Brutstimmung?

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Moni Erithacus

Moni Erithacus

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Hallo Ihr Lieben,

Ich habe Momentan ein Problem,ich kann das Vogelzimmer nicht putzen:traurig:
Seit Gestern spinnt unser Felix(8J.),sobald ich reinkomme ob es zum füttern oder zum sauber machen :er geht auf mich los:+schimpf,aber wie.Gestern ist er auf mich draufgeflogen wie ein Hahn im Hühnerstall,da waren meine Beine noch lange weich.
Wir haben im Zimmer nichts verändert,mein Putzanzug ist auch gleich,es ist auch nichts vorgefallen.Er ist sonst immer ein "Hosenscheißer",die Dame hat was zu sagen.
Heute früh hat er meinem Mann "geärgert".
Die beiden füttern sich wie immer,keine Anzeichen von anderen Zärtlichkeiten,sonst ist er wie immer:frisst,fliegt und pfeift.

Was meint Ihr?ist er in der Stimmung?
Muß ich mir bald "Ritteranzug" zulegen?
 
Hallo,

um die Voliere putzen zu könne ohne sichtbare Schäden davon zu tragen habe ich mir einen Helm zu gelegt. Es ist ein ausrangierter Skihelm wo ich vorne mittels Klettband noch Windradfolie befestigt habe. Dann noch eine alte Lederjacke an und lose geht es mit der Putzerei.

Bei Beiden ist der Helm der Renner aber darauf sitzen zu bleiben ist eben auch nicht so der Hit. Aber es bleiben Kopf, Gesicht und Ohren ohne Blessuren. Ansonsten bleibt Dir glaube ich nichts andres übrig als den Hahn rauszunehmen und dann zu säubern.
 

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Hallo Moni,
das könnte möglich sein, wenn sonst keine Veränderungen gemacht wurden. Die Haare hast du dir auch nicht anders gefärbt??
So wie du Felix beschreibst, verhalten sich meine Grauen allerdings nicht, wenn sie in Brutstimmung sind. Mein Paar, das eine Handaufzucht ist, ist zwar agressiver, angreifen würden sie mich aber nicht, wenn ich nicht gerade an die Nisthöhle fasse. Meine Widfänge sind in dieser Zeit überhaupt nicht agressiv, die verhalten sich wie immer.
Das Verhalten, das du beschreibst kenne ich von Amazonen.
Liebe Grüße Uschi
 
Danke für Eure Antworten,heute war es etwas besser,bin mit einem Wischmop reingegengen und von dem hat er etwas Bange.
Meine Haarfarbe ist gleich,mittlerweile denke ich,das Felix langsam zum einem echten Hahn wird,er hat jetzt auch nicht mehr sowiel Angst von Frieda und sitzt sich sogar auf ihre Stange was sonst unmöglich war,er geht jetzt auch mehr auf Konfrontation mit ihr statt immer nachzulassen.
Mal schauen was sich draus entwickelt,ich habe keine Angst von Ihm ,es ist nur so anstrengt,wenn man die Vögelsch.... abkratzen muß und ihm immer im Blick zu haben.
 
Mein Hahn hat auch solche Phasen. Absolut unabhängig von Brutzeiten.
Ich reagiere in solchen Fällen ebenso wie seine Partnerin: Ich schrei ihn erstmal kurz an. Wenn er sitzt, klopfe ich mit einem Fingernagel gegen seinen Schnabel bis er zurückweichen muss. Wenn er sich an mir festbeisst, schüttele ich ihn ab und jage ihn eine Flugrunde durchs Zimmer.
Ablauf und Intensität dieser Handlungen richten sich natürlich nach der Intensität des Angriffs.
Unmittelbar nach so einer Aktion bin ich sehr freundlich, spreche mit ihm und kraule ihn. Meist geht er dann gerne darauf ein, manchmal versucht er es nochmal....Dann gibts Runde zwei.
Der Vogel versteht ganz offenbar sehr gut, dass es bei meinen "Angriffen" gegen ihn um die soziale Position und nicht um die "Freundschaft" geht.
Ebenso motiviert sind ja auch seine Angriffe gegen mich. Wir pflegen ein absolut freundschaftliches Verhältnis (wenngleich locker, ich will keine Vögel, die im Freiflug nur an mir kleben) und haben halt ab und zu Rangeleien um die Hackordnung. In einer Papageiengruppe nichts ungewöhnliches und er als Handaufzucht sieht trotz artgleicher Verpaarung ganz offenbar die Familie als Schwarmmitglieder an.
Manche sehen darin sicher vor allem den Verhaltensstörungsanteil, der ohne Zweifel da ist. Wenn dem Vogel ansonsten artgerechte Unterbringung, Gesellschaft und Beschäftigung geboten wird, sehe ich darin aber vor allem auch den Enrichmentanteil, der durch so eine "Verhaltensstörung" erst möglich wird. Und natürlich ist es eine ganz egoistische, aber nichtsdestotrotz extrem verbreitete Motivation bei der Indoorpapageienhaltung, AUCH mit den Vögeln in soziale Interaktion treten zu wollen.
Auch bei mir, das gebe ich offen zu.
Dafür können wir Menschen den Papageien aber auch einiges an Spielen bieten, die die Vögel durchaus begeistern und so nur mit einem menschlichen Gegenüber möglich sind. Immerhin sind Großpapageien ja kognitiv hochstehend genug, dass ihr Spieltrieb ausreichend flexibel ist, um auch von anderem als naturidentischen Gelegenheiten befriedigt zu werden.
Nun sind wir also Schwarmmitglieder und werden auch wie solche behandelt - was ebenso toll wie schmerzhaft sein kann. Die Vögel interpretieren unser Verhalten ihnen gegenüber dann natürlich auch ebenso, wie sie das Verhalten anderer Schwarmmitglieder interpretieren würden.
Das bedeutet einiges an Verantwortung und Pflicheten für uns, die man bereit sein muss, einzugehen, denn hier liegt in der Tat auch eine Gefahr: Viele unserer "normalen" Verhaltensweisen werden von einem Papagei fast automatisch fehlinterpretiert und das kann je nach Charakter verunsichern bis verängstigen. Manche ein Rupfer ist dadruch zu dem geworden, was er ist. Aber wenigstens sind Halter und Vögel lernfähig (die Vögel immer, die Halter leider nicht immer) und können auf Dauer ein hohes gegenseitiges Verständnis für die Verhaltensweisen des gegenübers entwickeln (wobei vor allem der aufmerksame Halter sich bald in vielen Dingen "papageiisch " genug verhalten wird, dass der Vogel ihn versteht).
Jemand, der sich dominieren lässt, wird nun einmal auch in einer Papageiengruppe, in der zu 90% der Zeit soziale Stati keine wichtige Rolle spielen, in kritischen Situationen anders behandelt als ein dominanter Kollege. Und zwar auch, wenn in beiden Konstellationen gleiche "freundschaftliche" Beziehungen zugrunde liegen.
Ich persönlich bin nun aber lieber ein dominantes Schwarmmitglied. Nicht nur, weil ich ungern blute, sondern auch, weil ich dann den Vogel - und, nicht völlig unwichtig bei Wohnungshaltung, auch das Mobiliar- einfacher und stressfreier für alle Beteiligten vor Gefahren bewahren kann.
Meist sind die spontanen Angriffe nach so einer Aktion für längere Zeit vorbei. Manchmal braucht es zwei solcher Aktionen. Alle paar Monate fängt er wieder damit an. Er ist aber auch ein Vogel, dem eine hohe soziale Stellung wichtig ist. Das ist eben nicht bei allen Papageienindividuen gleich (s.u.) aber immerhin bei Hähnen verbreiteter als bei Hennen. Er dominiert die ganze Familie- samt Hund- ausser mich. Mein Sohn arbeitet auch gerade daran, sich in der "Hackordnung " über ihn zu stellen und wird seitdem auch aktiv angegriffen.
Die meiste Zeit ist der Vogel aber friedlich, nur um das klarzustellen.
Warum ist mir dann dieses ganze Rangordnungsgedöns wichtig? Nun, ich -und langsam auch mein Sohn- kann ihn abrufen oder aufnehmen, wenn er gerade ein gnadenlos zerstörerisches Werk beginnt oder sich selber in Gefahr begibt. Und das ganze geht ohne Aufregung und Stress. Meine Frau und meine Tochter liebt er zwar sehr, beisst aber beide einfach -fast beiläufig- weg, wenn sie ihn bei etwas stören und lässt sich durch beide in keinster Weise kontrollieren. Dadurch ist zB in meiner Abwesenheit kein Freiflug möglich. Den Hund spricht er einmal scharf mit dessen Namen an, wenn er ihm im Weg ist und schon zieht der ab.
Ich weiss, dass manche hier jetzt aufschreien werden: Körperliche Aktionen gegen einen Vogel, wie grausam.
Aber zum einen tue ich nichts, was ihm weh tut. Zum anderen gerät er dabei keinesfalls in Angst oder in Panik, sondern weicht nur aus, weil ich ihm keine andere Chance lasse (nur zu gerne würde er dabei MICH weiter angreifen) und zum dritten verhält sich seine Partnerin nahezu identisch, wenn sie ihm mal wieder klarmachen muss, dass eigentlich ja doch sie das sagen hat.
Täte ich das nicht, könnte ich ihn schon bald nur noch mit Schutzkleidung händeln.
Trotz -oder wegen- dieser Aktionen ist mein Verhältnis zu dem Vogel ausserhalb der Attackenphasen sehr entspannt und er sucht mich im Freiflug oft von sich aus auf, um mit mir zu interagieren.

Eine Anekdote am Rand: Wenn ich ihn wie beschrieben ins eine Schranken weise, reagiert er immer mit einem empörten "Spinnst Du? " oder "Lass das, dass tut doch weh!".
Mit den gleichen Worten reagiert er auf entsprechende Aktionen seiner partnerin. Nur spricht er sie interessanterweise dabei mit Namen an: "Julie lass das, das tut doch weh".


Seine Partnerin lässt ihm übrigens in den meisten Situationen den Vorang. Nur, wenn es um den Nistkasten, um einen Sitzplatz auf mir oder um Bananen geht, dominiert sie ihn energisch. Und von solchen Situationen habe ich mir das oben genannte abgeschaut.
Zu mir pflegt sie auch im Alter von 19 Jahren noch eine neotene Küken/Mutter Beziehung und hat mich noch nie angegriffen. Ich kann sie beim Tierarzt in jede Zwangsstellung bringen, ohne dabei ihren Kopf fixieren zu müssen. Mich beisst sie zuverlässig nicht. (Fast) jeder andere, der sich ihr auf merh als 20 cm nähert, muss jedoch mit leichtem Blutverlust rechnen.



P.S.: Bitte genau verstehen. Es ist sehr wichtig, den Vogel bei solchen Aktionen nicht zu erschrecken oder zu ängstigen. Eine "harte" oder auch nur eine länger als wenige Sekunden dauernde Bestrafung wäre ebenso fehl am Platz und nutzlos wie eine Aktion nur 5 Sekunden nach dem Ereignis. So etwas muss sofort und in vogelgerechter Weis erfolgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ingo ;

Einerseits kann ich Halter verstehen , das man sich mit dem Vogel in der Wohnung arangieren muß um ein Zusammenleben für beide seiten erträglich zu machen . Ob es aber sinnvoll ist den Vogel auf den Schnabel zu klopfen ( dieser ist gut durchblutet / hat Nervenzellen ) , den Pieper anzuschreien ( ob er das zuordnen kann , kann ich mir nicht so recht vorstellen ) . Das mit dem Wegfliegen ( also durch das Zimmer schicken ) , kann auch sehr schnell als Spiel vom Vogel angesehen werden . So ungefähr nach dem Motto : hoide war den ganzen Tag nichts los , aber wenn ich Halter einmal zwicke geht hier die Post ab ---------------soviel acktion hatte ich den ganzen Tag noch nicht .

Mit dem beschriebenen klopfen auf den Schnabel kann sich ein unerfahrener Halter wenig Vorstellen . Ist es doll ? Wenn ja , in welcher Intensität . Solche Aussagen können sehr schnell falsch verstanden werden . Man tut kein Tier mit schmerzen ( auch wenn diese leicht sind ) bestrafen .

Fliegt mich mein männlicher Vogel an , weil ihm mal n Pups quer sitzt ----------------ist das eigentlich schon im vornherein zu bemerken . Hier mittels eines gefächerten Astes , sein Gesicht zu schützen ist nicht schwer . Der Vogel versucht es einmal eine Atacke zu starten , sieht er aber hierin keinen Erfolg mehr --------bleibt er auf der Stelle sitzen wo er ist------- -wartet dann bis ich aus der Voli draussen bin ---------und reagiert sich selbst wieder ab . Ich nehm ihm das nicht krumm , schließlich ist es eine triebgesteuerte Verhaltensweise .

Was ich nicht richtig aus deinem post rauslesen konnte , ging es dir um Brutstimmung oder um die Rangordnung .

MFG Jens
 
Bei mir zuhause sind die Gegebenheiten ganz ähnlich wie bei Ingo. Mit einem Unterschied :
Nur die Henne ist handzahm. Der Hahn landet nur auf mir, wenn er mich attackieren will.
Es geht hier eindeutig um die Rangordnung. Ab und zu muß meine Dominanz eben hinterfragt werden. :D
Auf den Schnabel klopfe ich deshalb nicht, weil Charly mir gar keine Chance dazu ließe.
Einen einmaligen Angriff wehre ich mit einem scharfen "Nein" ab und streife ihn von meinem Kopf runter.
Wenn Charly es dann nochmal versucht, setze ich nach und scheuche ihn ein paar Runden. Allerdings immer nur solange, daß er keine Angst bekommt.
Ich verlange dann quasi von ihm, daß er den Platz, auf dem er gerade sitzt, für mich räumen muß.
Räumt er anstandslos, dann passiert ihm auch nichts, ich setze dann nicht nach.

@Jens - meine Erfahrung ist, daß die Papageien ganz genau zwischen Spiel und Ernst unterscheiden können. Charly findet es absolut nicht pralle, wenn er sich meinen Wünschen fügen muß. So eine Situation möchte er gern vermeiden und würde das niemals als "tolles Spiel" sehen.
Wichtig bei diesen Rangordnungskämpfen ist die eigene Psyche.
Niemals im Zorn handeln ! Niemals aus einem Schmerz heraus ! Niemals, wenn man nicht in der Lage ist zu gewinnen ! Niemals ungerecht sein ! Niemals Angst machen !

Wenn man Papageien im ständigen Freiflug hält, dann muß man Regeln im Zusammenleben schaffen.
Die Papageien fügen sich bei richtiger Behandlung auch und genießen dafür mehr Freiheit und so manches spannende Spiel mit den menschlichen Schwarmmitgliedern.
Das Ergebnis ist Interaktion als Enrichment. Den Kuschelfaktor halte ich so gering wie möglich.
Für den Hahn okay - meine Henne ist aber leider noch immer von menschlicher Zuwendung abhängig.
Ein "Totalentzug" ist nicht möglich, weil sie dann wieder mit dem Rupfen anfangen würde.
 
Danke nochmal für Eure Antworten,

Liane:bei uns ist auch die Henne zahm,ich kann Felix nur die Leckerlie aus der Hand geben,ist auch gut so.
Ich habe Heute frei und konnte mehr beobachten(durch die versteckte Kamera)so das ich denke,das es beides ist:Rangordnung und Brut bezw. andere Stimmung zwischen den beiden.Sie sitzen Heute immer zusammen,das ist was ganz neues und ich freue mich besonders.
 
Hi mein kleiner Erbsenzähler ;

Wenn man Papageien im ständigen Freiflug hält, dann muß man Regeln im Zusammenleben schaffen.
Die Papageien fügen sich bei richtiger Behandlung auch und genießen dafür mehr Freiheit und so manches spannende Spiel mit den menschlichen Schwarmmitgliedern.
Das Ergebnis ist Interaktion als Enrichment

Diesem muß , muß der Papagei sich aber fügen , ob er nun will oder nicht . Ob er daran Spaß hat , hm weiß nicht . Wäre das nur unsere Betrachtungsweise ?
Mal was zur Interaktion als Enrichment : Ich war mal in Soltau . Dort sind die kleinen Vöglein ( Sittiche glaube ich waren es ) , in eine dunkle Kiste geklettert . Der Mann schlug 2x lautstark auf die Kiste , öffnete diese und die Pieper waren weg ( doppelter Boden ) . Danach haute er nochmal drauf und die Pieper ließen sich allesammt wieder sehen und rutschten eine lange Rutsche hinunter .

Frage : hatten diese Tiere Spaß an dieser acktion ? Aus und mit Angst macht ja kein Tier sowas . Was wäre jetzt anders bei dem genannten Beispiel ? Haben sich diese auch bei / durch richtige Behandlung gefügt ?

MFG Jens
 
Moni - wenn Deine Beiden gerade erst so richtig zusammenfinden, dann ist es nur zu verständlich, daß Felix Dir eindeutig klarmacht : Menschen unerwünscht.
Wenn´s bei Charly und Jocky mal schnaggeln würde (worauf ich ja immer hoffe), dann würde ich an meinen eigenen Räumen anklopfen und höflich nachfragen, ob ich gerade erwünscht bin. :D:D:D
Freue Dich einfach an dem Glück Deiner beiden Gräulinge.
Maßnahmen mußt Du erst treffen, wenn die Angriffe zum Dauerzustand werden.
Es sind halt keine Schmusevögel (im Idealfall).
Ich mache mit meinem frechen Hähnchen immer nette Kampfspiele, damit er Dampf ablassen kann. Das liebt er !
 
Nun sind wir also Schwarmmitglieder und werden auch wie solche behandelt - was ebenso toll wie schmerzhaft sein kann. Die Vögel interpretieren unser Verhalten ihnen gegenüber dann natürlich auch ebenso, wie sie das Verhalten anderer Schwarmmitglieder interpretieren würden.
Das bedeutet einiges an Verantwortung und Pflicheten für uns, die man bereit sein muss, einzugehen, denn hier liegt in der Tat auch eine Gefahr: Viele unserer "normalen" Verhaltensweisen werden von einem Papagei fast automatisch fehlinterpretiert und das kann je nach Charakter verunsichern bis verängstigen. Manche ein Rupfer ist dadruch zu dem geworden, was er ist. Aber wenigstens sind Halter und Vögel lernfähig (die Vögel immer, die Halter leider nicht immer) und können auf Dauer ein hohes gegenseitiges Verständnis für die Verhaltensweisen des gegenübers entwickeln (wobei vor allem der aufmerksame Halter sich bald in vielen Dingen "papageiisch " genug verhalten wird, dass der Vogel ihn versteht).


Hallo zusammen,

bei uns läuft es wie bei Ingo und Lady-li.

Bezugspersonen haben meine Grauen keine, ich würde eher sagen Vorlieben. Ist jedoch der ein oder andere Mensch nicht da, wird
eben der Kontakt zum Anderen gesucht, wenn vom Tier erwünscht.
Wobei ich sagen muss, daß unsere Henne bereits auf die Tonlage reagiert, der Hahn dagegegen schaut einen kurz an und stellt erst einmal das gesagte in Frage.

@ Ingo

mich würde interessieren, welche "normalen" Verhaltensweisen vom Menschen meist vom Papagei fehlinterprtiert werden kann.
Kannst du hier ein paar Beispiele nennen?
Vielen Haltern ist dies bestimmt nicht bewusst und wenn ich persönlich etwas ändern kann, dann werde ich mich gerne bemühen.

LG
 
:D Jens, Du alter Ketzer...ich zähle die Erbsen nur, aber Du vergleichst sie mit Bohnen ! :~
Ich habe doch geschrieben, daß Charly an dem "Sich Fügen" keinen Spaß hat.
Beobachte mal Deine Papageien - da wird es auch welche geben, die bei der leckeren Nuss eine Vorangstellung einnehmen und die anderen wegdrohen.
Papageien bilden zwar keine durchgängigen Hierarchien, aber es gibt durchaus situationsbedingte Vorrangstellungen (am Futter, Ruheplätzen, Spielzeug, etc.).
Der "Schwächere" wird es nicht lustig finden, daß er die Nuss nicht bekommt.
Aber er muß sich fügen !!! Tut er das nicht, dann bekommt er statt der Nuss einen auf die Nuss ! :D
Jens, Du willst doch jetzt nicht das gesamte Ranggefüge in der Natur hinterfragen, oooder ?
Papageien sind schlau genug, den Menschen in ihr "Ordnungsprinzip" einzugliedern.
Sie verstehen es, wenn ich sage "bis hierhin und nicht weiter".
Oder : "Ich akzeptiere deine Interessen und du akzeptierst meine Interessen".

Zur "Interaktion als Enrichment" haste ja n dolles Beispiel rausgesucht, hihi.
"Interaktion" heißt "Miteinander agieren" und nicht "ich stopfe dich in die Kiste und haue drauf".
"Interaktion heißt auch, daß alle Beteiligten zur Aktion bereit sind. Das ist die conditio sine qua non !
Wenn Du mit Deinen Kindern Topfschlagen spielst, dann wird das nur eine Erfolg im Sinne von Enrichment, wenn
a) die Kinder spielen wollen
b) sie mit den Spielregeln einverstanden sind
c) Der liebe Jens ihnen mit dem Kochlöffel nicht ständig auf die Finger haut !!! :D

Aber die Diskussion ist interessant - können wir gerne weitermachen.
Wir pflegen doch beide den Streit als echte Kultur im Sinne eines konstruktiven Meinungsaustausches ! :+pfeif:
 
mich würde interessieren, welche "normalen" Verhaltensweisen vom Menschen meist vom Papagei fehlinterprtiert werden kann.
Kannst du hier ein paar Beispiele nennen?
Hallo Boracay,

ich möchte mal ein Beispiel aus meiner Sicht nennen (Ingo wird vielleicht noch andere Beispiele anführen) :
Wir Menschen finden es normal, daß wir unsere Papageien immer wieder verlassen (zur Arbeit gehen, etc.).
Dieses Verhalten dürfte aus der Sicht des Papageien völlig unverständlich sein.
Je enger die soziale Beziehung des Papageien zum Menschen ist, desto mehr wird er unter diesem Verlassenwerden leiden.
Er versteht einfach nicht, warum der "Partner" weggeht und er nicht mit darf.
Er versteht auch nicht, warum der Mensch nachts nicht neben ihm auf der Stange hockt.

Für mich ist das mit das stärkste Argument dafür, daß es ein Verbrechen am Vogel ist, wenn wir ihn auf uns fehlprägen und damit von uns abhängig machen.
Denn niemals wird ein Mensch alle sozialen Bedürfnisse eines Papageien abdecken können !
 
O.k hab ich verstanden.

Aber glaubst du nicht, daß Papageien hier Unterschiede der Schwarmmitglieder machen?
Sehen die ihr Papageienschwarmmitgleider bzw. Partnervogel nicht mit anderen Augen, als uns Menschenschwarmmitglieder?
Ich glaube hier kommt es stark darauf an, wie der Bezug des Menschen zum Tier und umgekehrt ist und natürlich wie die Haltung der Tiere ist
 
mich würde interessieren, welche "normalen" Verhaltensweisen vom Menschen meist vom Papagei fehlinterprtiert werden kann.
Kannst du hier ein paar Beispiele nennen?

Ich bin zwar nicht Ingo , versuch es aber trotzdem mal :

Fingernuckeln des Vogels beim Menschen -----------------------------isser nicht süß , er mag mich / das
Vogel nimmt selbst die Kralle und sich am Kopf selbst zu kraulen ( meist bei Hz zu beobachten ) ------------------Mensch sagt : kuck mal , er vordert seine Krauleinheiten ein
Vogel ruft seinen " Artgenossen " ( Schwarmmitglied ) ---------------------------- Mensch läuft hin

Man kann die Liste beliebig fortsetzen

Liane ,
mit dir kann ich mich gar nicht streiten -------------hab ich noch nie gemacht .

Papageien bilden zwar keine durchgängigen Hierarchien,

Falsch . Bei Graupapageien stimmt das , bei Amazonen hingegen geht es stramm von oben nach unten durch . Oder lese dir mal infos zu den Grünflügeln bei den Hagenbecks durch .

Der "Schwächere" wird es nicht lustig finden, daß er die Nuss nicht bekommt.

Er muß einfach nur warten . Du weißt doch , dem Glücklichem schlägt keine Stunde :D

Jens, Du willst doch jetzt nicht das gesamte Ranggefüge in der Natur hinterfragen, oooder ?

Brauch ich auch nicht , habe ich mir unten sehr gut angesehen .

Zur "Interaktion als Enrichment" haste ja n dolles Beispiel rausgesucht, hihi.
"Interaktion" heißt "Miteinander agieren" und nicht "ich stopfe dich in die Kiste und haue drauf".

Nochmal die Frage : wo ist der Unterschied . Unfreiwillig machen sie dies ja nicht .

Aber die Diskussion ist interessant - können wir gerne weitermachen.

Jo , das seh ich auch so .

MFG Jens :0-
 
Danke Jens für deine Ausführungen, ich finde das sehr interessant.

Ich glaube jedoch, daß es hier wirklich darauf ankommt, wie stark das Interesse des Menschen ist seine Tiere wenigsten ein wenig zu verstehen
und auch Aktionen der Tiere für sich zu hinterfragen. Als Halter kann man einiges lernen, wenn man die Tieren im Umgang untereinander beobachtet
 
Papageien bilden zwar keine durchgängigen Hierarchien,
Falsch . Bei Graupapageien stimmt das , bei Amazonen hingegen geht es stramm von oben nach unten durch . Oder lese dir mal infos zu den Grünflügeln bei den Hagenbecks durch .

AHA ! Danke für die Info. Mein Papageienwissen beschränkt sich ja stark auf die Grauen, Unterart Timneh. :D
Es gibt also Arten mit einer regelrechten Hackordnung !?

Zur "Interaktion als Enrichment" haste ja n dolles Beispiel rausgesucht, hihi.
"Interaktion" heißt "Miteinander agieren" und nicht "ich stopfe dich in die Kiste und haue drauf".
Nochmal die Frage : wo ist der Unterschied . Unfreiwillig machen sie dies ja nicht .

Tja - ratlos bin...denn ich weiß nicht, auf was Du rauswillst, Jens.
Ich mache einfach einen Unterschied zwischen
a) Interaktion
b) Konditionierung
c) Vergewaltigung
Aber glaubst du nicht, daß Papageien hier Unterschiede der Schwarmmitglieder machen?
Sehen die ihr Papageienschwarmmitgleider bzw. Partnervogel nicht mit anderen Augen, als uns Menschenschwarmmitglieder?
Ich glaube hier kommt es stark darauf an, wie der Bezug des Menschen zum Tier und umgekehrt ist und natürlich wie die Haltung der Tiere ist
Boracay - das ist ja der casus knacktus : Wie ist der Bezug Mensch - Tier !
Das Schlimmste ist die echte Prägung auf den Menschen (Papagei glaubt, er sei ein Mensch).
Dann kommt die Fixierung auf den Menschen (ist bei meiner Jocky der Fall, obwohl sie ein Wildfang ist).
Auch bei der Fixierung hängt das Wohlbefinden des Papageien unmittelbar vom Menschen ab.
Es gibt dann noch eine Beziehung Mensch-Papagei, wo der Vogel den Menschen als "Pausenclown" sieht.
So ist es wohl bei Ingo und bei meiner Beziehung zu Charly.
Der Vogel kann sich durchaus unabhängig vom Menschen beschäftigen und fühlt sich wohl. Der Mensch wird aber als Bereicherung des Alltags gesehen.
Und dann gibt es die Beziehung Mensch-Papagei, wo der Mensch mehr als Störfaktor gesehen wird.
Die Vögel sind völlig selbständig und legen auf Kontakt zum Menschen nur Wert, wenn er Futter bringt.
So dürfte es bei Jens aussehen.
 
Hallo Liane,

so sehe ich das auch.
Ich habe deshalb nachgefragt und evtl. etwas an meinem Verhalten den Tiere gegenüber zu ändern,
bzw. ein Versuch sich untereinander besser zu verständigen um solche Falschinterpretationen zu entgehen.
Ich habe eine Wohnungshaltung und sehe bei uns auch eine Mischung aus allem genannten.
 
Hi Liane ;

AHA ! Danke für die Info. Mein Papageienwissen beschränkt sich ja stark auf die Grauen, Unterart Timneh.
Es gibt also Arten mit einer regelrechten Hackordnung !?

Dann habe ich dich mißverstanden . Ich bin von Papageien ( so hattest Du es beschrieben ( allgm. ) ) ausgegenagen .
Ja , die Rangordnung ist verschieden .

Tja - ratlos bin...denn ich weiß nicht, auf was Du rauswillst, Jens.
Ich mache einfach einen Unterschied zwischen
a) Interaktion
b) Konditionierung
c) Vergewaltigung

Du bist nicht ratlos :D , Du weißt ganz genau auf was ich hinaus will :trost:

Wer legt den die einzelnen Parameter ( a,b,c ) fest ? Wer legt diese wie aus ? Ja logisch muß man sich unter gewissen Umständen mit den Geiern arangieren , ob ihnen das nun gefällt oder nicht .
Gerade weil sie so kognitiv entwickelt sind , kommt damit aber auch zwangsläufig eine höhere Leidensbereitschaft mit hinzu -------------die Probleme daraus sind bekannt .


Die Vögel sind völlig selbständig und legen auf Kontakt zum Menschen nur Wert, wenn er Futter bringt.
So dürfte es bei Jens aussehen.
Liane ,was hast den da schon wieder geschrieben :D . Meinst Du wirklich , ich habe alle meine Bilder nur mit einer 600-er Brennweite aufnehmen können . So ähnlich wie Du hatte aber auch gerade ein anderer User in einem anderen Forum argumentiert .
Was Du so denkst , das möchte ich gerne mal wissen :~
Ich habe auch eine Beziehung zu meinen Tieren , aber ganz bestimmt .

MFG Jens
 
Hallo Ingo ;

Ob es aber sinnvoll ist den Vogel auf den Schnabel zu klopfen ( dieser ist gut durchblutet / hat Nervenzellen ) , den Pieper anzuschreien ( ob er das zuordnen kann , kann ich mir nicht so recht vorstellen ) . Das mit dem Wegfliegen ( also durch das Zimmer schicken ) , kann auch sehr schnell als Spiel vom Vogel angesehen werden .
Auch mein Fingernagel sitzt auf einer gut durchbluteten stark enervierten Stelle.....Nein, im Ernst: In der Tat ist jede Beschreibung missverstehbar. In diesem Fall dient das Klopfen vor allem dem Zurückdrängen, ohne dass der Vogel eine Chance zum Beissen erhält. Es soll nicht wehtun und tut es auch ganz sicher nicht. Es ist zB wesentlich weniger heftig als das, was er täglich mit Begeisterung tut, wenn er mit dem Schnabel heftig auf hallende Unterlagen klopft. Das tut er sehr gerne.
Generell bin ich mir sehr sicher, dass er sehr genau weiss, worum es geht und auch die Aggressionsmotovation des Scheuchens versteht. Das Anschreien wird natürlich nur verstanden, wenn es in Sekundenbruchteilen in Reaktion auf den Angriff erfolgt. Dann aber sehr wohl. Da bin ich mir sicher (zudem mein Schrei ein imitiertes Geiergekreische ist) . So gut kenne ich meinen Pappenheimer schon.
Aber nochmal, um Missverständnissen vorzubeugen: es geht mir eindeutig darum, Dominanz in einer für den Vogel verständlichen Weise zu zeigen.
Dabei ist es wichtig, dem Vogel keine Schmerzen zuzufügen, unmittelbar und kurz zu handeln und mit freundlicher Annäherung zu enden.
........Fliegt mich mein männlicher Vogel an , weil ihm mal n Pups quer sitzt ----------------ist das eigentlich schon im vornherein zu bemerken . Hier mittels eines gefächerten Astes , sein Gesicht zu schützen ist nicht schwer . Der Vogel versucht es einmal eine Atacke zu starten , sieht er aber hierin keinen Erfolg mehr --------bleibt er auf der Stelle sitzen wo er ist------- -wartet dann bis ich aus der Voli draussen bin ---------und reagiert sich selbst wieder ab . Ich nehm ihm das nicht krumm , schließlich ist es eine triebgesteuerte Verhaltensweise .

Ja, eine typische Aussenvolierensituation. Man verweilt nicht allzu lange dort und konzentriert sich in dieser Zeit ziemlich auf die Vögel.
Wenn Charly mich aus größerem Abstand aggressiv anfliegen will, merke ich das auch und mit einem Abwehrwedeln ist der Sache genüge getan. Nur tut er so etwas inzwischen so gut wie nie mehr.
In einer typischen Wohnzimmersituation achtet man nicht permanent auf die Vögel. Alle beteiligten beschäftigen sich und haben sich bestenfalls im Augenwinkel im Blick. Charly geht bei seinen Attacken dann so vor, dass man nicht anders kann, als sie als geplant zu empfinden.
Er nähert sich beiläufig, fast nie frontal, und wartet IMMER, bis BEIDE meiner Hände beschäftigt sind. Dann folgt ein blitzschneller Vorstoss und ein fester Biss. Obwohl ich seine Taktik kenne, werde ich immer mal wieder überrascht.
Daraufhin reagiere ich wie beschrieben und dazu stehe ich.
Dabei nehme ich dem Vogel sein Verhalten ebenfalls keineswegs übel. Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps. Rangordnungsgerangel hat nichts mit Bösartigkeit zu tun. Meine Frau mag Charly sehr und fliegt ihren Namen rufend durch die Gegend, wenn sie mal abends nicht da ist. Er hat aber keine Hemmungen, sie zu "massregeln", wenn sie seine Aktivitäten in irgendeienr Weise kontrollieren will.
Ebenso reagiert Charly keinesfalsl verängstigt oder aggressiv, wenn ich ihn in einem unerwünschten verhalten stoppe. Ich bin der Boss, ich darf das, meine Frau nicht.


Was ich nicht richtig aus deinem post rauslesen konnte , ging es dir um Brutstimmung oder um die Rangordnung .

Ich habe das so verstanden, dass gefragt wurde, ob die Aggression ein Hinweis auf Brutstimmung ist. Meine Meinung dazu: es geht eher um Rangordnung.
Anders als bei Amazonen scheint es -zumindest bei meinen- keine automatisch höhere Aggression in der Brutzeit zu geben (siehe auch mein Benutzerbild) -was nicht heisst, dass das bei manchen Individuen nicht doch so ist.

Zum Schluss setze ich die von anderen bereits begonnen Liste vorprogrammierter Missverständnisse fort.

Papageienbesitzer blickt den noch neuen Vogel an, beobchtet ihrn interessiert und blinzelt darauf wenig. Das betrachtet der Vogel als Drohung, vor allem, wenn auf sein ostentativ langsames Blinzeln der gegenüber nicht mit gleichem reagiert.

Der Vogel zerbeisst etwas kostbares. der Besitzer merkt das zehn Sekunden, nachdem der Vogel damit aufgehört hat und schimpft. Der Vogel versteht Bahnhof und ist verunsichert durch die in seinen Augen grundlose Aggression des halters.

Der Besitzer beugt sich leicht über den Vogel vor und fixiert ihn, um dann Kontakt aufzunehmen. Der Vogel befürchtet einen Angriff.

Es gibt eine kritische Interaktion zwischen Vogel und Halter. dcie alge entspannt sich, der Vogel reckt langsam die Flügel hoch und streckt sich. Der Halter tut nichts. Der Vogel ist sich unsicher, ob der halter ihm freundlich gesinnt ist.


Im Spiel beisst der Vogel leicht schmerzhaft. Der Halter schreit Autsch und schüttelt sich. Der Vogel freut sich über diese Spielbeilage und wiederholt das Zwicken daher mit Begeisterung.

Die Familie knabbert Kekse, der Vogel hängt am Gitter und kreischt oder macht Pling mit den Stäben. Der Halter gibt ihm ein Leckerli, um ihn ruhig zu stellen. Der Vogel lernt: Krach zu machen wird belohnt.


Der Besitzer lacht über ein komisches Verhalten des Vogels. Der noch unerfahrene Vogel hält diese stossartigen abgehackten laute leicht für einen Warnruf - er kann aber lernen, worum es geht.


Usw usf.
 
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Thema: Brutstimmung?

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