Chronische Zinkvergiftung bei Wellensittich

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Leonard

Guest
Letzten Dienstag war ich mit meinen zwei verbliebenen Wellensittichen in Oberschleißheim für einen Grundcheck, da diese ständig etwas haben und der alte Tierarzt außer Antibiotikaspritzen und Abstrichtupfer auch nicht weiter weiß.

Henne Hansi: Meist munter und Agil

Hahn Bubi: Kalte Beine, oft müde, phasenweise oft aufgeplustert, würgt in letzter zeit viel, hatte 3mal Zentralnervöse Störungen direkt nach dem fressen von Kresse und bei den Abstrichen kommt nie was echtes raus. Das Gefieder sieht stumpf aus, er mausert oft lange am Kopfgefieder. Die Tierärztin meinte auch, sie würde ihn gerne in Oberschleißheim behalten, damit wenn der Bluttest da ist, man gegebenenfalls sofort eine Behandlung einleiten kann. Der Bubi ist auch der Vogel den ich phasenweise am Gitter systematisch nagen und lutschen sehe.

Am Dienstag hab ich bei beiden Vögeln das Abstrichprogramm und Blut abnehmen lassen auf Test auf Zink und Blei. Megas und Trichomonaden wurden bei beiden nicht gefunden, dafür inaktive Flagellen. Behandlung beider mit Metronidazol.

Heute hab ich den Befund des Zinktests erfahren.

Bei Hansi wurde ein Wert von 22390 ermittelt, was 11mal höher sei als das Maximum was tolerrierbar sei, was 2000 entspricht. Bei Bubi sei kein nennenswerter Zinkwert im Blut nachweisbar gewesen. Die Frau am Telefon empfielt, die Hansi zwecks Entgiftung zur Klinik zu bringen.


Ich habe so den Eindruck das man die Blutproben vertauscht hat. Was meint ihr?

Ich möchte den Bluttest auf Zink bei einem der beiden Vögel wiederholen, um sicher zu gehen. Die Arzthelferinin am Telefon haben mir nicht sagen können, bis wann man "gefahrlos" nochmal Blut abnehmen kann. Weiß hier evt. jemand Bescheid?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Herrje, da kann man wohl nur orakeln, aber bei einem derart hohen Wert würde ich noch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass der Wert an sich falsch ist und tatsächlich zu keinem der beiden Vögel gehört. Oder, was meint die Ärztin - kommt das vor? So ein hoher Wert und dann noch bei einem scheinbar fast gesunden Vogel? (Könnte schlicht eine Kommastelle verrutscht sein? Im Labor nochmal nachfragen?)
(War Bubi nicht der mit den Megas?)
Viele Grüsse,
Saja
 
War Bubi nicht der mit den Megas?

Richtig, und auch Trichomonaden. Am Telefon hatte ich vermutlich nur eine Büroangestellte. Der Bubi hat schon als Babyvogel wo ich ihn bekommen habe gewürgt. Hieß vom Tierarzt das er zu jung sei und ich nur Hirse ihm fressen lassen soll. Dann war das Würgen längere Zeit weg, dann die Megas mit Trichomonaden, dann war das Würgen auch wieder längere Zeit weg und seit August bis jetzt mehr oder weniger ausgeprägt. Mal ein würgen 1mal in der Woche, dann mehrere Tage in Serie und alles wieder gut und in der letzten Woche fast täglich. Beim TA wurde in den Abstrichen (auch Labor) nie was richtiges gefunden.

Mit Dimitridazol über Trinkwasser wurde es kurz deutlich besser, nach einer Woche dann wieder das selbe. Seit vorgestern bekommt er das Metrodinazol wegen den Flaggaten die man bei beiden gefunden hat. Das Würgen ist scheinbar besser, aber kann auch Zufall sein. Er sieht aktuell phasenweise nicht so gut aus, schläft und Plustert viel und dann wieder ist er ein Wirbelwind und fliegt total waghalsige Flugmanöver und singt viel.

Morgen soll der Laborbefund bei dem Abstrich auf Bakterien und Pilze da sein, aber da erwarte ich keine großen Überraschungen, da in der Vergangenheit da auch nie was echtes raus gekommen ist.
 
Ja, manchmal kann man leider so sehr viel nicht machen, obwohl mittlerweile ja viele Untersuchungen möglich sind, sind bei so kleinen Vögeln doch deutliche Grenzen gesetzt. Grade wenn er das schon lange hat, könnte ich mir aber auch vorstellen, dass die eigentliche Erkrankung (Trichos v.a.) zwar komplett ausgestanden ist, aber eben dauerhafte Schäden hinterlassen hat, die immer mal wieder ein Würgen hervor rufen (?) - Man könnte natürlich noch Röntgen, vielleicht gibt es auch ein "mechanisches" Problem (vergrössertes Organ/Tumor z.B.) oder wurde das schon gemacht? Das könnte auch ein Würgen und Unwohlsein hervor rufen; allerdings, wenn man da was findet, sind die Behandlungsmöglichkeiten natürlich sehr eingeschränkt....
Viele Grüsse, ich hoffe, Du kannst das Rätsel mit dem Zink-Wert einigermassen lösen,
Saja
 
Heute hab ich den Befund des Zinktests erfahren.

Bei Hansi wurde ein Wert von 22390 ermittelt, was 11mal höher sei als das Maximum was tolerrierbar sei, was 2000 entspricht.
Irgendwie mag ich das nicht so recht glauben und denke eher an einen Tippfehler.
Bei mir hatte sich Oberschleißheim in den Werten auch vertippt, bzw. die Werte in die falsche Spalte gesetzt.
Vielleicht ist da einfach eine 2 zuviel drin und der Wert liegt bei 2390.
Oberschleißheim setzt den Grenzwert bei 1800, andere Kliniken bei 2000 oder sogar 2200.
Allerdings bei Graupapageien. Wie der Grenzwert bei Wellis ist, weiß ich nicht.
Bei dem von Dir genannten Wert von 22390 wäre es m.E. ein Wunder, daß der Welli noch lebt.
Toi, toi, toi für Bubi !!!
 
Bei dem von Dir genannten Wert von 22390 wäre es m.E. ein Wunder, daß der Welli noch lebt.

Ich hab das Telefongespräch mitgeschnitten, damit ich jedes Detail später in ruhe nochmal nachhören kann, weil die Ärzte immer so schnell quatschen. Und die Frau an der Leitung war wirklich baff über diesen Wert... mehrfach sagt sie "deutlich erhöht, extrem erhöht, 10mal mehr als er maximal sein darf und eben die 22390, und das der Grenzwert bei 2000 liegt. "
 
Hallo,

das kann wirklich nicht sein. Der höchste Wert, den mein Tierarzt nach eigener Aussage jemals an Zinkwert bei einem Welli gemessen hatte, war bei 3200. Der Welli hatte schon massive Koordinationsstörungen und verstarb auch einige Zeit später. Er war noch in Pflege bei mir, die Entgiftung kam leider zu spät für ihn :(.
 
Hallo,

das kann wirklich nicht sein. Der höchste Wert, den mein Tierarzt nach eigener Aussage jemals an Zinkwert bei einem Welli gemessen hatte, war bei 3200. Der Welli hatte schon massive Koordinationsstörungen und verstarb auch einige Zeit später. Er war noch in Pflege bei mir, die Entgiftung kam leider zu spät für ihn :(.

Großartig... da habe ich dann knapp 240 Euro + 50 Euro Benzin aus dem Fenster geworfen, für nichts..... und ich kann den Test nun wiederholen, weil ich nicht weiß ob es Zahlendreher und Verwechslungen sind, gepaart mit jede menge Schlamperei..... und mir fehlt das Geld wirklich an allen Ecken!!
 
Na Leonard,

das würde ich noch klären, ob du das Geld aus dem Fenster geworfen hast. Sprich mit dem Labor, der Wert ist utopisch und es muß ihnen ein Fehler unterlaufen sein.
Falls der Test nicht kostenlos wiederholt werden kann, würde ich auf eine Rückerstattung bestehen.

Edit: normalerweise sollte man ca. 2 Wochen warten mit einer weiteren Blutabnahme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von fünstelligen Zinkwerten habe ich bislang auch noch nichts gehört, allenfalls von vierstelligen und hier wurde es selbst für einige Großpapageien kritisch. Vielleicht ist den Leuten in der Klinik ja wirklich nur ein Fehler beim Aufschreiben passiert. Ich würde noch einmal Rücksprache halten - vielleicht direkt mit dem zuständigen Arzt.
 
Heute Email von der Klinik erhalten. Die Ärztin schreibt, das vom Labor der Wert falsch übermittelt wurde, und er für die Hansi 2390 ug/l Zink beträgt. Da die Symptomatik besser zu dem anderen Vogel passt, empfielt sie die Blutabnahme zu widerholen. Dies kann laut der Email bereits nach 2 Tagen nach der ersten Blutabnahme erfolgen.

Eine gute Bekannte aus einem anderen Forum, die kürzlich ebenfalls ihre Vögel auf Zink hat testen lassen, schrieb mir heute, das bei einem ihrer Vögel 2300µg/l festgestellt wurde und der Vogel abgesehen von einem Leberschaden munter und gesund ist. Ein anderer Welli von ihr mit 3200µg/l soll ebenfalls fröhlich und gesund gewesen sein, abgesehen von auffälligen Gefiederschäden. Mit diesem Hintergrundswissen bin ich bereit, den Laborbefund als korrekt zu akzeptieren, zumal die Hansi von einem ganz anderen Händler stammt als der Bubi.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielleicht ist da einfach eine 2 zuviel drin und der Wert liegt bei 2390.
Dann lag ich mit meiner Vermutung ja richtig.

Ich komme mit meiner Jocky gerade von Frau Dr. Reball (Ina : alles im grünen Bereich).
Ich sprach sie auf diesen Zinkwert an.
Sie meint, daß sie selbst schon Fälle mit 10fach erhöhtem Zinkwert gehabt hat.
Dann allerdings war das zinkhaltige Metall (Zinknase, o.ä.) direkt im Vogelkörper !
Man sieht das Teil dann auf dem Röntgenbild.
Die Überlebenschancen sind in so einem Fall nur dann gegeben, wenn der Fremdkörper schnellstmöglich aus dem Vogelkörper kommt.
 
Tja, das mit den Zinkwerten wird mal so und mal so gesehen. Einige TÄe behandeln, andere wiederum gar nicht. Ich muss sagen, dass ich bei diesen "chronischen" Zinkvergiftungen irgendwie nie richtig durchgestiegen bin. Es wäre echt toll, würde es dazu mal wieder etwas neuere Erkenntnisse geben, denn auch Vögel ohne verzinkten Gitter haben schon sehr hohe Werte gehabt, woher kann es kommen? Hier wird bisher nur spekuliert. Und warum hat nur ein Vogel im Schwarm es, andere aber nicht? Wenn du mit der Tierklinik nicht so zufrieden bist, dann kann ich Lianes TÄ ebenfalls sehr empfehlen. Ich kenne einige Vogelhalter, die zu Frau Dr. Reball fahren und sich bei ihr sehr aufgehoben fühlen.

Ich wünsche deinem Piepmatz alles Gute. Vielleicht wäre eine Zweitmeinung sinnvoll?
 
Ich kenne einige Vogelhalter, die zu Frau Dr. Reball fahren und sich bei ihr sehr aufgehoben fühlen.

Letztlich ist es immer wie beim Zahnarzt.... 100 Leute die Sagen, der ist ein Pfuscher da geh ich nie mehr hin, und dann gibt es 100 Leute die sagen, der Zahnarzt ist der Beste in der Region.

Vielleicht wäre eine Zweitmeinung sinnvoll?

Letztlich habe ich leider nicht die Möglichkeit, zu jeder beliebigen Zeit die besseren Tierärzte in München aufzusuchen. Das ich nach Oberschleißheim konnte, verdanke ich zwei ungewöhnlichen Umständen, dass ich kurzfristig an 200 Euro gekommen bin und die Eltern unerwartet für eine Woche in den Urlaub gefahren sind, so das ich frei über das Auto verfügen konnte. Und dann eben noch das liebe Geld... ich habe keinen echten Überblick, was mich Oberschleißheim bisher genau gekostet hat. Für 45 Euro hab ich tanken müssen... das wird knapp. Mit dem Zug ist es auch nicht besser, ein Spaß von 29 Euro und 4 Stunden anfahrt, Behandlung, warten auf den Bus, S-Bahn und auf den nächsten Zug und dann nochmal 4 Stunden heimfahrt. Das ist misst... muss schon das Auto sein, wo die Fahrt jeweils nur 2 Stunden dauert.

Ich kann auch keine x parallele Untersuchungen anstoßen, die ich letztlich nicht bezahlen kann. Wenn ich den Kassensturz mache, bin ich jetzt schon pleite und ich muss schauen was ich noch bei Ebay verkaufen kann, um die Kosten abzufedern und auch die Entgiftung bei der Hansi zu bezahlen :-D Und es gibt auch nicht so viele Leute, die chronisch kranke Wellensittiche aus einem Mega und PBFD Schwarm haben wollen.
 
Thema: Chronische Zinkvergiftung bei Wellensittich
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