Nachtruhe

Diskutiere Nachtruhe im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo zusammen, ich lese relativ oft, daß der Graupapagei 12h Nachtruhe haben soll. Kann mir jemand mal erklären was da genau gemeint ist...
Danke, Manu, für die tollen Beiträge ! :zustimm:
Es gibt drei Punkte, zu denen ich gern eure Meinung lesen würde :

1) Muß man die 12 Stunden Nachtruhe penibel einhalten oder reichen auch 10 Stunden ?

2) Ist das Nachtlicht wirklich abzulehnen ?
In freier Natur ist doch doch auch nie völlig dunkel (Mondlicht, Sterne).

3) Ist völlige Ruhe nötig ?
Im Urwald ist es nachts verdammt laut (Frösche, Zikaden, nachtaktive Tiere).

Ich habe mir zu den drei Punkten noch keine Meinung gebildet und bin gespannt darauf, wie ihr das seht.

Zum Nachtlicht habe ich bei meinen beiden Timnehs folgende Beobachtung gemacht :
Als die Beiden vor Weihnachten zu mir nach unten gezogen sind (waren vorher bei meiner Mutter oben), da habe ich ihnen zur Orientierung ein Nachtlicht installiert.
Es befindet sich hinter einem Vorhang oben im Regal, so daß es wie Mondlicht wirkt.
Jocky und Charly hatten ihre festen Schlafstangen im Käfig.
Seit sie nachts nicht mehr eingesperrt werden, haben sie sich Schlafplätze hoch oben in der Nähe des Nachtlichts gesucht.
Sie hätten sich auch in einen dunkleren Teil zurückziehen können, aber sie bevorzugen den helleren Platz.
Jetzt bin ich im Zweifel, ob ich das Nachtlicht ausmachen soll.
Allerdings wäre der Raum dann völlig dunkel (kein Restlicht von der Straße).
 
1) Muß man die 12 Stunden Nachtruhe penibel einhalten oder reichen auch 10 Stunden ?
Hallo Liane,

ich sag mal so, minimale Abweichungen im Tag/Nacht-Rythmus wird es sicher auch in der Ursprungsgebieten der Grauen geben. Es wäre daher sicher übertieben, wann man mit der Stoppuhr genau 12 Stunden einhalten würde :D.
Gut wäre es aber schon, wenn man nicht zu sehr von den 12 Stunden abweichen würde, wobei ein Stündchen weniger sicher nicht die Kuh fett machen sollte, solange eine gewisse Regelmäßigkeit beibehalten wird.
Die Nachtruhe sollte möglichst zeitlich immer etwa gleich beginnt und endet oder nur sanft abweichen und nicht nach Belieben des Besitzers mal kurz und mal lang ausfallen oder einfach kurzerhand um mehrere Stunden künstlich verschoben werden, damit sich ein gesunder Melatoninhaushalt einpendeln kann ;).

2) Ist das Nachtlicht wirklich abzulehnen ?
In freier Natur ist doch doch auch nie völlig dunkel (Mondlicht, Sterne).
Wenn man unbedingt ein Nachtlicht anbieten möchte, sollte das wirklich so wenig Licht wie nur möglich abgeben. Bei Vögeln, die regelmäßig zu nächtlichen Panikattaken neigen, würde ich schon abwägen und vielleicht eins anbieten.
Bei uns klappt es ganz ohne künstliches Nachtlich aber wirklich prima, letztendlich muss das aber jeder für sich entscheiden.

Wie ich ja schon schrieb, liegt unser Vogelzimmer auch so, dass von draußen kein künstliches Licht ins Zimmer fallen tut, sondern nur das natürliche Mondlicht. Die Rollos zieh ich aber auch nicht völlig runter, sodass z.B. bei Vollmond durch die Ritzen auch dann ein klein wenig mehr Mondlicht ins Zimmer meiner Vögel dringen kann. Es gibt dann aber auch wieder Nächte, wo es ziemlich duster draußen ist und kaum "Helligkeit" ins Zimmer kommt, was dann sicher einen gewissen, natürlichen Ausgleich schaffen dürfte.

3) Ist völlige Ruhe nötig ?
Im Urwald ist es nachts verdammt laut (Frösche, Zikaden, nachtaktive Tiere).
Ich sag mal so, in Afrika ist es mit Sicherheit nachts nicht totenstill und auch meine Papageien hören uns abends bestimmt noch unten im Wohnzimmer quatschen usw :D.

Auch Außenvolierenvögel werden in der Regel ja nicht extra mit einem Nachtlicht beleuchtet und auch sie hören mit Sicherheit z.B. nächtlichen Straßenverkehr in der Nähe oder ähnliches.
Solange es vertraute Geräusche sind und diese möglichst leise bleiben, seh ich daher da eigentlich kein wirkliches Problem, wenn mal ein paar Geräusche zu hören sind.

Bei Vögeln im Wohnzimmer würde ich aber wie schon gesagt den Fernsehen wirklich so leise wie möglich stellen und den Bildschirm bei Möglichkeit so stellen, dass die Vögel nicht ständig vom Bildschirm und dessen optischen Geflacker von hell und dunkel beim Fernsehprogramm berieselt werden. Daher auch mein Tipp, jenachdem die Vögel vielleicht besser für ihre Nachtruhe optisch etwas abzuschotten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Liane ;

Ruhen und schlafen dienen der Regeneration der Pieper , man sollte wenn man kann diesen Rythmus einhalten ( 12 h hell / 12 h dunkel ) . Die Zirbeldrüse liegt genau unter der Schädeldecke . Nachtlichter werden vom Vogel wargenommen , und wirken sich somit auf den Melantoninhaushalt aus . Die Synthese wird demzufolge vermindert .
Mondlicht hat ungefähr 0,3 LUX , ein Nachtlicht schon 1,0 LUX .

Optische Reize sind störender als Geräusche .
Immerwärender Schlafentzug ( was zur Folge hat ,das der Melantoninspiegel abgesenkt wird ) hat zur Folge das das Immunsysthem geschädigt wird .
Infos über die Tageslänge werden bei den Vögeln durch ein Tag / Nacht -profiel abgebildet und gespeichert .Künstliche Veränderungen dieser Lichtzeiten verändern das Melantoninprofiel --------die Zirbeldrüse reagiert ----die melantoninausschüttung verringert sich .
Schmid hatte dazu mal im Rahmen einer Docktorarbeit was geschrieben , ...........aggressivere Tiere sowie übersteigerte Gefiederpflege bzw. vernachlässigung .

Papageien kommen in Äquatornähe vor , daran ist die Zirbeldrüse angepasst , gehts weiter weg von diesem wird die Zirbeldrüse größer / zum Körpergewicht ( was hier schon richtig beschrieben wurde ) .

Ups ; Manu war schneller

MFG Jens
 
Ups ; Manu war schneller
Ich finde, ihr Beiden ergänzt euch ganz gut ! :D

@Jens - jetzt kannste Dir sicher denken, was meine nächste Frage ist. :~ Wie macht ihr AV-Halter das ?
Wir haben in unseren Breitengraden nun mal keine Tag und Nacht Gleiche. Da macht uns die Natur doch einen Strich durch die Rechnung hinsichtlich der 12 Stunden Schlaf.
Müssen wir Papageien mit größeren Zirbeldrüsen züchten ? (Kleiner Scherz)

Habt ihr eine Erklärung dafür, daß meine Beiden lieber am etwas helleren Platz schlafen ?

Noch was : Das Lump schrieb mal, daß ihren Grauen auch nachts mal fressen gehen. Das machen meine Beiden nie.
Ist das jetzt ein Zeichen für gestörte Nachtruhe oder gibt es Papageien, die auch nachts mal den Kühlschrank plündern ?
(Johanna - bitte nicht als Angriff verstehen !!! :trost:)

Jetzt werde ich mir mal Mäusemädchens Link reinziehen.
Vielleicht gibt´s da noch Erkenntnisse (oder neue Fragen tauchen auf).
 
@Jens - jetzt kannste Dir sicher denken, was meine nächste Frage ist. Wie macht ihr AV-Halter das ?

Logisch Liane ; is ne berechtigte Frage

Die Schutzräme sind ja in der Regel dunkler als es in AV unter fereiem Himmel ist , und in diesen suchen die Pieper dann dunkle Ecken auf . Zumindest kann ich das bei den hier lebenden Tieren gut beobachten --------------sie sind vom Tag her eigentlich ( wenn mans so nennen kann ) ausgelastet .
Heist : im Hochsommer hört und sieht man hier kein Tier mehr ,wenn die Uhr so 19.30 Uhr ist . Ob die dann schon im Tiefschlaf sind wage ich zu bezweifeln . Kopf im Rücken heist ja nicht Tiefschlaf . Im Winter gestalltet sich dies schon einfacher , per Knopfdruck ----------und es werde Licht :~ .

Im Gegenzug dazu sind sie aber morgends ab 6.30 da , es wird gepfiffen das die Schwarte wackelt . Ich denke einfach , das der Körper sich an diese langsamme aber stetige Lichtlänge / abnahme des Tages anpasst / anpassen muß durch diese Zwangsläufigkeit . Vieleicht kommt er mit dieser schleichenden Veränderung besser zurecht , als eine Unregelmäßigkeit die schnell wechselt .

O.T. -vieleicht schlafen sie ja auch nur n bischen schneller :D

Warum ein Papagei nachts frißt weiß ich auch nicht , vieleicht ist er nicht ausgepauert genug ? Keine Ahnung , hab ich so noch nie bei mir oder anderen beobachten können .

MFG Jens
 
Der interessante Thread bei den Kakadus ist mir entgangen, weil ich dort nicht lese.

Das Thema AV wurde nur kurz beantwortet :
Eine Freivoliere sollte immer auch über ein angebautes (umschlossenes) Schutzhaus (für die Nacht) verfügen. Die Sommer-LOD kann hier in Deutschland zwar bis zu 16 Stunden betragen, aber die Aktivitätsphasen gehaltener Papageien korrelieren keineswegs mit dieser Rhythmik (was u. a. auch indiziert, daß selbige nicht ihrem natürlichen "Ablauf" entspricht). Die Schlafäste werden in der Regel viel früher aufgesucht und die Schlafplätze sollten sich in den umschlossenen Räumlichkeiten (Schutzraum) befinden. In einem anderen Forum erklärte ein User (vor längerer Zeit), daß er im Sommer die Klappe zur Außenvoliere morgens später öffnet und abends früher schließt.

Das beantwortet allerdings nicht die Frage, ob ein Melatonin-Ungleichgewicht bei Papageien entsteht, die im Sommer lieber draußen schlafen, statt ins Schutzhaus zu gehen.
Außerdem sollte man nicht mit dem Argument kommen, daß die Papageien ja schon früher ruhen - es geht doch hinsichtlich der Melatoninproduktion um die Lux-Stärke während der Schlafzeiten !!!

Das Mondlicht schwankt zwischen 0,2 und 1 Lux.
Also habe ich aus diesem Thread schon eine Erkenntnis rausgezogen :
Ein Nachtlicht sollte ein Lux nicht überschreiten !
 
Hi Liane ;

( Habe das mal aus einem altem Tread von mir koopiert )

Messzeit:15.00
Himmel : bedeckt
Mesungen in der "Dunkelsten" Ecke,sowie dort wo sie sich den ganzen Tag aufhalten
Luxmeteranzeige im freien 10000 lux

http://www.abload.de/img/diggi001af7j9li.jpg

http://www.abload.de/img/diggi002yg4z9br.jpg

Wie Du siehst nimmt die LUX-zahl innerhalb 4 metern rapide ab ( vorm Volidraht / kurz dahinter / an der Rückwand ) . Wie sich diese im SH um diese Uhrzeit darstellt habe ich verschlafen :~ .
Interessant wäre es zu wissen welche LUX-zahl in der Wohnung , unter normalen Parametern sich wie darstellt ( nach der normalen Zeit wo man eigentlich die Pieper ins Bett hätte schicken müßen ) .

Auf Deine " unbeantwortete Frage " kann man eigentlich die Antwort nehmen die Du farblich makiert hast -------------- SH . Sollten die Pieper draussen sein , " sieht das 3-te Auge " eben das Licht / mehr Licht ----------- da kommt man nicht umhin .
MFG Jens
 
Ein freundliches Hallo an Alle !

Ich bin beim Googeln auf zwei interessante Links gestoßen.
Es hat mich nicht verwundert, daß Papageien REM-Phasen beim Schlafen haben - aber es hat mich verblüfft, wie kurz sie sind !
Die Träume unserer gefiederten Freunde dauern offensichtlich nur Sekunden.

Völlig neu war mir die Sache mit dem unihemisphärischen Schlaf :
"Die Fähigkeit von Vögeln, auf das Schlafen mit nur einer Gehirnhälfte umzuschalten – unihemisphärischer Schlaf ist auch von Meeressäugern wie Delfinen bekannt, wir Menschen sind dazu allerdings nicht in der Lage –, legt zumindest die Vermutung nahe, dass Vögel diese Schlafform während ihrer langen Wanderflüge nutzen könnten."

Leider fand ich keine Studie im Netz, ob auch Papageien zum unihemisphärischen Schlaf fähig sind.
Eigentlich würden sie das ja nicht brauchen, weil sie keine Zugvögel sind.
Aber wenn sie auf diese Schlafform zurückgreifen können, dann würde das nach meinem Verständnis bedeuten, daß sie Störungen und Verkürzungen der Schlafdauer besser kompensieren könnten, als wenn sie zu dieser Schlafform nicht fähig wären.

Hat einer von euch mehr Infos dazu ?
 
Sollten die Pieper draussen sein , " sieht das 3-te Auge " eben das Licht / mehr Licht ----------- da kommt man nicht umhin.
Jens - interessant in diesem Zusammenhang war die These im anderen Thread, daß Kakadus vielleicht deshalb eine Haube haben, damit das 3. Auge besser gegen Lichteinfall geschützt ist.
Gewagt - aber interessant ! :D

Wenn die Schädeldecke der Papageien tatsächlich so dünn ist, daß sie über das 3. Auge Lichteinfälle wahrnehmen können, dann würde das bedeuten, daß auch völlig blinde Papageien noch Tag und Nacht unterscheiden können !
 
dann würde das bedeuten, daß auch völlig blinde Papageien noch Tag und Nacht unterscheiden können !


Hallo Liane,

ich würde behaupten, dass sie es können. Ich habe eine blinde Amazonendame (Schemenhaft erkennt sie wohl noch etwas, bilde ich mir zumindest ein). Sobald das Licht im VZ abends ausgeht sucht sie ihren Schlafplatz auf, dort sitzt sie eigentlich nur nachts. Wenn das Licht morgens wieder angeht, wird sie auch so langsam wieder wach. Das ist jetzt unabhängig von den Umgebungsgeräuschen, ab und an pfeifen oder quatschen die anderen gefiederten Mitbewohner noch während das Licht schon ein paar Minuten aus ist.

lg
yvonne
 
Thema: Nachtruhe

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