Mutationszucht - wie weit soll es gehen ?

Diskutiere Mutationszucht - wie weit soll es gehen ? im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Hallo an alle, derzeit werden in einigen Vogelzüchterforen Diskussionen über Mutationszuchten und die daraus resultierenden Preisentwicklungen...
"Also erst mal grundlegende Kenntnisse über die Zusammenhänge aneignen, denn sonst wird der Hintergrund gar nicht verstanden."

Da der Kanariengirlitz noch verfügbar ist, da von keinem Importstop betroffen stellt sich der Kanarienvogel als Zuchtziel der Wildform doch überhaupt nicht.
Anders sieht es doch bei Vögeln aus, die vom Importstop betroffen sind, oder schon seit Jahrzehnten nicht mehr eingeführt werden konnten.
Diese Bestände sollten als Wildform erhalten werden und nichts anderes war der Tenor.
Das betrifft alle Vögel die außerhalb von Europa zu finden sind.
Also nicht die kanarischen Inseln sind gemeint.
Eben bei diesen hat die Mutationszucht voll zugeschlagen, das hier bei einigen Arten keine Wildformen mehr zu finden sind, wenn dann oft nur noch als Spalter in Mutation.
Greift man jetzt nicht ein, so sind sie für uns verloren.
Wenn es nicht schon zu spät ist?
Apropo: Genintroduktion
Ist das nicht ein schönes Wort? Aber man darf aber auch Artenkreuzung oder Bastardzucht sagen.
Ivan

Yes, Ivan :zustimm:


Bleibt trotzdem noch die Frage: "Wie weit kann oder darf man mit der Zucht gehen?" Das betrifft auch den Kanari. Ich finde das Stichwort "Zurücknahme" sehr zutreffend. (Bezugnahme auf Post 1)

Sorry Roland, hab' die Extrema mal rausgekürzt, obwohl sie am schmerzlichsten sind.

Hallo an alle,

... Die grundsätzliche Frage hierbei scheint zu sein - wie weit sollte Mutationszucht gehen? Sollten Zuchtverbände bestimmte Entwicklungen und sogenannten "Zuchtzielen" nicht mal Grenzen setzen?

.... Sollten wir uns als Züchter nicht einmal etwas zurücknehmen, nicht alles ausprobieren was möglich ist. Was sind die Gründe für immer neue Versuche mehr und mehr Mutationen auf den Mark zu bringen. Das individuelle Gefallen kann es alleine nicht sein - vielleicht Kommerz, Geltungsbedürfnis ?

... Auch wenn einige Vogelarten als domestiziert eingestuft werden - es gibt Grenzen.

Faszit: Mutationszucht ja - in begrenztem Umfang (Farbzuchten) bei domestizierten Arten - aber keine Zuchten die erhebliche anantomische Veränderungen hervorrufen oder die verschiedene Arten schon gar nicht mehr als solche erkenne lassen. (z.B. bei Neophemen wo man aufgrund der Farbvielfalt / Mutationen öfters zweimal hinschauen muss um zu erkennen ob es sich um einen Schön -oder einen Glanzsittich handelt)

gruß

rebell

lang ist's her :~

Inzwischen ist man bei der Erhaltungszucht einer Wildform. Auch gut.

Grüße, Al
 
Okay, Al, dann müssen wir aber bei den Vögeln nun auch erstmal unterscheiden, ist es eine Mutation oder eine Modifikation, und ist eine Mutation schlecht, eine Modifikation aber gut weil sie ohnehin "vorprogrammiert" war?

Kann man mal machen. Warum nicht? Ist mal ein Interessantes Untersuchungsfeld. :zwinker:
 
Das gibt mir aber schon zu denken, wenn wir hier schon über Begriffe diskutieren... und das vielleicht auch... wenn keine Exemplare aus der Wildnis mehr eingekreuzt werden können, dann entwickeln sich die in Züchterhand befindlichen Tiere tatsächlich zu weit von der Wildform weg. Sowas dauert aber wohl länger als nur einige Jahrzehnte?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Grundsätzlich geht mit einer verstärkten Erhaltungszucht der Wildform zwangsläufig eine Verringerung der Mutationszucht einher.
Es werden ja nicht mehr, sondern immer weniger Züchter, die in der Vogelzucht weiter machen.
Qual - und Verstümmelungszuchten waren eigentlich nicht der Tenor oder Thema, sondern wurden eingebracht, wenn derade aus diesem Lager unsinnige Angriffe kamen.
Viele fallen liebend gern über Leute her die eine andere Auffassung von Moral und Ethik in der Vogelzucht haben. Nun haben diese aber immer die meisten Leichen im Keller gestapelt. Daher kann man es oft mit wenigen Worten abhandeln.
Ivan
 
so und jetzt nennst du mir mal ein paar qual- und verstümmelungszuchten

und an das gesamte artenschützerteam .... ich finde es wirklich löblich das ihr euch so um den erhalt der wildfarben bzw. wildformen einsetzt , ich bin auch in keinster weise ein gegner dieser tiere , doch glaubt ihr doch ernsthaft , ohne zwang , züchter von mutationen oder was auch immer dazu zu bringen jetzt nur noch wildformen zu halten und zu vermehren
 
Das gibt mir aber schon zu denken, wenn wir hier schon über Begriffe diskutieren... und das vielleicht auch... wenn keine Exemplare aus der Wildnis mehr eingekreuzt werden können, dann entwickeln sich die in Züchterhand befindlichen Tiere tatsächlich zu weit von der Wildform weg. Sowas dauert aber wohl länger als nur einige Jahrzehnte?

Denke nur an den Auerochsen (s.o.). :zwinker:
 
so und jetzt nennst du mir mal ein paar qual- und verstümmelungszuchten

und an das gesamte artenschützerteam .... ich finde es wirklich löblich das ihr euch so um den erhalt der wildfarben bzw. wildformen einsetzt , ich bin auch in keinster weise ein gegner dieser tiere , doch glaubt ihr doch ernsthaft , ohne zwang , züchter von mutationen oder was auch immer dazu zu bringen jetzt nur noch wildformen zu halten und zu vermehren

Davon war nie die Rede.
 
'tschuldigung - falscher Film :D War gedanklich woanders. Damit haben wir aber nicht genau das was gewollt ist ;). War gerade unterwegs auf der Suche nach Infos zum Auerochsen :+klugsche Ist doch unser Hausrind gar nicht näher mit diesem verwandt... Das wäre ja als wollte ich aus einem Nymphensittich einen Wellensittich rückzüchten.
 
'tschuldigung - falscher Film :D War gedanklich woanders. Damit haben wir aber nicht genau das was gewollt ist ;). War gerade unterwegs auf der Suche nach Infos zum Auerochsen :+klugsche Ist doch unser Hausrind gar nicht näher mit diesem verwandt... Das wäre ja als wollte ich aus einem Nymphensittich einen Wellensittich rückzüchten.

Änneeeee. Das Hausrind ist nach meiner Kenntnis eine immerwährende und fortlaufende Mutation des Auerochsen. Seinen Ursprung nahm die Züchterei in Vorderasien, so Mesopotamien. Die dem Auaoxen noch am ähnlichsten Hausrinder sind die Highländer aus Scottland, die schönen Braunen aus der Schweiz, und die edlen Schwarzen aus Spanien. Guhgle noch ein wenich. :zwinker:

http://www.kiel.de/Aemter_61_bis_92/67/Gruener_Bereich/Gehege/Tierarten/auerochse.htm
 
nennt diese viehcher doch nicht auerochse .... das sind heckrinder und die weisen lediglich die hornform und fellfarbe des ur auf , allerdings trifft das auch nur bei einigen vertretern zu .... die spalten nämlich noch reichlich

eh jetzt kommt das sie noch ein winterfell ausbilden .... das machen alle rinder , manche mehr , manche weniger und es fällt bei unseren anlagetieren halt nicht sonderlich auf

aber das ur als beispiel heran zu ziehen war wirklich etwas unüberlegt ..... da können wir auch versuchen den paradiessittich wieder zu züchten

@ alfriedo
ich hab ich etwas missverständlich ausgedrückt .... ich meinte vielmehr das man ohne zwang keine züchter dazu bekommt von mutationen auf wildfarbe umzusatteln
 
Post 501
Nicht nur bei einer Wildform, sondern allen Wildformen.
Den Schön - und Glanzsittich hat man doch schon plattgemacht.
Die Agaporniden und viele andere. In 10 Jahren haben die sicher die nächsten 50 Arten zu Mutanten verwandelt.
Die Geisterbahnvögel, ebenso die krumm gearbeiteten Kreaturen werden sicher über kurz oder lang ein Thema bei den Tierschutzverbänden sein.
Darum muß man sich nicht auch noch hier kümmern, denn die Tierschutzverbände machen das direkt über den Gesetzgeber.
Ivan
 
Post 501

Den Schön - und Glanzsittich hat man doch schon plattgemacht.
Die Agaporniden und viele andere. In 10 Jahren haben die sicher die nächsten 50 Arten zu Mutanten verwandelt.

Ivan

Ich glaube, es gibt sie noch - die reinen und unverdorbenen Wildformvögel. Die Hoffnung stirbt doch zuletzt. Ich war erst gestern im Neophemenforum "Bilderthread". Da hat mir einer solch ein Bild gezeigt, das sah so aus, wie aus seinem eigenen Bestand. Ja, oder? Was sagt Richard dazu?
 
Hallo Al,

richtig, das Bild war von mir. Die Sittiche sind aber nicht mehr im Bestand. Von zwei Paaren sind kurz nacheinander die Hähne eingegangen und das war es dann.
Der Züchter von dem ich sie habe, hat dieses Jahr ebenfalls die Schönsittichzucht aufgegeben, mangels Nachfrage. Und das lag sicher nicht an überzogenen Preisen! Für meine habe ich damals 15,- Euro pro Vogel bezahlt.
 

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  • Schöns. 2.jpg
    Schöns. 2.jpg
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Ich suche schon seit Monaten reine Glanzs.. Der alte Stamm wurde durch Mutanten verseucht und für'n Appel und nen Ei vertickt.
Wenn ich höre, ich habe welche, aber bei der Besichtigung plötzlich auch Farbklexe mit 2 oder 3 Farben zu Gesicht bekommen, passe ich natürlich, auch wenn der Züchter "Stein und Bein" schwört seine WF wären "Reine".
Denn bei den 100%ig "Reinen" ging auch mein ganzer Schmucksittichstamm drauf...Verseucht durch einen Spalter, der auch "100%ig reine Wildfarbe" hatte.
Ivan
Das mal am Rande, bevor unsere Hausschafe durch Mutationszüchter wieder zurück gezüchtet werden müssen.
 
Zitat Richard

Hallo Al,
Der Züchter von dem ich sie habe, hat dieses Jahr ebenfalls die Schönsittichzucht aufgegeben, mangels Nachfrage. Und das lag sicher nicht an überzogenen Preisen! Für meine habe ich damals 15,- Euro pro Vogel bezahlt.


Hallo Richard das waren "wildfarbene" Schönsittiche und ich denke genau das war der Grund der geringen Nachfrage. Der Preis sicher nicht. Wenn ich heute über Vogelbörsen gehe finde ich kaum oder keine wildfarbene (oder nur Spaltvögel) mehr, man ist vielmehr an den neusten Mutationen interessiert und in je mehr Farben ein Vogel spalterbig ist desto besser lässt er sich verkaufen.

Das ist doch genau das was der Grund für diesen thread war. Ich hatte eigentlich Glanzsittiche gesucht dort das gleiche Bild.

Und genau diese Entwicklung ist doch recht bedenklich. Es mag Mutationen geben die in ihren Farbzusammenstellungen auffallend vielleicht auch gut aussehen. Aber was hat ein "fast" schwarzer Glanzsittich noch mit einem Glanzsittich gemein ?

gruß
rebell
 
Wenn schon Wildform, dann auch richtig. Blauer Welli ist nicht mehr Wf. Trotzdem schön. :D :

"Da der Kanariengirlitz noch verfügbar ist, da von keinem Importstop betroffen stellt sich der Kanarienvogel als Zuchtziel der Wildform doch überhaupt nicht.

Ich fasse jetzt beide Aussagen mal zusammen.

Wellensittich nur Wildform. Zucht erstrebenswert, da Ausfuhrverbot.
Kanarengirlitz kein Importstop. Da Wildfang möglich kein Zuchtziel.

Ach ja, mir fehlen ja jegliche Kenntnisse um das zu verstehen.
 
Wenn ich so den Ernst der Lage betrachte ...

Über diese Situation habe ich mir ehrlich gestanden bisher kaum Gedanken gemacht. Ich hätte auch nicht gedacht, dass die Lage wirklich so ernst ist.

Nun schäme ich mich ein wenig, dass ich einen Rotbauch-Opaline Schönsittich habe. Obwohl ich ihn doch schön finde. Diesen bekam ich eigentlich auch nur mehr oder weniger zufällig. Ihnen zugunsten habe ich sogar auf meine Pennanten verzichtet (reine Wildfarbige). Zusammen in einer Voli ging eben nicht. Noch mehr schäme ich mich jetzt dafür, dass ich ihm ein wf. Rotbauch-Weibchen hinzu gesellt habe. Die Jungen sind ja dann "genetisch verseucht" und spalterbig.

Nun gut, diese liebreizenden Vögel halte ich als einzelnes Paar. Deren Nachkommen habe ich nie an Züchter weiter verkauft, sondern an Liebhaber ohne Zuchtabsichten. In die Tonne kloppen wollte ich sie jetzt auch nicht. Ich habe sie schließlich schon mit Hilfe des Tierarztes retten müssen. Vor Krankheit ist man ja leider bei aller Vorsicht nie sicher.

Und jetzt?


@ Richard, weißt Du, woran Deine gestorben sind?
 
Thema: Mutationszucht - wie weit soll es gehen ?
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