Artikel: Handaufzucht - ja oder nein?

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Die Haltung von Tieren durch den Menschen im Allgemeinen wird immer ethisch problematisch sein.Während die Haltung von sogenannten"Nutztieren" auch einzeln und "handaufgezogen" toleriert und üblicherweise angewandt wird, ist die Haltung von Wildtieren (als solche sind Papageien eingestuft) einzeln verpönt und die Handaufzucht eigentlich verboten.
Wenn man die offizielle Meinung zur Papageienhaltung konsequent zu Ende denkt, dann müsste sie eigentlich ganz verboten werden, ein Papagei kann nie zu einem Nutztier werden ,sein "Nutzen" ist "nur" seine Zuwendung zum Halter und die daraus resultierende Freude und Befriedigung des Menschen.In der Beziehung zwischen Mensch und Tier wird das Tier immer "den kürzeren ziehen" und eben den Bedürftnissen des Menschen untergeordnet werden.Die derzeitigen Haltungsverodnungen/gesetze sind im Grunde ein fauler Kompromiss und laden faktisch zur erweiterten Auslegung ein-siehe Handaufzuchten.
Ich hatte 14Jahre lang einen Kakadu in Alleinhaltung, dem es nach allen Gesichtspunkten gut ging und der aus menschlicher Sicht glücklich war.Aber es war auch oft sehr anstrengend, ihm seine Bedürftnisse nach Gesellschaft und Zuwendung zu erfüllen.Aus meiner persönlichen Sicht wird dieses Problem sich nie für die Vögel befriedigend lösen lassen, je mehr man an die natürlichen Bedürftisse eines Papageien denkt, desto unmöglicher wird seine Haltung sein.
 
Mache nie den Fehler und kaufe eine Handaufzucht !
Eine Handaufzucht wird auf den Menschen geprägt und diese Prägung wird der Vogel [Graupapagei] spätestens nach der Geschlechtsreife im 3.bis 4.Jahr als "QUAL" sehen und sich auch demnach entwickeln.Er wird sich als Frauen bzw.Männervogel entwickeln.Er wird bissig gegenüber seinem NICHTPartnermenschen und fängt an alle Artgenossen (falls es dazu kommt) wegzubeißen.
Auch wir haben unsere Handaufzucht (Timo) nach 13 Jahren Haft in eine neu gebaute Großraum-Flugvoliere untergebracht und ihm eine;gleichaltrige;Henne gegönnt.Allerdings ist die Verpaarung bzw.Vergesellschaftung mächtig schief gegangen.Dieses war vor 6 Wochen.Mitterlerweile nähern sich beide zögerlich an.
Fazit : NIEMALS EINE HANDAUFZUCHT !!
 
Im Prinzip stimmt das natürlich, aber es muss nicht so enden. Auch Handaufzuchten können gut sozialisiert werden.
Ich habe ein Pärchen davon sitzen (Graupapageien) und sie verhalten sich absolut normal.
Die Dame ist jetzt 19, (der Herr erst 9) und von Störungen keine Spur. Auch die Mutterrolle klappte bei ihr auf Anhieb völlig ohne mein zutun.
Die Furchtlosigkeit dem Menschen gegenüber ist bei meiner Wohnugnshaltung kein Nachteil und die Vertrautheit hat zumindest eine Handaufzucht ab Ei verhindert, da Madame selbst bei einem Umzug auf meinem Schoß im Auto weiter brütete und den Jungvogel trotz heftigster Bauarbeiten neben der Voliere völlig unbeeindruckt aufzog-nur das zweite und dritte Ei hat sei in dem Trubel zerstört..
Auch die Tatsache, dass ich ihr jederzeit unter den Bauch greifen kann, um zu kontrollieren sehe ich eher positiv.
Man verstehe mich nicht miss. Ich rate auch von Handaufzucht ab.
Aber es ist ein Mythos, dass alle Handaufzuchten für immer völlig verkorkst sein müssen.
 
Danke Ingo!! Auch ich denke nach meinen eigenen Erlebnissen, daß man das Thema "Handaufzucht,Ja oder Nein" nicht ZU fundamentalistisch behandeln sollte.Warum sollte ein Wesen, das von Geburt an nichts anderes gesehen oder erlebt hat, bei guter Pflege "unglücklich" sein??? Glücklich und unglücklich sind rein menschliche Kathegorien ,wir könne auch nur versuchen, uns in die andere Psyche hineinzuversetzen, ganz gelingt das NIE! Deswegen keine Verteufelungen ,wenn es beweisbar auch anders geht! An tierischen Kathegorien gemessen, dürfte es eben GARKEINE Haltung in Menschenhand geben... Goffi
 
Es ist zwar richtig, daß es vereinzelt Fälle gibt, wo Handaufzuchten keine Verhaltensstörungen ausbilden, aber wir sollten hier nicht in Schönrederei verfallen, denn dies sind Ausnahmen, die voraussetzen, daß keine isolierte Handaufzucht betrieben wurde und das ist leider die Ausnahme.

Im Regelfall wird leider aus rein kommerzieller Absicht isolierte Handaufzucht betrieben, d.h. die Elternvögel werden ihres Nachwuchses beraubt, was man definitiv als Tierquälerei bezeichnen muß. Ich möchte mal hören, was Handaufzuchtbefürworter sagen würden, wenn man ihnen ihre Kinder wegnehmen würde, z.B. mit dem Argument, andere verstünden mehr von Erziehung.

Fakt ist, daß selbst die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz sich gegen Handaufzucht ausspricht. Deren Stellungnahme kann ich jedem nur ans Herz legen, da sie sehr detailliert und objektiv über das Thema aufklärt.

Auch www.naturbrut.info ist als Lektüre zu empfehlen.

Fazit: Handaufzucht ist von Nothandaufzucht mal abgesehen grundsätzlich abzulehnen und gehört verboten !!!
 
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Danke Ingo!! Auch ich denke nach meinen eigenen Erlebnissen, daß man das Thema "Handaufzucht,Ja oder Nein" nicht ZU fundamentalistisch behandeln sollte.Warum sollte ein Wesen, das von Geburt an nichts anderes gesehen oder erlebt hat, bei guter Pflege "unglücklich" sein??? Glücklich und unglücklich sind rein menschliche Kathegorien ,wir könne auch nur versuchen, uns in die andere Psyche hineinzuversetzen, ganz gelingt das NIE! Deswegen keine Verteufelungen ,wenn es beweisbar auch anders geht! An tierischen Kathegorien gemessen, dürfte es eben GARKEINE Haltung in Menschenhand geben... Goffi

Hallo Goffi, Ich sehe es (fast) genauso. Nur ein Einwand habe ich dennoch. Alle Vogelzüchter können ja über Jahrzehnte der Zucht nicht die gesamten Nachzuchten behalten. Aus diesem Grund sollen ja zumindestens Einige in Liebhaberhände abgegeben werden. Somit soll dann der künftige Besitzer auch Freude an/mit seinem Vogel haben und das nicht nur für eine kurze Zeit, sondern über sehr viele Jahre. Der neue Vogelbesitzer möchte einen familientauglichen Vogel, weil ja evtl. sogar Kinder im Haushalt leben... da kann ich mir vorstellen, dass es nicht angebracht ist, wenn beispielsweise der Ara oder die Amazone Sturzflüge durchführt oder beißt. Die Schnäbel sind kaum zu unterschätzen. Diese Vögel sind dann ziemlich arm dran; sie werden dann nämlich WANDERVÖGEL und dies ist (glaube ich) nicht im Sinne des Züchters.
 
Hallo alle zusammen,
auch ich bin ein Handaufzuchtstäter !!!
Meine Henne rupft Ihre Kücken wenn diese Federn bekommen, trotz Fütterungsänderung und auch zurücksetzen nach der Beringung. Sie hat ihre letzten Jungen regelrecht blutig gerupft. Also was tun HZ oder totrupfen ????? Dazu möchte ich noch schreiben, mein brütendens Paar ist eine HZ auch die anderen sind meist Handaufzuchten und trotzdem balzt jetzt das nächste Paar. also ich bin der Meinung nicht HZ oder NB,es ist meist die Einzelhaltung die den Vögeln zusetzt.Deshalb wäre ein Gesetzt wie in der Schweiz bei uns sehr gut.
Gruß Trude
 
Ich denke dass jedes Tier so natürlich wie möglich aufwachsen sollte. Das habe ich an unsewren Hunden gesehen. Die haben noch nie Gras gesehen als wir sie vom Züchter abholten. Wir kauften nur aus Mitleid zwei Hunde.Meine Hochzeit fiel dann etwas sparsamer aus :~
 
Handaufzucht von Vögeln, egal welcher Art, ist in Österreich gesetzlich verboten. Dazu ein Zitat aus der 2. Tierhaltungsverordnung §4 Abs.5:"Jungvögel müssen so aufgezogen werden, dass sie artgeprägt sind. Handaufzuchten dürfen nur in begründeten Ausnahmefällen erfolgen. Künstliche Handaufzuchten aus kommerziellen Gründen sind verboten." :beifall:

Das nenn´ ich Tierschutz, nur würde ich mir diesbezüglich mehr Kontrollen wünschen!
 
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