Könnte hier jemand helfen??

Diskutiere Könnte hier jemand helfen?? im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo an Alle, das hier stand heute in der Nürnberger Zeitung...
Um 10 Uhr kam ich mit meinem vollgepackten Auto bei den Pfisters an.
Wir hatten uns noch nie gesehen und noch nie miteinander gesprochen. Aber ich wurde mit offenen Armen und großer Herzlichkeit empfangen !
Die fleißigen Helferlein waren auch schon vor Ort : Gabi F., der Schwager von Herrn Pfister und ein Bekannter der Familie.
So konnte der Käfig schnell aufgebaut werden.
Der große Eckkäfig kam von Roland Knebel aus Hirschfelde. Dieser Käfig ist von sehr guter Qualität und läßt sich schnell und problemlos zusammenbauen. Die dicken pulverbeschichteten Stäbe und der große Abstand der Quergitter sind für Papageien ideal geeignet. Wirklich keine Billigware ! Ein hervorragendes Preis- Leistungsverhältnis !

Leider konnte ich die Fototapete nicht anbringen. Ich war von gestrichenen Wänden ausgegangen, aber es waren grobe Rauhfasertapeten an der Wand. Die müssen fachmännisch abgelöst werden. Dazu war die Zeit aber zu knapp.
Der Schwager ist Maler, er wird die Tapete noch diese Woche auftapezieren.

Ich hätte gern Fenstergitter eingesetzt, damit man lüften kann, wenn Ali draußen ist. Leider wird das vom Hausbesitzer nicht gestattet.

Ali war in der Küche während wir im Wohnzimmer werkelten. Er unterhielt uns mit seinen melodischen Pfiffen und seinem Gequatsche.
Fremden gegenüber ist Ali erstmal reserviert, taut aber nach einer Zeit auf.
Zu Herrn Pfister hat er eine ganz enge Bindung, das merkt man sofort. Zwischen den Beiden herrscht eine große Zuneigung und Vertrauen.
Herr Pfister hängt mit seinem ganzen Herzen an seinem "Bubele".
Die Pfisters haben durch die ganze Aktion der ATÄ wirklich Höllenqualen gelitten.
Ich möchte an diesem Punkt nicht ins Detail gehen.

Als der Käfig aufgebaut war, verdrückten sich die beiden männlichen Helfer. Das Wohnzimmer ist einfach zu klein für soviele Leute.
Die Pfisters, Gabi und ich machten uns an das Einrichten des Käfigs.
Ich hatte schöne Buchen- und Haselnussäste in verschiedenen Stärken mitgebracht. Wir haben den Käfig so gestaltet, daß Ali auf vielen Ebenen klettern kann.
Die obere Etage besteht aus dem Javaast, der großen Schaukel, einer Mineralsitzstange und einer Strickleiter.
Oben wird auch der Fruchtspieß aufgehängt und der Kolbenhirsehalter.
An Spielzeug haben wir erstmal nur ein Holz mit Löchern, worin weiches Schreddermaterial ist, gehängt.
Das restliche Spielzeug dient als Reserve.

Ali ist ein großer Bodengänger. Er tapert viel im Wohnzimmer rum und klettert die Couch hoch zum Herrchen.
Deshalb wird er den Tischspielplatz mit Spielzeug auf dem Boden bekommen.

Dann kam der große Moment : Ali´s alter Käfig wurde ins WZ gerollt.
Mit großen Augen schaute er auf den dunklen Monsterkäfig.
Herr Pfister öffnete die Käfigklappen. Während wir darauf warteten, daß Ali freiwillig rauskommt, servierte Frau Pfister uns belegte Brötchen.
Es dauerte keine 10 Minuten, da kam Ali oben rausgeklettert und schielte nach drüben.
Herr Pfister nahm ihn auf die Hand und erzählte ihm lange Geschichten von dem tollen neuen Zuhause.
Dann setzte er Ali in den Käfig. Dünn wie eine Flunder schaute Ali misstrauisch herum. Aber schon bald krabbelte er auf einen Ast in Herrchens Nähe und begann, die Blätter von den Ästen zu knipsen.
Ich glaube, Ali wird bald ein großer Schredderer sein ! :+schimpf:+schimpf
Ali hat gleich die erste Nacht im Käfig verbracht und erkundet nun die neuen Möglichkeiten.

Wie geht es weiter :
Sobald Ali sich im neuen Reich eingewöhnt hat, wird er einen Gesundheitscheck bei Dr. Karbe machen.
Da wird dann auch gleich ein DNA-Test gemacht.

Dann muß die ATÄ kommen und sich die Veränderungen anschauen.
Die Nürnberger Zeitung wird darüber noch einen Artikel schreiben.

Wenn das alles gut überstanden ist, kann man mal schauen, ob es noch irgendwo einen passenden Graupi gibt...:~
 
oh- und nochmal OH-

doch, da kommen Tränen- die Bilder, die Diskussionen- meine Güte- liebe LIANE und liebe GAFI-

da hat sich doch ein Dream-Team gefunden- und das für so einen kleinen Kumpel ALI-

doch- es ist schon wunderbar und gut-

ihr beiden, unglaublich aktiven Frauen-

ich wünsch Euch nur eins:

GUTE-GUTE NACHT-IHR SEID SPITZE!

Eure barbara mit Margaretha und Lotti
 
Hallo Liane,

danke dir für den ausführlichen Bericht. Wie schon auf den Bildern zu sehen war, habt ihr eure Pläne super umgesetzt und man kann sich für Ali und seine Leute so richtig mitfreuen.

Auch der Spendeneingang ist beeindruckend. So lässt sich doch auch eine Reserve für evtl. Notfälle anlegen und die Pfisters geraten nicht in Bedrängnis, wenn Ali mal zum TA muss.

Alles in allem eine sehr gelungene Aktion von Foren-Usern, Zeitung, Helfern und Spendern. :zustimm:
 
Ich hätte gern Fenstergitter eingesetzt, damit man lüften kann, wenn Ali draußen ist. Leider wird das vom Hausbesitzer nicht gestattet.

Hallo Liane und vielen Dank für deinen Bericht.
Bezüglich Gitter bin ich ja schon ein gebranntes Kind, da mir ja auch schon ein Graupi entflogen ist.
Eventuell kann man ja Fliegengitter vor den Fenstern anbringen, die sind fast unsichtbar, werden auf einen dünnen Rahmen aufgespannt. Das ganze ohne Beschädigung der Fassade. Ist leider nicht so stabil aber doch eine Barriere für den Vogel. Hat aber auf jeden Fall den Vorteil das auch Fliegen, Gelsen etc. abgehalten werden.
Vielleicht erlaubt der Hausbesitzer ja so etwas.
 
Echt eine tolle Aktion, Liane :beifall:.

Dann bleibt nur noch zu hoffen, dass die ATA mit dem Ergebnis zufrieden ist und Ali mit seiner Familie glücklich weiter zusammenleben kann ;).
 
Guten Morgen liebe Liane und Gabriele,

ich kann mich allen Vorschreibern nur anschliessen und meine Hochachtung vor Euch aussprechen. Eure Leistung, und die vieler User, kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Mit Tränen in den Augen kann ich nur DANKE, DANKE, DANKE sagen.

Auch wenn ich Dich, liebe Liane, lieber bei uns in Hamburg begrüsst hätte, so wurde doch hier ein besseres Werk vollbracht, da verzichtet man doch gerne und, aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Bezüglich der Vergitterung des Fensters kann ich Koppi nur beipflichten. Fliegengitter sind nicht genehmigungspflichtig und können ohne grossen Aufwand angebracht werden. Lotti hat noch nie versucht, diese zu entfernen. Auch wenn sie kein 100%iger Schutz sind, so sind sie doch ein Hindernis und ich gehe davon aus, dass Ali sich nie lange ungeaufsichtigt frei im Zimmer aufhält.

Gott sei Dank konnte hier einem kleinen Wesen und einer Familie geholfen werden, und sicher freuen sich ALLE über weitere Nachrichten. Nochmals ganz herzlichen Dank!!!!

Einen schönen Tag und ganz liebe Grüsse senden
Lottchen und Margaretha
 
Ali klettert schon munter im und auf dem Käfig herum. ;)
Ein Fliegengitter wird sehr bald vor das Fenster kommen.

Hier ein Brief von Fam. Pfister an alle Spender :

http://img594.imageshack.us/img594/5813/dsci0374v.jpg

Da man es schlecht lesen kann, hier der Text :

Liebe Freunde von Ali !

Wir sind überwältigt von der großen Hilfe und den vielen Spenden.
Haben Sie Alle vielen Dank.
Ali geht es gut und er gewöhnt sich langsam an seinen neuen Käfig.
Wir haben Ihnen so viel zu verdanken !!

Viele Grüße

Ihre Fam. Pfister
 
Danke fürs Einstellen, Liane. Da freut man sich doch einfach, dass die Spenden so gut umgesetzt worden sind und genau dahin gelangten, wo sie gebraucht werden. Bei irgendwelchen Organisationen und Vereinen (die man nicht kennt) weiss man das ja leider nie so ganz genau. Dem kleinen Ali und seiner Familie wünsche ich alles Gute und weiterhin eine schöne Zeit mit ihrem Grauen. :0-
 
Liebe Liane,

es ist einfach toll, zu lesen, dass Ali, und die Eheleute Pfister, die ganze Aufregung gut verkraftet haben. Wenn jetzt auch noch die Amtstierärztin zufrieden ist, dann haben sich doch jede Investition, Mühe und Anstrengung gelohnt.

Danke für Deinen Bericht.

Ganz liebe Grüsse, auch an die Eheleute Pfister und vor allem an Frau Fischer, schicken
Lottchen und Margaretha
 
Am Donnerstag, den 14.7.2011 kommt die ATÄ zur "Abnahme".
Ich bin sehr gespannt, wie das laufen wird.
 
Hallo Liane,

hier werden alle Daumen gedrückt, dass die ATÄ zufrieden ist und keine weiteren Beanstandungen bzgl. Voliere, Einrichtung etc. hat.
Wie stehn die Pfisters denn eigentlich zur Anschaffung eines Partnervogels für Ali? Das wäre ja (eventuell) der nächste Schritt zur Verbesserung seiner Haltung. Ist das noch in Planung?
 
Liebe Liane,

danke für die Mitteilung. Wirst Du, oder wird Frau Fischer an diesem Termin teilnehmen? Sicherlich brauchen die Eheleute Pfister noch weiterhin Beistand.

Auch ich drücke ganz fest die Daumen und bin sehr gespannt auf Deine Nachricht.

Alles, alles Gute und ganz liebe Grüsse von
Lottchen und Margaretha
 
wir drücken auch alle daumen und krallen das alles gut ausgeht.

lg von lu und tina
 
schön das freut mich das die Familie von Ali kooperativ war und ihm einiges ermöglicht hat...

ich habe zur Zeit auch einen Fall, wo der Graupapagei in einem viel zu kleinen Käfig schon über 20 Jahre drin sitzt .. eine Familie aus meiner Gegend. Leider sind diese Leute nicht bereit irgendetwas zu unternehmen, obwohl man ihnen Hilfe angeboten haben... wie z.B. großen Papageienkäfig usw.
Nö das alte Ehepaar meint das ihr Graupapagei schon über 20 Jahre in diesem Käfig glücklich leben würde. Der Vogel ist am Bauch zerrupft und hat höllische Angst.
Naja, der Amtstierarzt war schon zu Besuch und die Ehepaare sind immernoch nicht einsichtig ... denke (vermute) das der Vogel beim nächsten Besuch
beschlagnahmt wird ... aber da sag ich nur selber Schuld !! Und der arme Vogel:nene:
 
schön das freut mich das die Familie von Ali kooperativ war und ihm einiges ermöglicht hat...

ich habe zur Zeit auch einen Fall, wo der Graupapagei in einem viel zu kleinen Käfig schon über 20 Jahre drin sitzt .. eine Familie aus meiner Gegend. Leider sind diese Leute nicht bereit irgendetwas zu unternehmen, obwohl man ihnen Hilfe angeboten haben... wie z.B. großen Papageienkäfig usw.
Nö das alte Ehepaar meint das ihr Graupapagei schon über 20 Jahre in diesem Käfig glücklich leben würde. Der Vogel ist am Bauch zerrupft und hat höllische Angst.
Naja, der Amtstierarzt war schon zu Besuch und die Ehepaare sind immernoch nicht einsichtig ... denke (vermute) das der Vogel beim nächsten Besuch
beschlagnahmt wird ... aber da sag ich nur selber Schuld !! Und der arme Vogel:nene:

Na ja.
Was würden wir denn machen, wenn wir kein Internet mehr hätten und in 20 Jahren jemand käme und sagen würde, dies und dies, das WIR die ganze Zeit für gut oder sehr gut befunden haben, wäre nun unzureichend und die Vögel wären unglücklich.
Bspw. es wäre eine kombinierte Innen-Außen-Voliere nötig.
Oder eine Berieselungsanlage.
Wir hätten ja die ganze Zeit "das Beste" für unsere Vögel getan, und nun sollen wir von jetzt auf gleich die Wohnung oder das Haus umgestalten und verdauen, dass unserere Vögel es schlecht bei uns hatten.
Egal, ob wir eine Innenvoliere, ein Vogelzimmer oder fast ständigen Freiflug angeboten hätten.
Oder jemand würde sagen, von nun an sollen alle Papageien mindestens zu viert statt zu zweit leben (was schon mal aus einer Ecke locker gefordert wurde).
UNd wir haben nun größere Papageien, also auch nicht den Platz oder Probleme mit dem Vermieter.


Man muss schon nachvollziehen, dass Menschen, die keine weitere Information als Vogelbücher von vor 10 oder 20 Jahren haben, und ihre Vögel lieben und sich bemühren, geschockt und erst mal handlungsunfähog sind, wenn nun, für sie unerwartet und unvermittelt, aus ihrer Sicht (nachvollziebaererweise) "unmögliche" oder unfassbar hohe Forderungen gestellt werden.
Und unterstellt wird, das geliebte Tier sei die vorherigen Jahre unglücklich gewesen.

Nur mal als Beispiel:
Die meisten Hundebesitzer halten Hunde im Haus und gehen ein paar Stunden täglich mit ihnen raus, verschaffen ihnen Bewegung und vielleicht auch geistige Auslastung, evtl. einen Artgenossen.
Und nun käme jemand und würde fordern, dass Hunde wie in der Natur bitte in Gruppen von mehreren Tieren und vornehmlich draußen zu leben hätten.
Daran könnte man sich gewöhnen und man könnte sich damit einrichten, aber nicht von heute auf morgen und auch nicht innerhalb von 2 Monaten, nehme ich an.
 
Na ja.
Was würden wir denn machen, wenn wir kein Internet mehr hätten und in 20 Jahren jemand käme und sagen würde, dies und dies, das WIR die ganze Zeit für gut oder sehr gut befunden haben, wäre nun unzureichend und die Vögel wären unglücklich ....usw.:nene:

Hallo Stephanie,

erstmal.... "was würden wir denn machen, wenn es kein Internet hätten" ... sorry aber das ist humbug was du da schreibst. Denke realistisch und schreibe auch realistisch. Heute zu Tage gibt es "Türen" wo unsere Wege offen sind bis geht nicht mehr. Wenn jemand der Meinung ist mein Vogel/Hund/Katze/Maus usw. ist mir wichtig, dann ermögliche ich meinem "Mitbewohner" doch alles was ihm gut tut ... oder nicht... ?!! Also.. und wer meint sein "Mitbewohner" ist ihm nicht wichtig, dann soll er doch diesen Lebewesen in gute erfahrene Hände abgeben.

Ich finde das diese Menschen über diesen Vogel (Lebewesen) eine Verantwortung haben und für mich ist es egal wie alt diese Menschen (Besitzer) sind. In diesen 20 Jahren haben sich viele "Dinge" geändert. Die Zeit ändert sich und ich finde auch, das man sich der Zeit (Wissenschaft) den neusten Erkenntnisse anpassen sollte. Wenn ich mich doch dafür entschieden habe so ein Lebewesen bei mir aufzunehmen, muss ich doch als ein Verantwortungsvoller Mensch meinem Vogel das anbieten was ihm gut tut und es muss doch selbstverständlich sein, das ein 50cm x50cm Käfig eindeutig viel zu klein ist für diesen Vogel. Wenn diese Besitzer tag täglich sich um die neuste Mode, Treffen in verschiedenen Cafés, die aktuellsten Kartenspiele sich einstudieren können usw. ist es doch nicht zu viel verlangt sich über einen kleinen Vogel sich zu erkundigen. Keiner verlangt von diesen Menschen, das sie die komplette Wohnung umgestalten sollen. Lediglich muss ein größerer Käfig (wenigstens die Mindestgröße der Gesetzgeber) her und noch besser ein Partnervogel. Wenn man sich nicht für diese Tiere interessiert, dann sollte man sich doch keinen Papagei holen. Ich habe auch noch alte Papageienbücher wo schon viele Inhalte nicht dem entsprechen was wir heute an Wissen besitzen. Für mich sind das Bücher die mal ""frühhher"" aktuell waren und wir alle bestimmt mal viel gelesen haben. Aber Heute ist Heute und nicht vor 20 Jahren. Ein "doofes" Beispiel.. nur weil vor zig Jahren Krieg war, werde ich nicht heute mit einem Maschiennengewehr durch die Innenstadt laufen und Leute umballern. :nene:

Für mich ist eins Klar... Liebst du dein Tier dann sorge dich dafür und wenn nicht dann gebe es jemanden, wo sie es viel besser haben!

Außerdem zu deinem Beispiel mit den Hunden... das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun ... oder vergleichts du auch Birne mit Apfel ...??!!

Viele Grüße Celil:0-
 
Hallo Stephanie,

erstmal.... "was würden wir denn machen, wenn es kein Internet hätten" ... sorry aber das ist humbug was du da schreibst. Denke realistisch und schreibe auch realistisch. Heute zu Tage gibt es "Türen" wo unsere Wege offen sind bis geht nicht mehr. Wenn jemand der Meinung ist mein Vogel/Hund/Katze/Maus usw. ist mir wichtig, dann ermögliche ich meinem "Mitbewohner" doch alles was ihm gut tut ... oder nicht... ?!! Also.. und wer meint sein "Mitbewohner" ist ihm nicht wichtig, dann soll er doch diesen Lebewesen in gute erfahrene Hände abgeben.
Außerdem zu deinem Beispiel mit den Hunden... das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun ... oder vergleichts du auch Birne mit Apfel ...??!!

Viele Grüße Celil:0-
Hallo Celil,
die Informationen, die wir hier über "angemessene" Haltung haben und auch unsere Vorstellung davon haben wir größtenteils aus dem Internet.
In Bücher und Zeitschriften, die man ohne großes Suchen über Vogelhaltung findet, steht vieles, was hier über "angemessene Haltung" vorausgesetzt wird, nicht oder nur rudimentär.
Realistisch gesehen HABEN viele ältere Menschen entweder kein Internet oder sie nutzten es nicht sehr intensiv (ich sagen nicht ALLE!).
Auch viele jüngere Menschen kommen nicht auf die Idee mal die Art ihres Haustiers zu googlen um etwas über Haltungsvorgaben heraus zu finden (man findet ja meist nur, was man sucht).

Ich finde nicht, dass ich Äpfel mit Birnen vergleiche.

Es gibt eine ganz bestimmte Vorstellung von Papageienhaltung hier (in diesem Forum, oft in anderen Internetforen) und heute.
Diese Vorstellung unterscheidet sich von der von vor 15 Jahren, sagen wir mal.
Sie unterscheidet sich auch in einigen Punkten von der in einschlägigen Heimtierratgebern empfohlenen oder gezeigten (Fotos).
Und auch von den Vorstellungen über Papageienhaltung in anderen Ländern.
Haben wir die Weisheit mit Löffeln gefressen?
Können wir das wissen?

Diese Vorstellung können Menschen, die das Internet nicht oder nicht so ausgiebig nutzen oder nicht die Art ihres Heimtiers googeln aber nicht unbedingt haben (und auch im Tv werden ganz unterschiedliche Vorstellungen von Papageienhaltung gegeben).

Und warum ist es unrealistisch dass man auch für andere Tierarten die Haltungsvorstellungen erweitern könnte?
Wird hier nicht oft von der "Natur" geredet (das und das soll man möglichst so wie in der Natur machen)?

Wölfe leben in der Natur in Gruppen und vornehmlich draußen, und ganz anders als hier viele Hunde auch gut informierter und gut meinender Halter gehalten werden.

Und wenn ich einige Vorgabe und Vorstellungen so lese wäre ich nicht überrascht, wenn es in ein paar Jahren/ Jahrzehnten Vorgaben für die Größe von Häusern und Räumen geben würde, in denen Papageien zu halten sind.
Der Ruf nach einem Viererschwarm statt einem Paar als Minimum-Haltung ist mir schon ein paar Mal untergekommen.

Gerade in der Großpapageienhaltung hat sich meines Wissens in den letzten 30 Jahren extrem viel geändert (ich habe ein Buch über "Papageien"haltung, das Anfang der 80er geschrieben wurde).
Dort hat sich VIEL mehr geändert, als bspw. in der Wellensittichhaltung; wurde doch noch Flügelstutzen als Regelfall betrachtet und, dass man so die Vögel mit auf die Terrasse nehmen kann; wurde oft noch Haltung von nicht artgleichen Paaren als (fast?) Regelfall betrachtet, nur stundenweise Freiflug, sehr kleiner Käfig, evtl. noch kleinerer Käfig als "Schlafkäfig", Sprachunterricht, Fußkette evtl., Ernährung mit Fleisch als Proteinquelle, auf den Schnabel klopfen, wenn der Vogel beißt etc.
Diese Vorstellungen waren meilenweit entfernt von einem artgleichen Partner, einem Vogelzimmer, möglichst ganztägigem Freiflug oder Innen-/ Außenvoliere.

Und was machen wir denn, wenn es plötzlich Vorgaben für Raumgrößen gibt, die wir in unseren Häusern nicht erfüllen können?
Oder Vorgaben, mindestens vier Vögel mit entsprechendem Platzangebot zu halten (man denke an große Arten)?

Ob wir dann alle zum Wohle der Tiere diese sofort abgeben?
Oder ob wir nicht auch argumentieren, dass es doch die ganze Zeit so, wie wir es gestalten konnten, prima gelaufen ist?

Nur mal als Beispiel:
In Wellensittichforen gab es lange, ein paar Jahre glaube ich, Diskussionen darüber, ob man ohne Sand auskommen könne und eine Vogellampe nicht Abzocke sei.

Realistisch betrachtet bietet KEINER von uns auch nur annähernd "natürliche" oder naturnahe Haltungsbedingungen.
Die wären für Welllensittiche kilometerlange Flugstrecken pro Tag.
So große Volieren hat keiner, noch nicht einmal Zoos.
Stattdessen streiten wir uns (oft) über cm :p bei der Käfiggröße.

Mir stellt sich immer noch die Frage, ob ein Wellensittich in einem 50-cm-Käfig, der vor 30 Jahren als groß angesehen wurde, bei ganztäigem Freiflug unglücklicher ist als in einem 80-cm-Käfig, der von den Wellensittichforen oft als Standard gesetzt wird/ wurde, oder in einem 100-cm-Käfig.
Und wenn ich den nun habe und nun lautet die Vorgabe 120 cm Länge - ist mein Vogel dann plötzlich unglücklich?
UNd wenn dann mal die Vorgabe auf 200 cm steigt - war er es dann in dem 120-cm-Käfig?

Bspw. weichen die österreichischen Vorgaben von den deutschen ab.

Was machen die Halter, die sich teuer Edelstahlvolieren aufgestellt haben, und keinen weiteren Platz im Zimmer haben, wenn nun die österreichischen Vorgaben, die oft einen Meter (etc.) größer sind, tatsächlich gesetzliche Vorgaben in Deutschland würden?

Würden die alle ihre Tiere abgeben?
Wie viele von denen würden "einsehen" (und wäre das nötig?), dass ihre Tiere vorher nicht angemessen gelebt und evtl. gelitten hätten?

Es geht ja schon damit los, dass wir unseren Papageien größtenteils europäisches Obst und Gemsüse geben.
NICHT das, was sie "in der Natur" bekämen.
Oder das nur teilweise.
Die Vorgaben ändern sich dauernd und nicht jeder ist mit den Änderungen,d ie andere vorschlagen, einverstanden.

So gibt es auch von Forum zu Forum, von Tierarzt zu Tierarzt, evtl. von Gutachter zu Gutachter unterschiedliche Ansätze.

Ein paar Fragen wären:

Darf man Keimfutter geben?
Muss ein Wellensittich Obst und Gemüse bekommen, oder sollte er das möglichst nicht, oder nur hin und wieder, oder nur Gemüse und kein Obst?
Muss oder darf ein Wellensittich rotes Palmöl bekommen?
Darf man zwei Wellensittichmännchen zusammenhalten?
Muss oder darf man ein Wellensittichpärchen, um es angemessen zu halten, brüten lassen?
Darf ein Wellensittich nachts in einen Käfig ("24-Stunden-Freiflug")?
Muss ein Wellensittich Streu haben (BHG, Sand), oder ist sie gefährlich? Oder besonders hygienisch (BHG)?
Muss oder darf ein Wellensittich Beschäftigung durch Interaktion mit dem Menschen haben? Oder ist das eine Art Vergewaltigung seiner Natur?
Muss oder darf ein Wellensittich außerhalb der Brutzeit eine Vogellampe haben (nur in der Brutzeit stand mal in einem Ratgeber...)?
Darf ein Wellensittich Korkröhren haben oder sind die "verkeimt"?

Das sind jetzt nur mal ein paar der Fragen, die in den "Quellen" (Büchern, Internet), die ich gelesen habe, mit Vehemenz ganz gegenteilig vertreten werden, oft mit dem Zusatz, das gegenteilige Vorgehen wäre schädlich.


Alles also potentielle Quellen für nicht angemessene Haltung, die zur Zeit noch durchgeführt wird.
Vielleicht wird es irgendwann mal allgemein anerkannte Vorgaben oder Meinungen dazu geben und dann werden viele der jetzigen Halter eine lange gespeiste falsche Vorstellung von der richtigen Haltung haben und viele davon wohl Probleme, sich SOFORT umzustellen bzw, die Forderungen überhaupt umsetzten zu können.

Eine kritische Frage betrifft noch das Rupfen:
Ist ein gerupfter Papagei Indikator für falsche Haltung?
Oder für die Aufzuchtform?
oder für etwas anderes?
Einfach Pech?

Hier lese ich hin und wieder, dass bei Menschen, die nicht die "optimalen" Haltungsvorstellungen und -möglichkeiten haben, Rupfen als Indikator für schlechte unangemessene Haltung angesehen wird.
Rupft aber ein Papagei aus "vorbildlicher" (aus HEUTIGER Sicht!!!) Haltung, dann liegt es nicht an der Haltungsform.
Dann liegt es an der Aufzuchtform, oder an vorherigen Erlebnissen oder an der eingefahrenen Gewohnheit.

Miss man hier nicht schon mit zweierlei Maß?
 
Hallo Stephanie,

ich merk schon du machst den ganzen Tag nichts anderes als hier zu schreiben ;-)
Ein Tipp macht dich doch nicht verrückt! :nene:

Natürlich gibt es auch heute noch Fragen die die Menschheit noch nicht beantworten konnte ...Jetzt kommen wir mal wieder zum Punkt :beifall:... aber eins ist doch klar... ist ein Graupapagei in einem 50x50cm Käfig mit einer Sitzstange und zwei Näpfe "glücklicher oder ein Graupapagei mit seinem Lebenspartner in einer großen Voliere mit viel Bewegungsmöglichkeiten, Spielmöglichkeiten usw. ?! :D

Viel zu schreiben bedeutet nicht gleich das man Recht hat ... es ging nur um diesen Punkt!

Did you understand me?

mehr schreibe ichzu diesem thema nicht :0-
 
Thema: Könnte hier jemand helfen??

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