Stephanie
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Es gibt ja auch bei Menschen verschiedene Lerntypen, fällt mir da grade ein. Denkst du, so etwas gibt es auch bei Wellensittichen? Visuelles Lernen, lernen durch Irrtum und durch planen... Und wenn du diese Erfahrung gemacht hast, kennst du das auch von anderen leuten die Clickern?
Generell habe ich bei meinen Vögeln gesehen, dass es welche gibt, die planen (Picasso befreite sich aus dem Käfig beim Tierarzt) und durch Versuch und Irrturm lernen(Coco versucht an eine Hirsestange zu kommen, die von der Decke hängt). Hast du da was beobachtet? Wäre schon interessant zu wissen...
Hallo rudeGirl,
ich habe leider keinen Kontakt zu anderen Leuten, die mit Vögeln clickern (oder welche halten - meine Freunde haben hauptsächlich, wenn überhaupt, Katzen ).
Den Käfigausbruchsversuch von Pico würde ich unter empört, mutig & kreativ verbuchen (immerhin - andere Vögel sind beim TA nur noch starr vor Angst - er TUT etwas!).
Verschiedene Arten zu lernen gibt es meiner Ansicht nach auf jeden Fall, die würde ich aber eher dem Characker zuschreiben.
Also es gibt mutige Draufgänger, die alles gleich probieren, vorsichtige Vögel, die sehr schnell lernen und behalten, aber kleinste Schritte brauchen.
In unserem Fall würde ich sagen, dass Keisha-May gelernt hat, still zu sitzen ("watch me" = sie sitzt still und schaut auf mich, damit sie den Partner nicht "anfällt") und das so intensiv, dass sie erst mal wieder lernen muss zu probieren (daran arbeite ich auch....).
Fiete hat von Anfang an viel probiert, ist dafür belohnt worden und hat das sehr verinnerlicht.
Mit Keisha-May habe ich zudem die ersten "Berührungsübungen" auch so geclickt, dass sie still halten/ sitzen musste.
Bei ihr sitzt das jetzt sehr tief und sie hat das intensiv verinnerlicht, würd eich sagen.
Bei Fiete klappte das Annähern, während er still saß, extrem schlecht, mal ging es, am nächsten Tag wieder gar nicht.
Daher habe ich mit Fiete (und auch Keisha-May) mal versucht, das Berührenlassen aktiv zu üben, (er kommt eben in die Hand), was auch sehr gut funktionierte, da er jetzt zwei Sachen gleichzeitig machen darf: Aktiv sein - laufen, fliegen - und dann für das Anfassen lassen belohnen lassen.
Lerntypen im Sinne von visuell, auditiv etc. kann ich mir bei Wellensittichen schwer vorstellen, weil die an sich schon extrem visuell sind.
Gestische Kommandos funktionieren immer VIEL länger als verbale, verbale kommen erst ganz, ganz am Schluss, wenn überhaupt (bei uns ).
Beim Tierarzt habe ich allerdings unterschiedliche Charaktere beobachten können:
Calsey hat immer gekreischt und gebissen, was das Zeug hielt, Twitch & Keisha-May haben eher alles still über sich ergehen lassen (und hatten hinterher teils Wassermangel, weil sie partout auch kein Wasser annehmen wollten), Fiete hat schon bei seiner Eingangsuntersuchung gebissen - ist halt 'ne Henne im Körper eines Hahns! ).
Ich glaube allerdings, dass Wellensittiche Vorlieben und "Anlangen" für bestimmte Bewegungsabläufe/ Ideen haben und das man ihnen daher unterschiedlich schnell unterschiedliche Sachen beibringen kann.
So gibt es Wellensittiche (Calsey) die partout nicht auf die Idee kämen, das Füßchen zu heben, andere, die alles versuchen in den Schnabel zu nehmen, andere, die sich gern irgendwo runter hangeln.
Hat man einen kleinen Ballkünstler kann es sein, dass er laaaange nicht kapiert, dass man sich auch vom Ast hängen kann.
Das dann beizubringen, ist extrem schwierig.
Bei Twitch habe ich es erst nach sehr langer Zeit geschafft ihm zu vermitteln, dass er nicht den Fuß auf den Ball stellen sondern den Ball im Schnabel halten soll; apportieren, also mit Ball laufen, ging gar nicht.
Ich denke, es wird Wellensittiche geben, die gern auf Tische fliegen, auf den Boden gehen und Gegenstände untersuchen, es wird WEllensittiche geben, die von sich aus genr Zuflugübungen machen oder Turnübungen wie sich um den Ast drehen, vom Ast hängen und andere, die gern Geräusche ausprobieren etc.
Das kann man dann evtl. als Lerndisposition ansehen, immerhin kann man einem Wellensittich, der sich mal auf den Rücken rolle, Auf den Rücke Legen beibringen; macht einer das von sich aus nie, wird es sehr schwierig bzw. langwierig.
Früher hieß es in den ganzen Wellensittichbüchern von Annette Wolter und anderen, dass Wellensittiche so gerne mit den Gitterbällchen spielen.
Von meinen neuen tat das von sich aus erst Keisha-May, sonst keiner.
Da aber die Angaben in den Büchern aus der "Prä-Clicker-Zeit" stammen, wird es wohl viele Wellensittiche gegeben haben, die von sich aus mit diesen Bällen etwas anfangen konnten.
Sehr interessant finde ich zu beobachten, was Wellensittiche ohne Clickertraining von sich aus probieren.
Bei Annette Wolter las ich da von sich an einem Papierbällchen hochwirbeln zu lassen und los zu fleigen", sich an einem dicken Seil herum wirbeln zu lassen, Ball runter werfen und sich wiederbringen lassen.
Calsey erfand das Glöckchen von der Halterung friemeln und in den Wassernapf werfen und das um den Ast Rollen.
Ich finde es unglaublich, was sich da Wellensittiche anscheinend ohne Anleitung ausdenken können!