Megabakterien im Schwarm - weitere Vögel?

Diskutiere Megabakterien im Schwarm - weitere Vögel? im Forum Wellensittich Allgemein im Bereich Wellensittiche - Hallo zusammen, seit einigen Wochen weiß ich, dass auch mein Bestand nicht frei von Megabakterien ist. Wie verhält sich das mit der Aufnahme...
D

D@niel

Guest
Hallo zusammen,

seit einigen Wochen weiß ich, dass auch mein Bestand nicht frei von Megabakterien ist.

Wie verhält sich das mit der Aufnahme von neuen Vögeln?
Eine Möglichkeit wäre, nur noch ebenfalls mit Megabakterien infizierte Vögel zu nehmen. Die andere Möglichkeit bestünde darin, weiterhin neue Vögel, unabhängig davon, ob Megabakterien nachgewiesen wurden oder nicht, in den Schwarm zu setzen.

Momentan bin ich da überfragt - es sind zwar schon sehr viele Wellensittiche in Kontakt mit den Viechern gekommen und tragen sie auch latent in sich, aber ob man deswegen eine Ansteckung riskieren muss, wenn die Tiere die Chance haben, nicht infiziert zu sein?
 
Hallo Daniel,
ich habe letzte Woche auch die ungünstige Diagnose von Megabakterien von unserer Tierärztin bekommen. War dort zur Untersuchung, weil unser "kleinster" (halbes Jahr alt) seit wir ihn haben fast nur Durchfall hatte (welchen ich aber lange zeit fälschlicherweise einer Wellidame zugeordnet hatte, deren Pofedern ständig verklebt waren) und in den letzten Wochen wo es so heiß war alles nur noch flüssig und gelb... außerdem hat sie festgestellt, dass er Wasser im Bauch hat und halb verhungert ist (äußerst knochig).... haben morgen Abend wieder einen Termin, bringe dann mal alle 4 mit.
Bei seiner Partnerin, von der wir kurzfristig dachten, die würde bald ungewollt "eiern" (da dickerer unterer Bauch/Po in Größe ungefähr eines Ei`s) wurde festgestellt dass sie fett ist (sah tatsächlich aus wie ein nacktes Brathähnchen). Waren aber vor noch nicht allzu langer Zeit beim Arzt, da muss noch alles in Ordnung gewesen sein.... Wie kann so was plötzlich sein? :traurig:
Was tust du dagegen?
Neue gesunde würde ich in deinem Fall sicher nicht dazutun, da es ja ansteckend sein soll!
 
Was heißt das genau?
Bevor ich einen neuen Vogel in meinen Schwarm setze, lasse ich selbigen erst von meinem TA durchchecken. Nie wurden Megabakterien gefunden. Auch bei sonstigen TA-Besuchen fand man nie irgendwelche Megabakterien. Vor ungefähr zwei Wochen hatte eine Henne einen Durchhänger, da wurde beim TA-Besuch eine einzelne Megabakterie im Kot gefunden. Zuvor hielt ich mir die Möglichkeit offen, einen vielleicht nicht mit Megabakterien infizierten Schwarm zu haben.

@wellielli:
Gegen die Megabakterien unternehme ich gar nichts. Es ist kein Tier bislang daran erkrankt; auch die kurze Unpässlichkeit der Henne hatte nichts damit zu tun, sie ist wieder fit. Über die Ansteckung ist bislang sehr wenig bekannt, soweit ich weiß. Man kann also davon ausgehen, dass es alle Tiere haben - nur dran erkranken müssen sie nicht zwangsläufig.
 
@Daniel: Ich würde versuchen, eine Sammelkotprobe über einen Zeitraum von etwa einer Woche von jedem Vogel zu erstellen. Die sicherlich enorme Arbeit und die hohen Kosten sind aber der einzige Weg, Dir Gewissheit zu verschaffen.

Es gibt dann zwei Möglichkeiten: Entweder die gesunden Tiere oder die kranken Tiere abgeben und dann neue gesunde Tiere anschaffen, oder aber als Alternative Du lebst damit, dass nach und nach alle Tiere im Schwarm angesteckt werden. Mit der mittlerweile üblichen Kur aus Ampho-Moronal und Baytril erzielt man bei den auftretenden Schüben gute Erfolge, aber eine vollständige Genesung ist ausgeschlossen.

Neue Vögel kannst Du aber trotzdem dazu holen. Aber es sollten dann auch Vögel aus bekanntermaßen infizierten Beständen sein. Vermutlich weißt Du um die Option, hier im Abgabeforum auch Vögel mit Megas zu vermitteln - das wäre für mich, wäre ich an deiner Stelle, die erste Anlaufstelle für "Nachschub".
 
es sind zwar schon sehr viele Wellensittiche in Kontakt mit den Viechern gekommen und tragen sie auch latent in sich, aber ob man deswegen eine Ansteckung riskieren muss, wenn die Tiere die Chance haben, nicht infiziert zu sein?

Hallo D@niel,

das ist eben die Frage.

Die Behauptung mit der Durchseuchung der Bestände geistert schon lange durchs Netz.
Nachgewiesen wurde dies aber noch nicht.

Andererseits geht man davon aus, dass in Beständen, in denen Megabakterien nachgewiesen wurden, alle Vögel als potenzielle Träger anzusehen sind.

Für Deinen Schwarm würde ich Tiere aus Beständen mit Megabakterien vorschlagen. Allerdings sollte noch keine Krankheit ausgebrochen sein. Die Problematik die besteht, liegt darin, dass für den Ausbruch der Erkrankung noch keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen. Neben einer auslösenden weiteren Infektion mit einem anderen Erreger, nimmt man an, dass Stress krankheitauslösend ist.

Genau dieser Stress liegt natürlich bei einer Umsetzung in einen neuen Schwarm vor.

Unter Abwägung würde ich wie schon gesagt Vögel aus Megabeständen zusetzen, die nicht jedoch nicht erkrankt sind.
 
@Daniel: Ich würde versuchen, eine Sammelkotprobe über einen Zeitraum von etwa einer Woche von jedem Vogel zu erstellen. Die sicherlich enorme Arbeit und die hohen Kosten sind aber der einzige Weg, Dir Gewissheit zu verschaffen.

Leider wäre das nur aussagekräftig, wenn Megabakterien gefunden werden.
Der umgekehrte Fall hat dagegen keine Aussagekraft.

So ist es z.B.möglich, dass infizierte Vögel, die therapiert wurden, Macrorhabdus ornithogaster nicht mehr ausscheiden. Auch nicht über einen langen Zeitraum. Dennoch ist anzunehmen, dass sie weiter Träger des Erregers sind.

Nach heutigem Wissensstand sind alle Kontaktvögel als potenzielle Überträger anzusehen.

Das ich Dir zustimme, in einen Megaschwarm, Vögel aus Megabeständen zu integrieren, habe ich schon vorher geschrieben.
 
Hallo zusammen,

(...)als Alternative Du lebst damit, dass nach und nach alle Tiere im Schwarm angesteckt werden.
Es gilt als nicht gesichert, dass sich jeder Vogel ansteckt. Die Tiere können symptomlose Träger des Erregers sein, ohne selbst daran zu erkranken. Das Immunsystem spielt eine große Rolle dabei. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird man den Keim auch nicht mehr aus dem Bestand herausbekommen.

DeichShaf schrieb:
Mit der mittlerweile üblichen Kur aus Ampho-Moronal und Baytril erzielt man bei den auftretenden Schüben gute Erfolge, aber eine vollständige Genesung ist ausgeschlossen.
Sofern eine Kombination aus einem Megabakterien- und Bakterienbefall vorliegt, würde ich auch Baytril und Amphomoronal zeitgleich geben. Beides ''auf Verdacht'' widerstrebt mir. Die Henne, welcher es vor zwei Wochen nicht so gut ging, wurde auch nur mit einem Antibiotikum therapiert - obwohl ja allgemein bekannt ist, dass nach einer Behandlung mit einem Antibiotikum durchaus die Möglichkeit einer Pilzinfektion besteht. Inwiefern das jetzt für Megabakterien gilt, ist mir nicht bekannt.

DeichShaf schrieb:
Neue Vögel kannst Du aber trotzdem dazu holen. Aber es sollten dann auch Vögel aus bekanntermaßen infizierten Beständen sein.
Ja, so habe ich mir das jetzt auch gedacht. Wobei ich ehrlich sagen muss - solange keiner meiner Vögel einen Megabakterienschub erlitten hat, würde ich ungerne Tiere dazu setzen, bei denen schon einmal nachweislich ein Schub vorhanden war.

@Le Perruche:
Klar, ich sehe alle meiner Vögel als potentielle Träger des Erregers an - eben aus dem Grund, weil nicht genau gesichert ist, wie und ob eine Ansteckung erfolgt.

Es bleibt letzten Endes abzuwarten, ob die Tiere erkranken oder nicht. Einige Vögel haben Glück und nie Probleme mit dem Erreger, andere hingegen schon.
 
Vor ungefähr zwei Wochen hatte eine Henne einen Durchhänger, da wurde beim TA-Besuch eine einzelne Megabakterie im Kot gefunden.

Eine einzelne Megabakterie im Kot besagt gar nichts. Die wirst Du in (fast) jedem Wellensittichbestand finden, wenn Du lange genug suchst. Megabakterien werden von gesunden Vögeln mit dem Futter aufgenommen und dann wieder über den Kot ausgeschieden.
Die Menge an aufgenommenen Mega's macht's auf der einen Seite! Je mehr, desto größer die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung.
Auf der anderen Seite kämpft das Immunsystem dagegen, je intakter es ist, desto geringer die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung. Auf Sauberkeit (besonders beim Futter) achten, Kalk, Grit und Vogelkohle bereitstellen, Stress und Feuchtigkeit vermeiden.

Wenn die Henne nicht weiter erkrankt war (das geht aus deinen Zeilen leider nicht hervor) und bis jetzt keine neuen Krankheitsanzeichen bei dieser Henne oder deinen anderen Vögeln bemerkt wurden, dann würde ich mich an deiner Stelle erst mal nicht verrückt machen und weiter beobachten.

Allerdings ist es ein Achtungszeichen!

Wenn Du einen großen Vogelbestand hast oder planst, dann solltest Du Dir Gewissheit verschaffen, ob unter deinen Tieren ein sogenannter "Ausscheider" ist.

Ausscheider, das sind Tiere, welche äußerlich gesund wirken, bei denen sich die Mega's aber schon im Verdauungstrakt angesiedelt haben und vermehren, dabei werden sie von den Selbstheilungskräften (Immunsystem) eines solchen Vogels soweit im Schach gehalten, daß sie kein verheerendes Ausmaß erreichen. Manchmal werden solche Vögel vonselbst wieder gesund, bei anderen wird es eine schleichende Erkrankung, welche oft über Jahre unbemerkt bleibt.

Solche Vögel müssen aus dem Bestand entfernt werden, genau wie GLS-Erkrankte, denn es sind "Zeitbomben", weil sie massenweise Mega's über den Kot im Bestand verteilen.

DeichShaf hat eine sinnvolle Vorgehensweise empfohlen, solche Ausscheider zu finden.

Wenn Du nur einen kleinen Bestand an Vögeln hast und nicht viel Geld ausgeben willst, dann solltest Du erst mal einige Zeit beobachten. Während dieser Zeit würde ich alles, was grün und/oder feucht ist, von der Fütterung ausschließen, im besonderen Maße auf Sauberkeit in der Haltung achten, Kalk, Grit und Vogelkohle bereitstellen, sowie Feuchtigkeit und Stress vermeiden.

Stellt sich keine (Mega)Erkrankung im Bestand ein, würde ich nach 3 Monaten vorerst davon ausgehen, daß ich gesunde Tiere habe.

Tritt eine solche Erkrankung jedoch ein, dann mußt Du eine generelle Entscheidung treffen.
Ich selbst würde dann radikal vorgehen und nicht mit an Mega's erkrankten Tieren weiter arbeiten, aber die Geschmäcker der Halter sind verschieden.
Allgemein gilt, je größer dein Bestand ist oder werden soll, desto weniger Toleranz hast Du bei deiner Entscheidung. Wenn Du Megabakteriose im Bestand duldest, riskierst Du jederzeit den Totalverlust wichtiger Zuchttiere!
 
Hallo,

Wenn die Henne nicht weiter erkrankt war (das geht aus deinen Zeilen leider nicht hervor) und bis jetzt keine neuen Krankheitsanzeichen bei dieser Henne oder deinen anderen Vögeln bemerkt wurden, dann würde ich mich an deiner Stelle erst mal nicht verrückt machen und weiter beobachten.
Die Henne zeigt seit mehreren Tagen keine Krankheitsanzeichen mehr. Sie ist seit der Behandlung wieder gesund; das ergab der TA-Besuch nach der Behandlung. Es wurde zudem keine Megabakterie mehr im Kot nachgewiesen. Auch die anderen Vögel sind aktuell ohne Krankheitssymptome.

gregor443 schrieb:
Wenn Du einen großen Vogelbestand hast oder planst, dann solltest Du Dir Gewissheit verschaffen, ob unter deinen Tieren ein sogenannter "Ausscheider" ist.
Ab wie vielen Tieren würdest Du einen Vogelbestand als ''groß'' bezeichnen?
Ich halte aktuell sechs Wellensittiche. Mehr sollen es auch nicht werden, weil meine Kapazitäten einfach erreicht sind.

gregor443 schrieb:
DeichShaf hat eine sinnvolle Vorgehensweise empfohlen, solche Ausscheider zu finden.
Ich habe jetzt einige Zweifel, was diese Methode angeht. Megabakterien sind nicht immer nachweisbar, auch wenn sie im Vogel vorhanden sind. Des Weiteren ist man sich nicht darüber im Klaren, wie und ob eine Ansteckung überhaupt stattfindet. Meiner Meinung nach ist die vorgeschlagene Methode durchaus ein Ansatz, allerdings sind die Ergebnisse dann wohl kein 100%iger Beweis für nicht mit Megabakterien infizierte Vögel. Korrigiere mich ruhig, wenn ich falsch liege. ;-)

gregor443 schrieb:
Ich selbst würde dann radikal vorgehen und nicht mit an Mega's erkrankten Tieren weiter arbeiten, aber die Geschmäcker der Halter sind verschieden.
Nun, ich sehe das wie folgt:
Ich halte die Tiere zu meinem Privatvergnügen ohne Zuchtabsichten.
Sollte also irgendwann einmal ein Megabakterienschub auftreten, so wäre ich darum bemüht, das Tier zu behandeln. Während dieser Zeit würde es aus dem Schwarm genommen werden, das erleichtert die Medikamentengabe nämlich ungemein. Ist das Tier nach der Behandlung wieder symptomfrei, so würde es wieder zurück in die Gruppe dürfen.
 
Die Henne zeigt seit mehreren Tagen keine Krankheitsanzeichen mehr. Sie ist seit der Behandlung wieder gesund; das ergab der TA-Besuch nach der Behandlung. Es wurde zudem keine Megabakterie mehr im Kot nachgewiesen. Auch die anderen Vögel sind aktuell ohne Krankheitssymptome.

Diese Henne wäre auf Grund der Antibiotikabehandlung eine heiße Kandidatin für Mega's in naher Zukunft, weil es sicher eine Weile braucht bis ihre körpereigene Abwehr wieder hergestellt ist.

Ab wie vielen Tieren würdest Du einen Vogelbestand als ''groß'' bezeichnen?
Ich halte aktuell sechs Wellensittiche. Mehr sollen es auch nicht werden, weil meine Kapazitäten einfach erreicht sind.

6 Wellensittiche würde ich unter "klein" einordnen.

Ich habe jetzt einige Zweifel, was diese Methode angeht. Megabakterien sind nicht immer nachweisbar, auch wenn sie im Vogel vorhanden sind. Des Weiteren ist man sich nicht darüber im Klaren, wie und ob eine Ansteckung überhaupt stattfindet. Meiner Meinung nach ist die vorgeschlagene Methode durchaus ein Ansatz, allerdings sind die Ergebnisse dann wohl kein 100%iger Beweis für nicht mit Megabakterien infizierte Vögel. Korrigiere mich ruhig, wenn ich falsch liege. ;-)

Einen 100%-igen Beweis für nicht mit Megabakterien infizierte Vögel gibt es meines Erachtens nicht.
Auch ein völlig gesunder Vogel kann über das Futter Mega's aufnehmen und einige davon wieder über den Kot ausscheiden, wenn sie den Durchgang denn überleben.
Das sind dann aber sehr wenige bis keine, welche ausgeschieden werden, damit sollten andere gesunde Vögel klarkommen und sich nicht anstecken, wenn Abwehrkräfte vorhanden sind.

Im Falle von Ausscheidern und offensichtlich erkrankten Vögeln dagegen sollte ein Vielfaches an Megabakterien in deren Ausscheidungen zu finden sein. Mit der größeren Menge an ausgeschiedenen Mega's wächst die Gefahr einer Ansteckung andere Vögel.

So gesehen bringen Sammelproben der (einzeln gehaltenen) Vögel schon eine Aussage darüber, von welchen Exemplaren eine Gefahr für den Bestand droht und diese Vögel können abgesondert werden.


Nun, ich sehe das wie folgt:
Ich halte die Tiere zu meinem Privatvergnügen ohne Zuchtabsichten.
Sollte also irgendwann einmal ein Megabakterienschub auftreten, so wäre ich darum bemüht, das Tier zu behandeln. Während dieser Zeit würde es aus dem Schwarm genommen werden, das erleichtert die Medikamentengabe nämlich ungemein. Ist das Tier nach der Behandlung wieder symptomfrei, so würde es wieder zurück in die Gruppe dürfen.

Die Behandlung ist das Eine, die Frage, wie die Mega's in den Bestand kommen, das Andere.
In diesem Zusammenhang drängt sich die Frage auf, wie es um die Futterqualität bestellt ist.
Wenn ich mir manche Verpackung im Handel ansehe, dann fällt mir bei luftdichter Verpackung nur ein: feucht + warm = Idealklima für Pilze!
Das gilt sinngemäß auch für Grün- und Naßfutter.
Ich weiß nicht, ob es diesen Zusammenhang tatsächlich gibt, aber ich halte es für naheliegend.
 
Hallo,

Diese Henne wäre auf Grund der Antibiotikabehandlung eine heiße Kandidatin für Mega's in naher Zukunft, weil es sicher eine Weile braucht bis ihre körpereigene Abwehr wieder hergestellt ist.
Damit hast Du wohl leider nicht Unrecht. Ich kann derzeitig nur hoffen, dass ihr guter Zustand weiter anhält.

gregor443 schrieb:
Die Behandlung ist das Eine, die Frage, wie die Mega's in den Bestand kommen, das Andere.
Die sinnigste Erklärung wäre meines Erachtens das Einschleppen durch einen Neuzugang, den ich irgendwann einmal aufgenommen habe. Den letzten Neuzugang hatte ich im März. Ich kann also davon ausgehen, seit mindestens fünf Monaten Megabakterien im Bestand zu haben.

gregor443 schrieb:
In diesem Zusammenhang drängt sich die Frage auf, wie es um die Futterqualität bestellt ist.
Was das Futter angeht, das meine Wellensittiche bekommen, so bestelle ich über das Internet. Der Versandshop, bei dem ich bestelle, hat einen relativ guten Ruf. Gelegentliche Keimproben ergeben auch stets zufriedene Ergebnisse.

gregor443 schrieb:
Wenn ich mir manche Verpackung im Handel ansehe, dann fällt mir bei luftdichter Verpackung nur ein: feucht + warm = Idealklima für Pilze!
Ein Grund, weshalb ich mein Futter nicht luftdicht lagere...
 
Mal sehen...

Antibiotika verstärken die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit Macrorhabdiose. Ampho-Moronal unterbindet den Macrorhabdus Ornithogaster zum großen Teil aber nicht ganz. Um nach der Gabe von Antibiotika schnell wieder auf dem Damm zu sein, nimmt man BBB. Das wiederum hat laut Packungsbeilage eine ähnliche Wirkung wie ein Antibiotikum aber nur bei bestimmten Bakterien.

Nur mal so als Gedanke: Ließe sich nicht eine wirksame Kur aus allen drei Mitteln gleichzeitig denken?

Voraussetzung wäre natürlich, dass man a) sicher weiß, dass Bird Bene Bac eben auch eine gewisse Wirkung gegen Macrorhabdiose hat (was ich nach der Liste der Zusammensetzung eher bezweifle, aber da lasse ich mich gerne belehren) und dass b) Nebenwirkungen durch die gleichzeitige Gabe aller drei Medis wenn überhaupt nur geringfügig ausfallen. Gibts da vielleicht Erkenntnisse?

Zur Futterlagerung: Ich habe einen Vorrat für zwei Wochen in der Wohnung. Der befindet sich in einem sauberen trockenen Plastikeimer mit Deckel und dieser Eimer steht in der einigermaßen konstant temperierten Speisekammer.

Der größere Monatsvorrat steht in einer Papiertüte auf einer Palette im Keller bei ebenfalls recht konstanten Lagerbedingungen.

Ich halte diese Art der Lagerung für den Idealfall für meine Zwecke. Andere machen es anders und haben - genau wie ich auch - bislang nur positive Erfahrungen gemacht. Der Weisheit letzten Schluss gibts hier vermutlich nicht. Denn es gibt immer irgendwelche Randbedingungen, die bei egal welcher Lagerung zu Problemen führen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Futter als Überträger von Macrorhabdus ornithogaster im Focus steht habe ich noch nie gehört.
Jungvögel werden nach meinem Wissen i.d.R. über die fütternden Eltern infiziert. Adulte Vögeln infizieren sich ebenfalls durch Füttern und Schnäbeln, sowie über das Trinkwasser und infizierten Kot.

Hygiene ist eine Grundvoraussetzung für jede Tierhaltung. Eine besondere zusätzliche Sorgfalt beim Futter wird Megabakterien kaum verhindern.
Aussortieren von infizierten Vögeln bringt wenig in der Prophylaxe. Werden bei einem Schwarmmitglied Megabakterien festgestellt, muß vermutet werden, dass die Kontaktvögel ebenfalls infiziert sind. Werden Megabakterien bei einem Vogel nachgewiesen, ist eine Behandlung mit Ampho-Moronal angezeigt.

Ein Nachweis ist im übrigen nicht nur über den Kot möglich. Mittels Röntgenbild läßt sich oft Gasbildung nachweisen. Manche vkTÄ sind der Meinung, dass hiermit schon ein hinreichender Nachweis erbracht ist, ohne dass im Kot Megabakterien nachgewiesen werden.

Im übrigen bedeutet die Infizierung mit Macrorhabdus ornithogaster nicht schon eine Erkrankung.
 
Huhu,

gregor schrieb etwas vom eventuellen Zuchttierverlust.

Aber ist es nicht unverantwortlich mit solchen Tieren überhaupt zu züchten?
Dann hat man ja wieder infizierte Jungtiere und verkauft die dann weiter...!
 
Hallo,

Nur mal so als Gedanke: Ließe sich nicht eine wirksame Kur aus allen drei Mitteln gleichzeitig denken?

Wenn es nicht sein muss, würde ich keine Kombination aus Amphomoronal und Antibiotikum ''vorsorglich'' einsetzen.
Warum? Ich stelle mir die Frage, ob dies nicht zu viel für so einen kleinen Organismus ist. Antibiotika schwächen das Immunsystem zusätzlich.
Liegt neben einem Befall mit Megabakterien nebenbei ein bakterieller Infekt vor, dann muss beides gegeben werden, klar. Aber wenn es sich vermeiden lässt, so würde ich davon absehen. Letzten Endes entscheidet das jedoch der behandelne Arzt. Wir haben meiner Henne trotz eines bakteriellen Befalls und nachgewiesener Megabakterien auch kein Amphomoronal verabreicht, sondern nur ein Antibiotikum - die Behandlung war ein voller Erfolg, bei Daisy ist bislang nichts ausgebrochen und ihr Zustand verbessert sich zusehens. ;-)


Eine gleichzeitige Gabe von Bird-Bene-Bac und einem Antibiotikum macht meiner Kenntnis nach wenig Sinn, weil das Antibiotikum auch die ''lieben'' Bakterien im BBB plättet. Nach einer Antibiotikumtherapie sollte man das andenken. :-) Übrigens wird an vielen Stellen im Internet von Bird-Bene-Bac bei mit Megabakterien infizierten Tieren abgeraten, weil es angeblich Zucker enthält. Das wäre theoretisch also eher kontraproduktiv...

@Le Perruche:
Von vermehrter Gasbildung im Magen-Darm-Trakt von erkrankten Tieren habe ich auch schon gehört. Auf einem Röntgenbild KANN oftmals auch ein vergrößerte Drüsenmagen ein Anzeichen für Megabakterien sein, das ist jedoch kein Muss und nicht hinter jedem vergrößerten Drüsenmagen stecken Megabakterien.
 
Daisy war doch der Vogel, den Du von lemon und den Lemon von Christo bekommen hatte, oder?
 
Huhu,

gregor schrieb etwas vom eventuellen Zuchttierverlust.

Aber ist es nicht unverantwortlich mit solchen Tieren überhaupt zu züchten?
Dann hat man ja wieder infizierte Jungtiere und verkauft die dann weiter...!



Eben deshalb, weil Du damit nicht weiter züchten solltest, verlierst Du diese Vögel als Zuchttiere.

Vorsorge zu betreiben ist besser, als später das Nachsehen zu haben.

Züchten heißt ja bestimmte Eigenschaften auf den Vögeln zu manifestieren. Oft sind viele Jahre (Generationen) nötig, um sich dem Zuchtziel zu nähern. Wenn dann solch ein Vogel erkrankt und als Zuchttier ausfällt, dann hat man manchmal die Früchte jahrelanger Zuchtarbeit verloren, was sehr schmerzlich ist. Verlorene Zeit kann man nicht aufholen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Futter als Überträger von Macrorhabdus ornithogaster im Focus steht habe ich noch nie gehört.
Jungvögel werden nach meinem Wissen i.d.R. über die fütternden Eltern infiziert. Adulte Vögeln infizieren sich ebenfalls durch Füttern und Schnäbeln, sowie über das Trinkwasser und infizierten Kot.

Die Ansteckung zwischen den Tieren, also untereinander, funktioniert in der Regel so, wie Du es beschreibst.
Das sind meines Erachtens auch die Hauptübertragungswege.

Nur gibt es auch separierte Bestände, also so eine Art "Inseln", in denen irgendwann plötzlich ein Tier Mega's hat, es muß nicht mal erkranken.
Und da man Mega's vereinzelt auch völlig unabhängig von Vogelbeständen finden kann, können sie von außen durch Umwelteinflüsse in den Bestand getragen werden und über das Futter (im weitesten Sinne einschl. Wasser, Boden, Grit und was sie sonst noch so zu sich nehmen) gelangen sie in den Wirt, wo sie in geschwächten Vögeln die notwendigen Bedingungen für eine Vermehrung vorfinden.
Während gesunde Vögel solche vereinzelten Mega's vernichten oder wieder ausscheiden, ohne das es zu einer Erkrankung kommt.

Auf solchen (Ab)Wegen oder besser (Um)Wegen können die Mega's selbst einen Vogelliebhaber ungewollt als Transportmittel nutzen. Feinster Staub macht's möglich und wird entweder durch die Luft und/oder auch an der Bekleidung von Besuchern haftend aus einer Vogelhaltung in eine andere getragen.
 
Thema: Megabakterien im Schwarm - weitere Vögel?

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