@ Papagilla: Respekt vor der Natur sollten wir imer haben. Wie man sehen kann ist sie sehr leistungsfähig.
@ Tiffi: Naja, ob Dämmung, Vertäfelung usw., man baut sich ja so gut wie möglich etwas Wohnqualität auf. Sicher wären nur Häuser komplett aus Stahl oder Glas......
@ Motte: Wers sich leisten kann am besten sofort
. Im Ernst: Erst dann wenn herkömmliche Methoden nicht mehr ausreichen. Dann sollte man jedoch ein höheres Budget einplanen.
Die größten Kosten im geschilderten Fall, liegen jedoch in der Wiederherstellung des Wohnzustandes, entfernen von Schimmelpilz, Feuchtesanierung am Boden. All diese Mängel (trotz Feuchtedämmung) begünstigten den Nestbau.
Versagen herkömmliche Methoden, sollte man nicht lange herumexperimentieren und nach "noch besseren Mitteln" und "Erfahrungen" suchen, sondern den Fachmann einschalten. Bis auf wenige Ausnahmen sind auch Baumarktartikel von guter Qualität. Die Qualität ist aber nicht allein entscheidend sondern jede Menge des "drumherum". Aus diesem Grunde schildere ich hier mal den genaueren Ablauf zur Bilderserie:
Alles begann vor 4 Jahren: Ein normaler Auftrag zur Bekämpfung von Ameisen.
Wir fanden gerade mal 2 Ausgänge. Wir klopften die Wand ab und merkten sehr schnell das sich dorthinter Hohlräume befanden (Von der Dämmung wußten wir nichts). Ich bat die Mieterin also darum an verschieden Stellen kleine Löcher zu bohren um mit einer Kamera in den Hohlraum zu sehen. Dieses wurde abgelehnt. Gut, dachte ich mir der Kunde ist König, vom Vermieter aus sollte es sowiso billig sein; somit setzte ich eine Gelköder methode an, die nur widerwillig ("Chemische Keule") von der Mieterin geduldet wurde.(Kontrollen wurden aus Kostengründen abgelehnt).
Die Methode schien zu funktionieren, denn es gab keine Reklamationen.
Jahr 2: Fast das gleiche Spiel, dieselben 2 Ausgänge aber weitere waren an weiter entfernten Stellen dazugekommen (daher der Verdacht von Nebennestern oder zumindest Laufwege unter dem Laminat). An den weiter entfernten Stellen waren die Mauern jedoch massiv, hier konnten sich eigentlich keine Nebennester gebildet haben.
Diesmal setzte ich massig Köderdosen mit einem anderen Lockstoff ein, für den Fall das der alte Lockstoff nicht mehr angenommen wird. Sowas kann vorkommen. Der Mieterin gab ich noch einige Dosen zum selber nachlegen nach etwa 6 Wochen.
Wieder schien es zu funktionieren. Keine Reklamationen.
Jahr 3: Wieder das gleiche Spiel. Diesmal traten auch geflügelte Ameisen auf. Wieder wurde eine Untersuchung der Wand abgelehnt. Wieder sollte es billig sein. Man trat mir schon mißtrauischer entgegen...man hatte sich mittlerweile im Internet "schlau" gemacht aber natürlich meine vorgeschlagenen Maßnahmen verschwiegen. Besonders "Internetschlaue" behaupteten das es unmöglich wäre das Ameisen in Zwischenwände hocken und Nester bauen und ich nur unwirksame Mittel einsetze um mir den Auftrag zu erhalten. Von Resistenzen war die Rede und, und, und.sowie massenhaft Empfehlungen von sinnlosen Mitteln. Die Stimmung war angespannt. Man drohte mir mit Klagen, Schadenersatz, Rückerstattung der Kosten und dem üblichen Krimskram. Lächerlich und mit Sicherheit erfolglos.
Wiederum wurde mir eine Untersuchung der Hohlräume verweigert.
Diesmal ging ich etwas radikaler vor:Gele, Pulver Aerosole die man in kleinste Ritzen und Spalten einbringen konnte. Die Mittel hierzu verschweige ich jedoch, sie gehören nicht in Laienhand. Ruhe war.
Jahr 4: Es ging schon wieder los. Aber: siehe da, plötzlich bekam ich freie Hand. Die Mieterin war total entnervt. Notfalls hätte die Mieterin das vom Vermieter eingeklagt. Ich bohrte die Wand an um die Kamera einführen zu können. Aber oweh, wir sahen nichts, auch keinen Hohlraum. Nun war guter Rat teuer (Bis hierhin wußten wir immer noch nichts von den Dämmplatten). Also her mit den alten Methoden und den Zahnarztspiegel und Taschenlampe rausgeholt. Erst jetzt (für die kamera war das zu nahe) sahen wir die Dämmplatten und den klitzekleinen Spalt zwischen den Dämmplattenschichten. Schlagartig wurde mir klar weshalb Pulver und feinste Aerosole kaum gewirkt hatten: Sie erreichten überhaupt nicht die Nester, sie wurden durch das Styropor abgefangen und aufgesaugt. Wir hatten durch Gele und Köderdosen lediglich Teilerfolge erzielt (das war sogar noch zu erkennen) und deshalb war das restliche Jahr über immer Ruhe. Hinzu kam das die Futterstoffe von den Tieren der Nebennester angenommen wurden aber nicht bis zum Hauptnest transportiert wurden. Die abgetöteten Nebennester (wir fanden noch die alten Gelfutterstoffe) wurden dann durch Tiere des Hauptnestes zurückerobert.
Endlich bekam ich sämtliche Genehmigungen die ich brauchte. Das Ergebnis liegt vor. Das hätte spätetestens im zweiten Jahr so sein sollen. So wurde aus Billig, Teuer.
Ich kann nur jedem raten: Sollte es notwendig sein einen Kammerjäger einzuschalten, schämt Euch nicht, übertreibt nicht (Ratten so groß wie Katzen, Aus 2-3 Ameisen gleich ne ganze Straße machen usw.). Bleibt sachlich, berichtet emotionslos über Eure Beobachtungen (spart Geld weil wir dann weniger bzw. gezielter suchen können; Zeit ist Geld), sagt ihm was ihr tatsächlich wißt, keine Vermutungen oder Äußerungen: Im Internet hat man gesagt... In der Regel stellt ein Kammerjäger seine Fragen gezielt, unsachliche Beantwortung leiten ihn u.U. nur in die Irre. Kein Kammerjäger MUß Garantien geben. Man kann sie zwar mit ihm absprechen, dann werden jedoch Auflagen von Seiten des Kammerjägers gemacht die genauestens eingehalten werden müßen und auch entsprechend kosten (Ähnlich wie beim Neukauf eines PKW. Läßt man nicht regelmäßig die Inspektionen machen verfällt die Garantie.) Bei einem Kammerjäger der Garantie darauf gibt, Schaben beim erstenmal weg zu bekommen, wäre ich äußerst vorsichtig.
Auch als Fachmann kann ich nur etwas tiefergehende Standardtipps geben, die in den meisten Fällen ausreichend sind. Endgültige Beurteilungen sind nur vor Ort möglich.
Wie immer ist mein Posting wieder mal zu lang, aber hoffentlich für Euch aufschlußreich.
MfG Georg