Regionales Verbot von Bleimunition in Kalifornien

Diskutiere Regionales Verbot von Bleimunition in Kalifornien im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Moin, Moin, nur als Hinweis: Schwarzenegger verbietet Bleimunition Grüße, Detlev
Dann wäre es doch eine einfache und schnell umsetzbare Möglichkeit, die Bleivergiftungen zu reduzieren, indem keine Aufbrüche liegen gelassen werden. Tut man dies inzwischen?
Meines Wissens wurde die Jägerschaft in den entsprechenden Gebieten dazu aufgerufen, Aufbrüche nicht mehr seeadlerverfügbar auszulegen. Da gehe ich einfach mal davon aus.

Denkbar wäre, dass die Bleipartikel in den Verdauungsorganen nur sehr langsam aufgelöst werden und entsprechend verzögert in den Körper übergehen, bis sich die Konzentration dort so erhöht, dass es zu sichtbaren Vergiftungserscheinungen kommt. Könnte es sein, dass von Juni bis August keine vergifteten Seeadler anfallen, weil sie genug andere Nahrung finden und deshalb nicht auf Aufbrüche zurückgreifen?
Die Verweildauer der Bleipartikel im Vogelkörper beträgt einige Stunden bis wenige Tage. Insofern ist es ausgeschlossen, daß aufgenommenes Blei erst Monate später auf toxische Höhen angereichert wird.

Deshalb drängt sich ein Stück weit die Frage auf, ob Munitionsblei die einzige Bleiquelle ist.

VG
Pere ;)
 
Aufgrund der höheren Neigung zu Abprallern, Querschlägern etc. besteht ein vielfach höheres Sicherheitsrisiko.

Gebt uns brauchbare, bleifreie Munition, und wir verwenden sie.
Zitat Peregrinus :
Aber die Abprallergefahr ist deutlich erhöht. Wer bei der Bundeswehr war und mal mit Leuchtspurmunition gegen einen Erdhang geschossen hat, der weiß, was ein Abpraller ist!

Meines Wissens nach gab es nur einen einzigen Unfall durch einen Abpraller,
woraufhin in dem Bundesland die Bleimunition "zurückverordnet" wurde.
Oder könnt ihr mir eine Studie nennen, die die erhöhte Gefahr von Abprallern wissenschaftlich belegt ?


Ich will hier nicht vorschnell richten - aber ich möchte eure Gründe verstehen.
Zitat DanielG :
Die Jäger wehren sich deshalb zu Recht dagegen, den "Schwarzen Peter" alleine zugeschoben zu bekommen.
Wenn es wirklich nachvollziehbare Gründe gegen den Einsatz bleifreier Munition geben sollte...
...dann unterschreibe ich gern eine Petition, daß die Jäger nicht die Arschkarte kriegen dürfen, wenn sie sie trotzdem verwenden.:D
 
Die Verweildauer der Bleipartikel im Vogelkörper beträgt einige Stunden bis wenige Tage. Insofern ist es ausgeschlossen, daß aufgenommenes Blei erst Monate später auf toxische Höhen angereichert wird.

Deshalb drängt sich ein Stück weit die Frage auf, ob Munitionsblei die einzige Bleiquelle ist.
Hm, wenn die Bleipartikel doch recht schnell wieder ausgeschieden werden und nicht, wie die Magensteinchen bei Papageien, längere Zeit im Vogel verbleiben, dann drängt sich tatsächlich die Frage nach anderen Bleiquellen auf. Man kennt ja sicherlich auch die Zusammensetzung der Magensäure und kann somit fesstellen, wieviel Blei so gelöst wird, dass es vom Körper aufgenommen werden kann.

Anscheinend bedarf es da doch weiter gehender Studien, um den wahren Ursachen der Bleivergiftung auf die Spur zu kommen.
 
Oder könnt ihr mir eine Studie nennen, die die erhöhte Gefahr von Abprallern wissenschaftlich belegt ?
Dazu bedarf es sicherlich keiner Studien, sondern es genügen Testreihen auf entsprechenden Schießanlagen, die garantiert von den Munitionsherstellern durchgeführt werden. Sage ich mal so als Laie.
In der Praxis kann man so etwas doch überhaupt nicht testen, weill gottseidank nicht jeder Querschläger einen Menschen erwischt, sondern einfach unauffindbar irgendwo landen wird.
 
Dazu bedarf es sicherlich keiner Studien, sondern es genügen Testreihen auf entsprechenden Schießanlagen, die garantiert von den Munitionsherstellern durchgeführt werden. Sage ich mal so als Laie.
In der Praxis kann man so etwas doch überhaupt nicht testen, weill gottseidank nicht jeder Querschläger einen Menschen erwischt, sondern einfach unauffindbar irgendwo landen wird.

Ist doch egal. Ein einziger Unfall reicht doch, oder?

Letztlich ist immer der Schütze für seinen Schuß verantwortlich- und kein Patronenhersteller.

Ich experimentiere gerade mit handgefertigter, bleifreier Munition. Obwohl es hier keine Seeadler gibt. Die ersten Erfahrungen zeigen schon, dass die Risiken grösser sind, vor allem bei dichtem Bodenbewuchs wie aktuell die erntereifen Getreidefelder. Die Projektile werden von den Ähren und Halmen leichter abgelenkt als die schwereren bleihaltigen Geschosse. Wo die Kugeln letztendlich gelandet sind, weiß ich nicht- auf jeden Fall nicht da, wo sie hin sollten.

idS Daniel
 
Sehr geehrter Herr Rud!
Das Zitat ist nicht von Raven.

(auch ein Grund warum ich hier nicht diskutiere).
mfg
 
Ist doch egal. Ein einziger Unfall reicht doch, oder?
Darüber kann man geteilter Meinung sein...
Aber berechtigt ein einziger Unfall zu der von Dir getätigten Aussage,
es "bestehe ein vielfach höheres Sicherheitsrisiko" ???
Egal, ob man es Studien oder Testreihen nennt : gibt es solche ?
Oder handelt es sich bei der "erhöhten Gefahr von Abprallern bei bleifreier Munition" um Jägerlatein ?
 
Zitat von DanielG Beitrag anzeigen
Ist doch egal. Ein einziger Unfall reicht doch, oder?
da mach ich mir schon einige gedanken..... bei der teuren bleifreien munition, reicht ein unfall aus, mit nichtmal erwiesenem schaden, um die jäger zurückzupfeiffen. wievele unfälle sind es denn pro jahr, mit der billigen bleivariante?
 
Kennt Ihr den Unterschied zwischen Jägerhassern und Golfspielerhassern? Die ersteren gibt es, die zweiten so gut wie nicht. Wenn ein Golfspieler beim Ausholen seinen Hintermann den Schädel halb einschlägt, dann interessiert das soviel wie wenn in China ein gelbes Fahrrad umfällt. Jeder Jagdunfall ist einer zu viel. Es geht darum, dass das Risiko überall dort verringert werden muss, wo es geht.
 
Oder handelt es sich bei der "erhöhten Gefahr von Abprallern bei bleifreier Munition" um Jägerlatein ?

Versuchsreihen, Tests etc. gibts bei der DEVA (www.deva-institut.de).

Hier ein Bericht zum Thema:

DEVA: Abprallverhalten von bleifreien Geschossen bedenklich

– Negative Beispiele aus Jagd- und Polizei-Praxis / Monitoring-Programm erweitern –



Unbedingten Forschungsbedarf sieht die Deutsche Versuchs- und Prüf-Anstalt für Jagd und Sportwaffen (DEVA) hinsichtlich des Abprallverhaltens von bleifreien Büchsengeschossen aus Kupfer oder Kupferlegierungen, die als Alternative für bleihaltige Jagd-Munition teilweise schon im Einsatz sind. Das Sicherheitsrisiko für den Schützen und seine Umgebung – insbesondere bei Bewegungsjagden – müsse geklärt werden, wie aktuelle Vorkommnisse belegen.



Laut DEVA haben sich Bedenken gegenüber diesen so genannten Solid-Geschossen vor wenigen Wochen im polizeilichen Bereich bestätigt, wo derartige Geschosse eingesetzt werden. Demnach sind bei einer Schießübung Projektile vom Geschossfang rückgeprallt und haben die 25 Meter entfernte Tür des Schützenstandes glatt durchschlagen – knapp neben dem Schützen. Ein Landeskriminalamt untersucht derzeit mehrere derartige Fälle.



Bei einem Jagdunfall im Fränkischen wurde ein Jagdteilnehmer durch ein Solid-Geschoss tödlich in die Brust getroffen, das im rechten Winkel zum Opfer abgefeuert wurde und an mehreren Baumstämmen abprallte. Nach Auffassung des polizeilichen Sachverständigen wäre dies bei Bleigeschossen nicht denkbar gewesen, da diese beim Abprallen von Hindernissen schnell an Masse und Geschwindigkeit verlieren.



Die DEVA regt jetzt ein Forschungsprogramm an mit Munitionsherstellern, Landwirtschaftlicher Berufsgenossenschaft, DJV und weiteren Interessierten, um den Sicherheitsaspekt dieser Geschosse zu klären. Das Monitoring-Programm der Landesforsten Brandenburg sollte nach Auffassung der DEVA unter erhöhten Sicherheitsauflagen durchaus fortgeführt werden, um die Tötungseffizienz dieser Geschosse weiter abzuklären.



Damit haben sich die Bedenken des DJV hinsichtlich Sicherheit und Abprallverhalten von bleifreien Büchsengeschossen leider verstärkt.

Ende des Zitats.

Und mit der Unterstellung von "Jägerlatein" wird es mir jetzt zu blöd hier. Tschüss.

idS Daniel
 
Sag mal, was reimst Du Dir denn in Deiner Laienhaftigkeit für einen Schwachsinn zusammen ...? Unglaublich ...
Ich habe hier angeführt, was ich mir nicht erklären kann, nämlich die Bleivergiftungen in einer Jahreszeit, in der es eigentlich keine bleihaltigen Aufbrüche geben dürfte. Vor dem Hintergrund, daß über Jahrzehnte hinweg gigantische Mengen Blei in die Umwelt emittiert wurden und auch heute noch mehr Blei durch die Industrie in die Umwelt gelangt als durch die Jagd, habe ich eine - wie ich finde - berechtigte Frage gestellt. Dein o. a. Beitrag trägt der Sachlichkeit meiner Frage jedoch nicht wirklich Rechnung.

Darüber kann man geteilter Meinung sein...
Aber berechtigt ein einziger Unfall zu der von Dir getätigten Aussage,
es "bestehe ein vielfach höheres Sicherheitsrisiko" ???
Egal, ob man es Studien oder Testreihen nennt : gibt es solche ?
Oder handelt es sich bei der "erhöhten Gefahr von Abprallern bei bleifreier Munition" um Jägerlatein ?
Nein, der Unfall an sich berechtigt natürlich nicht zu der Aussage. Wohl aber die Ursache des Unfalls. Die erhöhte Abprallgefahr ist schon lange bei Vollmantelgeschossen und Weicheisenschrot bekannt. Außerdem verlassen bei einem Solid-Geschoß mehr als 90% der Geschossmasse den Wildkörper wieder, bei Teilmantelgeschossen bekommt man teilweise überhaupt keinen Ausschuß (bei stärkerem Wild). Daß etwas, was mit hohen Geschwindigkeit wieder aus dem Wild rauskommt gefährlicher ist, als wenn nichts mehr rauskommt, bedarf keiner Studie.

Ich sehe eher Entwicklungspotential in den bleifreien Geschossen selbst. Mit Sicherheit kann man z. B. über Materialverbund auch Geschosse herstellen, die so weich sind wie Blei. Dann wäre die Problematik entschärft.

da mach ich mir schon einige gedanken..... bei der teuren bleifreien munition, reicht ein unfall aus, mit nichtmal erwiesenem schaden, um die jäger zurückzupfeiffen. wievele unfälle sind es denn pro jahr, mit der billigen bleivariante?
Mit nichtmal erwiesenem Schaden? Meines Wissens kam ein Jäger ums Leben, oder irre ich? Es sei denn, man ist der Ansicht, daß das kein Schaden sei.

Ist die bleifreie Munition wirklich teurer als die bleihaltige? Wenn überhaupt, dann nur sehr wenig. Und wenn mich auch der Schuß 1-2 € mehr kostet - völlig egal, wenn man hinterher 60-80 € für das erlegte Reh bekommt. Der Preis dürfte nicht das Problem sein!

VG
Pere ;)
 
Mit nichtmal erwiesenem Schaden? Meines Wissens kam ein Jäger ums Leben, oder irre ich? Es sei denn, man ist der Ansicht, daß das kein Schaden sei.
oh, da habe ich mich scheinbar etwas missverständlich ausgedrückt. sollte heissen:"Mit nichtmal erwiesenem Schaden, der sich eindeutig auf den abprall, des bleifreien geschosses behaupten lässt? soviel mir bekannt ist, ist die schuldfrage zu diesem unfall hinsichtlich des bleifreien geschosses nicht geklärt.

es sind doch anscheinend vermutungen. jäger sind doch so vehement gegen vermutungen, nachlesbar z.b. in sachen beweise bei bleivergiftung oder greifvogelnachstellungen.

wieviele abprall-unfälle gibt es jährlich mit bleimunition? keine? oder doch?

Ist die bleifreie Munition wirklich teurer als die bleihaltige? Wenn überhaupt, dann nur sehr wenig. Und wenn mich auch der Schuß 1-2 € mehr kostet - völlig egal, wenn man hinterher 60-80 € für das erlegte Reh bekommt. Der Preis dürfte nicht das Problem sein!

VG
Pere
vielleicht für dich. es gibt genug leute, die jeden cent umdrehen.

auserdem, bei einigen jägern klappt es einwandfrei, mit impala.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bleifreie Munition , gern wenn sie gut ist.
Bei vernünftigem Umgang und ein paar einzuhaltenden Regeln wär das Ganze aber kaum ein Problem.
- Kein Aufbruch offen herumliegen lassen
- Keine Verwendung von Bleischrot bei Wasservogeljagd.
- Kein Ausbringen von kontaminierten Wildkörpern.

Also normal läufts ja so ab. Ich schiesse ein Stück Wild. Es liegt, ich breche es auf, der Aufbruch wird so verstaut, dass er nicht offen rumliegt, den Rest nehm ich mit und das wars. Möglichkeit der Aufnahme von Blei für irgendwelche Greife gleich null.

Wenn ich mir die Praxis im Revier anschaue, gibt es so kaum eine Möglichkeit , dass ein Adler sich Vergiften könnte.

Was die generelle Verwendung im Bezug zur indirekten Vergiftungen anschaue: Wir haben hier einen Truppenschiessplatz. Was da an einem Tag rausgelassen wird, das kann ich im ganzen Jägerleben nicht.

Ein Negativpunkt bei teurerer Munition ist auch, dass viele Jäger dann sparsamer beim Uebungsschiessen sind.

Ich kann einfach immer noch nicht nachvollziehen, wo denn da einfach so massenhaft Bleiverseuchtes Wild rumliegen soll, ausser man bringt es echt so aus.
 
Was die generelle Verwendung im Bezug zur indirekten Vergiftungen anschaue: Wir haben hier einen Truppenschiessplatz. Was da an einem Tag rausgelassen wird, das kann ich im ganzen Jägerleben nicht.

Gib's eigentlich eine Statistik wo das meiste bleiverseuchte Wild gefunden wird?
Bzw. wo die meißten Greife daran verenden? Vielleicht gäbe es ja da einen Zusammenhang :zwinker:
 
BITTE ... ? Auch nicht verstanden ...

Schwermetalle können in geringsten Mengen als Spurenelemente lebensnotwendig sein; als anthropogene Verunreinigung in die Natur gebracht sind sie Dank in ihrer zum Teil kumulativen (anreichernden) Wirkung fast immer höchst problematisch! Da gilt es die Quellen möglichst schnell und wirksam auszuschalten.

Blei besitzt so eine kumulative Wirkung und wirkt bei der Aufnahme durch Nahrung und Atemluft schon in geringen Spuren als höchst chronisches Gift, das ist also ganz böse ... oder bäbä wie man vielleicht verständlicher sagen sollte
 
Thema: Regionales Verbot von Bleimunition in Kalifornien

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