Hallo an Euch liebe Forenmitglieder!
Zuerst einmal möchte ich mich herzlichst für Eure Anteilnahme bedanken.
Selbst mein Tierarzt war heute geschockt, als er Kiri (so heißt er/sie nun) gesehen hat. Er hat eigentlich alles, was ein verwahrloster Papagei haben kann.
Das eine Auge ist definitiv kaputt - von Chlamydien zersetzt worden. Das Auge war so schlimm entzündet, daß sich die Bakterien über die Schädeldecke nach außen gefressen haben. Das was man seitlich vom Auge sieht, ist bereits der Kopfknochen. Auch das andere Auge ist von den Chlamydien angegriffen, er sieht maximal Schatten, wobei sich hier die Entzündung über das Ohr nach außen den Weg gesucht hat. Aus dem Ohr läuft Eiter ............. Der Papagei hat laut dem Tierarzt unerträgliche Schmerzen, daher hat er in die Antibiotika Spritze auch ein Schmerzmittel gegeben, das 2 bis 3 Tage wirken soll.
Gegen die Chlamydien hat er die Antibiotika Spritze bekommen, weiters muß ich ihm 2 Mal täglich Antibiotika geben, mind. für einen Monat. Für die Augen habe ich spezielle Tropfen bekommen, welche die Bakterien abtöten sollen bzw. die Entzündung bekämpfen.
Als nächstes kam die Nase dran. Mit einer Pinzette hat er maßenweise Pilz-Schmodder rausgeholt. Kiri atmet schwer, speziell, wenn sie sich aufregt. Er meint, daß die Nase schon mal so schlimm verstopft gewesen sein muß, daß er sich mit den Krallen die Nasenlöcher aufgekratzt hat, um Atmen zu können.
Schließlich hat er Kiri mit einer Spritze eine Lösung in den Schnabel gespritzt und die Nasenlöcher damit freigespült. Es kam eine eklige Drecksbrühe mit Blut raus.
Den offenen Kopfknochen hat er mit einer Spezialcreme eingeschmiert, muß ich auch 2 Mal täglich machen.
Dann hat er Kiri ins Federkleid eine Lösung gegen die äußerlichen Parasiten gespritzt, ist wohl wie beim Hund aufs Genick.
Schlußendlich bekam er noch eine Tablette gegen die Würmer.
Auf Blut- und Federproben haben wir heute verzichtet, da er meint, ich soll ihn auf jeden Fall 1 Monat isoliert halten und dann machen wir alle Tests, weil die jetzt negativ sein könnten, aber das will ja nichts heißen.
Ich soll auch noch gleich in der Apotheke ein Spezialpräparat mit Vitamin A holen. Das sind flüssige Ampullen, die ich ihm auch in den Schnabel spritzen soll.
Freitag soll ich wieder hin!
Kiri darf "kein" Körnerfutter bekommen, sondern nun Obst und Gemüse und er meint, ich soll Pellets kaufen. Hatte ich ja Mal bei meinen versucht, die wollten das Zeugs gar nicht, aber da muß Kiri wohl durch!
Die Prognose für Kiri sieht nicht gut aus wobei der TA die Chlamydien Entzündung für schlimmer ansieht, als die Aspergillose. Er meinte, wenn er das übersteht, dann muß man mal absehen, wie sich die Aspergillose entwickelt, um eine Prognose für seine Lebensdauer abzugeben.
Ich habe ihn vorhin aus seinem versifften Käfig geholt, weil ich den Gestank einfach nicht mehr ertragen habe. Kiri scheint diesen kleinen Käfig wohl als sein alleiniges Gefängnis zu kennen. In meinem Käfig klettert er genau die Größe ab, welcher der andere Käfig hatte. Immerhin hat er jetzt nach 1 Stunde die Sitzstange gefunden. Wenn er am Gitter entlangklettert, sucht er mit dem Schnabel nach Sitzstangen, er scheint die nicht zu sehen. Ich muß wohl gleich den Käfig blindengerecht umgestalten, allerdings soll er sich erstmal erholen.
Der Tierarzt und die 2 Helfer waren wie ich fassungslos, wie man ein Tier so leiden lassen kann.
Ich berichte weiter ............
LG,
Evelyn