Grundsätzlich ist zu sagen, dass jeder Vogel selber entscheidet, wie zahm er wird und ob er überhaupt zahm werden will.
Es gibt Vögel, die nie kommen werden. Da kann man noch so viel
Kolbenhirse anbieten.
Meiner ist so einer =( ich habe ihn schon seit letztem Jahr und er hasst mich wirklich als ich meinen Ersten Welli noch hatte da ist er sehr Ängstlich in die Nähe meiner Hand gekommen und hat mit dem anderen Hirse geknabbert aber auch nur wenn der andere dabei war und seit dem der Tot ist hast er mich wie die Pest was kann man da tun wenn das der Fall ist?
Er hatte mal ein kleines bisschen Vertrauen das dann aber zerstört ist weil ich den anderen ja immer rausfangen musste und er immer mitangesehen hat das ich den anderen in der Hand hatte
und jetzt kommt er nie wieder :(
Ich glaube ja, dass das eine Sache der HErangehensweise, der Glaubens (glaube ich, dass der Vogel noch zahm werden kann?) und der Geduld, verbunden am besten mit einem guten Vorbild ist.
Ich hatte bei Twitch ein halbes Jahr die Kolbenhirse-Hinhalte-Taktik probiert.
Nach einem halen Jahr hatte, er trotz Partnervprbild, immer noch Panik, wobei die Partnerin nur sporadisch auf die Hand kam, aber keine Angst hatte.
Dann hatte ich nach 2 Jahren (1 1/2 Jahre später) mit dem Clickern angefangen.
Da war Twitch immer noch so ängstlich, dass er öfter mal sponaten Panikflüge hatte oder bei Routinearbeiten wie Futterwechsel plötzlich panisch floh.
Auch beim Clickern war er anfangs unglaublich langsam und schnell schreckhaft; es dauerte 3 Monate, bis er .l durch Vorbild, auf die Hand kam und erst nach ca. einem Jahr Clickertraining war er ziemlich sicher, dass von mir in keiner Situation GEfahr droht und er auch mal von sich aus etwas versuchen kann.
Mit der normalen Methode hatte ich aufgegeben und einfach geglaubt, dass dieser Vogel nicht zahm werden kann, weil er zu viel Angst hat und sich schon an normale Routinen nicht gewöhnt.
Am Anfang des Clickertrainings glaubte ich, dass er irgendein Problem habe, weil er unglaublich langsam reagiert und sich bewegte.
(Calsey: Sieht den Targetsick, geht hin, berührt ihn; Twitch: Sieht den TS, überlegt, überlegt, schaut hin (Kopf 1 mm gedreht), schaut weiter hin (3 mm), bleibt so, schaut näher hin, schiebt den Schnabel vor, 1 mm, 3 mm usw. öffnet den Schnabel, öffnet den Schnabel weiter, schiebt ihn noch etwas vor, berührt den TS. - In der Zeit habe ich schon immer überlegt, ob das heute noch wird.
).
Zum Schluss hatte ich ihn aber so weit, dass er freiwillig, von sich aus, mal kam, sehr gerne aus 2 m Distanz auf meine Hand flog und sogar Berührungen zu gelassen hat.
Insofern denke ich, dass grundsätzlich jeder Wellensittich zahm werden kann; die Frage ist nur, wie zahm, wie lange das dauert und wie/ ob man die richtige Methode oder das passende Einfühlungsvermögen findet (es will ja auch jeder Vogel anders angesprochen werden).
Mein aktueller "Quarantänevogel" (hat noch keine Namen) reagiert sehr gut auf "Zähne verschieben = Schnabel knistern & Kopf schief legen & nicken"; er hat das dann nach gemacht; auf einen Konditionierungsverscuch mit dem Clicker reagierte er wie Twitch:
"OH! Hirse! Hm..., Vielleicht... sollte sich davon....mal....ein ....Körnchn nehmen? *Überleg*"
Tja
Mal sehen, wie das dann mit Vorbild wird, das in dem Fall schnell die Hirse weg geschnappt hätte!
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Ach ja, trotz raus nehmen (aber plötzlich) und auf Nimmer-Wiedersehen Wegbringen von Twitch hat Keisha-May danach NICHT ängstlich oder skeptisch auf mich reagiert.
Ich glaube, da wurde auch von einigen Autoren viel Quatsch in die Welt gesetzt, dass ein Wellensittich nach einem Schockerlebnis wie Gefangenwerden, "nie wieder Vertrauen zum Menschen fassen kann", oder wenn, dann nur als rühmliche Ausnahme eines besonderen Vogels, der ein besonderes Verhältnis zu einem besonderen Menschen hätte.