Hahn oder Henne - Frage an Züchter

Diskutiere Hahn oder Henne - Frage an Züchter im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - Hallo Kanari-Freunde - besonders die Züchter unter Euch! Mal eine Frage: Bei den Kanaris will doch wahrscheinlich jeder einen Hahn, oder...
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chellsea

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Hallo Kanari-Freunde - besonders die Züchter unter Euch!

Mal eine Frage:
Bei den Kanaris will doch wahrscheinlich jeder einen Hahn, oder?
Das mit dem Brüten und Eier raus etc. und auf Tageslicht etc. achten, das ist doch wahrscheinlich den meisten zu aufwendig, oder?

Und was macht Ihr, wenn jemand wirklich nur EINEN Hahn will (damit er schön singt)?
Bekommt der dann einen oder sagt Ihr dazu "nein", oder macht Ihr das abhängig von den weiteren Haltungsbedigungen?

LG
chellsea
 
Hallo Chellsea,nun das ist ganz verschieden , bei den Gesangskanarien sind mehr die Hähne gefragt.Bei den Positurkanarien mehr die Hennen .Ich habe immer mehr Hähne die ich
abgeben kann.Hähne gebe ich immer eher ab als Hennen.
Das mit dem Brüten wie Du sagst, muß schon so sein das man auf all diese Dinge achten muß wenn man Erfolg haben will.Wem das zu aufwendig ist fehlt es an dem notwendigen Gefühl um eine harmonische Zucht zu erleben.Ich freue mich schon wieder auf die Zucht.
Lieben Gruß Heinrich
HP i.Profil
 
Wie Heinrich schreibt, gibt es da vermutlich viele verschiedene Sichtweisen.

Im Vordergrund steht eigentlich die Paarhaltung, unabhängig, ob man Nachwuchs will oder nicht. Das Zusammenleben von Hähnen wird ja oftmals auch als nicht ganz einfach beschrieben, was allerdings nicht meiner kurzen Erfahrung entspricht.

Der Züchter meiner zwei Hähne beispielsweise behält jeweils die Zuchttiere zurück und verkauft alle anderen, egal ob Männlein oder Weiblein. Die Haltungsbedingungen interessieren ihn insofern, als er eine vogelgerechte Situation erwartet, aber nicht bezüglich Verpaarung.

Gruss
Rolf
 
moin,

ich möchte an dieser stelle mal was bezgl. der häufig geforderten paarhaltung einfügen:

"Ein wesentlicher Aspekt in der Dauerhaltung des domestizierten Kanarienvogels ist, dass er
nicht unbedingt paarweise zu halten ist.
Girlitzartige, zu denen der Kanarienvogel (siehe Wildvogel ‚Kanarengirlitz’) gehört, zeigen
im Jahresverlauf einen Dominanzwechsel der Geschlechter
(siehe dazu: Nicolai, J. Verhaltensstudien an einigen afrikanischen und paläarktischen Girlit-
zen ; Zool. Jb. 87, 1960, S. 317-362).
Zu Beginn der Brutzeit wird das bis dato passive Weibchen dominant über das Männchen.
Wenn jetzt wie üblich in der Stubenvogelhaltung ein zusammen untergebrachtes Paar daran
gehindert wird, dem Fortpflanzungstrieb zu folgen, kann deutlicher Stress bei beiden Ge-
schlechtern auftreten, wie sich in wilden Hetzjagden und permanentem Verfolgen (Weibchen
 Männchen / Männchen  Weibchen) zeigt.
Auch ist die Unterbringung von mehreren Männchen erst in Volieren ab 2 m
3
ratsam.
Langzeitig einzeln gehaltene Kanarienvogel-Männchen zeigen keinerlei verhaltensauffällige
Anzeichen. Langzeitbeobachtungen dokumentieren, dass Einzelhaltung weder für den Körper
noch für das Verhalten Schäden oder Leiden erkennen lassen.
Von daher ist es auch nicht verwunderlich, dass so untergebrachte und entsprechend gepfleg-
te Kanarien weit über 10 Jahre alt werden. Halteerfolge von über 20 Jahren sind nachgewie-
sen.
Die Forderung nach „Paarweiser Haltung“ entspringt daher meist anthropomorphen Betrach-
tungsweisen, die schnell zu Fehlinterpretationen führen – wie in diesem Fall sichtbar.
 
Copy & Paste... hmm.. nur weil man etwas, das andere geschrieben haben, wiedergeben kann, muß es nicht richtig sein.

Zitat: Langzeitig einzeln gehaltene Kanarienvogel-Männchen zeigen keinerlei verhaltensauffällige Anzeichen. Langzeitbeobachtungen dokumentieren, dass Einzelhaltung weder für den Körper noch für das Verhalten Schäden oder Leiden erkennen lassen.

Und weil man es nicht sehen kann ist es dann ok?

Ein Tier, das normalerweise in großen Gruppen oder Rudeln lebt, auch wenn es domestiziert ist, dann einzeln zu halten, kann nicht richtig sein.

Und wenn ich sehe, wie sich das Verhalten meines Hahns geändert hat, seit er nicht mehr allein in seinem Käfig hockt, kann ich das nur als Bestätigung betrachten.

LG chellsea
 
Wo lebt denn der Kanariengirlitz normalerweise in großen Gruppen?
 
Und weil man es nicht sehen kann ist es dann ok?

Naja, es ist doch so, dass wir uns in der Beschreibung der Bedürfnisse, der Lebensbedingungen und des Verhaltens der Tiere rein auf das Beobachtbare beschränken (sollten). Das hat Sinn, denn sonst würde jeder Mensch nach eigenem Ermessen, eigenen Ansichten und eigenem Glauben die Dinge interpretieren (was er ja ohnehin und völlig zurecht macht, aber manchmal ist das eher ungünstig).
Ein Tier, das normalerweise in großen Gruppen oder Rudeln lebt, auch wenn es domestiziert ist, dann einzeln zu halten, kann nicht richtig sein.

:D Wer hat denn hier noch "Kanarienrudel" zu Hause? (Tut mir leid, das find ich zu köstlich!)

Kanarien leben nicht in Rudeln, Schwärmen oder ähnlichem: Zur Brut paarweise, außerhalb der Brutzeit ist das Halten in lockeren Gruppen möglich. Und genauso ist das auch in der Natur. Die Vögel sind zur Brutzeit revierbildend und grenzen ihr Brutrevier mitunter streng gegen Rivalen ab... das hat wirklich nichts mit Schwarmleben zu tun.


Und wie ist das eigentlich mit Hunden? Darf man die alleine halten? *grübel*
 
Außerhalb Ihrer Paarungszeit z. B. auf den Kanarische Inseln, Madeira und den Azoren...?
 
... und da ist sie wieder. Die alte und niemals endenwollende Diskussion pro und contra Einzelhaltung von Kanarien.

Man wird hier im Forum nie zu einer für alle befriedigenden Antwort gelangen, darum kann man diese Diskussion auch gleich lassen.
 
Hi Paulaner,

stimmt wohl, solche Diskussionen kann man stunden- / tagelang führen - ohne Ergebnis ;-)

Zum Abschluß noch eine kurze Bemerkung zu den Hunden: ich finde Einzelhaltung tatsächlich nicht optimal, da man als Mensch nie voller Ersatz für einen Artgenossen sein kann, aber mir ist natürlich klar, dass nicht jeder mehrere Hunde halten kann.
Da gibt es dann aber ja die Möglichkeit, sich zumindest mit anderen Hundehaltern und ihren 4Beinern zu treffen, damit die Hunde dann untereinander arttypisches Verhalten ausleben können ;-)

LG
chellsea
 
Und noch einmal: Wikipedia zu Kanarienvögeln:

Kanarienvögel sind tagaktive Tiere. Sie verlassen ihren Schlafast mit Tagesbeginn, mit Sonnenuntergang suchen sie ihn wieder auf. Im Winter beginnt die Aktivitätsphase deutlich später und endet früher. Die Aktivitätsphase wird häufig durch Ruhe- und Putzphasen unterbrochen. Kanarienvögel sind außerhalb der Brutzeit gesellige Vögel, die in der Voliere als Gruppe gehalten werden können. Zur Brutzeit hin, bilden die Hähne dann Reviere und verteidigen diese oft vehement. Kanarienvögel achten immer auf einen individuellen Abstand zueinander, den sie auch in der Nacht beim Schlaf peinlich genau einhalten und verteidigen. Sie kommunizieren über Rufe und auch Gesang. Sehen sie Fressfeinde oder werden sie durch Lärm, Menschen (Hände), vorbeifliegende Greifvögel o.ä. erschreckt, fliegen sie panisch im Käfig herum bzw. klammern sich an den Käfigrand.

Kanarienvögel können während der Ruhephase außerhalb der Brutzeit gemeinsam in einer Voliere untergebracht werden. Ein Kanarienvogel ist kein typischer Schwarmvogel wie beispielsweise der Wellensittich.
 
Hallo Kanari-Freunde - besonders die Züchter unter Euch!

Mal eine Frage:
Bei den Kanaris will doch wahrscheinlich jeder einen Hahn, oder?
Das mit dem Brüten und Eier raus etc. und auf Tageslicht etc. achten, das ist doch wahrscheinlich den meisten zu aufwendig, oder?

Und was macht Ihr, wenn jemand wirklich nur EINEN Hahn will (damit er schön singt)?
Bekommt der dann einen oder sagt Ihr dazu "nein", oder macht Ihr das abhängig von den weiteren Haltungsbedigungen?

LG
chellsea

Verantwortungsvolle Züchter achten auf eine geordnete und geregelte Brut, auch nur zur Brutzeit. Dazu gehört auch auf die Tageslichtlänge zu achten. Klar ist das aufwändiger, als die Tiere einfach machen zu lassen, aber alles andere ist Murks und hat nichts mit einer geplanten und vernünftigen Zucht zu tun.
Ich gebe keine Tiere in Einzelhaltung ab, dies ist Tierquälerei und alles andere als artgerecht. Auch wenn das andere Leute anders sehen. Ich selber habe schon bei Quarantänetieren von mir (welche aus Krankheitsgründen einzeln leben mussten), teilweise nach kurzer Zeit Stereotypien beobachtet, welche ganz klar eine Verhaltensstörung sind! Nach der Vergesellschaftung waren diese (zum Glück) wieder weg. Daher auch meine Meinung dazu. Einzelhaltung ist einfach nicht in Ordnung! Wer es nicht gebacken kriegt ein Paar ganzjährig vernünftig und ohne Schaden für die Tiere zu halten (Hetzjagden aufgrund von Triebigkeit kann man auch mit einem Nest und Kunsteiern aus dem Weg gehen), der ist mit Vögeln grundsätzlich falsch beraten.
Leute, die einen einzelnen Hahn halten wollen, damit dieser schön und viel singt, bekommen von mir auch keine Tiere, denn dort steht das Wohl der Tiere eindeutig im Hintergrund.
Auch fest verpaarte Hähne singen viel und oft, es kommt eben auf die Veranlagung des Hahnes an. Ich züchte Positurkanarien und diese werden ja nicht wegen dem Gesang gezüchtet, trotzdem habe ich Hähne, die auch während der Mauser kräftig gesungen haben, und auch dies den ganzen Winter über tun. Obwohl sie momentan im Schwarm sitzen.
 
Eine Henne von mir lief auf einer Stange die ganze Zeit von links nach rechts, beobachtete dabei ihren Schatten an der Wand.
Eine Andere lief auf der Stange zum einen Ende flog dann zu einer anderen Stange, lief dort wieder zum anderen Ende, und flog wieder zur ersten Stange und drehte dort somit ihre "Kreise".
Dieses Verhalten zeigten die Tiere teilweise über mehrere Minuten (manchmal bis zu 20) und es wurde nur unterbrochen vom Fressen, Trinken und Schlafen.

Diese Verhaltensstörungen traten nach etwa 2 bis 3 Wochen Einzelhaltung auf, unabhängig von der Käfiggröße und dem angebotenen Futter- und Beschäftigungsangebot.
 
Ho Joker,

kann ich mir gut vorstellen... wie gesagt, ich finde Einzelhaltung auch problematisch. Ob die Vögel wild nun in einer losen oder festen Gruppe leben ist doch egal.
Sie sind jedenfalls keinesfalls Einzeltiere. Auch wenn sie einen Idividualabstand zu anderen Tieren brauchen.

Schö, dass wir uns in diesem Punkt einig sind ;-)

LG
chellsea
 
In der Komminikationslehre nennt man solche Aussagen "Killerphrasen".
Ich würd's in diesem Fall "überflüssige/sinnlose Bemerkung nennen" und werde sie ignorieren und nicht weiter kommentieren.
ohne Gruß
 
Ach sowas nebensächliches bei diesem Thema...
 
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