Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko

Diskutiere Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hallo! Es nimmt kein Ende! Bisher scheiterten alle Versuche das Loch zu stopfen. Ich glaube wirklich das die Leute mit allem Hochdruck daran...
Ich zitiere aus Wikipedia :
"Als Blowout wird ein unkontrolliertes Austreten von Bohrspülung, Erdöl und/oder Erdgas aus einem Bohrloch einer Bohr- oder Förderanlage bezeichnet."
Weiter gelesen/verstanden hast du den Wikipedia-Artikel anscheinend nicht.
Nach dieser Definition dürfte es egal sein, ob das Öl ausschießt, weil der BOP defekt ist oder weil ein Schiff eine Steigleitung beschädigt.
"dürfte es egal sein" scheint deine Devise zu sein, Hauptsache das via Google Gefundene passt in deinen Kram.

Zum 2. Posting meines Lieblingsraben :
Die leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffe dürften in dem Moment in der Luft sein, wo man sie riechen kann.
Und die Bevölkerung am GOM hat in vielen Publikationen beschrieben "Es riecht wie an einer Tankstelle" (kannste selbst nach googeln).
Deshalb dürften Benzen, Toluol, etc. auch am GOM in der Luft sein !
Ja das kann ja sein, dass je nach Windrichtung etwas "Geruch" an Land ankommt. Das heißt aber nun nicht, dass dieser Geruch gesundheitsschädlich wäre. Einige Kohlenwasserstoffe/Aromaten riechen sehr intensiv und können bereits in sehr geringer Konzentration vom Menschen wahrgenommen werden. Das weiß doch jeder aus eigener Erfahrung!

PS : Worum geht´s Dir eigentlich, Raven ? Um den Widerspruch per se ?
Oder nimmst Du innerlich wirklich Anteil an dem was am GOM passiert ?
Ich kann dir sagen, worum es mir geht, meine Lieblings-Lady: Ganz einfach darum, dass du hier die von dir gefilterten Artikel und Informationen veröffentlichst und als Wahrheit verkaufen willst und somit ein Bild zeichnest, das mindestens genauso fern der Realität ist wie eine Verharmlosung dieses großen Ölunfalls. Du liest dir irgendwas zusammen und verstehst nur die Hälfte, aber das "dürfte (es) egal sein".

Die einzig sinnvolle Schlussfolgerung aus einer Katastrophe kann doch nur eines sein: Mittel und Wege zu finden, wie man so etwas in Zukunft verhindern kann.
Und nun komme bitte keiner mit einem "Wir müssen schnellstens vom Erdöl weg". Solange sich der gewaltige technische Aufwand für die exploration und Erschließung von Ölfeldern in extremer geographischer Lage noch lohnt, so lange ist auch noch keine Technologie vorhanden, die den Erdölbedarf in nennenswertem Maße entlasten könnte.
 
Ich kann dir sagen, worum es mir geht, meine Lieblings-Lady: Ganz einfach darum, dass du hier die von dir gefilterten Artikel und Informationen veröffentlichst und als Wahrheit verkaufen willst und somit ein Bild zeichnest, das mindestens genauso fern der Realität ist wie eine Verharmlosung dieses großen Ölunfalls.
Es ist doch das Wesen jeglicher Meinungsäußerung, daß sie auf der subjektiven Wahrnehmung des Individuums beruht.
Du, Raven, hast ja auch die subjektive Einstellung, daß ich Null Ahnung hätte und versuchst das hier als Wahrheit zu verkaufen.
Es gibt keine wertfreie Meinungsäußerung !
Allein die Tatsache, welchen Fakten ich durch Erwähnung Bedeutung beimesse und welchen nicht, bedeutet schon eine selektive Vorgehensweise.
Das ist bei jedem Zeitungsartikel so, bei jeder Dokumentation und erst recht bei Forenbeiträgen.
Mein Lieblingsrabe versucht allerdings aus dieser banalen Tatsache eine Kritik an mir zu konstruieren.

Die einzig sinnvolle Schlussfolgerung aus einer Katastrophe kann doch nur eines sein: Mittel und Wege zu finden, wie man so etwas in Zukunft verhindern kann.
Ist das jetzt Deine subjektive Einstellung oder die einzig wahre Wahrheit ? :~
 
Die Amerikaner sind ja bekannt für die Güntherschen Einstellungen zur Umwelt (siehe Kyoto-Protokoll uvm.)
Die Vogel-Strauß-Politik führt eben zu einer sehr eingeschränkten Sichtweise - nach dem Motto "Was ich nicht sehe, das gibt es auch nicht".

Blödsinn. Die Amis haben sehr wohl ein Interesse an der Umwelt. Nur eben eine eigene Sichtweise der Dinge.

Das Problem "Öl-Abhängigkeit" der USA ist das eine, die marode Energiepolitik eine andere.
Denn Energie ham die Amis genug - genauso wie marode Stromnetze.

Öl ist nachwievor Überlebenswichtig für die USA. Ohne Öl würde die US-Wirtschaft schlicht zusammenbrechen. Dann wäre die Finanzkrise ein schei*** dagegen!
Würde das passieren, hätten wir das gleiche Problem, wie in den 1920er Jahren!!!:+klugsche

In den USA gibt es genauso Regenerative bzw alternative Energiequellen. Diese werden genutzt und die Nutzung immer mehr ausgebaut.

Das Problem "Energie-Hunger der USA" lässt sich nicht mit einem Grünen Auge beleuchten, es ist ein Grundlegendes Problem.

Und mit einem völlig Sinnfreien Kyoto-Protokoll ist eine Evo/Revolution der Energiewirtschaft in USA nicht zu erreichen.

Das Problem ist ein so dermahßen breites Spektrum in den USA das wir als "Grüne-Euros" das nicht einschätzen können.

Das fängt schon damit an das man uU 1-3 Std mit Auto in die Arbeit, zum Einkaufen etc fahren muss. Ohne Auto geht in USA => GAR NIX!

ÖPNV ist in USA teils massiv überlastet, in vielen Städten fahren Schrott-Metros.
Züge brauchen jede Menge Energie und lange Strecken kann man in USA nur noch mit dem Flieger begleichen. Dann kommt die vielerorts die billige Bauweise der Gebäude hinzu. Dieses Klump kostet n Apfel und n Ei. Würden in USA ein Haus soviel kosten wie bei uns, könnte sich das keiner leisten.
Diese Häuser sind allermeist aus Holz gebaut mit dünnen Wänden, teils gar nicht isoliert, geheizt wird auf teuflich komm raus - sofern nötig, gleiches passiert in den Wüsten und Tropenenstaaten der USA mit dem Stromhunger der Klimaanlagen in den Häusern.

Ein Land mit knapp 300 mio EW auf Grünen Kurs zu bringen, dauert Jahrzehnte!!!!!
Oder habt ihr schon Obamas desaster mit der Einführung der allg. Krankenversicherung vergessen?

Die Überlegung 10.000 $ in einen Klinikbesuch zu investieren oder in eine Green-Energy renovierung meines Hauses ist eine gute Begründung, mich für die Krankenkosten zu entscheiden. Das ist Fakt!

Und jeder der noch nie in den USA (oder anderes land) war und nicht mal ansatzweise weiß, wie die leute ticken, sollte sich hüten, irgendwelche forderungen etc zu stellen.

Im Jahre 2010 ist es NICHT möglich Großteils aufs Öl zu verzichten. Das bleibt auch bestimmt noch die nächsten 10 Jahre so!

Was der Verbraucher tun kann, ist es ua zu protestieren, was ua BP macht oder nicht macht. Eben auch das bsp mit den stillgelegten Bohrlöchern in Afrika. Solche Berichte mit den rostenden Bohrlöchern kam schon vor ein paar Jahren im TV!
Die Leute waren baff und erbost - passiert ist bisher nichts!

Die Bohrung wurde von einem Schiff gerammt, eben deshalb war es kein Blowout. Man sollte besser keine Fachbegriffe verwenden, wenn man Null Ahnung hat, was sie bedeuten.

:D:D:D

es wollen alle auto fahren oder noch besser gleich 2, also irgendwo muß der saft ja herkommen. warum jetzt die aufregung? wenn an der tanke kein benzin da ist, möchte ich mal das geschrei hören. gerade in europa wird das oel mit am meisten verballert, sinnlos verballert. hauptsache die kiste ist voll getankt und die sauerei ein paar tausend kilometer entfernt. siehe afrika, da regt sich auch kein mensch drüber auf. locker bleiben, ändern können wir eh nix, für mich uninteressant, als wenn in china ein sack reis umfällt:D

:D:~8)
 
Du, Raven, hast ja auch die subjektive Einstellung, daß ich Null Ahnung hätte
Dann widerlege es, indem du deine Qualifikation zur Beurteilung von Ölunfällen nachweist.

Allein die Tatsache, welchen Fakten ich durch Erwähnung Bedeutung beimesse und welchen nicht, bedeutet schon eine selektive Vorgehensweise.
Das ist bei jedem Zeitungsartikel so, bei jeder Dokumentation und erst recht bei Forenbeiträgen.
Die selektive Vorgehensweise fängt bei der Entscheidung an, welche Quellen gelesen werden. Sind es Originalquellen, die Tatsachen, Untersuchungen, Forschungsergebnisse, etc. wiedergeben oder sind es Artikel, die von "irgendwem" verfasst wurden und dessen Meinung wiederspiegeln. Bei dir kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass du nur Artikel einer bestimmten Couleur in deine Meinungsbildung einbeziehst und dann hier falsche Aussagen wie z. B. diese verbreitest, wo du ein bestehendes Risiko zur Tatsache erklärst:
man weiß schon jetzt, daß die Abdichtung allenfalls für kurze Zeit halten wird.
Es kann nicht der notwendige Druck erzeugt werden, was darauf hindeutet, daß das Öl auch an anderen Stellen austritt.
BP hat das offiziell noch nicht bestätig, aber indirekt wird es deutlich durch die Presseerklärung des Chefs der Coast Guard.
Die Ventile werden also in ein paar Stunden wieder geöffnet werden !

Und noch was: Wer hier Meinungen äußert, muss auch mit Kritik leben. Ganz besonders dann, wenn diese Meinungen auf sachlich falschen Annahmen beruhen.
 
Wer gut englisch kann und sich dafür interessiert, wie die Ölquelle verschlossen werden soll, sollte sich dieses Video anschauen.
 
Nun, Raven - das Video zeigt, wie BP das Bohrloch verschließen will (zuerst Static Kill, dann Bottom Kill).
Das Video verströmt den gleichen Optimismus wie das Video vom Mai, wo erklärt wird, wie BP das Bohrloch mit einem Top Kill verschließen will.
Wir alle wissen, wie das ausgegangen ist !

Interessant ist doch nicht, wie BP sich das Prozedere vorstellt, sondern, ob es funktioniert !
Ob es funktionieren kann !

Kritische Stimmen von Experten gab es zum Top Kill - und es gibt sie auch jetzt zum Static Kill !

@Raven - wenn Du an einer Diskussion (mit all Deinem profunden Wissen) über dieses Thema interessiert bist : GERNE !!!
Wir können uns darüber austauschen, wo die Schwachstellen des geplanten Static Kill (auch Bullheading genannt) sind !

Zu Deinem Satz :
"...dann hier falsche Aussagen wie z. B. diese verbreitest, wo du ein bestehendes Risiko zur Tatsache erklärst:"

Ich habe das zu einem Zeitpunkt geschrieben, als klar war, daß der "well integrity test" nicht wunschgemäß ausgefallen war !

Thad Allen sagte dazu :
"We will at some point try to get to 8,000 or 9,000 and sustain that for some period of time, and these will be done basically, as I said — if we have a very low pressure reading, we will try and need (ph) at least six hours of those readings to try to ensure that that is the reading. If it’s a little higher, we want to go for 24 hours. And if it’s up at 8,000 or 9,000, we would like to go 48 hours just to make sure it can sustain those pressures for that amount of time."

Der Druck hat bis heute noch nicht mal 7,000 erreicht !
Nach den Aussagen von BP und Regierung hätten sie den Test nach maximal 48 Stunden abgebrochen.
Die Tatsache (nicht erreichter Druck) war gegeben ! Das Risiko war vorhanden !
Nichts anderes habe ich geschrieben !!!

Warum die Kappe bis heute verschlossen ist (trotz einiger Lecks) bleibt das Geheimnis der Verantwortlichen.
Aber ich möchte nicht von einer Raven angemacht werden, nur weil BP seine Pläne ständig ändert !!!

Und jetzt warte ich gespannt darauf, daß von Dir außer Kritik an meiner Person und einem ergoogelten Link noch was zur Sache kommt !
 
wo erklärt wird, wie BP das Bohrloch mit einem Top Kill verschließen will.
Wir alle wissen, wie das ausgegangen ist !
Der Topkill fand unter vollkommen anderen Voraussetzungen statt als der jetzt geplante static kill.

@Raven - wenn Du an einer Diskussion (mit all Deinem profunden Wissen) über dieses Thema interessiert bist : GERNE !!!
Wir können uns darüber austauschen, wo die Schwachstellen des geplanten Static Kill (auch Bullheading genannt) sind !
Im Gegensatz zu dir halte ich mich nicht für eine Fachfrau in Sachen Bohrloch verschließen. Aber etwas mehr technisches und physikalisches Verständnis als du habe ich doch wohl ;)


Thad Allen sagte dazu :
"We will at some point try to get to 8,000 or 9,000 and sustain that for some period of time, and these will be done basically, as I said — if we have a very low pressure reading, we will try and need (ph) at least six hours of those readings to try to ensure that that is the reading. If it’s a little higher, we want to go for 24 hours. And if it’s up at 8,000 or 9,000, we would like to go 48 hours just to make sure it can sustain those pressures for that amount of time."

Der Druck hat bis heute noch nicht mal 7,000 erreicht !
Tja, der Thad Allen hat überhaupt nicht gesagt, dass sie 8,000 oder 9,000 psi Druck bekommen müssen Wie auch? Es kann sich ja nicht mehr Druck aufbauen als die Lagerstätte hergibt. Er sagt doch ganz klar: if we have a very low pressure reading, we will try and need (ph) at least six hours of those readings to try to ensure that that is the reading. "that that is the reading" "dass das der Druck ist (der dort herrscht).

Wichtig ist nicht die Höhe des Drucks, sondern die Tatsache, dass der Druck über die ganze Zeit kontinuierlich gestiegen ist und immernoch ganz leicht steigt. Kritisch, und Grund zur Wiederöffnung der Kappe wäre ein plötzliches Absinken des Drucks, denn das hieße, dass die pipe integrity, also die Dichtheit des Rohrs, nicht mehr gegeben ist und dass sich das Öl einen anderen Weg gesucht hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kritisch, und Grund zur Wiederöffnung der Kappe wäre ein plötzliches Absinken des Drucks, denn das hieße, dass die pipe integrity, also die Dichtheit des Rohrs, nicht mehr gegeben ist und dass sich das Öl einen anderen Weg gesucht hätte.
Da Du ja ständig bemüht bist, mir was am Zeug zu flicken, will ich den zitierten Satz nicht unwidersprochen stehen lassen.
Mal sehen, ob ich an der Erbsenzählerei Gefallen finde...:~

Das Öffnen der Kappe wäre nötig, wenn die well integrity (die Dichtheit der Quelle selbst) nicht mehr gegeben wäre und nicht bei einem eventuellen Verlust der pipe integrity !
Das könnte man reparieren.
Ein defektes Steigrohr wäre per se kein Indiz für den Verlust der well integrity, sondern könnte auch auf einen Materialfehler zurückzuführen sein.
Richtig an Deiner Aussage ist lediglich, daß das Absinken des Drucks Grund zur Besorgnis wäre.

"that that is the reading" "dass das der Druck ist (der dort herrscht).
Tja, Raven - was wäre dann denn die Interpretation des geringen Drucks gewesen, wenn man vorher die Entleerung der Ölquelle ausgeschlossen hat ?
Und wie deutest Du diesen Satz :
"And if it’s up at 8,000 or 9,000, we would like to go 48 hours ..."
Ist das eine Erklärung dafür, daß die Kappe bis heute nicht geöffnet wurde ?
Der Sinneswandel hinsichtlich des Öffnens der Kappe hat sicherlich Gründe...aber die wurden nie explizit benannt !
 
Das Öffnen der Kappe wäre nötig, wenn die well integrity (die Dichtheit der Quelle selbst) nicht mehr gegeben wäre
Okay, mein Fehler!

Tja, Raven - was wäre dann denn die Interpretation des geringen Drucks gewesen, wenn man vorher die Entleerung der Ölquelle ausgeschlossen hat ?
Was denn für eine Entleerung?

Und wie deutest Du diesen Satz :
"And if it’s up at 8,000 or 9,000, we would like to go 48 hours ..."
Liegt doch auf der Hand, bei höherem Druck muss länger beobachtet werden, Je höher der Druck des Mediums, desto größer das Risiko, dass es sich irgendwo einen Weg bahnt. Wenn während der Beobachtungszeit kein Druckverlust auftritt, dann kann man davon ausgehen, dass das Verschließen mit der Kappe ein Erfolg ist.

Ist das eine Erklärung dafür, daß die Kappe bis heute nicht geöffnet wurde ? Der Sinneswandel hinsichtlich des Öffnens der Kappe hat sicherlich Gründe...aber die wurden nie explizit benannt !
Warum sollen sie die Kappe denn öffnen, wenn alles stabil ist? Das sieht ja geradezu so aus, als ob du dir wünschst, dass sie sie öffnen, damit wieder Öl fließt. :nene:

Hier kannst du alle press releases von Thad Allen lesen und musst dich nicht alf die interpretierte Darstellung eines CNN-Nachrichtensprechers verlassen.
 
Die Bekämpfung einer Ölkatastrophe ist eine äußerst komplizierte Sache - echt schwere Kost, je mehr man ins Detail dringt !
Natürlich bin ich kein Experte !
Aber ich habe mich in die Materie eingelesen und versucht, hier verschiedene Aspekte einzubringen.

Ich erwarte von keinem User, daß er/sie Details kennt oder sich für die Materie interessiert.
Aber wenn mich hier einer kritisiert, dann erwarte ich, daß dies auf einer soliden Informationsbasis geschieht !

Liegt doch auf der Hand, bei höherem Druck muss länger beobachtet werden, Je höher der Druck des Mediums, desto größer das Risiko, dass es sich irgendwo einen Weg bahnt. Wenn während der Beobachtungszeit kein Druckverlust auftritt, dann kann man davon ausgehen, dass das Verschließen mit der Kappe ein Erfolg ist.
@Raven - mit dieser Einlassung zeigst Du mir, daß Du in keinster Weise verstanden hast, wo die Probleme liegen und was mit dem "well-integrity-test" überprüft werden soll.

Ich habe mir deshalb die Mühe gemacht und eine (möglichst leichtverständliche) Zusammenfassung von den Vorgängen gemacht - ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Der Einfachheit halber habe ich manche Erklärungen kopiert und mit eigenen Worten ergänzt.

Wenn Du, Raven, das gelesen hast, wirst Du vielleicht verstehen, wie falsch dieser Satz von Dir ist :
"Je höher der Druck des Mediums, desto größer das Risiko, dass es sich irgendwo einen Weg bahnt."

Es ist genau anders rum : Je geringer der Druck.... !!!
 
Damit man sich vorstellen kann, wie so eine Tiefseebohrung abläuft, stelle ich hier zwei Grafiken rein.

Grafik 1 zeigt links im Bild eine Ölplattform wie die Deepwater Horizon :

http://img17.imageshack.us/img17/2531/bildlplattform.jpg

Grafik 2 zeigt einen Blow-Out-Preventer mit allem, was dazu gehört :

http://img28.imageshack.us/img28/6801/bildeinesbop.jpg

Nun die Basisinformationen :

Die "Deepwater Horizon" führte im Macondo-Ölfeld eine Erkundungsbohrung durch.

Nur ein paar Monate bevor die Plattform "Deepwater Horizon" sank, hatte sie einen neuen Weltrekord für die tiefste Ölbohrung im Meer aufgestellt:
1250 Meter unter dem Meeresspiegel war sie noch einmal 9400 Meter in die Tiefe der Erdkruste vorgedrungen.

Die Kälte des Wassers, die Hitze des Öls und vor allem der enorme Druck machen hier alles zum Experiment.
Vor allem der enorme Druck in den unterirdischen Reservoirs birgt vielfältige Risiken.

Das etwa 25 Zentimeter messende Bohrloch sollte gerade mit Zement abgesichert und verschlossen werden - ein normaler Vorgang im Ölgewerbe.
Zu einem späteren Zeitpunkt wären die Bohrteams wieder angerückt, um mit der Ölförderung zu beginnen.

Doch die Zementier-Technik birgt Gefahren. Denn entstehen beim Aushärten Risse im Zement, können Öl und Gas austreten und mit großer Wucht nach oben schießen.
Ein Funken reicht dann aus, um die explosive Mischung zu entzünden.

Der Blowout-Preventer ist ein Sicherheitsventil direkt über dem Bohrloch einer jeden Bohrinsel.
Eigentlich ist er dafür da, den Ölfluss im Katastrophenfall abzuwürgen.
Im Fall der "Deepwater Horizon" jedoch hat er nicht funktioniert.

Das Öl, das nun in rötlich-braunen Schlieren den Golf von Mexiko überzieht, hat einen langen Weg hinter sich.
Wer ihn nachzeichnen will, muss 1500 Meter tief in den Ozean hinabtauchen, eine mächtige Schlammschicht passieren und anschließend durch hartes Salz stoßen.
Diese Salzschicht kann sehr dick sein und erschwert die Erhebung seismischer Daten.
Man bohrt sich durch diese Schicht und weiß nicht genau, was alles darunter liegt.
Mehr als vier Kilometer unter dem Meeresgrund, in Millionen Jahre alten Gesteinsschichten aus der Erdperiode des Tertiär, findet sich das schwarze Gold. Es ist brühend heiß.

In 1500 Meter Tiefe ist das Wasser fünf Grad kalt - das Öl jedoch kommt fast kochend aus dem Grund. Extreme Belastungen des Materials sind die Folge.
Oftmals belasten zusätzlich starke Tiefenströmungen die Steigleitungen.
Auch muss das Öl so heiß wie möglich gehalten werden, um zu verhindern, dass darin enthaltenes Erdgas mit dem Seewasser zu sogenannten Gashydraten gefriert und die Leitungen verstopft.
Dieses war beim gescheiterten "Top-Kill" geschehen.

Beim Blowout des Makondofeldes sank die Plattform und die Steigleitung knickte ab (sie Grafik 2).
Später wurde die Steigleitung abgesägt, damit man dort einen zweiten BOP und/oder eine Kappe aufsetzen konnte.

Die Gefahr ist aber erst gebannt, wenn man die Ölquelle bzw. das Bohrloch endgültig versiegelt.
Der erste Versuch "Top Kill" ist gescheitert. Nun kommen die Versuche "Static Kill" und "Bottom Kill" an die Reihe.

Vorher muß man sich aber einen Überblick verschaffen über den Zustand des Ölreservoirs und des Bohrlochs.
Dieses nennt man "Well-Integity-Test".
 
Was ist nun dieser "Well-Integity-Test" ?

Ich möchte zum besseren Verständnis einen Vergleich hernehmen :
Man stelle sich eine voll aufgepumpte Luftmatraze (=Ölreservoir) vor.
In die Matraze rammt man jetzt ein Rohr (=Bohrloch mit Steigleitung) aus dem die Luft rausströmt.
Diese Luft hat einen messbaren Druck.
Ist der Druck hoch, so weiß man, daß die Luftmatraze keine anderen Löcher hat.
Hätte sie weitere Löcher, würde auch dort die Luft ausströmen und der Druck am Rohr 1 wäre geringer.

BP hatte aufgrund der vorangegangenen Schätzungen des Öl/Gasdrucks einen Wert von 8.000 - 9.000 erwartet (und erhofft).
Ein geringerer Druck wäre ein Indiz dafür gewesen, daß entweder
a) das Ölvorkommen durch den Blowout deutlich weniger geworden ist (Entleerung).
b) das Ölvorkommen in andere Gesteinsschichten "abgewandert" ist.
c) das Ölvorkommen durch Risse an der Oberfläche des Meeresgrundes austritt.

Was die zutreffende Erklärung für den geringeren Druck ist, versucht man nun durch umfangreiche Datenerhebungen zu erkunden.

Die größte Katastrophe wären Risse im Meeresboden, weil man diese nicht versiegeln könnte.
Beim Vergleich mit der Luftmatraze muß man sich vorstellen, daß man Rohr 1 (=Kappe) verschließt.
Sind weitere Löcher vorhanden, so würden diese jetzt mehr Druck ausgesetzt sein und könnten sich vergrößern.
Genau dieses will man aber auf gar keinen Fall !
Deshalb wollte BP ursprünglich die Kappe wieder öffnen, wenn ein bestimmter Druck nicht erreicht wird.

Jetzt ist sich BP angeblich sicher, daß ein Zulassen der Kappe keine Gefahren birgt.
Was diesen Sinneswandel hervorgerufen hat...darüber spekulieren die Experten...

Bald werden wir hoffentlich mehr wissen !
 
Was ist nun dieser "Well-Integity-Test" ?

Ich möchte zum besseren Verständnis einen Vergleich hernehmen :
Man stelle sich eine voll aufgepumpte Luftmatraze (=Ölreservoir) vor.
In die Matraze rammt man jetzt ein Rohr (=Bohrloch mit Steigleitung) aus dem die Luft rausströmt.
Diese Luft hat einen messbaren Druck.
Ist der Druck hoch, so weiß man, daß die Luftmatraze keine anderen Löcher hat.
Hätte sie weitere Löcher, würde auch dort die Luft ausströmen und der Druck am Rohr 1 wäre geringer.
Woher sollte sie weitere Löcher bekommen haben, nachdem sie endlos lange Zeit den hohen Druck gehalten hat? Porosität kann es dort geben, wo das Rohr in die Luftmatratze hineingerammt wurde (also am Bohrloch und der Umgebung, außerhalb der Steigleitung). Darum ja die strenge Überwachung durch alle zur Verfügung stehende Hilfsmittel. Würde man irgendwo einen Gas- oder Ölaustritt oder irgendwelche seismischen Aktivitäten oder andere Anomalitäten bemerken, dann muss die Kappe geöffnet werden.

BP hatte aufgrund der vorangegangenen Schätzungen des Öl/Gasdrucks einen Wert von 8.000 - 9.000 erwartet (und erhofft).
Ein geringerer Druck wäre ein Indiz dafür gewesen, daß entweder
a) das Ölvorkommen durch den Blowout deutlich weniger geworden ist (Entleerung).
b) das Ölvorkommen in andere Gesteinsschichten "abgewandert" ist.
c) das Ölvorkommen durch Risse an der Oberfläche des Meeresgrundes austritt.

a) klingt mir sehr wahrscheinlich, denn hydrostatischer Druck baut sich, anders als der Druck kompressibler Medien, bei einem Leck (=der Blowout) sehr schnell ab.
b) Warum sollte es gerade jetzt, wenn es das nicht schon in den Jahrtausenden zuvor getan hat? Wir wissen es nicht.
c) Dieser Punkt wird überwacht.

Ich bin auch gespannt darauf, welche Erklärung für den jetzt offensichtlich niedrigeren Druck der Bohrung gefunden wird.
 
Woher sollte sie weitere Löcher bekommen haben, nachdem sie endlos lange Zeit den hohen Druck gehalten hat? Porosität kann es dort geben, wo das Rohr in die Luftmatratze hineingerammt wurde (also am Bohrloch und der Umgebung, außerhalb der Steigleitung).
Ja, das könnte sein, Raven - Porosität am Bohrschacht (oder umliegendem Sediment) oder aber Korrosion des Materials oder Materialfehler.
Das alles hat es bei anderen Bohrungen schon gegeben.

Das Problem ist, daß BP keine wirklichen Daten preisgibt. Weder zur Geologie der Umgebung, noch durch welche Gesteinsschichten sie gedrungen sind, noch...noch...noch.
Deshalb wird ja auch so wild spekuliert.

Eine Theorie wird diskutiert, nämlich daß die Bohrung durch ein Methanhydratfeld ging und dann tiefer auf das Öl stieß.
Wenn es so war, dann müßte BP das gemerkt haben !
Normalerweise wird eine solche Bohrung dann abgebrochen, weil sie zu riskant ist.
Vielleicht will BP den Leichtsinn nicht eingestehen, daß sie trotzdem weitergemacht haben.

Wenn es so wäre, dann bestünde die Gefahr, daß dieses Methanhydrat durch das heiße Öl immer mehr geschmolzen wird und der Meeresboden sich deshalb absenkt.

Auf einer ähnlichen Theorie basieren auch die wilden Tsunami-Szenarien gewisser (in Fachkreisen belächelter) Personen - besonders Matt Simmons.

Dann gibt es auch viele Experten, die die Aussage anzweifeln, daß die Lecks im Boden rund um die Bohrung natürlichen Ursprungs seien.

Es gibt noch einige andere Theorien....
 
Hallo Liane,

hast du zu den eingestellten Grafiken und zu den Erläuterungen (z.B. well integrity test) einen Link zur Quelle der Daten? Ich hatte das vor einiger Zeit mal im Spiegel gelesen, finde aber leider den Link nicht mehr bzw. weiss nicht, in welchem Spiegelmagazin es veröffentlicht wurde.
 
Für die Einen ist es eine gute Nachricht - für die Anderen eine schlechte Nachricht :
BP ist für alle weiteren Bohrvorhaben am Golf von Mexiko gesperrt worden !

Darüber hinaus wurde der H.R. 3534, the "Consolidated Land, Energy, and Aquatic Resources Act of 2010" erlassen, an dem die Opposition harte Kritik übt.

Ein Wirtschaftsblatt sieht das Ende des Ölzeitalters gekommen.
Das Blatt sieht in den restriktiven Gesetzen und Verordnungen, die die amerikanische Regierung jüngst verabschiedet hat einen "Krampf von paranoider Feindseligkeit gegenüber dem big business".
Das Fazit :
"Many companies, not just in the oil industry, are now nervous of doing business in the US."

Darüber hinaus wird befürchtet, daß jetzt das weltweite Handeln aller Ölgesellschaften in den Fokus der Öffentlichkeit gerät :

"The immediate focus has been BP’s moves in Libya, but the spotlight could turn to Nigeria, Angola or Kazakhstan. The oil sector is now an easy target for any politician with a microphone."

Vorbei die schönen Zeiten, wo man das Öl in die Umwelt ablassen durfte ohne nennenswerte Sanktionen befürchten zu müssen...:~

In der Tat hat die US-Regierung in den letzten Wochen harte Geschütze aufgefahren.
Eigene Untersuchungen und die Enthüllungen investigativer Journalisten haben den Congress wachgerüttelt.

Es ist interessant, den Inhalt des H.R. 3534 zu lesen.
Hier kann man sich noch mehr Hintergrundinformationen holen.

Auch der H.R. 5626, the “Blowout Prevention Act of 2010 passiert den Congress.

Außerdem wurde der H.R. 5820, the Toxic Chemicals Safety Act of 2010 erlassen.
Die Regierung war wohl "not very amused" über den Umgang mit Corexit - auch in den eigenen Reihen (Coast Guard - EPA - NOAA).

BP wird in einem Brief nach dem "Aufkauf von Wissenschaftlern" befragt.

Aber nicht nur BP trifft es !
Alle großen Ölgesellschaften sollen ihre Katastrophenpläne offenlegen.
Schließlich ist es doch merkwürdig, daß es im GOM schützenswerte Walrosse gibt...:~

14 Ölgesellschaften werden zum Umgang mit Hydraulischen Flüssigkeiten befragt.

Es weht ein rauher Wind in den USA ! Die Ausläufer dieses Sturmtiefs werden wohl auch Europa erreichen !
 
Viel Stoff in meinem letzten Beitrag...:D
Zu jedem Detail hätte man noch viel mehr Infos geben können...:~

Ich sprach den investigativen Journalismus an.
Grundsätzlich ist es immer schwer zu entscheiden, was eine saubere Recherche ist und was ein aufgeblasener Sensationsbericht.

Aber es hat anlässlich der Ölkatastrophe auch einige echte Enthüllungen gegeben, die die US-Regierung zum Nachfragen veranlaßt hat !

So war die Frage nach den 27 000 stillgelegten Bohrlöchern längst überfällig !
Hier spielt der MMS (Minerals Management Service) eine etwas unrühmliche Rolle.
Es wurde seit langem gemutmaßt, der der MMS eine korrupte Behörde sei - zum Vorteil der Ölgesellschaften.
Nun klopfte Innenminister Ken Salazar bei der MMS an die Tür und stellte Fragen nach den stillgelegten Bohrlöchern.
Die Frist zur Beantwortung dieser Fragen läuft am 3. August ab - mal sehen, was dabei rauskommt.

Auch eine andere Behörde - die FEMA - muß sich unangenehme Fragen stellen lassen.
Am 30. Juni brachte die New York Times diese Geschichte :
Die FEMA hatte im Jahr 2005 Wohncontainer für die Opfer des Hurrikans Katrina bereitgestellt.
Bereits nach kurzer Zeit klagten die Bewohner über Gesundheitsprobleme.
Eine Untersuchung ergab, daß die Container-Materialien einen gefährlich hohen Ausstoß an Formaldehyd hatten.
Daraufhin wurden sie aus dem Verkehr gezogen.
Einige dieser Container hatte die FEMA nun an Cleanup Worker der Ölkatastrophe am GOM verkauft !

Bereits am 28.April hatte sich der Congress mit diesen Containern befaßt und kam zu diesem Ergebnis :

"Our investigation revealed that after hearing reports of high formaldehyde levels, FEMA field staff had urgently asked the agency to test its trailers so that dangerous trailers could be identified and families protected. But FEMA headquarters ignored the dangers of formaldehyde. Their response was that if FEMA tested the trailers and found hazards, FEMA would “own” the problem, so they did nothing."


Man stelle sich das vor ! Die FEMA ist staatlich eingesetzte Behörde für Katastrophenhilfe !
Bei so einer fürsorglichen Behörde möchte man doch gern Opfer sein...:k
 
Thema: Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko
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