Der Papagei als Verbrauchsware

Diskutiere Der Papagei als Verbrauchsware im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Liebe Vogelfreunde, warum werden Papageien immer mehr zu einer Verbrauchsware, die man beliebig benutzt? Es gibt inzwischen genügend Hinweise...
siehste nun wird das was ich eben grad geschrieben habe bestätigt,schade das mit persönlichen zwiestigkeiten und Antipathien jedes gutes Thema hier zum erliegen kommt.....
 
hier wird ja einiges geschrieben.
was mich wundert , das thema heisst doch Der Papagei als Verbrauchsware, wie ist das denn mit graupapageien, amazonen usw. bislang habe ich immer nur was über die aras gelesen.
sind die anderen papageien nichts wert, weil die hier nicht auftauchen?
 
@herder_hunde......Nein,natürlich sind die anderen Arten nicht weniger wert,das mit den Ara´s war ja nur als Beispiel gemeint!
 
Wir können ja mal nach dem Wellensittich schauen. Ist auch ein Papagei. Der wird verbraucht. Auch Nymphen werden verbraucht. Bisweilen für die Mutationszucht werden sie in Massen vermehrt. Aber natürlich auch zum "Üben" für den Anfänger. Man kauft sich einen im Zooladen und übt sich als Vogelhalter. Ach wie nett, der kann ja sprechen. Wie steht es denn mit den Rosenköpfchen, den Katharinas, Rosellas ... Sie taugen zwar nicht als Schmusetierchen und werden deswegen nicht als HZ gehandelt, aber sie werden verbraucht. Sitzen da in Käfigen, so 30x60x50 cm oder so und haben "den ganzen Tag Freiflug" in der Wohnung, außer wenn die Herrschaften nicht zu Hause sind, was meistens der Fall ist. Man vergleiche mal das Leben dieser Verbrauchsware, die allerdings heiß geliebt wird, mit denen, die als Schwarm in Großvolieren herum düsen. Aber wen interessiert das schon? Auch solche halb wilden Volierenvögel kann man heiß lieben. Nur eben mehr von Ferne.

Ja dann schauen wir uns mal um bei dem einen oder anderen Händler. Da gibt es einen der sich ...park nennt. Außer einer Halle gibt es einen Parkplatz. Nun gut. Da purzeln gleich gegenüber vom Eingang die süßen kleinen Amazonen und Graupibabys umeinander. Da kommt schon das Nuckelfläschchen zum Füttern. Da wird geschmust und gestreichelt, ist das süüüüüß. Das weitere Schicksal weiß ich dann mal so ungefähr oder auch nicht, geht mich ja auch nichts an. Drei Jahre später erfreut sich eine Auffangstation darüber, vielleicht. Es wird aber sehr gewissenhaft beraten über alles, was so ein kleiner Papagei braucht. Nur, dass er lieber mit Seinesgleichen in einer Art Urwald leben möchte, das wird nicht gesagt. Interessiert aber auch nicht.

... Soviel erst mal. Ist ja auch von mir nur ersponnen, weil ich keine Ahnung habe und nur Klischees kenne. Verdienen tut daran niemand. Man will ja nur das Beste für das Tier.
 
Hallo , ihh bist du bitter . Sicher hast du Recht , das dieses Thema alle Papgeienvögel betrifft . Wobei ich das mit dem Nymphi als Anfängervogel schon heftig finde . Bin ich also in 20 - 30 Jahren reif für Größere Vögel ... denn so lange kann Nymph leben . Nun werden aber große Papageien noch viel älter , sollte ich dann nicht gebrauchte verwitwete Vögel nehmen .Die aber oft als Einzelvögel gelebt haben mit Menschen als Partner und in der großen Aussenvoliere mit Artgenossen gar nicht mehr leben können (so wie viele HZ von Anfang an nicht ) . Weil das Mord und Totschlag geben würde . Jungvögel wäre aber für mich verantwortungslos , denn sie würden mich ja auf jeden Fall überleben . Und dann die Sache mit den Ratenzahlungen ....wenn jemand den Preis nicht aufbringen kann , hat er mit Sicherheit auch kein Geld für die artgerechte Unterbringung . Oder gleich HZ , die brauchen ja nichts, die kann man ja mit ins Bett nehmen ...... . Übrigens wurde auch mir beim Kauf eines Vogels dringend von den Foren abgeraten .... wahrscheinlich weil man Unwissende leichter über den Tisch ziehen kann , so meine Erfahrung . Ich bin für Aufklärung (auch wenns oft nervt und scheinbar nichts bringt ) und das man an das Verantwortungsbewußtsein von Haltern und Züchter appeliert . Durch Ächtung bestimmter Haltungsformen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ja doch einiges getan ..... . Und so würde ich doch das Handtuch nicht voreilig werfen , Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden . LG Anja
 
Hallo , ja sicher aber das hatten wir schon . Da wir im Vogelforum sind und das Thema "Papageien als Gebrauchsware" heißt , diskutieren wir hier eben diese . Allerdings hatte ich bei dir bisher nicht den Eindruck , als ob dich das Thema wirklich interessiert . Hast du denn eine Meinung dazu ? LG Anja
 
Meine Meinung dazu wollt Ihr nicht wirklich hören, glaub mir ;). Ich habe auch weniger eine Meinung zu dem Thema an sich - nur dass Großpapageien nicht ins Wohnzimmer gehören - als eher zu den tausenden von Themen bzw. den Leuten die sich gegenseitig einmal pro Woche wegen des selben Themas an die Gurgel gehen - wer ist der Beste, und wer ist der Ara-Messias :D. Andere Tiere zählen ja gar nicht offensichtlich.
 
Wie steht es denn mit den Rosenköpfchen, den Katharinas, Rosellas ... Sie taugen zwar nicht als Schmusetierchen und werden deswegen nicht als HZ gehandelt, aber sie werden verbraucht. Sitzen da in Käfigen, so 30x60x50 cm oder so und haben "den ganzen Tag Freiflug" in der Wohnung, außer wenn die Herrschaften nicht zu Hause sind, was meistens der Fall ist. Man vergleiche mal das Leben dieser Verbrauchsware, die allerdings heiß geliebt wird, mit denen, die als Schwarm in Großvolieren herum düsen. Aber wen interessiert das schon? Auch solche halb wilden Volierenvögel kann man heiß lieben. Nur eben mehr von Ferne.

Hallo Al:0-,
was die Kathis angeht, da kann ich dich hoffentlich ein wenig beruhigen, aber dazu später...

Du weißt, ich liebe deine Beiträge, aber pauschalisieren und die guten Halter damit kränken, ist nicht richtig. Eigentlich sollte ich mir den Schuh gar nicht anziehen, aber ich tue es trotzdem ... weiß der Geier warum. Aber wenn man mal ganz ehrlich ist, sollten wir alle, die wir Vögel halten und behaupten, sie zu lieben, diese Vögel überhaupt nicht einsperren... weder in Wohnungen noch in Außenvolieren. Keiner kann Vögel so halten, wie sie es verdienen. Die Freiheit und der Himmel in seiner Unendlichkeit sind mit nichts zuvergleichen :traurig:

Ich selbst hatte mit der Vogelhaltung vor 15 Jahren abgeschlossen, weil ich es aus den Erfahrungen von 21 Jahren Vogelhaltung nicht mehr richtig fand, Flugwesen einzusperren. Drei Jahre später (1998 ) sah ich zwei Kathis in einer Zoohandlung, alle meine guten Vorsätze waren dahin und ich bin rückfällig geworden. Aber hätte ich sie nicht genommen, wären sie wo anderst gelandet. Für diese kleinen Kuschelmonster wollte ICH die Verantwortung übernehmen und frühere Fehler wie Einzelhaltung wieder gutmachen. Ich habe nie Wert darauf gelegt, meine Kathis zähmen oder noch schlimmer, sie dressieren zu wollen; war nur stiller Beobachter, habe gut für sie gesorgt und abgewartet ... irgendwann haben sie selbst Kontakt zu mir aufgenommen und wir hatten viel Spaß miteinander. Warum auch nicht? Ich schäme mich nicht dafür.

Fünf Jahre später, als ich Internet bekam, habe ich durch Sigrid März und ihre Seite ALLES erfahren, was man über die Haltung von Katharinasittichen wissen muss und meine Haltung verbessert. Seit 2003 bin ich beratend im Kathiforum und -netzwerk tätig (hast du eigentlich schon unseren Flyer? :0-), hab mir 2006 eine eigene HP gebastelt und setze alles daran, neuen Kathihaltern die tiergerechte Haltung dieser wunderbaren Vögeln zu vermitteln. Aber manchmal halte ich auch Interessenten davon ab, sich Kathis anzuschaffen, wenn die Bedingungen nicht stimmen ;)

Soviel zu den Kathis. Du siehst, wir bemühen uns!

Einen nicht unerheblichen Teil tragen leider auch wir dazu bei, dieses Bild von solchen Papageien aufrecht zu erhalten und zu verstärken. Durch Bilder, Berichte und Videos auch hier im Forum von quasselnden, spielenden, beknuddelten Vögeln wird der unbedarfte Papageiennneuling mit genau dieser Information versorgt und in seinem Vorhaben bestärkt, ohne überhaupt nachzufragen oder sich die Kehrseite der Papageienhaltung anzusehen. Es wird losgegangen und gekauft.
Aber diese Leute landen früher oder später...RICHTIG: Genau hier und wollen Hilfe von jetzt auf gleich, weil der Papagei doch nicht so funktioniert, wie es "unsere" Berichte doch aber versprochen haben.
Die Medien und "Papageienfabriken" tragen ihr Übriges dazu bei.

Ich bin es oft leid, sowas noch zu lesen und überhaupt noch darauf zu antworten. Aber wenn wir es nicht tun, wer dann ? Im Sinne der Tiere.........

@Olli
Da gebe ich dir Recht. Ich habe oft darüber nachgedacht, ob ich mit meiner Homepage und mit meinen Videos nicht auch "Verlangen" nach den kleinen Knutschkugeln wecke. Möglicherweise. Aber andererseits habe dadurch auch die Möglichkeit, zu zeigen, wie man sie ordentlich hält und ihren Bedürfnissen nachkommt. Ich werde oft von Leuten angeschriebn, die sich nicht in Foren aufhalten und um Hilfe gebeten. Das macht Arbeit ... aber wenn ich dann mitkriege, dass sie ihre Haltungsbedingungen optimieren, ist das mein schönster Lohn ...

By the way ... im Rahmen der neuen Forensoftware wurde eine Videorubrik eingerichtet ... wenn dir das so aufstößt, warum hast du es nicht mit Pat besprochen? Stand da nicht etwa doch der Wunsch der Foris im Vordergrund :zwinker:?


Ach Leutz,
man kann es drehen und wenden, wie man will. Es gibt soviel Unrecht auf dieser Welt ... bei den Menschen, bei den Tieren, bei der Umwelt. Ich habe aufgehört, darüber zu philosophieren.

Wenn ich im Kleinen, mit meinen bescheidenen Möglichkeiten etwas bewegen kann, genügt mir das. Dann schaue ich mal wieder wie letzen Samstag im neuen Tierkaufhaus in meiner Heimatstadt vorbei und rate einer älteren Dame mit Sohn davon ab, zu ihrem einsamen Kanari ein zwei ach so niedliche Agaporniden zu setzen.

DA könnte ich ausrasten :+schimpf:+schimpf:+schimpf

Das Tiere jeglicher Art angeboten werden ... wir werden es nicht verhindern können ... aber dass das "beratende" Personal nicht ausgebildet ist, das finde ich wirklich SCH**** (selbst zensiert) Ich wünsche mir sehnlichst einen hieb- und stichfesten Sachkundenachweis, den jeder Angestellte bei seiner Einstellung bzw. jeder Vogel- bzw. Tierhalter vor dem Kauf erbringen muss.

Auf die anfangs erwähnten Papageienfabriken einzugehen, könnte mit einem Sachkundenachweis vielleicht ein Umdenken (kaufe ich oder kaufe ich nicht?) in den Köpfen stattfinden.

Denn wo keine Nachfrage ist, ist auch kein Angebot nötig. Weniger "Gefangene" durch weniger Nachzuchten. Möglicherweise wäre das ein Ansatz?

Al, hast du eine Idee, wie man so etwas anleiern kann?

In diesem Sinne ... schönes Wochenende!
 
Al, hast du eine Idee, wie man so etwas anleiern kann?

In diesem Sinne ... schönes Wochenende!

Hallo Moni Kathimama,

das einzige Patentrezept gegen Tiermissbrauch jedweder Art ist ein umfassenderes Bewusstsein und Sensibilisierung die Natur betreffend. Schon in der Schule (das will ich jetzt mal nicht verallgemeinern, denn es gibt auch viele gute Beispiele) wird den Schülern bis auf resistente Exemplare wie mich, das Interesse an der Natur systematisch zerstört oder man lässt es verkümmern. Zugegebener maßen müssten Kinder und Jugendliche auch mit Natur experimentieren dürfen. Sachkundige Anleitung wäre vonnöten, damit sich das Leid der Tiere in Grenzen hält. Es gibt sehr viele sinnige Geschichten und Märchen, die in den Kindern das Mitgefühl für das andere Wesen im Tier wachsen lassen. Man muss sich halt die Mühe machen und sie erzählen, wenn nicht vorlesen.
Es gibt sehr grobe Menschen, die völlig gedankenlos oder gar sadistisch die Tiere quälen. Leider zu viele, als dass man sagen könnte, sie seinen eine Ausnahme. Es gibt Menschen, die die Tiere als Ersatzpartner betrachten, als Kinderstatz oder sonstiger sozialer Ersatz für andere Menschen. Solche Tier-Menschbeziehungen wachsen des öfteren zu einer Art "Affenliebe" aus. Zu diesen Ersatzpartnern gehören insbesondere auch Papageien. Die Gründe für die Suche nach solchen Ersatzpartnern sind vielfältig, jedoch eindeutig in gewissen Unfähigkeit zu echten Mensch-Menschbeziehungen zu suchen. Das Muss nicht an dem jeweiligen Tierhalter unbedingt liegen. Es kann auch an der allgemeinen Entwicklung in unserer Kultur liegen, dass alles materialistisch betrachtet und ausgenutzt wird. Begriffe, wie Ethik und Moral werden zu einem Fremdwort oder mit einem gewissen Argwohn angesehen. Religion wird über den Haufen geworfen, man sucht vielfältig nach Ersatz. Ganz allgemein bewegen wir uns weg von der Natur. Ganz erschreckend für mich ist die Naturbildung dokumentiert in jenen Quizzsendungen im Fernsehen, in denen selbst die banalsten Allgemeinkenntnisse diesbezüglich nicht gewusst werden. Diese Menschen und sie sind nicht gerade in der Minderheit, tapsen völlig ahnungslos auf unserem Globus herum und trampeln alles kaputt, vergiften, oder suchen den Profit darin. Es wird mechanistisch ans Werk gegangen und alles, wie man es braucht zurecht gelegt.

Ich schweife ab. Aber all diese Faktoren treiben die Menschheit dazu, dass eben auch die Papageien in irgendeiner Form benutzt werden, bis man merkt, dass man sich gehörig getäuscht hat. Papageien sind keine Schmusetiere. Und die kleineren Arten? Sie sind Spielzeug der Mutationszüchter. Deren Haltungsbedingungen sind sehr häufig angepasst an leichtes saubermachen, so dass es ein Minimum erfüllt in Sachen Mindestanforderungen, die wirklich so mindest sind, dass es schon wieder an Quälerei grenzt. Man will viele Vögel halten und züchten, viele Arten und in großer Stückzahl, viele Zuchtpaare und das auf engem Raum. Das ist die bittere Normalität für die Tiere. Anderes ist die Ausnahme. Deswegen werde ich ja auch für einen romantischen Träumer gehalten. Weil ich mich in die Vögel hineinzuversetzen vermag und eben nicht das Optimum an Anzahl und Pflegeleichtigkeit und Maximalvermehrung suche.

Also, was müssen wir anleiern? Empathie für die Tiere und weg von der Egozentrik. Ferner müssen wir Wissen schaffen, das gelebt werden kann und nicht einfach nur als Leiche in irgendwelchen Hinterstübchen gammelt.

Grüße, Al
 
Vertreter für Menschen- und Tierrechte gesucht!

Hi Al,

du philosphierst schon wieder :zwinker:

Und Achtung! Mit sowas
Begriffe, wie Ethik und Moral werden zu einem Fremdwort oder mit einem gewissen Argwohn angesehen.
darfst du hier gar nicht kommen, sonst steht Tamtam gleich wieder auf der Matte und rät dir auszuwandern oder dich bei der Heilsarmee einzuschreiben *lach*

... das einzige Patentrezept gegen Tiermissbrauch jedweder Art ist ein umfassenderes Bewusstsein und Sensibilisierung die Natur betreffend.

Da stimme ich dir zu, denn dem Tiermissbrauch geht nicht nur der Missbrauch von Menschen voraus, sondern auch der Missbrauch unserer Erde durch den Menschen. Ich bin Jahrgang 56, ein altes Mädchen :zwinker:, früher war die Welt noch ein bisserl mehr in Ordnung ... aber was heutzutage - mit einfachen Worten gesagt - "abgeht", ist oft nur schwer auszuhalten. Und ich weiß nicht, auf was das wundervolle Projekt ERDE eines Tages hinausläuft. Oder doch :traurig:?

Nee ... mal im Ernst, denn ich sehe dich nicht als Träumer - so einer wie du wäre doch in der Politik gut aufgehoben. Oder hier :0-

Grünes Grüßle,
Moni
 
Nee, in der Politik muss man noch andere Fähigkeiten mitbringen, die ich nicht habe. :D Und bei der Kirche muss man höllisch aufpassen. :D

Ich habe meinen Platz gefunden, danke für die Tipps. :~ Dort kann ich einen kleinen, bescheidenen Beitrag zur Rettung der Welt leisten. :+pfeif:

:D , Al
 
Begriffe, wie Ethik und Moral werden zu einem Fremdwort oder mit einem gewissen Argwohn angesehen.
Kein Wunder, wo sie durch gewisse Tierschützerkreise dermaßen überstrapaziert werden.

Und Achtung! Mit sowas darfst du hier gar nicht kommen, sonst steht Tamtam gleich wieder auf der Matte und rät dir auszuwandern oder dich bei der Heilsarmee einzuschreiben *lach*
So denken viele, die mit beiden Beinen im Leben stehen und die Dinge realistisch sehen. Und zu Recht. Wir leben hier und heute, mit allen Unzulänglichkeiten, es bringt überhaupt nichts, von einem Paradies zu träumen.

Ja, schade.

Deswegen werde ich ja auch für einen romantischen Träumer gehalten. Weil ich mich in die Vögel hineinzuversetzen vermag und eben nicht das Optimum an Anzahl und Pflegeleichtigkeit und Maximalvermehrung suche.
"Weil ich mich in die Vögel hineinzuversetzen vermag" - eine ganz gefährliche Annahme und Aussage! Alle diejenigen, die den Papagei als Kuscheltier halten, bilden sich auch ein, sich in ihr Tier hineinversetzen zu können. Frage sie, und du kriegst zu hören, "meinem Papagei gehts gut, schau doch, wie gern er auf meiner Brust liegt und sich kraulen lässt, würde er ja nicht tun, wenn er sich nicht wohl fühlen würde."

Also, was müssen wir anleiern? Empathie für die Tiere
Nein, das ist es nicht, jedenfalls nicht allein! Siehe vorherigen Absatz.
Wir müssen die Grundbedürfnisse der gehaltenen Tiere kennen, wir müssen sie und ihr Verhalten genau beobachten, und daraus unsere Schlüsse ziehen, um ihr Umfeld optimieren zu können.
Wenn mir jemand damit kommt, er kenne die Gedanken und Gefühle eines Tiers, könne sich in sie hineinversetzen, dann bin ich sehr misstrauisch. So etwas klappt ja selbst unter Menschen nur begrenzt.

Da wird auf der einen Seite beklagt, die Menschen seien der Natur gegenüber nicht genug sensibilisiert, auf der anderen Seite würde man die Vogelhaltung am liebsten verbieten. Ja was denn nun? Wie soll denn heutzutage ein Mensch etwas über Tiere, ihr Verhalten, ihre Bedürfnisse, lernen, wenn er keinen Vogel halten, anfassen, pflegen kann?

Da wird in epischer Breite ausgeführt, dass es Menschen gibt, die den Papagei als Partner- oder Kindersatz sehen. Sicher wird es solche Menschen geben.
Aber der durchschnittliche Papageienhalter möchte sich, wie so viele Menschen, ganz einfach mit Tieren umgeben. Etwas, das angeboren zu sein scheint, denn es gibt kaum ein Kind, das nicht ein eigenes Tier haben möchte.

Ein Umdenken in der Vogelhaltung kann nur durch Vermittlung von Kenntnissen und durch positive Beispiele und in gewissem Maße durch gesetzliche Grundlagen erreicht werden - und es ist ein sehr langer Weg.
 
Sorry für off topic

Dagmar, so gut müsstest du mich kennen, dass ich nicht von einem Paradies träume. Auch ich stehe mit beiden Beinen im Leben (musste ich mein Leben lang!) und sehe die Dinge realistisch. Aber ganz nebenbei schaffe ich es noch, freundlich und ohne persönlich zu werden, auf einen Beitrag zu antworten, auch wenn ich anderer Meinung bin als der Verfasser. Es ist schön, dass du Freund Tam "verteidigst", aber ich glaube, er ist der Letzte, der das nötig hat :0-

Ich weiß auch nicht, warum mit den Begriffen Ethik und Moral gleich immer "gewisse Tierschützerkreise" in Verbindung gebracht werden müssen. Wer soll das denn bitteschön sein?

Nix für ungut und ein grünes Grüßle,
Moni
 
Nun, Moni,

da du es herausforderst: ich empfinde es als sehr schlechtes Diskussionsniveau, unbeteiligte User namentlich zu erwähnen und ihnen irgendwelche Aussagen in den Mund zu legen. Und da sprichst du von freundlich und nicht persönlich werden?
Im übrigen sehe ich nicht, wo ich persönlich geworden wäre und darf vielleicht meine Meinung hier auch sagen?

Nochmal zu "Ethik und Moral" - ich sprach von Überstrapazieren dieser Begriffe, und das geschieht leider.
Des weiteren sind es Gummibegriffe, die Auffassungen darüber gehen weit auseinander.
 
Na und diese ewige Schwarzmalerei hat auch noch nie jemanden geholfen,denn es kann ja nun keiner abstreiten das wir weltweit mit das beste Tierschutzgesetz haben,und auch weltweit die strengsten Auflagen zb bei der Papageienzucht haben,wobei dieses nun nicht heissen soll das es da nicht noch was zu verbessern gibt!!
Das kontraproduktivste was man da aber nun machen kann,wäre diese Dinge auch noch zu verschärfen,denn das würde irgendwelche Leute aus unseren Nachbarländern Tür und Tor öffnen,um dieses "Geschäft" dann anzubieten,und das aufgrund ganz anderen Zuchtvorraussezungen wie hier,was man dann auch bei dem Preis merken würde!Beste Beispiel ist die ganze Flut an Welpen aus Polen etc...und wer schonmal eine Papageienzucht in Polen,Tschechien oder in der Ukraine gesehen hat,weiss was einem dann erwarten.Und ob das zum Wohl des Tieres ist kann dann ja wohl eindeutig verneint werden,im Gegenzug dazu ist uns dann die Kontrolle und der Meinungsaustausch unmöglich!

Also meiner Meinung nach,ist die beste Möglichkeit aufzuklären aufzuklären aufzuklären....
 
Nochmals sorry für offtopic ...

Nun, Moni,

da du es herausforderst: ich empfinde es als sehr schlechtes Diskussionsniveau, unbeteiligte User namentlich zu erwähnen und ihnen irgendwelche Aussagen in den Mund zu legen. Und da sprichst du von freundlich und nicht persönlich werden?
Im übrigen sehe ich nicht, wo ich persönlich geworden wäre und darf vielleicht meine Meinung hier auch sagen?

Ach Dagmar, ich fordere doch nix heraus, das klingt, als suchte ich Streit 8o Tam wird schon wissen, was ich meine ... in den Mund ist nichts gelegt, eher fast wörtlich zitiert ;) Ich meinte auch nicht DICH, als ich schrieb, dass ich es schaffe, auf einen Beitrag zu antworten, ohne persönlich zu werden, auch wenn ich anderer Meinung bin ... das ist falsch 'rüber gekommen. Entschuldige bitte. DU solltest dich nicht betroffen fühlen, dazu gibt es keinen Grund. Und du darst immer deine Meinung sagen - wie jeder andere auch!!!!

Das schlechte Diskussionsniveau mögest du mir verzeihen, ist dir in der Quasselecke aber auch schon passiert, als der genannte User schon längst gesperrt war und nicht mehr antworten konnte.

Also lass uns :bier:
 
Hi Dagmar,

ich habe mich schlecht ausgedrückt mit hineinversetzen. In diesem Zusammenhang schwebt mir als Empathie vor, die Kenntnisse über die Lebensräume und das Verhalten der Tiere dort, damit man es im kleinen Rahmen nachahmen kann. Beispiel. Ich halte in meiner Voliere Tigerfinken und Dreifarbennonnen. Diese Vögel entstammen feuchten Hochgrasfluren, Schilfbeständen, Waldrändern und sind Kulturfolger in Zuckerrohr- und Reisplantagen. Ich ahme das mit Horsten von Chinaschilf, Sorghum und Bambus nach. Eine Zypressenart dient als Versteckbaum. Es gibt noch einige niedrige Sträucher und etliche Kräuter. Für die Zwergwachteln ist es das Optimum. Im Winter haben sie es nicht so. Da müssen sie im Schutzhaus aushalten, sind dort aber frei.
Ich passe Anzahl und Größe der Vögel an die Rahmenbedingungen an, so dass die räumliche Einschränkung (zumindest dem Anschein ihres Verhaltens nach) erträglich ist. Bis auf größere Wanderbewegungen können sie ihr gesamtes Verhaltensrepertoire ausleben. Bei den Schönsittichen hab' ich so meine Zweifel, dass die Rahmenbedingungen für sie ausreichen. Ich denke bereits über eine Voliere für sie nach, die in etwa 12x16 Meter beträgt. Darin wären eine Hecke aus verschiedenen Sträuchern und eine Wiese.

Ob es jemand nachmacht, ist eben die Frage. Die Leute müssten bereit sein, das Tier als einen Bestandteil bestimmter Lebensräume zu sehen. Bisher werden Tiere immer aus ihren Habitaten herausgelöst als räumlich abgeschlossene Individuen gesehen, die ein eigenständiges Seelenleben besitzen, welches mit dem der Menschen vergleichbar ist. Das wäre der Fehler, der zuerst erörtert werden müsste.

Papageien sind in der großen Überzahl Waldtiere, zumindest auf das Leben mit Bäumen angewiesen. Jede Art hat ihre ganz eigenen Präferenzen oder Affinitäten. Die Loris leben fast ausschließlich an und auf den Eucalypten. Wellensittiche sind zum Rasten gerne auf den Akazien etc. Das wäre genauer zu untersuchen. Es gibt Generalisten und Spezialisten. Bisher werden sie da nur in schwierig und weniger schwierig zu halten kategorisiert, was meistens bedeutet, dass sie in unseren künstlichen Systemen aushalten oder nicht. Über die Faktoren der einzelnen Arten wissen wir zu wenig. Aber technisch ist heute alles möglich.

Papageien sind Generalisten, die meisten jedenfalls. Manche sind sogar Opportunisten wie eben der Wellensittich, weswegen man ihm so viel zumuten kann. Was müsste man jedoch machen, dass er naturgemäß leben kann? Wenn man es denn wirklich wollte, wer könnte ihm das bieten? Weiß nicht längst jeder, dass der Wellensittich ein Schwarmvogel ist und sehr viel fliegt? Er hat die Gestalt einer Schwalbe, abgesehen davon, dass sein Schwanz nicht gegabelt ist. Darüber wurde und wird eigentlich dauernd aufgeklärt. Es wird aber von anderer Seite ignoriert. Die Menschen sind es gewöhnt, der Natur ihren Willen aufzuzwingen. Also sitzt der einsame Welli im Käfig in der Küche der Oma und darf mal eine Runde durch die Wohnung düsen. Das Naturell des Wellensittichs ist es aber, viele Stunden am Tag zu fliegen zu schwatzen, zu balzen mit einer ganzen Anzahl von Artgenossen. Sie kennen sich untereinander und haben da auch ihre speziellen und weiteren Sozialkontakte etc. Das ist ein dickeres Buch. Gibt es alles schon schön zu lesen. Man kann sich bilden und dann den Schwarm Wellensittiche anschaffen. Macht aber kaum einer. Der Wellensittich wird ... (setzt es selber ein).

Über Amazonen, Graupapageien, Edelpapageien und Aras und die vielen anderen häufig gehaltenen Arten weiß man noch ziemlich wenig. Eins steht jedoch fest. Sie brauchen ihre Artgenossen in einem sozialen Netz. Sie alle leben in Wäldern und sind nicht an ein Leben in Drahtkästen angepasst.

Grüße, Al
 
[...]Amazonen, Graupapageien, Edelpapageien und Aras und die vielen anderen häufig gehaltenen Arten [...] sind nicht an ein Leben in Drahtkästen angepasst.

Und welcher Vogel ist für solch ein Leben geeignet ? Meiner Meinung nach, keiner. Oder siehst du das anders ? Man könnte es ob deiner Aussage fast meinen...


Geierhirte
 
Thema: Der Papagei als Verbrauchsware

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