. Sicherlich hat irgendetwas von mir dieses verhalten ausgelöst, ich weiß es nicht mehr. Ich habe meistens nicht zurück gedroht, sondern bin ausgewichen. "Aha", würde jetzt der eine oder andere von Euch sagen, "der Papagei übernimmt die Oberhand". Pustekuchen! Ich habe ihn allein gelassen und das wollte er auch nicht. Er kam hinterher und war wieder lieb. "Flegelzeit" hab' ich so kaum bemerkt, außer, dass ich den Eindruck hatte, dass er jetzt seiner Kraft bewusst wurde. Ich ließ ihn, denn es ist gut, wenn er das weiß. Diese Drohgebärde hat er auch mal an den anderen Papageien ausprobiert, die ebenfalls ausgewichen sind. Trotzdem könnte ich nicht sagen, ob jetzt Conan, die Venezuelaamazone oder Beni der Graupapagei irgendwie die anderen dominierten. Dass Beni seinen Kumpel Boni dominierte, war dagegen offenkundig.

Es gibt auch so etwas wie Besitz. Was ein Papagei gerade hat, ist sein Besitz und der wird verteidigt. Ein Gegenstand zum Spielen oder Aufessen wird mit Hacken oder Beißen verteidigt. Das braucht ihm der Mensch nicht streitig machen. Wenn es etwas zum Spielen ist, findet es der Papagei vielleicht unterhaltsam, gemeinsam an beiden Enden zu ziehen, das wird er dann schon signalisieren. Entweder er hackt, oder eben nicht. Auch der Sitzplatz ist Besitz. Auch den brauchen wir ihm nicht streitig machen.

Stress ist ein Grund für schlechte Nerven. Ist der Papagei gestresst, beißt er schneller zu, als wenn er entspannt ist. Normal. Ein gesunder Tagesrhythmus, zurückhaltende Pfleger und ein gesicherter Ruheplatz macht sie viel cooler.

Dann ist da ja noch das Ding mit der Balz und der Brut. Es ist ja nichts Neues, dass Papageien eine Dauereinehe schließen. Dann setzen sie sich von den anderen ab. In der Phase der Paarbildung stellen sie einen größeren Abstand zu den Gruppenmitgliedern her. Um die Rollen mitzuteilen, haben die Papageien Rituale, die den anderen mitteilen, dass sich da jetzt etwas tut. Wer die Signale missachtet und den geforderten Abstand unterschreitet, kriegt se mitem Schnabel! Ganz normal. Noch größer werden die Abstände, wenn da ein Nest bezogen wird.
Es ist sicherlich wieder eine Temperamentsfrage, ob sich ein Papagei, der verpaart ist, von seinem Pfleger oder einem anderen Papagei berühren lässt. Wenn nicht, dann Finger weg!

Nun noch die Irritation mit den Beziehungen. Nur enge Freunde und Verwandte in einer Papageienschar dürfen kraulen. Die Anderen werden auf Abstand gehalten. Kraulen ist außer zur hilfreichen Hygiene ein Signal zu einer engen Bindung. Wer den Papagei krault, macht ihn abhängig. Das Bedürfnis, sich zu binden, wird vom Menschen ohne Not ausgenutzt. Daraus entstehen schwerwiegende Konflikte, die nur lösbar sind, wenn der Mensch auf diese Art Partnerschaft verzichtet.

Vielleicht habe ich noch was vergessen. Aber wer sich anständig zu den Papageien verhält, wird nicht bösartig gebissen.
 
Zitat:
Aggression gehört bei Papageien zum natürlichen Verhalten und ist notwendig um in der Natur zu überleben. Im Schwarm wird die Rangordnung ausgefochten, der Partner wird beschützt, das Revier und die Brut muss verteidigt werden. Gerade in der Brutzeit ist daher aggressives Verhalten für freilebende Papageien wichtig um zu überleben.



Genau so is das! Heute abend wieder bei uns, kleines Beispiel:

Ich sage ja wenn es auch evtl. ein Fehler ist, mein Roy ist der Ranghöchste bei uns! Also bei uns ALLEN! Mensch wie Tier :D
Heute abend geht mein Mann duschen und was zieht der an? Zu strack um an den Schrank zu gehen, zieht der MEIN Tshirt an.

Tja........:D:D:D

Was soll ich sagen? Mich beschützt Roy genauso wie seine Charlene!
Und es war wieder direkt Aggression da. Mein Mann knallt sich dann aber auch immer auf den Boden (dass der noch so gelenkig ist wundert mich echt) und Roy sitzt auf seinem Rücken und versucht zu beissen.

EIJA!!!

Also ein echt kluger Mann der sich wirklich mit Papageien beschäftigt der war mal hier, sah sich das alles an, auch dass mein Mann abends fluchtartig das Sofa verlässt und sich auf den Boden setzt nur weil Roy mal kurz auf das Sofa fliegt...
So und dieser Mann sagte wortwörtlich zu Andreas:
Lieber Andreas, in den Augen des Vogels bist Du in diesem Hause der letzte Arsch!


ICH KANN NIX DAFÜR!

Aber mein Mann akzeptiert das...was bleibt Ihm auch anderes übrig???

Ich kann Ihn leider nicht mehr bedauern...so leid mir das ja auch tut...:dance:

LG Petra
 
Ach Gott, der Klaane!! Hoffentlich hat er sich nicht erschreckt!! Der arm`Kerl!!

:D

LG, Marion
 
*Lautlach*

Nene, aber es hat Ihn eben sauer gemacht, das reicht grad schon.

Aber Du weisst ja wie es hier ist :)

Nicht anders wie bei Dir :beifall:
 
Hi Ingo,

Mein Post bezog sich nur auf das Brutverhalten(Laune)

Ich verstehe schon was du meinst und in der Art der Haltung bleibt woll nichts anderes übrig.


Gruß Alex
 
Ich erlebe bei unseren Grauen, dass sie genauso Stimmungen haben wie wir Menschen.
An einem Tag sind sie ruhiger, am nächsten ziemlich aufgekratzt, dann wieder total schmusebedürftig und dann auch schon mal zickig. Meist gibt es für all das Verhalten aber auch Gründe. Diese Gründe sind nicht immer sofort offensichtlich, aber ich kann klar sagen, dass sich meine Stimmung auch oft auf sie überträgt.
Wenn ich z.B. in Eile bin und wenig Zeit für sie habe, reagieren sie entweder mit der Aufforderung sie zu kraulen oder sie hacken auch schon mal kurz nach mir. Bin ich selbst ruhig und ich mich gekehrt, so sind sie es oft auch!
Wir machen aber auch mal öfter Musik an und tanzen mit ihnen (Euch kann ich das ja ruhig erzählen :zwinker:, nicht Papageienhalter halten einen dann für verrückt). Sie lieben es und singen und tanzen mit uns.

Es ist doch auch so, dass wenn sich ein Grauer erschreckt und auffliegt, dann erschrecken sich alle und fliegen auf! Putzt sich einer, putzt sich oft der andere auch! Wenn wir essen und die Papageien stehen draussen auf dem Balkon bei uns, dann fressen sie auch meist! Der Schwarm macht eben viele Dinge gemeinsam ;)
Also beobachten wir auch ganz genau wie sei miteinander umgehen und dem anderen klar machen was sie möchten. Das geschieht bei ihnen auch durch kurzes Jagen durch das Vogelzimmer oder auch mal mit einem kleinen Zwicken. Genauso reagieren wir dann auch darauf, wenn sie uns gegenüber grundlos aggressiv werden. Grundlos heißt für mich, wenn sie bei uns sitzen (vorher noch mit dem Schnabel knuspeln) und dann ganz plötzlich zubeißen, ohne das wir uns bewegt haben oder irgendwas passiert ist.
In diesen Situation halten wir es dann schon für angebracht kurz darauf zu reagieren. Unsere Reaktionen darauf sind kurzes Scheuchen, evtl. zwicken (kann aber nur ich machen, weil mein LG würde gleich zerlegt) oder ein paar Minuten ignorieren. Wichtig ist aber auch die Versöhnung danach.
Aber man muss auch ihre Privatsphäre akzeptieren. Fremde dürfen unsere Grauen nicht kraulen, das dulden sie einfach nicht! Und wenn ihnen jemand zu nah kommt bzw. den Finger in den Käfig steckt, ist er selbst schuld!

Sie sind eigene Persönlichkeiten die wir akzeptieren und die uns ihr 100% Vertrauen schenken. Oft bin ich fassungslos wie sehr sie mir vertrauen und sich uns anpassen.

Wir erwarten/verlangen, dass sie sich in allen Bereichen ihres Lebens uns anpassen. Sie sitzen für uns ständig auf dem Präsentierteller, dürfen nichts selbst entscheiden, können erst dann schlafen wenn wir sie lassen, können nur fressen was wir ihnen geben, dürfen die vielen interessanten Dinge in der Wohnung nicht berühren, sondern eher nur mit irgendwelchen langweiligen Quatsch spielen (nicht immer, aber auch nicht selten), sie sind nie auch nur ansatzweise frei in ihrem Tun (außer man hat eine riesige AV) und da empfinde ich es schon fast als Wunder, dass sie so friedlich mit uns sind.

Liebe Grüße und ein schönes sonniges Wochenende
Kati
 
@ kati,

du hast es wunderschön beschrieben, dem kann ich mich nur anschliessen..
vielen dank.

lg. Irmgard
 
Thema: Verhalten des Menschen bei Aggressionen der Grauen (Diskussion)

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