Coco entwickelt sich zum Tyrann...

Diskutiere Coco entwickelt sich zum Tyrann... im Forum Kakadus im Bereich Papageien - Hallo, Gibt es unter Euch vielleicht sowas wie einen "Kakadu-Psychologen"? Unser Goffiin-Mann Coco wächst meiner Mutter immer mehr über den Kopf...
Hallo Gerd,
hast Du schon mal von Ann Castro gehört?
Sie ist Verhaltens- und Lifestyle-Coach für Papageien und Sittiche.
Wenn Du Interesse hast, kann ich Dir ihre Kontaktdaten gerne per PN schicken.
 
Hallo Alfred,

ich habe den Bericht über Gregor auch gelesen und gehe hierauf gerne noch kurz ein. Mir ist schon bewusst, dass du nicht mit jedem deiner Papageien genau gleich umgehst und ich habe ja auch weiter geschrieben, dass du und auch Gerd mittlerweile sicher wisst, wie ihr eure Cocos zu nehmen habt, damit es nicht aus dem Ruder läuft.

Nun nehmen wir mal Gregor. Du schreibst, er wurde vermutlich nicht so gut gehalten. Vielleicht ist hier genau dies passiert. Gregor schrie den ganzen Tag und machte nicht das was die Halter wollten, die Halter bollerten gegen den Käfig, was Gregor verängstigte. Normalerweise mochte Gregor Streicheleinheiten, doch nun kommt da ja wieder die Hand, die vorher gegen seinen Käfig, der seine Ruhestätte und sein Rückzugsort darstellt, gebollert hat und zwack, biss er zu. Von nun an ist Gregor ein lauter, böser Kakadu, der immer weiter eingeschüchtert wird. Vielleicht wurde er in der Zwischenzeit sogar einige Male abgegeben und die neuen Halter wussten leider auch nicht, wie sie Gregors Vertrauen zu Menschen wieder aufbauen konnten?

Und nun ist er bei dir. Du gehst vermutlich ohnehin schon anders auf ihn zu, als andere es tun, bist umsichtiger, bietest ihm deine Freundschaft an. Ich denke Gregor ist bei dir aufgetaut.

Oftmals sind es Mißverständnisse oder falsche Handlungen unsererseits, die zu dem Verhalten unserer Vögel führen und ein Vogel merkt sich dies ganz genau und verlorenes Vertrauen muss sodann wieder schwer erarbeitet werden. Es wäre nun wirklich interessant, wie Gregor jetzt zu seinen Vorbesitzern steht, ob er hier immernoch die gleichen Verhaltensweisen zeigt.
 
Hallo Helmine,

Der vorige Halter von Gregor ist plötzlich verstorben. Ich kannte den Mann und habe mich etwas gekümmert um seine vielen Vögel unter zu bringen. Gregor tat mir besonders leid weswegen ich ihn zu mir geholt habe. Das war die Geschichte.
Ohne mich selbst loben zu wollen würde ich denken daß ich ein gutes Händchen für Papageien habe. So konnte ich bei einer Bekannten zum Erstaunen aller innerhalb von Minuten deren Aras am Kopf streicheln. Das macht natürlich auch die fast zwei Jahrzehnte lange Erfahrung mit Papageien und speziell Abgabevögeln. Ich habe ausschließlich Abgabepapageien.
Meine Erfahrung ist daß Papageien und natürlich auch Kakadus sobald sie es mit einem neuen Menschen zu tun haben ihr Verhalten verändern. Sie können sehr gut zwischen verschiedenen Menschen unterscheiden. Haben sie es nun mit einem anderen Menschen zu tun so sind sie zunächst mal neugierig auf den und erwarten von diesem nicht böses. Sie haben wie ein Kind ein Urvertrauen in jeden. Geht man auf dieses Urvertrauen ein hat man den besten Vogel. Es gibt dann ungeachtet aller vorigen schlechten Erfahrungen einen Neubeginn. Natürlich darf man in dieser Phase den Vogel in keinster Weise bedrängen. Also nicht zu nahe mit der Hand ran gehen, langsam und vorsichtig bewegen, ruhig sprechen usw. Der Vogel erkennt sehr schnell daß ihm keine Gefahr droht und man hat damit schon zu 90% sein Vertrauen. Der Rest ist dann ganz einfach.
So habe ich es mit allen meinen Vögeln gemacht und kann sagen daß es jedesmal ein Erfolg war. Auch bei Gregor lief es so, er reagierte sogar noch schneller auf mich als manch anderer meiner Geier. Er hat auch erlernte Protestaktionen wie das Futter auf den Boden schmeißen inzwischen gelassen. Er ist ein ganz lieber geworden. Deswegen tue ich mich auch schwer ihn wieder herzugeben, wenn er in ein neues Zuhause kommt muß einfach alles stimmen. Daß dies nicht einfach sein wird ist mir klar aber ich habe ja Zeit.
 
Stimmt, Alfred. Auch unser Coco unterscheidet bis ins Kleinste in seinem Verhalten gegenüber meiner Mutter und dem gegenüber mir oder meinem Bruder. Er stellt sich schlagartig um wenn er bei mir ist und fällt wieder ins alte Raster sowie meine Mutter zur Tür rein kommt.
Z.B. Betteln am Tisch macht er zu 90% nur bei meiner Mutter.

Und Stephanie, Coco weiß sehr genau wenn es an der Zeit zum Schlafen ist, da schläft er nämlich auch an seinem aktuellen Sitzplatz ein. Aber wehe er soll zum Schlafen ins Käfig. Das ist dann ja was endgültiges und da spielt er nicht freiwillig mit, nur nach Vorzeigen der "Folterinstrumente" oder alternativ mit einem "Betthupferle",z.B. ein Stückchen Schokokeks. Und wenn er dann drin ist, dann spielt er auf Zeit um ja nicht schlafen zu müssen. Plötzlich kommt da noch Hunger und Durst auf, aber das geht dann natürlich wie in Zeitlupe, damit es möglichst lange dauert. Die Parallelen zu kleinen Kindern sind da frappierend.

Er kann übrigens wunderbar auf's Wort gehorchen, aber nur wenn er denkt es ist zu seinem persönlichen Vorteil. Wenn ich sage "Coco ich habe einen Keks", dann kommt der angeschossen, selbst wenn er gerade ein Stockwerk höher im Badezimmer gesssen hat. Auf "Coco komm" reagiert er selbstverständlich nicht, denn dann will man ja was von ihm anstelle anders rum...
Er macht sogar auf Kommando sein Geschäft und strengt sich sichtlich an, um die erwartungen auch zu erfüllen, ist echt lustig wenn er fleißig drückt, den Hintern verrenkt und nix kommen will ;)

Gestern und heute bei mir war er übrigens ziemlich brav, wobei heute mal wieder Vollbad angesagt war und er anschließend etwas gehandicapt bezüglich Fliegen war :D

Gruß Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
@Stephanie, Du meinst es sicherlich nur gut, aber hast Du schon mal Kakadus gehalten? Du kannst Wellensittiche nicht mit Kakadus gleichsetzen. Bist Du schon mal von einem Kakadu ohne Vorwarnung angegriffen worden? Durftest Du solche Bisswunden schon mal verarzten? Ich habe schon einiges bei Haltern gesehen und gehört und ich kann schon verstehen, wenn dann auch mal zum Kescher gegriffen werden muß. Von daher kann man es nicht ganz verteufeln. Ich gebe Dir Brief und Siegel, ein Kakadu würde sich einen Spaß draus machen und 5 Stunden "Diskussionen" locker aushalten. Ich glaube aber auch, dass man mit Training manche Sachen auch bei betagten Vögeln in den Griff bekommt. Das braucht aber viel Zeit, Konsequenz und Geduld.
 
Ich gebe Dir Brief und Siegel, ein Kakadu würde sich einen Spaß draus machen und 5 Stunden "Diskussionen" locker aushalten.
Stimmt, da sehe ich meine 4 Rosakakadus auf der Arbeit vor mir. Die grinsen sich eins und machen weiter Party.
 
Es gibt mal wieder Neuigkeiten. Coco war krank, offenbar eine Erkältung. Der hat oft 10 mal hintereinander nießen müssen, immer wieder, konnte deswegen kaum noch fressen oder Federn einsortieren.
Also ging's ab zum Doc, das zweite Mal in seinem Leben. Im Sprechzimmer angekommen wollte Coco schon mal nicht aus dem Käfig. Sonst immer große Klappe und der Größte sein wollen, aber jetzt verängstigt im letzten Winkel sitzend.
Als dann die Arzthelferin einfach den Käfig umgelegt, den Boden entfernt und Coco unsanft mit Handschuhen heraus geholt hat, ging das Gebrüll los, als ob seine letzte Stunde geschlagen hätte.
Der Arzt hat ihm eine Spritze verpasst, Coco hat derweil versucht die empfindlichsten Stellen der Handschuhe zu durchbeißen soweit das neben dem Geschrei noch ging und danach durfte er wieder in seinen Käfig.

Zuhause musste er jetzt noch 5 Tage ein Medikament nehmen und inzwischen ist er auch wieder gesund. Aber Spuren hat der Arztbesuch doch hinterlassen. Offenbar ist ihm sein schreckliches Erlebnis so in die Knochen gefahren, dass sein übersteigertes Ego darunter gelitten hat und er seitdem auffallend brav ist. Seit einer Woche nichts kaputt gemacht und kaum noch Befehle gebrüllt.

Vielleicht muss man mit dem öfters zum Tierarzt wenn es ihm wieder zu wohl wird, damit er wieder weiß, wie schön er es zuhause hat :D

Gruß Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
@Stephanie, Du meinst es sicherlich nur gut, aber hast Du schon mal Kakadus gehalten? Du kannst Wellensittiche nicht mit Kakadus gleichsetzen. Bist Du schon mal von einem Kakadu ohne Vorwarnung angegriffen worden? Durftest Du solche Bisswunden schon mal verarzten? Ich habe schon einiges bei Haltern gesehen und gehört und ich kann schon verstehen, wenn dann auch mal zum Kescher gegriffen werden muß. Von daher kann man es nicht ganz verteufeln. Ich gebe Dir Brief und Siegel, ein Kakadu würde sich einen Spaß draus machen und 5 Stunden "Diskussionen" locker aushalten. Ich glaube aber auch, dass man mit Training manche Sachen auch bei betagten Vögeln in den Griff bekommt. Das braucht aber viel Zeit, Konsequenz und Geduld.

Was ich sagen wollte war, dass in diesem Fall aus meiner Sicht die Sicht auf den Vogel als "Mobber" könnte man sagen, der schadenfroh seine Macht ausspielt, einem wie auch immer gearteten Training für eine bessere Beziehung im Weg steht.

Denn wie will ich mich jemandem nähern (auch einem Tier), der mich auf dem Kieker hat, der Spaß daran hat, mich zu demütigen, könnte man sagen.
Diese Absicht dürfte aber, Kakadu oder nicht, SO nicht in dem Tier vorhanden sein, oder jedenfalls sehe ich mehr Chancen für eine Beziehungsverbesserung wenn man ihm diese Absicht einfach mal nicht unterstellt und auch nicht zutraut.

In einem solchen Fall halte ich einen erst mal "emotional distanzierten" Umgang mit dem Vogel für besser, auch gesünder für die Halterin, als die Qual der ständigen Gedanken darüber, wer jetzt mit welcher Absicht seine Macht ausspielt.


Oder anders gesagt:
Wenn mich ein Passant anspuckt, bin ich verletzt, empört, wütend.
Wenn ich weiß, dass er geistig oder psychisch behindert ist oder eine Gesichslähmung hat und das nicht absichtlich, in der Absicht mich zu demütigen gemacht hat, kann ich anders und gelassener reagieren.
Ich kann alle Gedanken daran, warum er das gemacht hat, warum er mich vorführen wollte, ob er mich verletzten oder provozieren wollte oder mir damit etwas sagen oder beweisen, weg lassen und ganz cool reagieren, habe dann nur das Problem, dass ich angespuckt wurde und die Spucke entfernen muss, nicht noch das Problem, dass ich mir überlegen muss, wie ich mein Gesicht wahre, bin also viel weniger gestresst, viel entspannter.
Auf diesen letzten Punkt, weniger gestresst und entspannter, "cooler", gelassener sein zu können, kam es mir an.

Man kann sich als Analogie auch vorstellen, wie man auch einen Ausländer, einen Betrunken, einen Sprachbehinderten und jemanden reagiert, der absichtlich undeutlich mit einem redet.
Nimmt man die Absicht raus, und unterstellt einfach mal keine böse (gehässige, schadenfrohe, dominierende) Absicht, kann man viel gelassener reagieren und hat dadurch mehr Energie und Durchhaltevermögen, um das Problem anzugehen, als mit all den anderen Gedanken und Ängsten im Hinterkopf.
 
Stephanie, auch wir hatten vor Coco lange Jahre Wellensittiche und auch mal einen Nymphensittich.
Ich erinnere mich nur an einen einzigen Wellensittich der eine Persönlichkeit und ein Ego entwickelt hat das man ein bisschen mit dem von Coco vergleichen könnte. Aber dieser Wellensittich war eine absolute Ausnahmeerscheinung, auch ein Sprachtalent, der sogar selber neue Wortkombinationen erfunden hat. Meinen Bruder Oliver nannte der z.B. irgendwann plötzlich Oliboliver und mein Bruder glaubt noch heute das ich ihm das beigebracht hätte :D
Aber selbst der hatte nie die Zielstrebigkeit und Hartnäckigkeit, die Coco entwickelt wennn er sich was in den Kopf gesetzt hat.

Also glaub' uns einfach, Kakadus sind nun mal anders.

Gruß Gerd
 
hallo gernd,
in deinen prifilbild, ist das cocos käfig?? wenn ja, ist dieser viel zu klein für ihn.
du solltest darüber nachdenken , ihm eine voliere in entsprechender grösse zu kaufen, auch wenn er ein tyrann ist:))
 
Hallo Gerd,
es ging mir NUR darum, dass man gelassener und erfolgreicher mit solchen Situationen ugehen kann, wenn man kein absichtlich böses Verhalten des Vogels unterstellt.

Der Vogel hat etwas ausprobiert, und das war erfolgreich, und wenn jetzt etwas anderes erfolgreich ist, wird er das ersten irgendwann (säääter) sein lassen.

Er "erfolgreich" schließt vielleicht ja auch den Gedanken ein, "lustig, ich kann die Federlose dirigieren" (das können wir nicht wissen!), aber bestimmt NICHT die Absicht, die Gedanken "wie bringe ich die Federlose unter meine Kotrolle, wie treibe ich sie in den Wahnsinn".


Ja, Kakadus sind schwierige Vögel.

Man muss es sich aber mit Gedanken, die einen weiter quälen, (Post 1) nicht noch schwerer machen.
Das war mein eiziger Punkt.
S. Analogien....
 
Hallo @ all,ich habe diesen Thread gelesen und Tränen gelacht.Das was manche User hier von sich geben ist doch ein Scherz ? DAS IST EIN VOGEL!!!!
 
.
.......und Coco unsanft mit Handschuhen heraus geholt hat, .......

Gruß Gerd

so etwas hatte ich nicht erlaubt...ein handtuch ware besser gewesen. Handschuhe mit papageien ist eine veraltete methode und wird heute nicht mehr benutzt..
Hat er keine schanze gehabt diesen netten arzt am finger zu packen? ..schade..:))
 
Papageienmama, da kann ich Dich beruhigen, das ist sein Reisekäfig, da ist er gerade bei mir zu Besuch und die meiste Zeit fliegt der im ganzen Haus rum, über drei Etagen. Außer zum Schlafen, selten zum Fressen und natürlich wenn er was angestellt hat, ist der nie im Käfig bzw. bei meiner Mutter zuhause in der Voliere.

Gruß Gerd
 
hallo gerd,

das ist nett, dass du mich diesbezüglich beruhigst:zustimm:
leider muss man immer wieder feststellen, dass papageien in viel zu kleinen käfigen leben.
das ist eine situation, die ich einfach schlimm finde.
 
Dann will ich Dich mal schocken, Mama :D

http://gerd-st.gmxhome.de/Coco/Coco5.jpg

Das ist ein alter Käfig aus der Wellensittichzeit, das als Zierkäfig bei meiner Muitter am Blumenfenster steht. Und es ist Cocos Gartenlaube wnen man so will. Oft sitzt er obendrauf auf den Ring obwohl es da unbequem ist. Aber er hat einen guten Blick über die Terasse und den Garten und kann Eindringlinge gut verscheuchen, indem er kopfüber mit ausgebreiteten Flügeln herunter hängt und Urschreie von sich gibt.
Wenn er dann davon genug hat und die schöne Aussicht geniesen will, dann krabbelt er freiwillig in das Käfig rein und döst darin vor sich hin, alles Wesentliche im Blick habend. Und er betrachtet das Käfig für sich wohl als Schutz vor bösen Überraschungen, z.B. wenn mal eine Katze vor dem Fenster auftaucht.

Gruß Gerd
 
Das ist wirklich ein Gruselkäfig. So etwas ähnliches haben die Nachbarn hier für ihre Blumen hängen.:D
Wie macht Coco sich zurzeit eigentlich? Hat es sich etwas beruhigt oder ist es immernoch so chaotisch?
 
Naja, Coco gefällt er anscheinend, ist einer seiner Stammplätze zuhause bei meiner Mutter, egal ob oben drauf oder drin ;)
Nach dem kleinen Ego-Knick nach dem Tierarztbesuch ist er wieder drauf wie zuvor. Man muss ihn hüten wie einen Sack Flöhe, dar ihn keine Minute unbeaufsichtigt lassen. Und er rennt bereits immer mal wieder meiner Mutter auf dem Boden hinterher um sie in die Füße zu zwicken wenn er sie erwischt...

Gruß Gerd
 
Thema: Coco entwickelt sich zum Tyrann...

Ähnliche Themen

NathalieCoco
Antworten
8
Aufrufe
1.190
harpyja
harpyja
C
Antworten
50
Aufrufe
5.273
Evy
H
Antworten
13
Aufrufe
2.619
HolgerB.
H
H
Antworten
9
Aufrufe
1.323
Boracay
Boracay
Zurück
Oben