Drei tote Vögel

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Hartung

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Hallo!

Meine Nichte hat heute in der Nähe eines Weihers, Bayern, drei tote Vögel gefunden denen alle die Köpfe fehlten.

Länge etwa 20cm, Bauchseite schneeweiß, Schwanzfedern gestreift, schwarz, weiß, hellbraun, restliches Gefieder in etwa dunkles Smaragdgrün, lange Beinchen.

Wer weis, um welche Vögel es sich hier handeln könnte?

Ev. kann ich morgen bei Tageslicht ein paar Fotos machen.

Danke!
 
Ja, Kiebitze .............. wie erschreckend. Wie konnte das passieren?

Ratlose Grüße,
Stefanie :nene:
 
Danke für die Identifizierung. Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte. Alle drei Vögel waren gleich groß; allen fehlte der Kopf. Zwei waren ansonsten intakt. Der dritte Vogel war ziemlich zerfledert und es fehlte auch der Torso. Eigentlich waren also von dem dritten Vogel nur noch die beiden Flügel vorhanden.

Könnte es sich um Jungvögel handeln? Ich weiß, daß Kiebitze hier brüten aber nicht in der Nähe dieses Weihers.
 
Ja, ich hab’s auf Wikipedia gelesen. Brutzeit erst ab April. Könnte es vielleicht sein, dass ein Habicht die geholt hat? An der exakt gleichen Stelle habe ich vor einigen Jahren mal einen Habicht gesehen, der einen Turmfalken geschlagen hatte. Aber gleich drei auf einen Schlag und dann auch noch zwei direkt nebeneinander und der dritte nur 20m weiter ??
 
Also ich tippe mal ganz vorsichtig auf streunenden Hund

Gruß Arthur
 
Ich hab mal zwei Kiebitze eingeliefert bekommen, wo jemand beobachten konnte, wie der Wanderfalke sie ,mit wenigen Sekunden Abstand, geschlagen hatte. Sie fielen beide um den Beobachter herum in kurzem Abstand zu Boden.

Der beschriebene Zustand des dritten Kiebitzes, also Flügel noch vorhanden, Torso gefressen, deutet auch auf Wanderfalke. Er hinterlässt oft einen noch zusammenhängenden Schultergürtel mit den Flügeln.
 
Könnte es vielleicht sein, dass ein Habicht die geholt hat?
Nein, Habicht auf keinen Fall. Der würde einen einzigen Kiebitz erbeuten, würde ihn an eine gedeckte Stelle tragen und dort mehr oder weniger fein säuberlich rupfen und zu großen Teilen fressen.

Das Bild mit den abgerissenen Köpfen und das Töten mehrerer Vögel deutet auf einen Raubsäuger hin. Am ehesten Marder, denn das würde auch das Anfressen eines einzigen Vogels mengenmäßig erklären.

VG
Pere ;)
 
Ich denke auch, dass es ein Marder war. Steinmarder fressen bevorzugt die Köpfe erbeuteter Vögel. Hat sich ein Marder sattgefressen trägt er bei zusätzlich erbeuteten Vögeln nur die besten Stücke (also die nahrhaften Köpfe) fort um diese zu deponieren.

Wenn beispielsweise ein Marder einen Hühnerstall "knackt" dann liegen am nächsten Tag auch überall kopflose Hühner herum.

Von Füchsen hab ich auch schon gehört, dass sie gerne Vogelköpfe fressen...

MfG
 
Ich denke auch, dass es ein Marder war. Steinmarder fressen bevorzugt die Köpfe erbeuteter Vögel. Hat sich ein Marder sattgefressen trägt er bei zusätzlich erbeuteten Vögeln nur die besten Stücke (also die nahrhaften Köpfe) fort um diese zu deponieren.

Wenn beispielsweise ein Marder einen Hühnerstall "knackt" dann liegen am nächsten Tag auch überall kopflose Hühner herum.

Von Füchsen hab ich auch schon gehört, dass sie gerne Vogelköpfe fressen...

MfG

Ah - ich hatte auch an Marder gedacht. Aber dass die fehlenden Köpfe so deutlich darauf hinweisen, wusste ich nicht. Spannend. Wieder was gelernt.

Dass der Wanderfalke gern nur den Schultergürtel mit Flügeln zurücklässt, können wir hier im Institutspark schon mal sehen - bei Ringeltauben. Aber der lässt dann auch den Kopf dran. Und dass er einen frisst und bei zwei anderen nur die Köpfe abtrennt - kann ich mir irgendwie nicht vorstellen....
 
Dass der Wanderfalke gern nur den Schultergürtel mit Flügeln zurücklässt ...
Diese Merkmal steht in jedem Buch drin, aber es gilt tatsächlich nur für größere Vögel (ab ca. Taubengröße). Bei kleinere Vögel werden auch die Flügelfedern gerupft.

VG
Pere ;)
 
Danke für die vielen guten Beiträge.:zustimm: Sehr interessant. Mir scheint es so als ob die beiden Flügel des dritten Vogels noch mit einander verbunden waren. Einer der beiden Flügel war in keinem schönen Zustand. Die Feder waren wie „zerzaust“.

Wie schafft es ein Steinmarder drei Vögel „auf einen Schlag“ zu erwischen, noch dazu von der gleichen Art? Zufall?
 
Ich frag mich nur, wie ein Marder gleich drei Kiebitze hintereinander erwischen soll :?
Dass ein Wander die Köpfe amputiert, ist übrigens auch oft normal.
 
Ich frag mich nur, wie ein Marder gleich drei Kiebitze hintereinander erwischen soll :?
Dass ein Wander die Köpfe amputiert, ist übrigens auch oft normal.

Naja, sagen wir mal so - ich kann es mir beim Marder genauso schlecht vorstellen wie beim Wanderfalken. Der Wanderfalke müsste ja auch dreimal zugeschlagen - und alle Vögel nebeneinander auf den Boden gelegt haben ........ dann einen gefressen, beim Rest nur die Köpfe abmontiert. Ich weiß nich' ....

Beim Marder hab' ich das Problem, dass man da zwar kennt, dass die in "Blutrausch" geraten - im Hühnerstall - wo keiner entkommen kann. Aber draußen ......... warum sollten selbst im Schlaf überraschte Kiebitze warten, bis er den Kollegen gemeuchelt hat, um auch noch dran zu kommen ..........
 
Na wenigstens hab ich bei Wander und Kiebitz, solche Vorfälle schon belegt.
( Die Kiebitze liegen jetzt noch im Kühler). Und die Kiebitze lagen echt nur wenige Meter auseinander. Uebrigens wurden mir da ja nur zwei gebracht, weil er den dritten kröpfte.

Was in diesem Fall hier passiert ist, kann ich so auch nicht genau sagen. Würd ich die Kiebitze abbalgen , dann sähe ich ob Kralleneinstiche vorhanden sind oder nicht.
Im übrigen sind Kiebitze für terrestrische Raubtiere nur schwer zu erwischen. Da ist mit Anpirschen in Deckung ja meist nicht viel zu wollen.
 
Hallo!

Wo wir gerade so schön beim Thema sind:
Es heißt hier, der Wanderfalke rupft bei allem unter Taubengröße die Flügel mit... Kann ich dann zuversichtlich davon ausgehen, daß diesen Amselschultergürtel ein Turmfalke hinterließ?
Wenn nicht Turmfalke, dann doch Wander? Oder eher ein Merlin?

http://i481.photobucket.com/albums/rr178/Andreas75_2008/DSCF3387.jpg

Andere Reste der Amsel waren weit und breit nicht zu finden...
Fundort selbst war eine weite offene und kurzrasige Wiesenfläche direkt am Wasser, durchzogen von einer Kopfsteinpflaster*strasse* und Granitstelen als Eckmarkierungen... Könnte ja nach Merlinansitz klingen...

Grüße, Andreas
 
wenn der marder in unserm hühnerstall wütete fehlte immer nur einem huhn der kopf , der rest hatte nur die kleinen bißstellen im nacken !
 
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