Allgemeine Diskussion zur Aufzucht von Papageien

Diskutiere Allgemeine Diskussion zur Aufzucht von Papageien im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Am montag ist bei mir ein Kakadubaby geschlüpft,auf dem Foto ist es gerade mal 4 Tage jung.Das Bild ist über die Ü.Kamera und TV gemacht deswegen...
Ingo

Also ich muß sagen deine Beiden Beiträge sind für meine Begriffe sehr perfekt ausgedrückt und verständnisvoll erklährt...:beifall:Eigentlich müßten deine Worte hier zu dem Thema Handaufzucht ,dazu beitragen das Gemüht diesbezüglich im allgemeinen etwas abkühlen zu lassen!:zustimm:
 
Aber wer hat den diese Vorlage des Menschenbezuges gegeben ? Genau ! Das war die HZ . Und jetzt geistert in vielen Köpfen dieses Bild vom Schulterhockenden , sprechenden und zahmen Papageien im Kopf . Somit ist der Anfang gemacht dem Vogel den rest zu geben .

Genau das war auch mein Gedanke. Da ich schon viele Jahre in der Papgeienvermittlung tätig bin kann ich schon sagen, was die Leute wirklich wollen. Nämlich genau das, was Jens beschreibt. Leider sind gerade in der Vermittlung die verkorksten Tiere, denen auch noch der Rest gegeben wurde. Die möchten natürlich keiner haben, warum wohl nicht?
 
Ich lese hier schon lange still mit... Und ich kanns nicht glauben, dass dann noch Bilder eingestellt werden von einer isolierten HZ und das wird für gut befunden???????????
Sorry Kakadubaby, aber hast Du auch nur einmal darüber nachgedacht was Du dem Tier antust???? Und erzähl mir jetzt nix von einem Notfall. Mir ist wurscht was Du wie machst, aber nur ein GUT kannst Du nicht von jedem erwarten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Und mach mich jetzt bitte nicht an, ich äußere MEINE Meinung, und das ist nicht verboten...
Ich bin so sprachlos... Und das Ganze im Jahre 2010........... Juhuuuu... Nobel geht die Welt zugrunde...
 
Hallo Ingo ;

Beim lesen deiner postings kann man klar erkennen , das solche Hz besonders fürs Wz geeignet sind . Das denke ich kann man so sagen . Die Prägung auf den Menschen im juvenielem Alter spielt dabei genau in die Karten dessen / derer , der vor hat sich diese Vögel ins Wz zu holen .
Hierdrinn enstehen die meisten Probleme ( psychisch wie physisch ) , das sagtest Du richtig .
Ingo , du liest hier schon jahr ein jahr aus . Probleme gerade diesbezüglich müßten dir sehr geläufig sein .

Das jeder Vogel umgekrempelt werden kann steht ausser Frage . Ich bekomme einen WF im kleinen Käfig und mittels Futterentzug auch auf meine Seite gezogen ( er lernt , muß es ja ---------würde sich aber ebensoschnell wenn er könnte seinesgleichen zuwenden ) .
Und ja , ich hatte auch Dullkopp recht gegeben das der Halter sein Übriges tut den Vogel zu verkorksen .
Aber wer hat den diese Vorlage des Menschenbezuges gegeben ? Genau ! Das war die HZ . Und jetzt geistert in vielen Köpfen dieses Bild vom Schulterhockenden , sprechenden und zahmen Papageien im Kopf . Somit ist der Anfang gemacht dem Vogel den rest zu geben .

Das was ich von Dir gelesen habe war ein Plädoyer fürs WZ . Und solange solche Zugpferde wie Du , gerade wie Du , soetwas schreiben , wird der Stoff für Themen die dann mit "" Hilfe "" anfangen nie ausgehen .

Somit wäre auch kein Unterschied mehr zu machen ob commerzielle Hz oder Nothandaufzucht .

MFG Jens

Na das war garantiert nicht die HZ,die hat es nur schneller möglich gemacht!Denn auch viele WF haben den von dir beschreibenen Bezug zum Menschen!Die Frage ist da nun,welchen Vorteil es dem Tier bringen soll wenn er "scheu" ist bzw Angst vor seinem Halter hat,wie seine freien Artgenossen?Und bei allen Aufzuchtsarten,egal ob HZ,NB oder WF kommen fast alle Verhaltensauffälligkeiten durch Einzelhaltung,schlechte Unterbringung,reizarme Haltung etc....Das hier genannte "menschenbezogen" ist noch lange keine Fehlprägung!Ich bleibe dabei zu behaupten das wenn mehrere HZ im jungen Alter in einer Gruppe (mind aber zu zweit) entfallen alle die hier genannten Einzel-szenarien....wie gesagt ich halte das oftmals(nicht immer) für eine lapidare Ausrede um anderen das eigene Versagen in die Schuhe schieben zu wollen....denn grösstenteils alle Probleme die hier im Forum als HZ-fehlgeprägt abtut hätte durch rechtzeitige und artgerechte Haltung vermieden werden können!
 
Ich widerspreche jetzt einfach mal... Und wennDu fair bist, dann mußt Du zugeben, dass es auch Fälle gibt, wo sich nichts mehr machen läßt... Auch im Jugendalter nicht!!!!
Ist das dann keine Fehlprägung???
Was ist wenn wie in jensens Fall beschrieben, es reicht, dass der Mensch an der Voli vorbeigeht.....
 
Das was ich von Dir gelesen habe war ein Plädoyer fürs WZ . Und solange solche Zugpferde wie Du , gerade wie Du , soetwas schreiben , wird der Stoff für Themen die dann mit "" Hilfe "" anfangen nie ausgehen .
Das sehe ich völlig anders. Ingo hat sehr schön erläutert, wie Vögel auch im Wohnzimmer gehalten werden können und dennoch ganz normale Vögel sein können.

Eines sollte man nie vergessen, die weitaus meisten Papageien werden in der Wohnung gehalten. Daran ist auch nichts zu ändern, denn die wenigsten haben die Möglichkeit, eine AV zu bauen.

Wir sollten uns viel mehr darauf konzentrieren, den richtigen Umgang mit den Papageien zu vermitteln, als ständig alles auf die HZ zu schieben und diese in Bausch und Bogen zu verurteilen. Unter richtigem Umgang verstehe ich, dass Vögel nicht als Kuscheltiere zu sehen sind sondern als eigenständige Lebewesen, denen wir ein eigenständiges Leben nach Vogelart ermöglichen müssen. In der häuslichen Umgebung schließt dies den guten Kontakt zum Halter und der Familie ein, ohne dass dieser zum alleinigen oder hauptsächlichen Lebensinhalt der Vögel wird. Sie sollten weitgehend unter sich sein und den Menschen als Teil ihrer Umwelt begreifen und entsprechend mit ihm interagieren.

Wichtig ist dabei, dass der Mensch sein eigenes (angeborenes?) Verhalten, alles anfassen und knuddeln zu müssen, was soo süüß ist, in Bezug auf Vögel abschaltet. Das fällt schwer und besonders dann, wenn die HZ laufend als knuddelige, süße Babys und familientaugliche Vögel angepriesen werden. Damit wird nicht nur der falsche Kundenkreis angesprochen, das ist schlichtweg Betrug des Kunden.

Nun sollte dieses Thema aber nicht ganz abgleiten in eine der dutzendfach wiederholten HZ/NB-Diskussionen. Es ging ja um Prägung und angeborenes und erlerntes Verhalten. Über Prägung bei den verschiedenen Papageienarten weiß man anscheinend recht wenig. Folglich sollte man sehr vorsichtig mit dem Begriff Fehlprägung umgehen. Die üblichen, von Papageienbesitzern beschriebenen Fehlverhalten haben ganz andere Ursachen, sie sind im Verhalten des Halters zu suchen. Ich glaube, die meisten, die hier "Hilfe, mein Papagei...." rufen, wissen dies auch oder spüren es zumindest instinktiv.
 
Ich meine, dass die Konstitution seelisch wie physisch bei HZ per se geschwächt ist. Die Ansprüche an die Beschaffenheit der Umgebung sind ja angeboren. Die Reize, die auf die Tiere einwirken, sind harmonisierend oder stressig. Man kann sich noch so viel Mühe machen. Und trotzdem steigt man nicht dahinter, warum sich der Kakadu rupft oder die Amazone plötzlich austickt. Warum z.B. killt ein Kakadu seine Frau? Das kommt in der Natur nicht vor. Wie müsste also unsere Haltung beschaffen sein, dass es auch hier nicht vorkommt? Die räumliche Beschränktheit alleine kann es noch nicht sein. Was hat das mit der Afzuchtmethode zu tun?

Meine persönliche ( und daher rein subjektive und hypothetische Meinung) dazu ist: Ja, es gibt Defizite im Handaufzuchtfutter und je nach Gewissenhaftigkeit des Halters können die unterschiedlich groß sein.
Immer problematisch ist das "Animpfen" von Schnabel- und Darmflora bei Handaufzucht vom Ei, sowie die Wahl des richtigen Aufzuchtfutters. Was "komplett" drauf stehen hat, muss noch lange nicht gut sein. Es gibt Handaufzuchtfutter, die zB bei Graupapageien zu extremer Ausbreitung roter Gefiederpartien führen können. Das kann nicht gesundheitsfördernd sein.
Selbstmixer müssen sich neben der üblichen Ansprüche penibelst der Bedeutung von Ca/P ratios und Vitamin D bewusst sein und viele Handaufzieher neigen zu zu großen Futterportionen und gerade die besonders besorgten dazu, das mit zu häufigem Füttern zu kombinieren. Also ja: Handaufzucht kann zu einer schlechten Voraussetzung führen, was gesundheitliche Belange angeht.
Aber sei muss nicht!
Auf der anderen Seite tauchen zudem die gleichen von Dir beschriebenen Probleme auch bei NB oder Wildfängen auf, die langjährig in Innenräumen leben.
Da kommt doch der Gedanke auf, dass die Innenhaltung an sich ein wesentlicher Knackpunkt ist.
Hier gibt es mindestens drei Faktoren, die zumindest meiner Ansicht nach auch heute noch in den allermeisten indoor Haltungen suboptimal bis katastrophal sind, bei Aussenvolierenhaltung dagegen in aller Regel "automatisch" im grünen Bereich liegen, ohne dass der Halter auchnur darauf aufmerksam werden muss. Ich bin überzeugt davon, dass genau hier die Ursache für einen Großteil der Probleme zu suchen ist und die Historie der Haltungsfortschritte in der -ernsthaften- Terraristik legt das zusätzlich nahe, da hier die selben Probleme existierten und die intensive Beschäftigung damit zu zuvor als undenkbar geltenden geradezu mirakulösen Haltungs und Zuchterfolgen führte.
Wer mich kennt, weiss schon, worauf ich hinaus will:
a) Dauerhaft zu niedrige relative Luftfeuchte in Innenräumen und zumindest zeitweise zu hohe Staubbelastung
b) Dauerdämmerlicht, im schlimmsten Fall noch flimmernd. Fehlende UVA Anteile verfälschen das Farbsehen der Vögel, dauerhaft zu geringe Lichtintensitäten beeinflussen via Epiphyse an zentraler Stelle den Hormonhaushalt und damit auch das Verhalten. Lichtzyklen sind arbiträr und artifiziell. 100% der Halter empfinden eben diese Lichtsituationen als angenehm hell und farbecht und 90% der Halter meinen, den Vögeln geht es genauso. 10% wissen, dass das nicht so ist, aber 90% davon haben von Lichttechnik keine Ahnung und installieren semisinnvolle Lösungen nach dem besser als nichts Prinzip.
c) Vitamin D Status. Viele Vogelhalter legen großen Wert auf artgemäße Ernährungen und scheuen hier keine Mühe, haben aber Bedenken bei jeder Art von Futterzusätzen. In artgemäßem Naturfutter ist aber in keinem Fall -OK, es sei denn, man pflegt zB Pinguine- eine auch nur annähernd ausreichende Menge an Vitamin D oder Vorstufen davon vorhanden. UVB Bestrahlung (ja/Nein reicht hier zudem nicht, das wie ist wichtig und braucht Fachwissen) oder regelmäßige Verabreichung Vitamin D3 haltiger Supplemente ist leider noch immer sehr wenig verbreitet. So leiden konservativ geschätzt 95% aller indoor Vögel unter chronischem Vitamin D Mangel. Damit einher gehen im schlimmsten Fall dramatische Immuneinschränkungen und Kalziummangel auch bei ausreichender Kalziummenge in der Nahrung.
Ich bin überzeugt, dass eine intensive Beschäftigung mit diesen drei Parametern sehr viel zur Vorbeugung der genannten -und anderer Probleme beitragen würde und dass sich herausstellen würde, dass die ursächliche Verknüpfung solcher Probleme zur Aufzuchtmethode keine zwangsläufige ist.

Zur naturnahen Haltung: Ich gebe zu, das auch toll zu finden und vorzuziehen. Ich gebe aber ebenso zu, Papageien zu halten, obwohl ich diese Gegebenheiten schlicht nicht schaffen kann.
Ich bin aber auch der Meinung, ein großer Teil der naturnahen Haltung ist mehr was für unser Auge als essentiell für den Vogel. Der braucht keine naturidentische Umgebung, sondern er braucht eine Qualität der Umgebung, die seine Ansprüche ebenso erfüllt, wie das natürliche Habitat. Das muss nicht naturidentisch sein -lediglich qualitativ gleichwertig. Die fest in Papier gedrehte Hartweizennudel ist als Spielzeug der Palmfruchtdolde druchaus nicht nachstehend. Der Sperrholznistkasten nicht notwendigerweise weniger artgerecht als der Naturstamm und flatternde Stoffetzen nicht weniger beschäftigend als ein beblätterter Zweig.
In der Terraristik habe ich persönlich absolut die Möglichkeit, auch komplexe Lebensraüme in sehr naturnaher Form nachzubilden un dbemühe mich hier sehr. Der Laie fühlt sich geradezu in den Regenwald oder dei Halbwüste versetzt, wenn er vor (oder in ;) )so einem Becken steht. Aber ich weiss genau, wo die Lücken und Unterschiede zum natürlichen Habitat liegen, bzw DASS es sie gibt und wo und wie ich unauffällig aber effizient nachhelfen muss.
Genau hier liegt die Gefahr in der naturnahen Haltung auch im Vogelbereich: Eine schön bepflanzte Voliere wirkt für unser Auge gefällig und naturnah. So wird man leicht auch über größere Defizite hinweggetäuscht. Wer die Augen offen hält und die Ansprüche seiner Tiere kennt, kann die dagegen in einer künstlichen Umwelt ebenso gut -und manchmal mit weniger Aufwand oder Risiko- erfüllen, wie in einer naturnah wirkenden

Man kann mir nach all dem Gesagten durchaus vorwerfen, ich plädoyiere für die Wohnzimmerhaltung. Dazu ein klares JEIN!.
Ich favorisiere jedenfalls klar die großzügige Volierenhaltung mit Aussenanteil.
Ich sage aber, wer das nicht bieten kann -un din diese Gruppe gehöre ich leider selber auch- , muss nicht von vornherein auf Vogelhaltung verzichten.
Er muss sich aber viel mehr Mühe geben - und dazu gehört auch die Aneignung von entsprechendem Grundwissen, bei dem es ohne Biologie und Physik nicht geht- Situationen zu schaffen, in denen seine Vögel dauerhaft artgerecht leben können als der Freivolierenhalter.
Komischwerweise ist es in den Köpfen vieler Leute imemr noch genau umgekehrt: Freivolierenbesitzer müssen Fachleute sein und die Käfighaltung im Heim ist was unproblematisches für jedermann. DARAUS erwächst ein großteil der Probleme und das ist ein Missverständnis, um dessen Aufkläruing ich mich seit lkangem hier aktiv bemühe und das ich keinesfalls unterschreibe.

Jemand mit Kenntnis und Erfahrung wird den selben Vogel im Freiland ebenso wie im Innenraum lange gesund und vital erhalten.
Ein Ahnungsloser richtet dagegen bei Innenraumhaltung schneller und schlimmer Schaden an, als wenn er mit angehänger Aussenvioliere einsteigt. Diese Situation beeinflusst die Diskussionen hier stark. Manche Besitzer von Aussenanlagen sind mir ein wenig zu überheblich und hätten einiges vor der eigenen Haustür zu kehren. Viele indoorhalter sind geradezu unglaublich ignorant.
Ebenso gibt es weisse Schafe auf beiden Seiten. Und alle treffen hier im Vogelforum aufeinander.......
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wurde hier die These aufgestellt, daß die HZ-Aras von Jens sich deshalb dem Menschen anschließen, weil sie ihn als Tagesbereicherung sehen.
Der Mensch sei eben "spannender", weil er seltener zur Verfügung steht.
Den Unterschied zwischen Fehlprägung und Explorationsverhalten könnte Jens durch einen Versuch aufzeigen, den er natürlich nie machen würde :
24 Stunden ausschließlich Menschenkontakt für einen längeren Zeitraum.
Würde die These "Tagesbereicherung" stimmen, dann müßten sich die HZ-Aras nach einer Zeit begeistert auf ihre Artgenossen stürzen, weil diese dann den Faktor "Tagesbereicherung" erfüllen würden.
Ich bin aber sicher, daß dies nicht geschehen würde. Im Gegenteil : Sie würden sich von Artgenossen immer mehr entfremden. Warum ? Weil sie fehlgeprägt sind.

Es wurde darum gebeten, daß Prägung bzw. Fehlprägung mal genauer definiert werden.
Ich kopiere hier mal Begriffsdefinitionen rein :

Prägung :
-- Eine eng umgrenzte sensible Entwicklungsphase, in der gelernt wird.
-- Die Lerninhalte sind nicht korrigierbar.
-- Der Lerninhalt ist eng umgrenzt und
-- der Zeitpunkt der Prägung und die Zeit der Anwendung des Gelernten müssen nicht zusammenfallen.
-- Durch die Prägung wird das Objekt festgelegt, auf das hin bestimmte angeborene Verhaltensweisen ausgeführt werden.
-- Der Begriff Prägung bezeichnet einen Lernvorgang, der ausschließlich in einem zeitlich eng begrenzten Rahmen möglich ist und in der Regel lebenslang bestehen bleibt.

Fehlprägung :
-- das Objekt, auf das hin bestimmte angeborene Verhaltensweisen ausgeführt werden, gehört nicht der eigenen Art an.

Reifen :
-- von Lernvorgängen unabhängige Entwicklung von angepasstem Verhalten
-- Viele Verhaltensweisen reifen latent heran, sind also erst dann voll funktionstüchtig da, wenn sie gebraucht werden (zB Brutpflege erst nach Geschlechtsreife).

Sozialisation :
-- erfolgreiche Integration des Einzelnen in den Sozialverband, die erreicht wird durch den Aufbau von sozialer Kompetenz (wird durch soziale Interaktion erworben).

Lernen :
-- Lernen ist die Anpassung einzelner Individuen an spezielle Umweltbedingungen.
-- muss in jeder Generation neu erworben werden
-- Lernverhalten ist progressiver und flexibler als angeborenes Verhalten.

Operante Konditionierung :
-- Die neue Umgebung wird erkundet und verschiedenste motorische Aktivitäten werden gezeigt, von denen eine belohnt wird, d.h. Lernen durch Versuch und Irrtum.
-- gewünschtes Verhalten wird verstärkt.
-- Bestrafung durch Entziehung positiver Reize (Löschung)
-- Wenn Belohnung ausbleibt, wird das Verhalten weniger gezeigt


Hallo Liane

Aus welcher Quelle stammen die Begriffsdefinitionen? Danke für die Info :0-

LG astrid
 
Hallo Ingo ;
ich wünsche dir hier im Forum gutes gelingen bzgl. deines vorhabens Vogelhalter aufzuklären , was unter welchem Kontex zu sehen ist . Vieleicht bist Du auch mal eines Tages soweit , das Du Dein Postfach nur noch für Mods und den Admin offen läßt .

MFG Jens
 
Boa Ingo, Du tippst ja noch fleißiger, als ich. :D

Zu Deinen Ausführungen, die ich teilweise bestätige, mag ich meine Beobachtung an meinen Prachtfinken hinzufügen. Hat zwar jetzt wenig mit HZ oder Papageien zu tun außer, dass die Außenhaltung für beide nicht uneingeschränkt empfehlenswert ist sowenig, wie die Käfighaltung. In der warmen Jahreszeit können die Vögel die AV aufsuchen. Man kann ihnen ansehen, dass die Innenhaltung trotz bester Versorgung mit Futter, Vitaminen und Licht etc. an ihrer Vitalität gekratzt hat. Sobald sie heraus dürfen, leben sie sichtbar auf. Einschränkend muss man Obacht auf unser nass-kaltes Wetter haben, was ja ebenfalls gesundheitsschädlich sein kann. Nach einer gewissen Gewöhnung jedoch kann man feststellen, dass das Licht den Vögeln wichtiger ist als die Wärme.

Bei der Terraristik mag es hinlänglich stimmen, dass eine Ersatzgestaltung den Tieren genügt. Die Wahrnehmungsfähigkeit ist bei Vögeln aber ungleich größer. Sie reagieren auf veränderte Reize anders als Reptilien. Du solltest mal Beobachtungen an Vögeln stellen, denen man die Wahlfreiheit lässt, wo sie sich aufhalten wollen. Wenn man mal das Parameter Wärme hintanstellt, so werden die Vögel den Ort am liebsten aufsuchen, der ihrem natürlichen Habitat am meisten entspricht. Um die These mal zu belegen, schau noch mal auf das oben angeheftete Bild von der Dreifarbnonne. Nach meinen Beobachtungen sind sie in ihren Eigenschaften den Papageien sehr ähnlich. Sie haben eine eindeutige Präferenz zu Hochgräsern. Sie entsprechen eindeutig ihrer Natur. Die Schönstittiche neigen dagegen eindeutig dazu, möglichst hoch im Baum der Laylandzypresse zu sitzen und zu schlafen. Tagsüber halten sie sich unter Büschen am Boden auf. Die Tüpfelastrilde wiederum haben eine eindeutige Präferenz zu niedrigem Bodenbewuchs. Wenn man diese Affinitäten auf die Papageien überträgt, müsste man eigentlich mit der Haltung adäquat darauf reagieren. Gut, ein Blätterurwald aus Naturbäumen ist vielleicht teilweise auch gegen künstliche Ersatzmittel austauschbar. Die Wohnungseinrichtung entspricht jedoch nicht dem inneren Bild, welches die Tiere von ihrer Umgebung haben. Dazu kommen noch die Konflikte, die entstehen, wenn die Papageien die Wohnung gewohnheitsgemäß "gebrauchen".

Ansonsten ist natürlich auch die Art und Weise des Umgangs mit den Tieren maßgeblich für deren gesunde Psyche. Das ist völlig klar.

Grüße, Al
 
Hi Jens,

Soll ich meine Meinung nur deshalb nicht öffentlich diskutieren, weil sie missverstanden werden kann oder manche sich daraus nur selektiv Aspekte zu eigen machen, die in ihre Komfortzone passen?
Nö, ich rede hier und andernorts so, wie mir der Schnabel gewachsen ist (beruflich bin ich da schon in manchen Fettnapf getreten, habe aber auch schon einiges bewirken können ;) ).
Dabei versuche ich, Missverständnissen vorzubeugen -aber gegen Leute, die partout selektiv lesen wollen, kann ich auchnichts machen. Die würden zudem auch ohne meine Postings nicht anders handeln.
Ja, ich kriege genug PNs, Emails und Anrufe. Aus dem Terraristikbereich allerdings noch weitaus mehr als aus dem Vogelbereich.
Wenn ich Zeit habe widme ich mich diesen. Alle schaffe ich nicht und ich schaffe es auchnicht, allen mitzuteilen, dass ichnicht alles schaffe. Manche ärgern sich daher über mich und fnden mich überheblich, weil ich nicht antworte.
Wurmt mich das alles?
Ja, aber nicht stark genug, um mich am mitdiskutieren in diesem oder anderen Foren zu hindern. Man mag mir das glauben oder nicht. Primär ist das hier meiner Entspannung förderlich. Im Job gehts viel härter zur Sache.

...und je mehr Stress ich hier habe, umso fleissiger tippe ich dort. Ihr seht daraus: Derzeit gibts verdammt viel Stress ;)


Und nochwas: je "höherstehend" ein Lebewesen, umso komplexer seine Ansprüche. Das motiviert Dich Al, wohl zu sagen, die Herps seien leichter zufrieden zu stellen, als die birds. Aber es gilt auch: Je höher stehend, umso flexibler. Das steht dem entgegen . Patt?
Unterschätze jedenfalsl dei Ansprüche von Reptiliennicht, besonders nicht die von besonders stenöken.
uND. Klar, ein großer Grasbusch ist am einfachsten durch einen großen Grasbusch funktionell zu ersetzen. Herauszufinden, was die dabei zugrunde liegenden Parameter sind und dei auf einen gleichwertigen aber anders gearteten "Ersatz" zu transferieren ist aufwändig.
Aber zum anderen, kann ein großer Grasbusch zB genauso gut in der Wohnung installiert werden. Ausserdem neigt der Ersatz eines großen Grasbusches druch einen großen Grasbusch dazu, nicht so genau darüber nachzudenken, worin sich denn verschiedene große Grasbüsche aus Vogelsicht qualitativ voneinander unterscheiden. Das kann, muss aber nicht relevant sein.
Fange ich an, wirr zu reden? Ich höre wohl besser auf und schreibe meine email an meinen obersten Boss weiter....
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag ;

solange noch Huraschreie kommen beim Anblick von kleine ( jungen ) Papageien , der neue User selber liest was einige mit ihren Tieren anstellen können , wird ein neuer Halter sich genau dieses herauspicken aus den postings .

Ich bleibe dabei was ich bei meinen Großaras beobachtet habe , und kann aber auch im Gegenzug dazu sagen , das mein männlicher kakadu 7 Jahre in Einzelhaft verbringen mußte , dieser aber nicht meine Nähe sucht , obwohl er diese lange Zeit an den Menschen gewöhnt war und er dort auch das sprechen gelernt hat ( die bei mir waren können dies bezeugen ) , auch dementsprechend zahm war , juckt es ihn nicht die Bohne wenn ich die Voli betretet ( wenn man mal von der Brut absieht ) .
Dieser ist in NB großgeworden .


Das was ich hier in diesem Thema geschrieben habe waren meine Beobachtungen und Erfahrungen die ich mir diesen Tieren gemacht habe . Wenn jemand dies nun alles ganz anders sieht , kann und darf er das auch .

MFG Jens :0-

http://www.abload.de/img/dsc_2339mcu5.jpg


http://www.abload.de/img/dsc_2570hfvz.jpg
 
Hi Ingo ;
logisch soll hier jeder sagen was er denkt , dafür ist ein Forum da . Anpassen soll sich keiner , na das wärs noch ------------dann würden wir hier bald alle in Harmonie ersticken .
( Du warst mit deinem Beitrag schneller wie ich )

MFG Jens
 
Wenn denn Papageien von Hand aufgezogen werden müssen (!), dann ist es folglich notwendig, dass die Jungen in ein natürliches Umfeld kommen, damit sie sich gesund weiter entwickeln können. Ist das bei den eingangs vorgestellten Kakadus gewährleistet?
 
Man kann mir nach all dem Gesagten durchaus vorwerfen, ich plädoyiere für die Wohnzimmerhaltung. Dazu ein klares JEIN!.
Ich favorisiere jedenfalls klar die großzügige Volierenhaltung mit Aussenanteil.
Ich sage aber, wer das nicht bieten kann -un din diese Gruppe gehöre ich leider selber auch- , muss nicht von vornherein auf Vogelhaltung verzichten.
Er muss sich aber viel mehr Mühe geben - und dazu gehört auch die Aneignung von entsprechendem Grundwissen, bei dem es ohne Biologie und Physik nicht geht- Situationen zu schaffen, in denen seine Vögel dauerhaft artgerecht leben können als der Freivolierenhalter.

Hallo Ingo,

ich frage mich, wie das zum Beispiel bei einem Arapaar im Wohnzimmer aussehen mag. Wie sollen dort zum Beispiel diese Vögel dauerhaft einigermaßen artgerecht gehalten werden?

Es kann doch gar nicht funktionieren...bitte sag mir, was ich falsch sehe.
 
Eines sollte man nie vergessen, die weitaus meisten Papageien werden in der Wohnung gehalten. Daran ist auch nichts zu ändern, denn die wenigsten haben die Möglichkeit, eine AV zu bauen.
Zitat von Ingo
(...) Er muss sich aber viel mehr Mühe geben - und dazu gehört auch die Aneignung von entsprechendem Grundwissen, bei dem es ohne Biologie und Physik nicht geht- Situationen zu schaffen, in denen seine Vögel dauerhaft artgerecht leben können als der Freivolierenhalter. (...)

Und wer eignet sich Grundwissen an? Warum gehen von 100 Großpapageien 99 auf Wanderschaft?

Gruß
Heidrun
 
Ein Arapaar im Wohnzimmer ist natürlich auch für mich ein No go...ab einer gewissen Größe. Bei den "Zwergaras" ist das noch möglich.
Kommt auch auf die größe des Wohnzimmers an. Manche sind 20, unseres ist 40, das meiner Eltern zb 60 Quadratmeter groß. Ein früherer Kollege in den USA bewohnte einen umhebauten Loft mit 120 Quadratmeter Grundfläche und 3 m Deckenhöhe. Da ist dann jeweils mehr oder weniger Platz für Voliere und Freiflug und bei dem guten John evtl sogar für etwas größere Aras....wenn die lautstärke toleriert wird und das maobiliar nicht zu wertvoll ist.
All diese individuellen Voraussetzungen gilt es natürlich zu berücksichtigen. Ebenso, wie Lichtsituation, Möglichkeiten zur Luftfeuchteregulierung etc...
Mit brutlustigen Amazonen zB sind viele Leute überfordert. Aber erfahrene Halter?
Wenn man weiss, was kommt, gibt es auch Methoden, damit umzugehen. Notfalls muss in der Tat eine Zeitlang Freiflug ausfallen oder einzeln stattfinden.
Trotzdem halte auch ich fast alle Amazonen trotz der handlichen Größe für wenig zimmertauglich -eben wegen des hohen Aggressionspotentials und auch wegen der Neigung zum Verfetten.
Also drängt mich bitte nicht in die Ecke eines Verfechters der Meinung, alles geht im Wohnzimmer.
Alles, was ich sage ist: Auch, wer "nur" ein Wohnzimmer bieten kann, muss auf Großpapageien nicht verzichten. Ich sage auch, dass das in jedem Einzelfall durchdacht sein muss.
Und Ihr kommt gleich mit Aras und Amazonen. demnächst sicher noch mit Kakadus. Das ist, als wenn ich einen Netzpython für das Meterbecken eines Einsteigers empfehlen würde. All die genannten sind im Wohnzimmer natürlich nur was für wirklich erfahrene Hände oder gehören da wirklichnicht hin. Und das wisst Ihr natürlich genau!
Reden wir lieber von Grauen, Langflügelpappageien, manchen Pionus (aber Raumklima!!) , Grünzügel und Co., evtl noch Edelpapageien.
Wobei ich hervorheben möchte, dass ich die kleineren Poicephalusarten aus semiariden Gebieten für die am besten Stuben-geeigneten Großpapageien halte.

Last not least: Alle Ablehnung dieser Haltungsform hier wird nichts daran ändern, dass nach wie vor die meisten Großpapageien in Wohnzimmern landen. Was man -wenngleich meist mässig effektiv- tun kann, ist aufklären, coachen und helfen, dem in den Brunnen gefallenen Kind das Leben dort so gut wie möglich zu gestalten..
Auch in dieser Richtung sehe ich meine Ausführungen gerne verstanden.
 
Hallo Ingo,

vielen Dank für deine Ausführungen. Diese Diskusion hier finde ich für mich als Neuling ausgesprochen interessant. Hin und her geworfen durch die unterschiedlichen Meinungen, die sich im Moment des lesens immer erst mal richtig anhören. Sicherlich zieht man aus Beiträgen immer das raus, was man gebrauchen kann. Aber es regt ganz doll zum nachdenken an und man denkt auch über andere Ansätze nach. Hilfreich ist sicherlich, dass die meisten Beiträge hier sehr sachlich trotz verschiedener Meinung vorgetragen werden. Dieser Thread hat für mich schon fast Suchtpotential. Also Jensen, Alfriedro und Ingo dieser Thread ist eine Bereicherung.
Sabine
 
Du hast aber zum Thema Papageien auch noch jede Menge zu erlernen,daß erliest man aus DEINEN Beiträgen...!

Jo stimmt ! Siehe Bundesartenschutzverordnung , und das das Kücken " ein bischen " weniger erlernt , wie mit 8 Wochen rausgenommen . Da hast Du natürlich Gnadenlos recht :D . Du solltest dir evtl mal deine Beratungsresistenz ablegen und langsam mal anfangen dein Handeln zu überdenken .

Übrigens kämpfst du hier wie im Boxring bis jemand zu Boden geht..Dies,dachte ich eigentlich und bestimmt auch viele andere,denen es mittlerweile die Sprache hier verschlagen hat, ist nicht Sinn eines Forums!.

Du hast mich noch nicht kämpfen sehen ;) , gerade machen kann man sich aber , eben im Interesse der Tiere . Wegzuschauen brauche ich da nicht

http://www.abload.de/img/fou98t.jpg

weil ich eben weiß wie diese enden und wohin sie gehen und wessen Haltungsidealen diese Tiere dann entsprechen .
Ich bleibe dabei ; das wird mal ne fliegende Waffe . Ja , der zukünftige Halter hat dann sein übriges getan . Den Grundstein dafür hast Du aber gelegt .

Und ja , es hat nicht nur mir die Sprache verschlagen , nein auch anderen beim betrachten deines ..................... ( ich darf das Wort nicht mehr sagen )


MFG Jens
 
Thema: Allgemeine Diskussion zur Aufzucht von Papageien

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