Hybrid Aras

Diskutiere Hybrid Aras im Forum Aras im Bereich Papageien - Hallo Vogelfreunde! Wer kennt sich mit den verschiedenen Hybrid-Araarten aus? Mir sind leider nur wenige bekannt - u.a. der Harlekin...
Danke, papugi!

Das ist doch mal ein Statement!
 
Du liegst falsch.
Wenn schon einmal die genen gemischt sind, ist die mischung wahrscheinlich fur immer.
Also bei zuruckzuchten, kann man schon die alten phénotypen durch zufall bekommen aber die genetik bleibt verpfuscht wahrscheinlich fur ewig.
Dann sind eventuel diese zuruckgezuchteten aras auf "dem Markt" und werden womoglich noch mit puren aras gezuchtet und niemand weiss es.

Das ist eine grosse verantwortung.

Hybridation...
Manche machen hybriden aus ignoranz (weil sie nicht verstehen welchen impakt das auf die zukunft der art hat), manche aus faulheit (weil das paar schon da ist) manche aus neugier, manche behaupten das manche kreuzungen bessere, sanftere aras als compagnons fur menschen gibt (arlequin).

Danke, papugi!

Das ist doch mal ein Statement!

hab ich was anderes geschrieben? - nein!
 
sodale da bin ich wieder!

@ floyd2010:

vielen Dank noch mal auch ganz besonders an Dich für Deine Meinung! Eingangs hatte ich zwar eine Frage gestellt, auf die ich von Dir ja leider keine Antwort erhalten habe. Auch Dein Wissen in Bezug auf mögliche Rückzüchtungen wolltest Du scheinbar lieber für Dich behalten, als es zu teilen! Schade.
Trotzdem: Danke!!!
______________________________________________________________

Auf Grund der Tatsache das es auch in freier Wildbahn Mischlingsehen gibt habe ich persönlich kein schlechtes Gewissen, dass ich eine Hybridendame beherberge. Dass diese sich dann auch noch in einen reinrassigen Gelbrustmann verlieben musste mag ein Schock für einige sein - aber im Interesse des Vogels konnte ich diese Verbindung nicht wieder zerschlagen. Zum möglichen Vorwurf, dass ich die beiden einfach nur zusammen gesperrt haben könnte sein gesagt: Es standen dem Herrn mehrere Damen zur Auswahl. Da er an anderen Gelbbrüsten kein Interesse zu haben schien, war das Ding für mich okay. Die zwei haben sich eben gefunden.
Acht Jahre später haben die zwei sich dann dazu entschlossen Nachwuchs zu produzieren. Dass dieser Nachwuchs mögliche Gendefekte in sich trägt kann ich nicht völlig ausschließen, dass kommt in den besten Familien vor ;) Bisher macht er aber einen guten Eindruck. Kräftige Lungen hat er schon mal.

Und obwohl beide Eltern als Handaufzuchten wenig von ihren eigenen Eltern haben lernen können, haben sie in punkto Brutpflege und Aufzucht einiges auf dem Kasten. Daraus schließe ich, dass selbst beim überzüchteten Tier noch Instinkte vorhanden sind.

Aber das ist ein anderes Thema.


Fakt ist, dass mir immer noch wichtige Anhaltspunkte fehlen:

Welche möglichen Defekte könnten bei einer Rückzüchtung übertragen werden??

Gibt es Belege für degenerative Veränderungen?!?

Wer hat sich schon mit dem Thema befasst?!?

Welche Quellen gibt es??!

Für weitere Hinweise wäre ich sehr dankbar. Ich hoffe dass der/die eine oder andere noch etwas dazu zu sagen hat.

Bisher habe ich eher den Eindruck gewonnen, dass (zumindest partiell) liebend gerne gemeckert wird, weil eine sachliche Diskussion zu dem Thema vielleicht zu anstrengend sein könnte... :(
 
Also:
Aras, die in Menschenobhut gezogen werden eignen sich -mit Ausnahme einiger weniger wissenschaftlich geführter Erhaltungszuchtprojekte- keinesfalls für eine zukünftige Wiederauswilderung oder irgendeine Form von Arterhalt. Der Hobbyzüchter achtet in aller Regel nämlich weder auf populationsreine Verpaarungen innerhalb einer Art noch führt er genau Buch über die Verwandtschaftsverhältnisse oder hat auch nur die Möglichkeit, aus populationsbiologischer Sicht sinnvoll zu verpaaren. Dazu braucht es die Koordination vieler Züchter und umfangreiche wissenschaftliche Kenntnisse, ein einzelner Züchter kann diesen Ansprüchen allein gar nicht gerecht werden.
Fazit, niemand, der sich nicht an einem zentral gesteuerten, wissenschaftlich geleiteten Erhaltungszuchtprogramm beteiligt, das den Austausch von Partnern innerhalb eines großen, gut protokollierten Populationspools nach wissenschaftlichen Methoden steuert, tut mit seiner Zucht auch nur ansatzweise etwas für den Arterhalt. Es werden lediglich Tiere für die Hobbyhaltung produziert. Der Arterhaltungwert liegt dabei "lediglich" (aber das ist nicht zu unterschätzen) im Wecken des Interesses für Artenschutzprojekte der Pfleglinge im natürlichen Habitat
Daher ist es aus Arterhaltungssicht generell nicht verwerflich, auch Unterart- oder artübergreifende Verpaarungen vorzunehmen, sofern kein bekanntes Gesundheitsrisiko für den Nachwuchs besteht.
Gerade innerhalb der großen Aras wurde so etwas inzwischen schon oft gemacht und es ist anhand der vorhandenen Erfahrungen für die allermeisten Kombinationen kein spezifisches Risiko bekannt. Im Gegenteil. Bei artreiner Zucht vor allem der in nicht zu großer Stückzahl vertretenen Arten ist die Verpaarung von aus genetischer Sicht zu nah verwandten Individuen spätestens ab F2 notgedrungen recht häufig und das erhöht in jedem Fall das Risiko des zutage tretens von Inzuchteffekten. Wohlgemerkt: Das Risiko. Das ist statistisch zu sehen und auch von der zufälligen Genausstattung (Gendrift) der betroffenen Gründertiere abhängig. In der Realität muss nichts passieren, aber ein Risisko ist da.
Bei der Verpaarung zweier Arten innerhlalb dieser sich genetisch so nahe stehenden Gruppe greift dagegen häufig der sogenannte Heterosiseffekt. D.h. da die Elterntiere definitiv nicht nah verwandt sind, ist die Wahrscheinlichkeit des aufeinandertreffens zweier "suboptimaler" Allelausprägungen eines Genes der beiden Eltern beim Nachwuchs viel geringer als bei anderen Verpaarungen. Der Nachwuchs wird daher einen sehr hohen Heterozygotiegrad haben, was oft zu besonderer Vitalität führt.
Immer vorausgesetzt, die beiden Arten sind generell genetisch kompatibel genug, um nicht von vornherein Probleme beim Nachwuchs zu provozieren.
Aber das ist bei den großen Aras eben offenbar weitgehend generell gegeben.
Aus gesundheitlicher Sicht und im Sinne der Tiere ist eien Mischlingszucht daher in dieser Gruppe sicher nicht verwerflich. In Freiheit wäre das sicher anders, da hier angeborene Verhaltensweisen für das dauerhafte Überleben und den Fortpflanzungserfolg wichtiger sind, als in menschlicher Obhut und hier kann es bei Mischlingen naturgemäß zu Konflikten kommen. Ein Ara, der beispielsweise Eltern mit deutlich unterschiedlichem Brutverhalten hat, ist dann möglicherweise sowohl bei der Partnerwahl als auch der Nistplatzwahl überfordert und unsicher, um nur ein Beispiel zu nennen.
In menschlicher Obhut kann man hier für vieles kompensieren .-bzw muss meist sowieso einen Kompromiss aus Machbarkeit und Naturnähe anbieten- und die hohe Intelligenz der großen Aras sorgt zusätzlich für hilfreiche Flexibilität. Im Freiland kann das wie gesagt anders aussehen, hier können sich die Tiere anders als in der Voliere weder Zeit lassen, noch längere Übungsphasen erlauben.
Eine ganz präsente Gefahr exzessiver Mischlingszucht ist natürlich, dass sich die Arten dadurch in menschlicher Obhut verwässern und im schlimmsten Fall irgendwann in der tat ein grünrotbrauner Einheitsmix entsteht. Will sagen: Obwohl die Mischlingszucht auf den ersten Blick die Vielfalt der Heimaras erhöht, kann sie auf lange Sicht eben diese Vielfalt zerstören, wenn der Züchter die Herkunft der Tiere nicht dokumentiert und einfach verpaart wird, was mitmacht. So lange es aber Züchter gibt, die die ursprünglichen Arten mögen und sie züchten ist die Gefahr, dass diese komplett der Heimhaltung verloren gehen gering. Es kann und wird allerdings passieren, dass artrein aussehende Mischlingsaras späterer Generationen -wissentlich oder unwissentlich- als artrein verkauft werden und den nächsten Züchter mit unerwartet ausfallendem Nachwuchs überraschen. Das ist äusserst ärgerlich für den Liebhaber reiner Arten, aber selbst das ist aus den oben angeführten Gründen nicht wirklich schlimm, da die Heimpopulationen sowieso nach wenigen Generationen weder genetisch viel mit den Wildtieren zu tun haben, noch sich je zu einer Wideraussiedelung eignen. Egal, ob man eine Art rein vermehrt oder nicht. Es geht also rein um Haustierprobleme -ähnlich, wie beim unterschieben eines nicht erbreinen Hundes in eine Rassezucht.
Beim "Rückzüchten" kann man durch gezielte Auslese über einige Generationen (das dauert bei Aras!) aus Mischlingen in der Tat mit Sicherheit wieder Tiere ziehen, die den Ausgangsarten sehr bis extrem ähneln. Das ist aber dann wie bei den bekannten Auerochsrückzüchtungen: Die Tiere ähneln den Ausgangsarten, sind aber genetisch erheblich abweichend. Es ist schlicht unmöglich, alles Erbmaterial der Ausgangsarten gezielt wieder einzusammeln und in einem Tier zu vereinen. Statistisch könnte man noch argumentieren, dass man nur eine ausreichend große Population an Mischlingen dazu benötigt. Aber schon nach wenigen Mischlingsgenerationen käme man auf mehrere hundert bis tausend erforderliche Verpaarungen. Zusätzlich müsste man jedes einzelne Gen/Allel gezielt verfolgen-was für 90% nur molekularbiologisch möglich wäre. In der Praxis würde es daher selbst einer Gruppe der besten Populationsbiologen mit aller Hilfe modernster Technik nicht gelingen, aus einer Gruppe von Aras, die in ihrer Gesamtheit nachweislich noch alle Gene/Allele der Ursprungsarten enthalten, die reinen Arten auch wirklich rückzuzüchten. Selbst dann nicht, wenn sich Aras so rasch wie Drosophila vermehren würden.
Rückzüchtung macht im übrigen dann wieder Verwandtenpaarungen nötig und das widerum erhöht das Risiko von Inzuchtdepressionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Thema: Hybrid Aras

Ähnliche Themen

P
Antworten
2
Aufrufe
2.050
koppi
koppi
Birdwatcher
Antworten
0
Aufrufe
182
Birdwatcher
Birdwatcher
Brockhaus
Antworten
2
Aufrufe
277
Brockhaus
Brockhaus
T
Antworten
15
Aufrufe
658
esth3009
Adrian Meyer
Antworten
5
Aufrufe
716
Adrian Meyer
Adrian Meyer
Zurück
Oben