Anforderungen für Zuchtgenehmigung?

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Alexandra86

Guest
Hallo,
ich hatte schon über die Suchfunktion nach Antworten gesucht aber nur ein zutreffendes Thema gefunden, da dieses aber aus dem Jahre 2003 war frage ich hier mal nach:

Ich überlege ob ich eine Zuchtgenehmigung beantragen soll...
Ich liebe Wellensittiche und kann mir kein schöneres Hobby vorstellen :D

Jetzt hab ich leider keinerlei Ahnung wie die Anforderungen sidn die an eine Zuchtanlage und an einen Züchter selbst gestellt werden sind...

Welche Räumlichkeiten sollten gegeben sein?

Wie groß müssen die Käfige/Volieren sein und wie viele davon?

Wie sieht es mit den Zuchtboxen/Nistkästen aus?

Welches Wissen muss ich mir aneignen?

Woher bekomme ich die Ringe?

Das waren jetzt schon mal eine menge Fragen, ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen :D

Liebe Grüße
Eure Alex :D
 
Da die Bestimmungen von Gemeinde zu Gemeinde und Ort zu Ort sehr unterschiedlich sein können, ist es das einfachste, wenn du bei dem für dich zuständigen Veterinäramt bzw. Amtstierarzt anrufst und dich dortaus erster Hand informierst.
 
Hallo,

erste grobe Informationen findest du hier, sowie auf jeder anderen kompetenten Seite über Sittiche.

Ringe kannst du gegen ein geringes Entgeld über das Amt bzw über einen Verein beziehen.
Den da (AZ) oderden da (DSV). Bei Fragen kannst du dich an Mitglieder wenden.
zwinker und Mich@ael sind, soweit ich weiss, beide beim AZ und DeichShaf beim DSV. Normal dürften Sie nichts gegen Fragen haben :~
 
Ringe bekommst du auch ohne in einem Verein zu sein zB bei ZZF.

Psittakoseverordnung
Quarantäneraum
allg. Wissen

Wie Fantasygirl schon schrieb, das beste wird es sein du rufst deinen zuständigen Ata an.

Welliküken sind süß, stimmt! :)
Aber es gibt auch eine andere Seite der Wellensittichzucht die man sich auch vor Augen führen sollte, wenn man sich Infos ect im Vorfeld heran holt.
 
Micha:
danke für diese Seite der anderen Seite der Zucht.
Sehr interessant....und einiges ist mir auch schon passiert und ich züchte erst seit 1 Jahr.
So traurig wie das ist aber auch das gehört dazu.

Mir sind 2 Gelege von der Sperlingspapageien alle Küken kurz vor dem Schupf im Ei verstorben......zweimal die gleichen Eltern.
Nun habe ich einen anderen Hahn zur Henne getan und im Moment brütet sie wieder...hoffe diesmal geht alles klar.
Soviel zum Letal-Gen.

Also nochmals vielen dank.
LG
Claudia
 
Ich danke dir Claudia.

Ich war lange am überlegen solch einen Bericht auf meiner Homepage überhaupt zu bringen, weil es eben eine unschöne Seite der Zucht gibt.
Das Feedback was ich auf meinen dann doch erstellten Bericht bekam, war wahnsinn
Viele bedachten diese Aspekte nicht und wie du selber leider erfahren hast, ist nicht alles immer süß, bunt, niedlich ...

Trotzdem wünsch ich dir erfolgreiches restliches Zuchtjahr Claudia mit vielen schönen Momenten :)
 
Ich finde das gut, dass du den bericht auf deiner HP hast. Sowas schreckt viele Leute ab, die wahrscheinlich eine romantische Vorstellung vom Züchten ahben und wahrscheinlich während des Züchtens abbrechen würden.

Und vorallem: Sachen sehen ist etwas anderes als darüber zu lesen.
 
@Michael: Danke, dass du den Link gepostet hast. Vor allem der Hinweis auf die tägliche Reinigung der Nistkästen und die tägliche Kontrolle der Küken ist von wirklich wichtiger Bedeutung.

@all: Auch muss klar gemacht werden, dass der Zeitaufwand für die Vogelzucht nicht unterschätzt werden sollte. Abgestorbene Eier und nicht gefütterte Küken gibt es immer wieder mal.
 
Um mal auf die ursprüngliche Fragestellung einzugehen:

Welche Räumlichkeiten sollten gegeben sein?
Ein Zuchtraum und ein Quarantäneraum, beide müssen leicht zu reinigen und zu desinfizieren sein. Ein Nass wischbarer Boden kann reichen, aber es gibt ATA, die einen am Boden und auch an der Wand gefliesten Raum verlangen.

Wie groß müssen die Käfige/Volieren sein und wie viele davon?
Das richtet sich danach, wieviele Tiere gleichzeitig darin unterkommen sollen. Wenn Du keine Koloniebrut machen willst - und ich rate von Koloniebrut ab - dann brauchst Du für jedes Paar eine Zuchtbox, die typsicherweise 0,5qm Grundfläche groß, also 100cm lang, 50cm tief und meist 40-50cm hoch ist. Für frei fliegende Tiere in einer Voliere kannst Du mal Leute hier fragen, die ihrerseits Volieren haben und welche Größe (und warum diese Größe) diese Volieren haben. Ich habe ein 9,5qm Zimmer als dediziertes Vogelzimmer und dort flattern um die 15 Tiere herum, wenn gerade keine Brut ansteht.


Wie sieht es mit den Zuchtboxen/Nistkästen aus?
Wenn Du keine fertigen Zuchtboxen kaufen willst, wirst Du um einen Selbstbau nicht umhin kommen. Meine Empfehlung ist, Pressspan mit weißer Kunststoffbeschichtung zu verwenden. Meine Boxen sind auch selbst gebaut.


Welches Wissen muss ich mir aneignen?
Der Wichtigkeit nach sortiert:
- Psittakose und die entsprechende Verordnung
- Ringpflicht, Ringbezug, Führen des Nachweisbuches
- Anatomie der Wellensittiche (zumindest Basiswissen)
- Tierschutzgesetz
- Methoden eine Brut anzuregen oder den Bruttrieb einzudämmen
- Was bei der Brut passiert (vom Tretakt übers Eilegen und Brüten bis zum Schlupf und Flüggewerden der Küken)
- Wie Du bei welchem Problem bei der Brut eingreifen kannst (Legenot, Hypokalzämie, nicht gefütterte Küken
- Wie Du Küken bzw. Jungtiere beringst


Woher bekomme ich die Ringe?
Wie schon von den anderen beschrieben beim ZZF oder bei einem Züchterverband wie DSV oder AZ. ZZF verkauft offene Ringe (die legt man um das Beinchen, was auch bei alten Tieren geht) und die solltest Du auf jeden Fall auch vorrätig haben, denn ein geschlossener Ring kann mal verloren gehen und kann nicht nachträglich neu angelegt werden. DSV und AZ vertreiben geschlossene Ringe für jeweils eine Zuchtsaison. Diese Ringe können nur zwischen dem 5. und 8. Tag nach dem Schlupf angelegt werden, danach würde man dem Küken erhebliche Schmerzen und gebrochene Gliedmaßen zufügen, wollte man den Ring noch anlegen.

Weitere Fragen? Immer her damit ;)
 
Danke für die vielen Antworten, ihr seid super :D

Da wir von den Schwiegereltern nächstes Jahr ein Haus kriegen werde ich genug Platz haben für die Räumlichkeiten.

Außerdem werde ich ab nächstem Jahr schon um 13 Uhr Feierabend haben und werde so auch sehr viel Zeit für die Zucht haben.

Noch habe ich mich ja nicht sicher dafür entschieden, zunächst wollte ich hier erst mal Infos einholen ob es überhaupt für mich umsetzbar wäre, sieht schon mal so aus :D

Vielen Dank auch an Michael, sicher war ich mir über die Risiken und negativen Seiten der Zucht im Klaren, dennoch war es sehr interessant und lehrreich, sich das alles mal durchlesen zu können.

Jetzt habe ich ja noch ein bissl Zeit mir das alles noch mal in Ruhe durch den Kopf gehen zu lassen und mit meinem Mann zu planen. :D
 
Die ZG musst Du dann aber im neuen Haus machen, da diese an die aktuelle Adresse der Zuchtanlage gebunden ist.
 
Ja klar, kann die ZG ja eh erst machen wenn ich dann die Räumlichkeiten habe und die sind dann ja eh im neuen Haus, dann sind wir ja schon umgezogen :D
 
Mir sind 2 Gelege von der Sperlingspapageien alle Küken kurz vor dem Schupf im Ei verstorben......zweimal die gleichen Eltern.
Nun habe ich einen anderen Hahn zur Henne getan und im Moment brütet sie wieder...hoffe diesmal geht alles klar.
Soviel zum Letal-Gen.

Wie soll das mit einem Letal-Gen zusammenhängen bzw. erklärbar sein?

Mit besten Grüßen,

gregor443
 
Benutze doch einmal die Suchfunktion Gregor :)

Dort wirst du sicherlich was zu dem Letalfaktor wie auch etwas zu den Sperlis finden ;)
 
Ich kenne das Thema aus der Falbenaufzucht.

Meine Nachfrage deshalb, weil man den Sachverhalt, daß in zwei Bruten alle Jungen sterben, genetisch nicht auf das Vorhandensein eines ererbten "Letal-Gens" zurückführen kann, selbst wenn es dieses Gen gäbe.

Die verringerte Fitness (im populationsgenetischen Sinne) in manchen herausgezüchteten Rassen hängt, so wie es heute im Modell diskutiert wird, wahrscheinlich mit der Verarmung genetischer Allele (Inzuchtdepression) zusammen.

Sollte es ein "Letal-Gen" geben, dessen Anwesenheit oder auch Abwesenheit im Erbgut das Sterben des Individuums verursacht, wäre es sehr unwahrscheinlich, daß alle verstorbenen Nachkommen dieses Gen geerbt haben.

Mit besten Grüßen,

gregor443
 
OK, gehen wir mal davon aus, dass es in der Natur nicht wirklich vorgesehen ist, quasi die Notbremse zu ziehen und ein Lebewesen von allein sterben zu lassen, bevor es schlüpft. ALso gehen wir einfach mal davon aus, dass es so ein Gen nicht wirklich gibt.

Ich wüsste dennoch gerne mal - am besten mit einfachen Worten erklärt, damit es jeder versteht - wieso es bei Bruten vorkommt, dass reihenweise Küken in den Eiern absterben (nicht alle!), aber sobald man etwas an der Verpaarung ändert, dieses Problem nicht mehr auftritt. Und zwar weder beim Hahn mit einer anderen Henne noch bei der Henne mit einem anderen Hahn.

Konkreter Fall: Eine 0,1 Normal D-Blau und ein 1,0 Grün Zimt miteinander verpaart bringt von 7 Eiern, die allesamt befruchtet sind, nur ein Ei durch, während alle anderen 2-3 Tage vor dem Schlupf absterben. Die gleiche Henne mit einem 1,0 AS HF Zimt EGG2 wiederum bringt alle befruchteten Eier durch und der gleiche Hahn mit einer 0,1 Normal hellblau bringt ebenfalls fast alle befruchteten Eier durch.

Bei der ursprünglichen Verpaarung muss doch etwas passiert sein, was das Absterben verursacht. Die äußeren Bedingungen sind in allen Fällen identisch, die können also ausgeschlossen werden.
 
Mir ging es ähnlich bei den Sperlies.
Die beiden hatte ich vor 3Jahren aus einer Zoohandlung:nene:.
Also wußte ich nix über sie ( Herkunft)
Die erste Brut....7 befruchtete Eier....4 Küken schlüften und kamen alle durch...und der Rest abgestorben....da dachte ich noch...gut kann ja mal passieren.

2 Brut....7 befruchtete Eier....alle Küken 2 Tage bevor sie schlüpfen ...im Ei verstorben....( dachte es liegt viellecht an der Luftfeuchtigkeit....und habe alles estwa sbefeuchtet bei der

3. Brut.. 6 befruchtete Eier und wieder alle kurz vor dem Schupf verstorben....

Nun war ich ratlos.
Dachte das die beiden vielleicht Geschwister sein können ( ich weiß es ja nicht) und habe schwerden Herzens mit einem bereundeten Züchter die Hähne getauscht.
( weil es bei dem Hahn nicht ging ihn mit einer anderen Henne von mir zu verpaaren ,solange seine Henne in Rufweite war)

Nun brütet meine Henne wieder und am Wochenende müßten die ersten Küken schlüpfen.....6 befruchtete Eier

Wenn es diesmal wieder nicht gut geht weiß ich mir keinen Rat mehr.


ich glaube an dieses Gen.
 
Letal-Gen

@Claudia36
@DeichShaf

Obwohl es bei mir schon einige Zeit zurück liegt, kann ich Euch nachfühlen, wie solche Vorfälle schmerzen.

Mit einfachen Worten lassen sich solche Sachverhalte nicht bzw. schlecht erklären. Es gibt aber genetische Modelle zu dihybriden komplexen Erbgängen, mit denen man ziemlich genau die von Euch beschriebenen Sachverhalte simulieren kann. Man kann im Modell zwei Vögel gleichen Genotyps paaren und erhält ein 6-Eier-Gelege aus dem mit 53% Wahrscheinlichkeit kein Junges schlüpft. Anschließend kann man beide Elternvögel mit je einem anderen Genotyp des gleichen Erbganges verpaaren und es schlüpfen im Durchschnitt Junge aus 7 Junge aus 8 Eiern in jedem dieser Gelege. Allerdings ist es eben nur eine Modellrechnung ohne Beweise dafür, daß es in der Natur tatsächlich so abläuft. Andererseits stützt sich das Modell ausschließlich auf prinzipiell bekannte Erbgänge und zeigt, daß oben beobachtete Sachverhalte im Modell erklärt werden können.

Damit kein Mißverständnis entsteht, möchte ich noch mal sagen, daß ich nicht anzweifle, daß es letale Gene gibt. Aber mit einem letalen Gen kann man genetisch nicht erklären, was in Euren Bruten passiert ist!

Man erkennt letale Gene am 2:1 Verhältnis der überlebenden Genotypen.

Postulieren wir mal ein letales Gen und nennen es Lg, wenn es dominant ist, bzw. lg falls es rezessiv ist. Wenn das Letal-Gen exprimiert wird, soll der Tod im Ei die Folge sein.


Fall 1
______

Im Hahn (oder der Henne) mutiert die Erbinformation und es entsteht das dominante Letal-Gen Lg. Wir sehen uns den monohybriden Erbgang betreffs des Allels Lg an. Nach der Befruchtung des Eies haben wir einen einfaktorigen "Letalen", weil die Henne (der Hahn) das mutierte neue Letal-Gen nicht besitzt.
Sobald das Gen Lg während der Entwicklung des Eies benutzt wird, stirbt das Ei!

Das eben durch eine Mutation entstandene Lg-Gen ist damit sofort wieder aus dem Genpool der betreffenden Art verschwunden!

Ein dominantes Lg kann nicht vererbt werden!

Wenn das Wellensittich- oder auch Sperlingspapageienpaar ein aus 6 Eiern bestehendes Gelege gehabt hätte, sollte aus den verbleibenden 5 Eiern gesunde Junge schlüpfen.



Fall 2
______

Im Hahn (oder der Henne) mutiert die Erbinformation und es entsteht das rezessives Letal-Gen lg. Wir sehen uns auch hier den monohybriden Erbgang betreffs des Allels lg an. Nach der Befruchtung des Eies haben wir einen zukünftigen " + / lg " -Vogel im Ei. Das " + " steht dafür, das im anderen homologen Chromosom das lg-Gen nicht vorhanden ist.

Das Gen lg wird während der Entwicklung des Eies nicht exprimiert, denn es ist rezessiv und nur einmal vorhanden!

Wenn das Wellensittich- oder auch Sperlingspapageienpaar wieder ein Gelege aus 6 Eiern gehabt hätte, sollten auch 6 gesunde Junge schlüpfen: 5 " + / + "-Vögel und ein " + / lg"-Vogel.

Das eben durch eine Mutation entstandene lg-Gen ist damit in den Genpool der betreffenden Art aufgenommen und wird ab jetzt vererbt, wie wir es vom monohybriden dominant-rezessiven Erbgang kennen!

Sollte irgendwann der seltene Fall eintreten, daß sich zwei " + / lg "-Vögel paaren, fallen 25% " + / + ", 50% " + / lg " und 25% " lg / lg " !
Die Letzteren " lg / lg " sterben im Ei ab, weil sich das doppelt vorhandene rezessive lg-Gen jetzt durchsetzten kann!
Man hat hier das Typische 2:1 -Verhältnis für ein Letal-Gen!

Aus 8 Eiern im Gelege schlüpfen im Durchschnitt nur 6 Junge, im Verhältnis 4 Stück " + / lg " zu 2 Stück " + / +", also 2:1!



Mit besten Grüßen,

gregor443
 
wäre es nicht auch möglich das die sperlingspapgei henne nicht richtig saß oder ähnliches .... bei dem ersten gelege braucht man garnicht mal rätseln ... wenn 4 geschlüpft sind werden die eier nicht weiter bebrütet .... ergo die restlichen jungen sterben im ei ab , ich hab noch nie erlebt das ein 7bener gelege unter natürlichen bedingungen komplett schlüpft das erste jungtier wäre ja beim schlupf des letzten ja schon 14 tage alt .... du hättest die restlichen eier einem anderen paar unterlegen müssen um alle schlüpfen zu lassen ....... außerdem zum letalfaktor ..... wieso bei sperlingspapageien .... da ist mir ja nun gar kein letal-erbgang bekannt .... genauso das beispiel mit den ws ..... es gibt ja nun soviele gründe warum bei einem augenscheinlich harmonierenden paar aus befruchteten eiern keine jungtiere schlüpfen .... z.b. reicht es wenn sich der hahn mit am brutgeschäft beteiligen will ...... also alles nochmal überdenken
 
Thema: Anforderungen für Zuchtgenehmigung?
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