Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko

Diskutiere Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hallo! Es nimmt kein Ende! Bisher scheiterten alle Versuche das Loch zu stopfen. Ich glaube wirklich das die Leute mit allem Hochdruck daran...
Gestern in der Tagesschau wurde das Thema wieder aufgefrischt.Zwar hat schon vor 3 Wochen die US-Regierung nach Untersuchungen berichtet,das 2/3 des Öls abgebaut sind(was nicht weiter verwunderlich ist,denn die Bakterien da unten leben seit Milli.von Jahren von sowas,also nichts mit Katastrophe,sondern Paradies),die Strände sind sauber und Obama war im Golf schwimmen,aber was nicht sein kann,das nicht sein darf.Die ARD hätte ja in dem Bericht von sauberen Stränden und klarem Wasser berichten können,hat aber lieber aus uralten Archiven Bilder von Erdöl gezeigt.Hat das Ganze nun den Begriff Katastrophe verdient?Ich denke nicht.
Greenpeace ist jetzt vor Grönland aktiv.Die grönländische Regierung will die Unabhängigkeit von Dänemark.Bis jetzt bekommen sie jedes Jahr mehrere hundert Mill.€ von Dänemark.Da Walfang,Eisbärenjagd u.s.w. nicht geht,sind sie dringend auf den Erlös des Erdöls angewiesen.Die Dänen haben Greenpeace unmißverständlich klar gemacht,das sie das Greenpeace-Boot entern und die Mannschaft gefangen nehmen werden,wenn sie näher als 500m an die Bohrung ranfahren.Das Erdöl wird also unzweifelhaft gefördert werden.Greenpeace will für D übrigens den Strom aus Erdgas(wenn der Wind nicht weht) gewinnen-aber vor Grönland protestiert man dagegen.In Der Welt war diese Woche eine Kolummne von dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden von Repower.Dort hat er dargelegt,das man für die vom Umweltbundesamt geforderten 45000MW Offshore-Windkraftanlagen in der Nordsee überhaupt nicht die benötigte Fläche hat,das man für 20000MW Windstrom 20Hochspannungsleitungen z.B. nach München legen müßte,dazu die Speicherkapazität von Norwegen;Österreich und der Schweiz benötigte und die Stromkosten so hoch wären,das es eine deutsche Metall-,Fahrzeug- und Chemieindustrie nicht mehr gäbe.
Die einzige wirkliche Katastrophe ereignet sich gerade in Pakistan.Wenn ich sehe ,wie viel BP für Umweltschutz und Säuberung der Strände ausgegeben hat(mehrere Mrd.$)und sehe was für die Menschen in Pakistan getan wird ,kommt für mich die Frage der Verhältnismäßigkeit oder auch Menschlichkeit auf.Für einen Pelikan waschen und nach Georgia mit dem Flugzeug bringen könnte man ev.hunderte Pakistani vor dem Tod retten.Für den Pelikan ist das Geld da,für die Menschen nicht.Hat das was mit Menschlichkeit zu tun? Holger
 
Nun, wenn man die von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Studie sorgfältig liest, so scheint da etwas mit der Aussage des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des Stromkonzerns nicht zu stimmen.
Denn hier geht es um die Verlängerung der Laufzeiten und die Verbindung mit erneuerbarer Energie.
Wenn man zudem bedenkt das dies Institut von den großen Energieriesen gesponsert wird, liest man alles andere als das Schreckenszenario was dieser Mann da von sich gibt. Ich schätze, man sollte doch viel kritischer mit den Äußerungen einiger Manager umgehen und nicht alles so naiv weiter geben. Denn der Spruch.."wessen Brot ich eß ......"hat immer noch höchste Priorität.
Ivan
 
Ich greife das Thema noch mal auf,weil jetzt das Ergebnis der Untersuchungskommission von Obama zur Ölkatastrophe vorliegt.Danach hat undichter Zement der Firma Halliburton zur Katastrophe geführt.Im Februar hatte Halliburton den Zement schon getestet und er war undicht.Das hat man BP als Teil eines technischen Berichtes auch mitgeteilt(ohne diese Passage explizit zu erwähnen).Kurz vor der Katastrophe hat Halliburton den Zement noch 2 mal getestet,wobei der Zement wieder undicht war.Diese Ergebnisse teilte man aber BP nicht mit.Halliburton veränderte in letzter Minute,kurz vor dem Einbringen, erneut die Zusammensetzung ohne ihn vorab zu testen.Die Aktien von Halliburton brachen wegen den zu erwartenden Schadensersatzzahlungen in Mrd.-Höhe am Donnerstag um bis zu 16% ein. Holger
 
Ich habe in den Artikeln nur aus Artikeln verschiedener Tageszeitungen zitiert.Wenn Du der Meinung bist,das man seine eigene Meinung nicht in Fakten reinwursteln soll,dann von mir aus.Für meine Beiträgen trifft,die Du ja selbst(Gott sei Dank) auch als Fakten bezeichnest,das aber nicht zu.Der letzte Artikel hat nur aus dem Bericht der offiziellen Untersuchungskommission zitiert,Wenn Du mehr weißt wie die Kommission,dann schreibe es,halte dich aber mit Mutmaßungen zurück.Holger
 
Die US-Regierung hat jetzt offiziell Schadenersatzforderungen erhoben.Die sind unabhängig von dem Endschädigungsfond für die privat Betroffenen(Fischer u.s.w.).Angeklagt wurde BP,der schweizer Besitzer der Bohrplattform sowie die weiteren Teilhaber an dem Bohrloch(Japaner,BP,ein amerikanischer Konzern).Überraschenderweise nicht Halliburton,die nach der Untersuchung der US-Regierung die Hauptschuld trugen.Ein Schelm der böses dabei denkt.Soll jeder seine eigenen Schlußfolgerungen daraus ziehen.Die Amerikaner wollen für jeden Barrell Öl Schadenersatz haben.Mir ist aber nicht klar,welcher Schaden der US-Regierung entstanden sein soll.Da könnten auch die Europäer klagen(Golfstrom).
Übrigens noch was ganz abgefahrenes.In der letzten GEO waren Beiträge über Klimaschutz und CO²-Handel.Die Chinesen und Inder haben Fabriken,die nur dazu dienen,den Europäern Verschmutzungsrechte zu verkaufen.Es wird also keine reele Ware produziert,sondern Rechte,eventuell die Luft mit CO² zu "verschmutzen"Klimaschutz als Geschäftsmodell.Regenwald verbrennen ist klimaneutral,die anschließende Ölpalmplantage dient dem Klimaschutz und sie verkaufen uns Europäern CO² -Zertifikate.Holger
 
In der letzten GEO waren Beiträge über Klimaschutz und CO²-Handel. Die Chinesen und Inder haben Fabriken,die nur dazu dienen,den Europäern Verschmutzungsrechte zu verkaufen. ...
Nichts Neues, aber spannend, allerdings: ... dabei spielt bekanntermaßen der Vorsitzende des Weltklimarates Rajendra Kumar Pachauri eine ganz hervorragende Rolle ... siehe hier: LINK

Gruß
 
Der Inder ist sicher eine der Hauptfiguren bei dem Ablaßhandel,aber wenn ich die Zeitschrift mal zitieren darf:der Exekutivrat,die Weltregierung des Emissionshandels tagt in Bonn.Es ging auch um Staudämme in China,wo die Bauern wegen Zertifikaten vertrieben werden(ich würde mich nicht wundern,wenn die Chinesen den 3 Schluchtendamm über Verschmutzungsrechte finanziert hätten) und das sie die Windradförderung zurückfahren,weil man damit keine Zertifikate verkaufen kann.Nach Angaben der GEO sind die Bonner Beamten erst in der 2.Hälfte dieses Jahr darauf gekommen,das die Inder und Chinesen Fabriken für Verschmutzungsrechte betreiben.Selbst in der GEO wird gefragt,wer sich sowas ausdenkt.Im übrigen kann ich mir nicht vorstellen,das die Chinesen und Inder uns noch "ernst" nehmen.Das Ganze ist so abartig und schwachsinnig ,das man sich eigentlich dafür(Emissionshandel) schämen müßte.Holger
 
Jetzt sind erste Teile des Expertenberichts veröffentlicht worden, den die Regierung der USA in Auftrag gegeben hat.

"Die größte Umweltkatastrophe der USA wurde verursacht durch Fehlentscheidungen und vermeidbare Fehler.
Die Fehler resultierten demnach zumeist aus Entscheidungen der Firmen, die Zeit und Kosten einsparen wollten.
Demnach unternahmen der britische Ölkonzern BP, das Schweizer Unternehmen Transocean und US-Firma Halliburton eine Reihe von gefährlichen und zeitsparenden Schritten, ohne die Risiken in Betracht zu ziehen. Vertreter der Unternehmen hätten vor kritischen Entscheidungen auch nicht genügend miteinander kommuniziert, zitierte die New York Times aus dem Papier.
Insgesamt werden in dem Untersuchungsbericht neun einzelne Aktionen aufgelistet, die den Firmen halfen, Geld und Zeit zu sparen – ungeachtet dessen, dass weniger riskante Alternativen zur Verfügung standen.
Der zuständigen US-Aufsichtsbehörde lastet die Kommission in ihrem Report an, dass sie Bohrgenehmigungen zu leichtfertig erteilt und Operationen nicht genügend kontrolliert habe."


Für BP entscheidend wird die Antwort auf die Frage sein, ob BP alleinverantwortlich gehandelt hat oder nicht. Der vorliegende Untersuchungsbericht deutet darauf hin, daß auch anderen Firmen eine Teilschuld gegeben wird.
Dann stehen noch die Ergebnisse der Kriminaluntersuchungen aus. Wird BP grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen, dann hat das empfindliche Auswirkungen auf die Schadenersatzansprüche an BP.

Ich habe mich mit dieser Katastrophe eingehend befasst und für mich wäre es ein Skandal, wenn Gerichte zu dem Ergebnis kämen, daß es keine grobe Fahrlässigkeit war !
Allein die Tatsache, daß auf BPs Anordnung hin der schwere Schlamm im Bohrloch durch das leichtere Salzwasser ausgetauscht wurde, ist für jeden Experten in der Ölbranche eine mehr als grobe Fahrlässigkeit !!!
 
Selbstverständlich war es grob fahrlässig,vor allem von Halliburton wegen des Zementes.Die US-Regierung will aber nur von ausländischen Konzernen Schadenersatz haben b.z.w. hat sie verklagt.Der Hammer ist daher die Abwehrstrategie von BP.Sie haben Unternehmensanteile verkauft,und zwar an die Russen.Jetzt stehen die Rechte an einem Bohrloch in der Nordsee zur Disposition-eventuell werden die Russen also bald in der Nordsee nach Öl bohren.Wem kommt da nicht gleich der Gedanke an das "Big Game"?Den Entschädigungsfond für die Amerikaner hat BP mit den Ölförderrechten im Golf abgesichert.Wenn die Us-Regierung also Geld will,muß sie BP im Golf fördern lassen.Holger
 
Zuallererst steht ja wohl die Tatsache im Raum, dass BP in so großer Tiefe ohne gründliche Sicherheitsmaßnahmen Öl gefördert hat (und das auch durfte!).
Ich bin sehr skeptisch, ob das wohl ein Einzelfall bleiben wird...irgendwann kommt die nächste Katastrophe.
Überall da, wo es um so große Geldsummen geht, werden die Leute geschmiert und wird weggeschaut...der Profit geht nun einmal vor.

Am schlimmsten in diesem Fall finde ich jedoch, dass nach wie vor die Option in ferner Zukunft offen steht, das Loch wieder anzuzapfen.

Ganz klar...die Verantwortlichen gehören meiner Meining nach vor den internationalen Gerichtshof mit ganz klarer Verurteilung und harter Gefängnisstrafe.
Es ist ja nicht nur die umwelt, die darunter leidet...wie viele Menschen sind jetzt Existenzlos, weil sie vom Fischfang u.ä. gelebt haben?


VG, Merops
 
Der Entschädigungsfond wurde bis jetzt kaum in Anspuch genommen,weil die Fischer nur den tatsächlichen Schaden ersetzt bekommen.Bei einer Einzelklage bekommen die Fischer in der Regel vor amerikanischen Gerichten das Zehnfache des tatsächlichen Schadens ersetzt.Das läuft also ehr nach dem Motto"mein neues Haus,mein neues Boot,mein neuer Pool".Holger
 
Der Entschädigungsfond wurde bis jetzt kaum in Anspuch genommen,weil die Fischer nur den tatsächlichen Schaden ersetzt bekommen.Bei einer Einzelklage bekommen die Fischer in der Regel vor amerikanischen Gerichten das Zehnfache des tatsächlichen Schadens ersetzt.Das läuft also ehr nach dem Motto"mein neues Haus,mein neues Boot,mein neuer Pool".Holger

Ja, nur is die Klage vor Gericht durchgekommen un dabgehandelt ist, dauert das evtl. Jahre...und was machen die Leute in der Zeit?
Wovon leben sie, was essen sie, wo wohnen sie?

VG, Merops
 
Der Entschädigungsfond wurde bis jetzt kaum in Anspuch genommen,weil die Fischer nur den tatsächlichen Schaden ersetzt bekommen.
Und, weil sie BP gegenüber schriftlich erklären müssen, daß sie auf jegliche weiteren Schadenersatzforderungen verzichten.
So will BP sich von den Langzeitschäden bei Mensch und Ökosystem freikaufen.
 
Thema: Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko

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