Schwarzbauch-Nonnen

Diskutiere Schwarzbauch-Nonnen im Forum Asiatische Prachtfinken im Bereich Prachtfinken - Liebe Prachtfinkenfans, nach Vorträgen über verschiedene Prachtfinken bei der letzten ESTRILDA-Tagung wurde ich aufmerksam gemacht auf Nonnen...
alfriedro

alfriedro

Wildfang
Beiträge
1.299
Liebe Prachtfinkenfans,

nach Vorträgen über verschiedene Prachtfinken bei der letzten ESTRILDA-Tagung wurde ich aufmerksam gemacht auf Nonnen, die, wie die Tigerfinken, in Schilfregionen Südost-Asiens zuhause sind. Ich habe darüber hinaus auch erfahren, dass diese Vögel, in der Heimat sehr zahlreich und Landwirtschaftsschädlinge, bei uns ausgesprochen selten gehalten werden. Der Grund dazu ist wohl, dass diese Vögelchen nur ungern in kleinen Anlagen zu vermehren sind und vielleicht auch, dass sie nicht so bunt sind, wie andere Prachtfinken. Früher einmal waren sie billige "Allerweltsvögel" wie auch die Tigerfinken.

Ich finde diese Vögel sehr attraktiv, habe aber bisher nicht in Erwägung gezogen, sie zu halten, weil sie bei mir in einer Außenvoliere mit Schutzhaus leben würden. Erfahrene (ehemalige) Halter sind davon überzeugt, dass sie sehr gut bei mir leben könnten.

Da die Tigerfinken bei mir sehr produktiv sind und die Voliere als Schilfbiotop gestaltet ist, würde ich es sehr gerne versuchen, Schwarzbauchnonnen bei mir zu halten und zu vermehren.

In Frage dafür kämen sicherlich jene Tiere aus Nordindien, die von Natur aus auch kühle Temperaturen ertragen können, also die Unterart Munia malacca rubroniger. Aber die Nominatform, die Dreifarbnonne, könnte ebenfalls ausdauernd sein.

Wer hält und vermehrt diese schönen Vögel oder kennt jemanden, mit dem man sich austauschen kann?

Vielen Dank schon mal für Bemühungen im Voraus.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Alfriedro,

mit Deiner Suche nach M.m. rubroniger wirst Du vermutlich keinen Erfolg haben - diese Unterart gibt es m.W. nicht (mehr) in Europa. Und wenn doch, dann nur noch sehr wenige Exemplare, die vermutlich als M.m. atricapilla mit den eigentlichen Atricapilla verpaart wurden und schon relativ alt sein müssten.
Durch die Importsperre und das geringe Interesse an den Nonnen sieht es bei vielen Arten sehr schlecht aus. Von den Schwarzbauchnonnen werden in D noch vier Unterarten gehalten und auch nachgezogen: die Dreifarbennonnen als Nominatform und dann noch drei Unterarten der Rassengruppe Schwarzkopfnonne: M.m. atricapilla, M.m. sinensis und M.m. bruneiceps. Bei letzteren sieht es sehr schlecht aus (kann ich aus eigener Erfahrung sagen, weil ich 5.3 besitze) - Atricapilla und Sinensis gibt es ein paar mehr. Allerdings gehört noch sehr viel Engagement dazu, um einen stabilen Stamm aller genannten Arten aufzubauen.

Falls Du wirklich Interesse an diesen sehr interessanten (und in meinen Augen auch sehr schönen) Vögeln hast, setze Dich am besten mit dem Lonchura-Spezialklub in Verbindung; der sollte hier in D der beste Ansprechpartner hierfür sein...

MfG,
Steffi

P.S. Für Kalthaltung erachte ich keine Nonnenart geeignet - sind alles tropische bzw. subtropische Vögel. Die mögen es lieber ein wenig wärmer...
 
Hallo Steffi,

vielen Dank für den Tipp. Den Lonchura-Club habe ich gefunden. :bier:
Ich habe schon viele Leute kontaktiert. Man empfahl mir besonders die Dreifarben-Nonnen und ich habe schon jemand gefunden, der welche abgeben kann. Nun ist die Vorfreude die größte Freude. Und wenn sie dann nächstes Frühjahr dann endlich raus dürfen, zusammen mit den Tüpfelis, den Wachtelis und den Schönis mache ich Fotos und feiere das Ereignis mit Euch, versprochen. :dance:

Und wenn sie dann auch noch was machen in Sachen Nachwuchs ... :+party:

Grüße, Alex
 
Hallo Alfriedro,

alfriedro schrieb:
Und wenn sie dann auch noch was machen in Sachen Nachwuchs ...

...dann feier ich auch mit - Nachzuchten sind nämlich dringend nötig...

MfG,
Steffi
 
Nachwuchs gibt es zwar noch nicht, dafür aber ein paar schöne Fotos im Grünen.

Grüße, Al
 

Anhänge

  • Paar.jpg
    Paar.jpg
    29,3 KB · Aufrufe: 194
  • Paar_2.jpg
    Paar_2.jpg
    19,4 KB · Aufrufe: 210
  • Gespräch_k.jpg
    Gespräch_k.jpg
    23,6 KB · Aufrufe: 197
  • Nonne_2.jpg
    Nonne_2.jpg
    36,2 KB · Aufrufe: 276
Hallo Alfriedro,

herrliche Bilder :zustimm: !! Kann ein Vogel schönere Oberschwanzdecken haben und ebenmäßiger gezeichnet sein? Die ersten Balzanzeichen kann man ja schon erkennen... ;)

Hast Du die Vögel von Karlheinz?

MfG,
Steffi
 
Hallo Alfriedro,

herrliche Bilder :zustimm: !! Kann ein Vogel schönere Oberschwanzdecken haben und ebenmäßiger gezeichnet sein? Die ersten Balzanzeichen kann man ja schon erkennen... ;)

Hast Du die Vögel von Karlheinz?

MfG,
Steffi

Sind von Daniela in der Oberpfalz.
 
Ich habe die Tiere im November als Juvenile bekommen, da hatten sie noch ein einfarbig beiges Federkleid. Im April haben sie begonnen zu mausern und waren M-Juni damit durch.

Die Vier, zwei Brüder und zwei nicht verwandte Weibchen haben sich stets als eingeschlechtliche Paare, oder sollte ich Gruppen sagen, zusammen gehalten. Jetzt beginnt allmählich das Interesse am anderen Geschlecht. Ein Paar hat sich gefunden. Die Paarbindung ging vom Weibchen aus. Es lauschte am Gesang seines bevorzugten Männchens. Man kam sich allmählich näher, bis sie sich begannen zu kraulen. Das soll die Paarbindung besiegeln. Die anderen beiden wussten bis vor kurzem nichts miteinander anzufangen. Das zweite Weibchen hing immerzu bei dem Paar herum und hatte wohl Angst, allein zu bleiben. Das zweite Männchen begnügte sich mit der Gesellschaft der Zebrafinken und hat den eigenen Ruf des Zebramännchens gelernt. Der wird fleißig im Zusammenhang mit dem Gesang gerufen. Vor einigen Tagen dann lauschte Weibchen Zwo dem Gesang von Männchen Zwo. Der fand das so nett, dass er sich sogleich balztanzmäßig so richtig ins Zeug gelegt hat. Einen richtigen Tanz hat er zu seinem Gesang gemacht. Es schien, als wollte sie ihm sagen: "Du bist aber auch ganz süß.":jaaa:

Es sind übrigens die Weibchen, die immer mit Halm im Schnabel und laut vernehmbaren trutt-trutt-trutt durch die Voliere fliegen. Die Weibchen ergreifen bei Nonnens die Initiative bei der Balz.

Grüße, Al
 

Anhänge

  • Brüder.jpg
    Brüder.jpg
    20,1 KB · Aufrufe: 211
  • Bambooclimber2.jpg
    Bambooclimber2.jpg
    22 KB · Aufrufe: 181
sehr schöne Vögel in ausgezeichneter Verfassung!
viel Erfolg bei der Nachzucht......
Viele Grüße
 
Was machen die Nonnen jetzt in der Außenvoliere bei dieser "brüllenden" Hitze? Ich habe mich einfach mal in die Sonne gewagt und beobachtet.

Nun, es gibt für sie gar keinen Unterschied zwischen 37°C und 27°C oder 17°C . Sie verhalten sich wie immer. Morgens nach dem Körnerfrühstück um 6.00 Uhr ist erst mal Schwarmfliegen. Zu viert fliegen sie zehn bis zwanzig mal die ganze Bahn von elf Metern auf und ab. Sie fliegen enorm schnell und ganz gerade. Ich komme immer auf eine Sekunde für eine Bahn. Dann lassen sie sich hinab in den Bambus, klettern, kraxeln, singen, wuseln hindurch, dann um das Chinaschilf, hinein, hinaus, knabbern hier, picken da, springen auf den Boden und und und.
In der Mittagszeit, so etwa ab 10.30 Uhr werden sie ruhiger, putzen sich und verstecken sich unten im Gebüsch und sind nicht mehr zu sehen bis etwa 17.30 Uhr. Zwischendurch mal eine kleine Malzeit und Standortwechsel in die Laylandzypresse. Dort ist der Schatten noch tiefer. Am Abend dann gehen sie zum Futter im Schutzhaus, kommen wieder hinaus, klettern, kraxeln, picken, springen auf dem Boden, gehen auch mal baden etc. Etwa 20.30 Uhr wieder Schwarmfliegen, 20 Runden und dann auf ihren Stammplatz im Tannenbaum im Schutzhaus. 21.00 Uhr ist Zapfenstreich.

Hitze, was ist das? 37°C - Es wird kaum gehechelt. Sie stellen keine Flügel ab, reduzieren nicht ihre Aktivitäten und machen auch sonst keine besonderen Anzeichen, dass es heiß ist. Die Sittiche dagegen rühren sich nicht, hecheln, stellen die Flügel ab und drücken ihre Beine durch um möglichst viel Eigenwärme abgeben zu können. Selbst die Tigerfinken hecheln und zeigen schon mal ein wenig Hitze an.

Grüße, Al
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Schwarmfliegen reißen sie die Tigerfinken mit. Bisher konnte ich bei ihnen kein Schwarmfliegen feststellen. Nun aber fliegen sie zu zehnt mit den Nonnen gemeinsam mit, was ein tolles Bild ist. Ich hätte nicht gedacht, dass auch die Tigerfinken so schnell werden.
 

Anhänge

  • Gespräch.jpg
    Gespräch.jpg
    23,9 KB · Aufrufe: 141
Hallo Nonnenfreunde,

nun endlich hat sich eines meiner beiden Paare nach laaaaangen Vorbereitungen dazu entschlossen zu brüten. Sie haben ein wunderschönes Nest etwa einen Meter über dem Boden im Chinaschilf gebaut. Der Eingang weist zur Mitte des Schilfbusches. Der Nestbau begann mit einigen Blättern des Schilfs, welches sie zu einem Grundgerüst zusammenflochten. Mit Heu haben sie das hochkant ovale Nest zusammengefügt, wobei die Halme zum Nestinnern immer feiner wurden. Das Männchen balzt eindrucksvoll mit rhythmischem Beugen und Strecken der Beine, mit zur Kugel gestreubtem Gefieder und mit nach unten weisenden Schnabel, der hin und her bewegt wird. Beide machen einen Laut, der wie "drut-drut" klingt. Darauf wird begattet. Das Weibchen verbringt schon viel Zeit im Nest. :dance:

Jetzt mache ich mir etwas Sorgen wegen des inzwischen fortgeschrittenen Sommers. Wenn die Brut jetzt beginnt, fliegen die Jungen erst Ende September aus. Hoffentlich wird es ihnen dann nicht zu kühl. Das Schutzhaus wird dann schon beheizt und die obere Durchflugklappe geschlossen. Die Nonnen schlafen nach wie vor im Innern des Schutzhauses. Es heißt, dass die Jungen Nestschläfer sind und von den Eltern hinein geführt werden. Ende Oktober wird das Schutzhaus ganz geschlossen.
Schaffen sie es und wird es ihnen im Oktober nicht zu kalt? :traurig:

Grüße, Al
 
Hallo Alfriedro,

die Balz der Nonnen ist immer sehr eindrucksvoll - auch das auf der Stange "Gehupfe" ist total witzig... Die Temperaturen könnten für die Jungvögel wirklich langsam zu kühl werden. Wenn sich die beiden beeilen, dann fliegen die JV so ca. um den 20. September aus (falls es geklappt hat). Falls eine Schlechtwetterperiode einbricht, wäre das für die JV fatal. Aber ich würde mich jetzt erst einmal freuen, dass die Vögel wirklich Brutversuche unternehmen - ist bei Nonnen ja oft gar nicht so einfach. Die Jungen sind am Anfang wirklich Nestschläfer - da kann´s manchmal sehr eng werden, wenn die Altvögel auch noch mit ins Nest wollen.

Viel Glück für Deine beiden "Turteltäubchen".

MfG,
Steffi

P.S. Hab gerade wieder einen erfolglosen Brutversuch bei meinen Braunköpfen hinter mir. Ich bin schon fast am Verzweifeln. Die Eier trocknen immer aus - obwohl im Zimmer zur Zeit eine Luftfeuchtigkeit von gut 60% herrscht...
 
Ich würde es an deiner Stelle mal mit Vit-D probieren.
Die Kalkschale der Eier ist porös!
Also trocknen sie aus.
Da kannst du einen Teich im Zimmer anlegen und trotzdem werden die Eier wieder austrocknen.
Hatte das Problem bei einer Bengalus-Henne. Die hatte auch Probleme mit ihrem Vitaminhaushalt.
Vitamin D und die Eier waren nach 2 Wochen Bebrütung noch nicht ausgetrocknet, obwohl unbefr..
Ivan
 
Vit. D reicht nicht unbedingt, wenn nicht gleichzeitig UV-Licht dabei ...

Naja, meine sind ja draußen. Da gibt es Kalk, Vit.-D und UV im Überfluss.

Wenn die Alten aufhören zu hudern, ist's eine gefährliche Zeit. Wenn die Jungen ausfliegen, dann sind sie hoffentlich genügend in Bewegung, dass Muskeltätigkeit sie erwärmt. Wenn die Alten mit ins Nest schlüpfen, dann brauchen die Jungen nicht zu frieren. Das fände ich des nachts beruhigend.

Grüße, Alex
 
Ich muß dir widersprechen! Das reicht, auch ohne Sonnenlicht...bei einer normalen Leuchtsstoffröhre.
Schließlich arbeite ich zumeist unter diesen Bedingungen.
Innenhaltung!
Bei mir ist es ohne Vit-D unter Kunstlicht nur diese eine Henne, die solche Eier legt.
Bei normalen D3 vor der Eiablage ist dann wieder alles im grünen Bereich.
Bei allen anderen Tieren gab es keine Probleme mit der Dichtigkeit der Eischalen.
Ivan
 
Hallole,

hmmm, das Problem mit austrocknenden Eiern hatte ich früher nie, obwohl ich genauso gefüttert habe wie jetzt. Anfänglich dachte ich, es läge an der extrem niedrigen Luftfeuchtigkeit im Zimmer (trockene Heizungsluft, die auch mit Luftbefeuchtern nicht großartig zu verbessern war), aber zur Zeit herrschen ja fast tropische Zustände. Ich vermute, es liegt an der Henne - ist eine Nachzucht aus Holland. Meine alten Wildfanghennen hatten damit nie Probleme... Ich werde wohl entgegen meiner Gepflogenheiten vermehrt Vitamine verabreichen müssen. Calciumquellen haben sie eigentlich genügend (Muschelkalkgrit, zerstoßene Eierschalen, Lehmsteine - auf letztere fahren alle meine Nonnen sehr stark ab). Mit direktem Sonnenlicht kann ich nicht dienen, meine Vögel haben aber Birdlamps, unter die sie sich sehr dicht setzen können. Meine erste Nonnennachzucht glückte vor vielen Jahren mit Hilfe der Birdlamps - eineinhalb Jahre ohne Erfolg, Birdlamp angebracht, 4 Wochen später lagen die ersten Jungen im Nest.

Hallo Alex,

und wie sieht´s aus bei Deinen "Turteltäubchen" - sind schon Eier im Nest?

MfG,
Steffi
 
Hallo Alex,

und wie sieht´s aus bei Deinen "Turteltäubchen" - sind schon Eier im Nest?

MfG,
Steffi

Ja, sie brüten nun schon zwei Wochen. Es ist Monsun in meiner Voliere. Fast jeden Tag Regen, der nasseste August seit Aufzeichnung des Wettergeschehens. Die Landwirte sehen ihr Getreide davon schwimmen. Scherzes halber denken sie schon über Reisanbau nach. Die Nonnen brüten sehr zuverlässig, es dürfte sich zur Zeit schon etwas tun. Es kommt mir so vor, als würden sich die Alten schon öfter abwechseln. Ich bin nun bange wegen der sinkenden Temperaturen: nachts nur noch 10°C, tags um die 18°C. So lange die Alten hudern, geht es vielleicht noch. Aber was, wenn in 10 bis 14 Tagen das Wetter immer noch so besch.. ist? Die Tüpfelastrilde haben das ausgeglichen und länger gehudert, wenn es kühl war.

Grüße, Alex
 
Thema: Schwarzbauch-Nonnen

Ähnliche Themen

Zurück
Oben