Spatzensonntagsgeschichte

Diskutiere Spatzensonntagsgeschichte im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Recht spät im letzten Herbst brachte mir eine Tierpflegerin zusammen mit einem Grünfinkenbaby auch ein ganz kleines Spatzenmädchen. Da es dann ja...
Phisamofu

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Recht spät im letzten Herbst brachte mir eine Tierpflegerin zusammen mit einem Grünfinkenbaby auch ein ganz kleines Spatzenmädchen.
Da es dann ja früh schon recht kalt wurde, verschoben wir das Auswildern vorsichtshalber aufs Frühjahr.
Zu dritt - ein weiterer später Grünfink war noch dabei - schmiss ich sie vor einigen Wochen raus und die Grünfinken ließen sich nur noch einmal zum Futterfassen sehen. Der Spatz stand um 16.00 wieder auf der Matte und machte ein Riesengeschrei, bis ich ihn wieder in die Voliere ließ.
Ein weiterer Auswilderungsversuch letzte Woche endete genauso. Der Spatz ist keineswegs zahm, doch scheint es ihn zu seinen Kumpels in die Sammelvoliere zurückzuziehen. Außerdem hat sich die Spätzin dort schon seit einiger Zeit ein wunderschönes Nest gebaut, indem sie auch schläft.

Nun hat mir letzte Nacht dieselbe Tierpflegerin wieder Spatzen gebracht, zwei Geschwisterchen, die wohl durch eine Katze verwaist sind.
Allerdings sind sie in einem Alter, in dem sie zwar schon sehr scheu Menschen gegenüber sind, sich jedoch noch lange nicht selbst ernähren können.

Heut morgen hab ich mich dann ab halb sechs mit den beiden abgemüht. Natürlich sperren sie bei mir nicht und ich bin gar kein Freund von Zwangsernährung.

Als ich die Terrassentür zum Lüften öffnete und die beiden Spatzenkinder draußen das Vogelgezwitscher hörten, fingen sie ganz aufgeregt zu tschilpen an.
Da kam mir die Idee!

Und nun bin ich meine Spatzenprobleme los :freude:....

Das ist meine Heldin des Tages, sie kann das alles viel besser als ich:
 

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Das sind die beiden Adoptivkinder:
 

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Hallo!

Das ist eine tolle Geschichte! Schön das das so gut ausgegangen ist.

Grüße
 
Danke Euch für die netten Beiträge, aber ich fürchte, die Geschichte ist noch nicht zu Ende....
Die Montagsfortsetzung sieht nämlich so aus:
SAM_5456kl.jpg


Ja, ja, das kommt davon, wenn man Spatzenkinder verschachert, und sich so seine Sonntagsruhe erkauft :~ ...
Hat jemand Erfahrung mit Ammenaufzucht und kann mir sagen, was ich jetzt am besten tu oder was ich unterlassen soll?

Grüßle
Gerlinde
 
Hallo!

Hm, Eierbestimmung ist meine Achillesferse mangels Erfahrungen. Bekomme seltenst Eier von einheimischen Vögeln zu Gesicht. Sieht aber aus als ob deine Spatzenmutti ein Ei gelegt hat.
Nun ist die Frage ob sie bei ihrem Freiflug von einem Hahn beflogen wurde.
Hat sie immer noch Freiflug?
Schlüpft sie in die Nisthöhle rein, oder sitzt sie immer nur davor, dort wo das Ei hingelegt wurde?
Oder wurde das Ei in das Nest gelegt und du hast es nur fürs Foto vor Die "Türe" gelegt?
Naja, ich würde das Ei in die Höhle legen und sie machen lassen, man sieht ja was dann dabei rauskommt. Es ist halt Frühling und da wollen Die Vögel nun mal Küken haben.

Grüße
 
Das Ei lag heute früh noch nicht da, erst jetzt kurz vor neun lag es vor dem Nest. Sie selbst sitzt drin auf den untergejubelten Küken. Hat heut aber schon gefüttert.
Freiflug hatte sie seit gestern vor einer Woche, also acht Tagen nicht mehr und da war sie acht Stunden auf der Rutsch. Wenn ich das Ei dazuleg, gammelt es dann? Wenn ich es wegnehm, ist die Spatzenmama dann sauer?
Ich sollte eh ins Nest schauen, weil eins der Küken nicht so richtig fit war. Oder schmeißt die Pflegemutter es raus, falls es stirbt?

Fragen um Fragen....:?:~
 
Das Ei lag heute früh noch nicht da, erst jetzt kurz vor neun lag es vor dem Nest. Sie selbst sitzt drin auf den untergejubelten Küken. Hat heut aber schon gefüttert.
Freiflug hatte sie seit gestern vor einer Woche, also acht Tagen nicht mehr und da war sie acht Stunden auf der Rutsch. Wenn ich das Ei dazuleg, gammelt es dann? Wenn ich es wegnehm, ist die Spatzenmama dann sauer?
Ich sollte eh ins Nest schauen, weil eins der Küken nicht so richtig fit war. Oder schmeißt die Pflegemutter es raus, falls es stirbt?

Fragen um Fragen....:?:~

Dann hat sie es gelegt. An deiner Stelle würde ich es fortnehmen, und sicher lagern. Sicherlich wird sie noch weitere Eier legen. Laß sie aber weiter die Jungvögel versorgen. Sauer wird sie nicht sein wenn du das Ei/die Eier erst einmal sammelst. Die Jungvögel sehen sowieso aus, als ob sie sehr bald ausfliegen. Wenn sie dann das Nest verlassen haben, würde ich das Ei/die Eier ins Nest zurücklegen und sie brüten lassen. Wahrscheinlich wird dabei nichts rauskommen, aber so ist sie ihrer Natur nach beschäftigt.

Grüße
 
Danke vielmals, Vanellus!
So werd ichs machen und bei Bedarf und Gelegenheit dann wieder fragen und Bericht erstatten.

Grüßle
Gerlinde
 
OK, ich freue mich schon auf weitere Berichte! Auch wie es mit den beiden Stiefkindern weiter geht, interessiert mich. :0-

Grüße
 
Als ich heute vormittag dann gleich das Ei in Verwahrung nehmen wollte, war es verschwunden. Ich fand es am Boden zerdeppert und mit einem Loch. das aussah, wie von einem Schnabelhieb. Im Ei war außer dem üblichen Inhalt hellrotes Blut zu sehen.
Den hier - Rosa, den immer singenden Amselhahn - verdächtige ich:

SAM_5416kl.jpg

Er wohnt im oberen Stockwerk und hat heut morgen schon immer lüstern aufs Ei runtergeschielt.
Nu ja, kann man nichts machen... Vielleicht erwische ich ja das nächste Ei...
 
Das war heut nicht so ganz mein Tag... Aber man kann ja nicht immer so ein Glück haben, dass einem die Arbeit abgenommen wird. Probiert hab ichs heut auch.
Bei dem hier:

SAM_5498kl.jpgSAM_5501kl.jpg


Ziemlich neugierig und furchtbar aufgeregt war er schon, als ich ihm den fiepsenden Nistkasten vor den Schnabel stellte. Aber wie ich schon vom Gesang her vermutet hatte, er ist bestimmt ein Hähnchen und das Füttern und Hudern ist ihm nicht so geläufig wie dem Spatzenmädchen.
Das hier wurde mir heut als "noch so ein kleiner Vogel wie vorgestern" angedreht und ich hatte schon gehofft, ihn auch unauffällig der Spatzenstiefmutter unterschieben zu können.
Als ich den Kleinen sah, fand ich es schon ein bisschen merkwürdig, dass ich zufällig auch von der Sorte eins vom letzten Jahr hab...
Ach ja, seinen Fuß hatte er in Müll verheddert, in ein Netz wie die, in denen Orangen o.ä. verkauft wird.
Füttern muss ich ihn jetzt halt selber, aber erzogen wird er in der Voliere vom "Onkel Rotschwänzle"...
 

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Leut, das war vielleicht ein anstrengender Tag ...

Wie Vanellus schon voraussagte, die Spatzen sind heut ausgeflogen.
Alle Spatzen, die ich bisher aufzog und auswilderte, waren problemlos.
Vermutlich, weil sie alle viel jünger waren und deshalb vertrauensvoll sperrten, wenn die Pinzette mit dem Heimchen kam. Gleichzeitig hatten sie immer Spatzengesellschaft, weil bei uns die wilden Spatzen in die Küche kommen um aus dem Hundenapf zu trinken und in meinem "Schweinestall" die Brösel aufzuräumen. Später, wenn sie draußen waren, war ich sowieso unwichtig, weil Spatzennester in jedem Dachbalken verankert sind und Tschilpen einfach ansteckend und anziehend für Spatzen ist.
So kam es mit der Zeit, dass ich einer Bekannten meist die Schwalben und Mauersegler zuschob, weil sie ein besonderes Händchen dafür hat - und ich dafür die Spatzen übernehm, weil sie mir eigentlich ganz gut geraten.

Tja, die Idee mit der Spatzenamme wär sicher gut gewesen, wenn das einjährige Rotschwänzchen nicht wär.
Als in der Voliere heut vormittag ein jessesmäßiges Geschrei ausbrach, sah ich, wie das schwanzlose Rotschwänzle auf einen der jungen Spatzen einhackte und ihm Büschel von Federchen ausriss. War gar nicht so einfach, den saumäßig schnellen Zweg einzufangen in dem ganzen Gebüsch, das ich eingepflanzt hab und dem extra zum Verstecken eingerichteten Baumrinden-Labyrinth.
Inzwischen hatte das Rotschwänzchen den anderen Spatz in der Mache 8o - und das ist der eh schwächliche...
Lang geredet...das mickrige Rotschwänzle hätte die beiden grausam zugerichtet, also musste ich sie rausnehmen und hab sie in die Schleuse in einen großen Käfig mit Häuschen gesetzt, weil sie weder fliegen noch Futter sammeln können.
Wenn ich auch bloß in die Nähe komm, drehen die beiden durch.
Wenn ich dann seh, dass sie das eingestreute Futter - Haferflocken, diverse Samen, weiße Mehlwürmer, getrocknete Wasserflöhe und Weichfresserfutter nehmen, sperr ich den Sammy, der die Schleuse mitbenutzen darf, eine Zeitlang aus, so dass die beiden Spatzenkinder fliegen üben können.
Badewasser haben sie auch, aber das haben sie heute nur in Panik und ganz unfreiwillig genutzt...
Und so sieht das jetzt aus:

SAM_5618kl.jpgSAM_5621kl.jpgSAM_5624kl.jpg

Bin ich froh, dass das zuletzt eingetrudelte winzige Rotschwänzle so pflegeleicht ist und alles schluckt, was man ihm in den Rachen schiebt: Heimchen, Grillen, weiße Mehlwürmer...

SAM_5553kl.jpg
 
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:beifall:Hallo Phisamofu,
also ich finde es super wie du das machst, wie kommst du denn so gut mit den Wildvögeln klar, ich persönlich hätte keine Ahnung was ich machen müßte,
hast du irgendeinen Artverwanten Beruf od. so, od. hast du das einfach gelernt,
entschuldige bitte wenn ich so frage aber ich finde das einfach so intressant , weil wie gesagt ich hätte keine Ahnung:0-
Liebe Grüße
Ingrid
 
Hallo Ingrid,

also ich finds nicht übel, wenn jemand direkt fragt und Interesse zeigt. Dann kommt man sich als Schreiberling nicht so "aufdringlich" vor :~

Wie alles kam...
Zwar wär mein Traumberuf damals Tierpflegerin in der Wilhelma/Stuttgart gewesen,
doch weil ich dafür zu jung war, hab ich dann schließlich einen Beruf gelernt, in dem ich mit Menschen zu werkeln hatte.
Das hat mich übrigens im Lauf des Lebens dazu bebracht, jenen Menschen vehement zu widersprechen, die sich selbst "Tierfreunde" nennen und dabei den Spruch "Wer die Menschen kennt, liebt die Tiere" hochhalten.
Meine Erfahrung - nicht zuletzt in Tierforen - ist: Wer nicht mal mit seiner eigenen Spezies halbwegs umgehen kann, sollte lieber die Finger von den Tieren lassen...

Mein erster Päppelvogel war vor 37 Jahren ein Mauersegler, den mir mein Ferienjob-Chef in einer Tierbedarfshandlung mitsamt Futter andrehte und der von mir damals garantiert nicht vorschriftsmäßig aufgezogen und ausgewildert wurde...

Nach vielen Jahren mit diversen Viechern - von Fischen über Ratten, Vögel, Katzen, Hamster, Meerschweinchen bis zu Hunden - in Haus und Garten waren wir inzwischen völlig von Käfig- und Gefangenhaltung von Tieren abgekommen und haben als Haustiere nur noch Hunde.

Durch einen Zufall haben wir dann vor ein paar Jahren einen abenteuerlichen Sommer lang ein Krähenbaby freilebend aufgezogen,
(gibts gerne als Kurzgeschichte über Email)...

So kam ich zu den Wildvögeln und eignete mir nach und nach ein bisschen Wissen an - wobei ich immer noch Jahr für Jahr dazulerne und vieles noch nicht weiß.
Inzwischen besitze ich Literatur über Ornithologie und Vogelmedizin - sehr nützlich, ersetzt aber niemals eigene praktische Erfahrungen.
Pingelig wird man, wenn man die Fehler, die von anderen wohlmeinenden Päppler gemacht wurden, über ein ganzes Jahr lang auffangen und ausbügeln muß.
Doch wenn ich an dieser Stelle dann an die guten Tips in Vogelforen denk: Der Ton macht die Musik....

Ganz zuletzt noch:
Vogelpäppelei dient meist keinem "höheren Zweck" wie dem Tier- oder Naturschutz, sondern ausschließlich dem eigenen Ego und dem humanen Denken und Handeln, was meiner Meinung nach - nach gutem Abwägen, wann es sinnvoll ist - ja kein Fehler ist...

Liebe Grüße

Gerlinde
 
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Stand der Dinge oder vielmehr: Sitz der Vögel...
Ich hätt´ ja nicht geglaubt, dass ich es schaff´, die Spatzenstiefmutter in den Käfig zu den Spatzenkindern zu setzen. Aber nachdem die beiden Kleinen bloß in einer Ecke saßen, jämmerlich tschilpten und die Wände hochgingen, sobald ich bloß in die Nähe kam, blieb mir nichts anderes als ein Versuch übrig.

Geschafft - die Familie ist vereint und nun soll die Ersatzmama den Kindern zeigen wie man pickt.
Heut abend hab ich das kräftigere Kind schon erwischt, wie es selbständig einen Mehlwurm murkste und verspies...
Morgen kriegen sie die Schleuse für sich, um fliegen zu lernen.
War ziemlich aufregend für die Spatzen und ich hatte enorme Schwierigkeiten, alle drei auf ein Bild zu kriegen, ohne sie in Panik zu versetzen.

SAM_5685kl.jpgSAM_5687kl.jpg
 
Schön das wir jetzt hier eine Spatzenmama haben, könnte sein das ich evtl. Hilfe brauchen werde.
Bei uns wird saniert, und ich befürchte das da wohl so einiges an Schaden angerichtet wird :k
Die Behörde wird wohl zu spät kommen....
Also wenn ich was finde, werde ich mich hier melden...
 
Hallo Tiffani,

dann drück ich mal die Daumen, dass Deine Spatzen Glück haben und bei den Baumaßnahmen ungeschoren davonkommen!

Egal, wie sehr man sich anstrengt, es ist halt doch besser, wenn die Vögel eine natürliche Kindheit genießen können, auch wenn dann das eine oder andere Küken schon früh dran glauben muss, weil es den Anforderungen des Lebens und der Natur nicht gewachsen ist.
So lag heut morgen das von Anfang an schwächliche Spatzenkind tot im Häuschen. Das kräftigere pickt eifrig und scheint soweit fit zu sein.
Schon vorgestern beim Einfangen fühlte man einen deutlichen Unterschied zwischen den beiden. Vermutlich konnte sich das schwächere beim Füttern durch die Ersatzmama nicht gut genug vordrängen, um seinen Anteil Futter zu ergattern.
Das Fliegenlernen verschieben wir nochmal ein oder zwei Tage, obwohl die Spatzenmama sicher schon Sehnsucht hat nach ihrer Voliere und ihrem Nest mit den beiden Eiern, die ich inzwischen eingesammelt hab....

Grüßle
Gerlinde
 
:freude:
Hallo Gerlinde,
danke dir das Du mir so ausführlich Antwort gegeben hast, muß dich echt bewundern, ich finde es gut das Du dir das so angeeignet hast, echt toll, ich könnte das warscheinlich überhauptnicht, habe keinerlei ahnung von der Aufzucht der verletzten Tiere bzw. vögel, schön das es solche mensche wie dich gibt, finde ich einfach gut

Hallo Ingrid,

also ich finds nicht übel, wenn jemand direkt fragt und Interesse zeigt. Dann kommt man sich als Schreiberling nicht so "aufdringlich" vor :~

Wie alles kam...
Zwar wär mein Traumberuf damals Tierpflegerin in der Wilhelma/Stuttgart gewesen,
doch weil ich dafür zu jung war, hab ich dann schließlich einen Beruf gelernt, in dem ich mit Menschen zu werkeln hatte.
Das hat mich übrigens im Lauf des Lebens dazu bebracht, jenen Menschen vehement zu widersprechen, die sich selbst "Tierfreunde" nennen und dabei den Spruch "Wer die Menschen kennt, liebt die Tiere" hochhalten.
Meine Erfahrung - nicht zuletzt in Tierforen - ist: Wer nicht mal mit seiner eigenen Spezies halbwegs umgehen kann, sollte lieber die Finger von den Tieren lassen...

Mein erster Päppelvogel war vor 37 Jahren ein Mauersegler, den mir mein Ferienjob-Chef in einer Tierbedarfshandlung mitsamt Futter andrehte und der von mir damals garantiert nicht vorschriftsmäßig aufgezogen und ausgewildert wurde...

Nach vielen Jahren mit diversen Viechern - von Fischen über Ratten, Vögel, Katzen, Hamster, Meerschweinchen bis zu Hunden - in Haus und Garten waren wir inzwischen völlig von Käfig- und Gefangenhaltung von Tieren abgekommen und haben als Haustiere nur noch Hunde.

Durch einen Zufall haben wir dann vor ein paar Jahren einen abenteuerlichen Sommer lang ein Krähenbaby freilebend aufgezogen,
(gibts gerne als Kurzgeschichte über Email)...

So kam ich zu den Wildvögeln und eignete mir nach und nach ein bisschen Wissen an - wobei ich immer noch Jahr für Jahr dazulerne und vieles noch nicht weiß.
Inzwischen besitze ich Literatur über Ornithologie und Vogelmedizin - sehr nützlich, ersetzt aber niemals eigene praktische Erfahrungen.
Pingelig wird man, wenn man die Fehler, die von anderen wohlmeinenden Päppler gemacht wurden, über ein ganzes Jahr lang auffangen und ausbügeln muß.
Doch wenn ich an dieser Stelle dann an die guten Tips in Vogelforen denk: Der Ton macht die Musik....

Ganz zuletzt noch:
Vogelpäppelei dient meist keinem "höheren Zweck" wie dem Tier- oder Naturschutz, sondern ausschließlich dem eigenen Ego und dem humanen Denken und Handeln, was meiner Meinung nach - nach gutem Abwägen, wann es sinnvoll ist - ja kein Fehler ist...

Liebe Grüße

Gerlinde
 
Thema: Spatzensonntagsgeschichte
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