Eier wegnehmen nicht unähnlich Abtreibung?

Diskutiere Eier wegnehmen nicht unähnlich Abtreibung? im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, vor ein paar Tagen hatte ich ein angeregtes Gespräch mit einer Klassenkameradin. Es ging zuerst um Stadttauben, und ich erzählte von...

Kann befruchtete Eier wegzunehmen mit Abtreibung gleichgesetzt werden?


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sunrise

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Hallo,

vor ein paar Tagen hatte ich ein angeregtes Gespräch mit einer Klassenkameradin.
Es ging zuerst um Stadttauben, und ich erzählte von betreuten, kontrollierten Schlägen mit Nistplätzen.
Davon, dass die Eier durch Kunststoffeier ausgetauscht werden, damit die Tauben-Population "natürlich" eingeschränkt wird.

Alles in allem nichts grausames.

Dann kam sie mit: "Eier wegnehmen ist wie Abtreibung. Das Lebewesen bekommt nicht die Chance zu Leben."
Ich: "Und was soll das für ein Leben sein? Voller Schmerzen, Hunger und sonstigen Qualen?"
Sie: "Jedes Lebewesen, welches schon in der einen oder anderen Form existiert, sollte leben dürfen!"

Mir ist klar, das ist Geschwafel... Wenn sowieso nur Leid wartet. Aber es hat durchaus einen wahren Kern.

Das Gespräch schweifte auch in Richtung Vögel in Gefangenschaft ab.
Mein Argument: Platzmangel, Gesundheit der Elternvögel, irgendwann mal vielleicht auch Animal Hoarding vonseiten des Halters.

Sie kam auch darauf zu sprechen, dass der Vogel im Ei in der Natur mit Sicherheit leben dürfte.

Meine verletzlichste Stelle...

Wie denkt ihr? Fallen euch noch weitere Argumente ein, für beide Seiten?

Danke! Gruß, sunrise
 
Letzten Endes gibt es ja auch Fälle, in denen die Eier einfach absterben ... die haben ja dann wohl auch keine Chance mehr zu leben.
Auch kann Nachwuchs nicht immer leben dürfen (hinsichtlich der Psittakoseverordnung meine ich) ... es kommt hin und wieder mal vor, dass die Vögel brüten, obwohl der Halter das nicht beabsichtigt hat (das kann man auch wieder so interpretieren "Es wäre ja der Wille des Menschen und nicht der des Vogels").
Was sagt deine Freundin/Klassenkameradin denn zu Nestplünderei durch Raubvögel/Katzen/Marder etc.? Also sowohl die Tötung der Küken als auch die befruchteter Eier?

Ich denke das wegnehmen der Eier ist bis zu einem gewissen Punkt noch sehr human, schließlich ist ein Embryo erst ab einem gewissen Entwicklungsstadium fähig Schmerz zu empfinden - so ist es auch bei menschlichen Embyronen!
Auch ist hier ein Vergleich zu Katzenjungen zu ziehen, welche ja nicht "abgetrieben" sondern - unhumaner Weise wie ich finde - ertränkt oder erschlagen werden!
Da ist das Eier wegnehmen doch echt noch "nett" dagegen. ;)
 
ich würde das wegnehmen der Eier nicht mit Abtreibung gleichsetzen.
Eher mit Verhütung. Gut, strenge Katholiken sind auch dagegen :+klugsche
Wenn man die Eier früh genug austauscht- sprich direkt am Legetag- kann man nicht von Leben sprechen.
Wenn man allerdings mal ein Gelege übersieht und dort schon was drin ist, sollte dieses Ei nicht mehr ausgetauscht werden.
 
Wenn man die eier nicht wegnehmen würde hätte man irgendwann einen solchen Überschuss an Vögeln die man nirgends mehr unterbekommt , wo sollten die alle hin?
Das Ende vom Lied wäre dann, dass viele Vögel auf engen Raum zusammen leben würden, krank werden und qualvoll sterben.
Tauben, Zebrafinken, Wachteln, Kanarien,wellensittich wenn ich mir überlege wie die sich vermehren, wie die mäuse. so viel platz gibts garnicht!
 
Danke für eure Antworten.

elphaba1989 schrieb:
Was sagt deine Freundin/Klassenkameradin denn zu Nestplünderei durch Raubvögel/Katzen/Marder etc.? Also sowohl die Tötung der Küken als auch die befruchteter Eier?
Hm... Frage ich sie morgen.
Wichtiger erscheint mir aber, dass sie weder Veganerin (wie man bei einer solchen Einstellung eigentlich erwarten könnte) noch Vegetarierin ist.

Ich werde eure Argumente morgen "vortragen". Danke!
 
Nabend.

Ich würde ihr sagen, dass es Abtreibung nur bei Säugetieren gibt. In einem befruchteten Ei fängt das Küken erst nach einigen Tagen an, sich zu entwickeln. Daher kann man hier unmöglich von Abtreibung reden :zwinker:

Gruß, Geierhirte
 
Deine Freundin lebt nicht vegan? Dann würde ich darüber mit ihr gar nicht erst diskutieren. Schließlich werden dadurch sämtliche ihrer Argumente hinfällig. Sie ISST EIER!!!

Ich finde, deine Thematik hat 2 getrennte Bereiche, über die man sich im einzelnen klar werden muss, nämlich
1. Ist Abtreibung generell moralisch vertretbar? Wo beginnt das Leben? Ein sehr schwieriges Thema, wie ich finde - zu schwierig, um es in einem Forum diskutieren zu können, weil sowas viele sehr persönlich nehmen.
2. Haben Tiere das gleiche Selbstbestimmungsrecht wie Menschen, sprich: Darf der Mensch in den Lebenszyklus der Tiere eingreifen? Das betrifft ja nicht nur Eier wegnehmen, sondern auch Dinge wie Einschläferung etc.

Was deine "verletzliche Stelle" betrifft: Theoretisch dürfte das Ei in der Natur leben, ja, aber täte es das auch? Tiere, die in Gefangenschaft leben, unterliegen nicht nur gewissen Einschränkungen, sondern auch gewissen Annehmlichkeiten, z.B. bekommen sie garantiert regelmäßig Futter und Wasser, ärztliche Behandlungen wenn nötig, sind vor Feinden sicher und und und. Vernünftige Haltung mal vorausgesetzt. Evolutionär macht das für die Tiere durchaus Sinn.

Ich denke, über Leben kann man nicht verhandeln. Man kann nicht sagen: "Das Ei dürfte in Freiheit leben, aber die Eltern wären schon längst tot, wenn ich mich nicht um sie kümmern würde. Deshalb hab ich das Recht, über das Ei zu bestimmen". Für mich funktioniert das nicht, aber jeder, der Tiere hält, muss für sich selbst entscheiden, wie er mit solchen Gedanken (besonders mein Punkt1 und 2) klar kommt und wie er sich entscheidet.

Um mal auf deine Freundin zurück zu kommen: Wenn man ihrer Argumentation konsequent folgt, würde das heißen, dass man Tiere nicht nur nicht domestizieren und erst recht nicht gefährden darf, nein, schützen dürfte man sie auch nicht, denn das wäre auch ein Eingriff in die Natur! Und ich meine hier nicht den Fall, in dem der Mensch Arten schützt, die er vorher selbt in Gefahr gebracht hat, sondern die, deren Zeit im Laufe der Evolution einfach abläuft.

Aber da der Mensch sowieso nahezu überall auf dem Planeten unweigerlich in den Gang der Dinge und der Natur eingreift, hat er da nicht auch die Verantwortung zu tragen und einzugreifen, wenn es nötig ist? (Das ist eine FRAGE, keine Feststellung!)

Ganz ehrlich, ich freu mich nicht auf die Diskussion, die hier vom Zaun gebrochen wird, weil man da an sehr, sehr grundlegende Einstellungen herangehen müsste, um überhaupt vernünftig miteinander reden zu können... Und da gibt es sicher andere, bessere Stellen dafür.
 
In einem befruchteten Ei fängt das Küken erst nach einigen Tagen an, sich zu entwickeln. Daher kann man hier unmöglich von Abtreibung reden :zwinker:

Gruß, Geierhirte


Genau so habe ich das auch gelernt - und deswegen ist es müßig, eine Diskussion über Abtreibung zu beginnen. In diesem Fall ist es keine Abtreibung. :zwinker:

Oder die meisten hier haben schon zigtausendmal Abtreibung begangen, indem sie ein Hühnerei gegessen haben...:?
 
Oder die meisten hier haben schon zigtausendmal Abtreibung begangen, indem sie ein Hühnerei gegessen haben...:?


Ich esse jeden Sonntag 2 Eier von glücklichen Hühnern, die mit einem Hahn zusammen leben und das schon seit Jahren.


Oh Gott, ich bin ein tausendfacher Mörder... 8o
 
Hallo,

ich will mal noch ein Argument beisteuern:

Die Eier werden aufgrund der (drohenden) Überpopulation weggenommen, damit der Bestand an Tieren nicht übermäßig anwächst.
Warum ist das nötig? Weil die Tiere in der Stadt leben und dort keine, bzw. kaum noch Fressfeinde und Nesträuber haben, welche in der Natur (Wald, Wiesen, Bachläufen, etc.) völlig normal wären.
Der Mensch HAT also bereits in das natürliche Gleichgewicht eingegriffen und durch solche Maßnahmen wie die Eingrenzung von z.B. Stadttauben (welche auch erhebliche Schäden anrichten können und mitunter sogar zu einer Plage werden können) wird versucht wieder zurück zu einem halbwegs mit der Natur vergleichbaren Gleichgewicht zu gelangen.

Klar, man kann die "Viecher" auch einfach abknallen. :k - ne, ne, dann doch bitte lieber solche möglichen, sanfteren Methoden wie Ei-Austausch. (Zudem, wer sagt, dass die Eier befruchtet sind?
Übrigens: Hühnereier (also unser typisches Frühstücksei) ist in der Regel NICHT befruchtet.)
 
Das muss es gar nich mal sein,. wenn Du Anzeichen von Entwicklung findest. Viele Hühnereier zeigen Ansätze einer parthenogenetischen Entwicklung, die abe rin frühem Stadium abstirbt.
 
Ja, in der Regel. Mich graust es jedes Mal, wenn ich ein Ei aufschlage, und es war DOCH befruchtet...

Hm, die Eier die ich Sonntags esse, stammen von einem privaten Hühnervolk, dass mit 2 Hähnen lebt, also gehe ich davon aus, dass alle Eier befruchtet sind. Aufgefallen ist mir aber noch nie etwas, ich glaube, sonst könnte ich keine Eier mehr essen. :+shocked:
 
Eier wegnehmen mit Abtreibung gleichsetzen? Auf jeden Fall:D

Solange man die Eier wegnimmt, solange sie noch nicht bebtütet sind, seh ich da gar kein Problem. Geht wohl ins Gleiche Kapitel wie wir Frauen alle 4 Wochen ne reife Eizelle haben...

Nee, aso ehrlich, ein Ei an sich lebt nicht! Solange es nicht bebrütet wurde, ist es ein Ei, wie wirs zum Frühstück essen (halt einfach von nem andern Vogel). Ich als Brieftaubenzüchter schmeiss auch des öftern (unbebrütete!) Eier auf den Misthaufen. Ich will meinen Bestand ende der Zuchtsaison ja nicht 4mal grösser Haben als im Frühjahr...

Wir halten auch selber Hühner, und bei unsren Hühnern sind auch 2 Hähne bei, da werden also auch die meisten Eier befruchtet sein. Wie auch da hab ich keine Probleme, die Eier zu essen. Bei uns darf jedes Jahr ein Huhn brüten. für mehr reicht der Platz schlichtwegs nicht. Was sollte ich denn mit allen andern Eiern machen???

LG
 
Hallo,
Danke euch für eure zahlreichen Antworten.
Aber meine Klassenkameradin meint etwas anderes:
Klassenkameradin schrieb:
Mal angenommen, man lässt das Ei da, wo es eigentlich hingehört. Ins Nest unter die wärmenden Elternvögel.
Natürlich könnte man es wegnehmen, da würde kein Küken daran leiden.
Aber man könnte es auch drinlassen, dann würde sich ein Vogel entwickeln...
Darum geht es meiner Klassenkameradin. Nicht um irgendwelche Leiden.
Sie bedenkt auch nicht die Leiden der Jungvögel, wenn sie erstmal ausgebrütet sind. :(
Aber dafür habe ich ja eure weiteren Argumente! Danke!
 
Wenn man Eier von "glücklichen Hühnern" kauft, sind die in der Regel befruchtet weil zur artgerechten Haltung eben auch ein Hahn gehört. IndustrieEier sind natürlich immer unbefruchtet. Wenn Deine Freundin also Eier ißt und die von glücklichen Hühnern sind, nimmt sie ebenfalls einem potentiellen Küken die Möglichkeit zu leben. Wenn sie IndustrieEier bevorzugt, nimmt sie einem realen Huhn die Möglichkeit zu leben - denn nur die Nachfrage nach IndustrieEi hält Käfigbatterien aufrecht - und das was ein Huhn dort erleidet kann man kaum "leben" nennen. Die Argumentation von ihr ist echt Quatsch.
 
Ist die klassenkameradin strikte vegetarier? isst kein fleisch, kein fisch, kein tiereiweiss,..kein kase, kein joghourt bitte da es auch da probleme gibt..:zwinker:man nimmt ja die milch der mutter also den kleinen weg..
 
Mh.. :idee: ja es ist eine Abtreibung, zum wohle aber des Lebens was sich darauß entwickeln könnte oder anderer Leben, die dessen dafür weichen müssten.
Wobei es einen Unterschied macht wann abgetrieben wird und ob das nun bei Vögeln oder Säugetieren ist. Ein Säugetier (hier auch menschen) kann psychische Schäden davon nehmen. Bei Vögeln ist das denke ich nicht so (solche Fälle sind mir bisher zumindest nicht untergekommen). Und wenn früh abgetrieben wird, tötet man ja in dem Sinne noch kein Leben, sondern nur die Chance darauf das sich da Leben bilden kann.

Durch den Menschen herscht kein Gleichgewicht mehr. Wenn wir anfangen würden alle befruchteten Eier, von Tauben, Hühnern, Vogelhaltern die garnicht gewollt nun bei sich Eier haben, ausbrüten zu lassen, haben wir entweder danach viel zu Schlachten (was deine Freundin dann wohl als Mord sehen würde? Wenn sie schon von Abtreibung redet bei Eiern) oder ein gewaltiges Problem. Die Tiere wollen fressen, sie brauchen Platz (für die andere wieder weichen müssen, seis Tiere oder Pflanzen) und wollen sich dann später natürlich auch selbst vermehren.


Mir fehlt irgendwie die Auswahl, es ist eine Abtreibung, aber es wird kein Leben getötet weil sich da noch kein Leben entwickelt hat/entwickeln konnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir fehlt irgendwie die Auswahl, es ist eine Abtreibung, aber es wird kein Leben getötet weil sich da noch kein Leben entwickelt hat/entwickeln konnte.

Was treibt man denn da ab ??

Dein Satz müsste richtig heissen: Es is keine Abtreibung, denn es wird kein Leben getötet weil sich da noch kein Leben entwickelt hat/entwickeln konnte.

Gruß Geierhirte
 
hallo

Also wenn ich mir die Stadttauben hier so ansehe und in welchen Zustand die teilweise sind dann habe ich echt Mitleid mit den Tieren , verkrüppelte Füße teilweise Fehlstellung des Schnabels das sieht nicht toll aus : Kann es von daher nicht verstehen wie manch einer nach Ihnen tritt oder andere Sie Füttern !!!! Für diese Tauben-Plage ist ganz allein der Mensch verantwortlich , da man Sie mit allem möglichen Füttert ob Brötchen Pommes Pizza und Co. Was für eine tolle Nahrung kein wunder das die Stadttauben immer mehr werden bei dem Nahrungsangebot!!!!!! Sie wurden zu den Ratten der Federwelt gemacht , mittlerweile gehen einige Städte her und streuen eine art Antibaby Pille aus. ich tausche auch die Eier gegen Plastikeier aus wiederum gehen andere her und werfen das Nest samt Junge weg das ist für mich genauso tierquälerei wie das Füttern der Tauben mit Pommes und Co. Also wenn man hergeht und die Eier wegnimmt speziell bei Stadttauben ist es keine Abtreibung eher ein kontrolieren des eh schon zu großen Bestandes da sollte sich Deine Freundin mal die kranken Tauben ansehen!!!! Denn statistisch gesehen ist jede 2. Taube krank und das sollte man wenn man Tiere liebt den Nachkömmlingen ersparen
 
Thema: Eier wegnehmen nicht unähnlich Abtreibung?

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