Bitte um Tipps- Graupapagei reagiert auf einmal agressiv auf mich

Diskutiere Bitte um Tipps- Graupapagei reagiert auf einmal agressiv auf mich im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo zusammen, ich bin ganz neu hier und muss gleich um Rat fragen. Ich habe leider feststellen müssen, dass ich keinen blasschen Schimmer von...
Ich glaube nicht so richtig an Dominanzverhalten, denn Vögel sind Schwarm und keine Rudeltiere, wo es echte Alphas gibt. Es gibt Wächter, die die anderen vor Gefahren warnen. Dominanzkämpfe, wie man sie z.B. bei Säugetieren kennt, sind meist viel ärger und ausgeprägter, als das Gezanke um einen schönen Platz, Futter oder einfach weil man sich gerade zu nahe kommt. Was es aber wohl gibt, dass ist territoriales, sexuell dominantes Verhalten und so etwa wie eine Hackordnung, denke ich.

Beim Rosakakadu z.B. ist das Weibchen dominanter als der Hahn. Aber in der Balz dreht sich das Verhältnis. Man kann beobachten, dass die Hähne gerne die Henne jagen, bis das sie erschöpft am Boden sitzen und dann erst kommt es zum Tretakt. Verhalten ist also unglaublich komplex, wenn man sich damit befasst. Leider neigen wir Menschen all zu häufig dazu, es eben menschlich zu vergleichen.

Die junge Henne, die wir haben, sie steht kurz vor der Geschlechtsreife, testet inzwischen an, wie weit sie gehen kann. Seit ich ihr das verwehre, in dem ich dazwischen gehe, (ich stelle mich wie ein Schild vor die betreffende Person, zeige die erhobene Flache Hand und sage Stopp) hört sie damit auf. Was ich übrigens auch so mit meinem etwas unberechenbaren Kakadumann mache, wenn er meint, er müsse garstig werden.

Abgesehen vom Angreifen, gibt es ja auch andere Verhalten, die ich nicht haben möchte. Z.B. Löcher in mein Ledersofa beißen, Fernbedienungen demontieren, Handy durch die Gegend schleudern... Löcher in die Wand fressen wollen, ... . Eben Situationen, die fast jeder Papageienhalter kennt. Ich habe lange überlegt, wie ich das in den Griff bekommen kann und wie alle Papageienhalter, weiß ich, meine Kakadus werden nie damit aufhören. Es ist einfach ihr Trieb sich zu beschäftigen zu wollen... und in der Natur waren Handys, Discman, Fernsehzeitungen, Gardinen oder Bilderrahmen eben nicht vorgesehen. Wohl aber, dass der Schnabel Beschäftigung braucht, weil er sonst zu lang wird. Auch Verhalten... .

Weil ich keine Handtücher werfen wollte, brauchte ich eine bessere Strategie. Ablenkung, Beschäftigung und Vertrauensbildung durch Training, brachten mir den Durchbruch. Heute brauche ich nur Stopp sagen und den Kakadus als Ersatz eine interessantere Alternative anbieten, sie zu irgendwas locken oder zu einem kleinen erlernten Trick aufzufordern, und sie vergessen (fast immer), was sie gerade ausprobieren wollte. Für ein Lecker und Lob sind sie gerne dabei und lassen sich jederzeit auf ein kleines Spielchen ein, dass mir die Gelegenheit gibt, ihren Focus auf etwas anderes zu lenken. Außerdem macht Kopfarbeit müde und entspannt.
Die Strategie Verhalten umzulenken war anfangs sehr schwierig, weil ich oft nicht wusste, was mach ich jetzt? Mittlerweile und mit dem allgemeinen Training wird es immer einfacher. Ich baue einfach unsere Übungen in den Alltag im Freiflug ein. Nagen sie an der Ledercouch rufe ich sie ab. Fliegen sie unaufgefordert auf meinen oder einen anderen Kopf, brauche ich sie nur woanders hin beordern, in dem ich z.B. auf die nächst bessere Sitzgelegenheit klopfe. Sie kennen dass und steigen sofort um. Dann kann ich sie auch jedesmal für etwas belohnen. Denn ich schließe ungewünschtes Verhalten mit erwünschtem ab. Und jedes Lob steigert ihr Vertrauen.

Zu diesem Prinzip gehört auch, dass ich weder mich, noch den Papagei in ungewollte Situationen kommen zu lassen, wenn möglich. Also Vorsorge, statt Nachsorge zu betreiben. Wenn ich meine Kakadus nicht kontrollieren kann, dann dürfen sie nicht raus und wenn ich nicht will, dass sie für einen unbeobachteten Moment alleine sind und die Fernbedienung umbauen, dann räume ich die weg oder nehme die Vögel mit... . Ich muss sie zwar ständig im Auge behalten, viele Wege doppelt machen, aber es lohnt sich, denn die Bindung wächst und wächst... durch jede Kleinigkeit, die im Alltag gemeinsam passiert. Dabei sind es immer nur wenige Augenblicke, aber dadurch eigentlich ganz nebenbei viele kleine Trainingseinheiten.


Aber es gibt eine Ausnahme, wenn es weh tut, hört es auf. Manche raten auch in diesem Moment, wenn der Vogel beißt, eine Ersatzhandlung anzubieten. Aber ganz ehrlich, ich bin dazu nicht in der Lage. Man riet mir damals ernsthaft dem Kakadu eine schmackhafte Karotte hinzuhalten... (habe ich leider nicht ständig am Mann). Weiß ich, er könnte mich jetzt beißen, wenn ich ihm die Hand hinhalte, man kennt seinen Vogel schließlich, dann gibt es eben nicht die Hand, sondern einen Stock zum aufsteigen. Den kann er von mir aus gerne beißen.

Greift mich mein Kakadu geziehlt an, weiche ich aus und drehe den Spieß um. Aber im gleichen Moment, wo er die Flucht ergreift oder zurückweicht, sein aggressives Verhalten aufgibt, lass ich ihn in Ruhe und zwar in der gleichen Sekunde. Denn es reicht vollkommen, ihm zu zeigen, dass ich mich nicht beißen lassen will. Ich brauche ihn dazu nicht durch den Raum zu hetzen. Wie manchmal empfohlen wird. Im Gegenteil, sobald ich sehe, dass er Frieden signalisiert und das tut er ja, wenn er seine Aggression aufgibt und nicht erst, wenn er hechelnd auf der Voliere sitzt, gehe ich hin und spreche freundlich mit ihm. In der Regel wollen meine Kakadus dann gekrault werden, signalisieren mir wieder freundliches Sozialverhalten.

Das jetzt erschütterte Vertrauen deines Grauen würde ich nach diesem Prinzip wieder aufbauen. Ich würde das Füttern übernehmen und ihn, zeigt er freundliches Verhalten belohnen. Zeigt er Drohgebärde, würde ich weichen. Denn diese zu akzeptieren bedeutet ihm zu zeigen, dass du verstehst, also kommunizierst. Beginne in kleinen Schritten und habe Geduld. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht einfach werden wird. Denn was dein Papagei zeigt, ist eigentlich Angstverhalten. Gerade Graupapageien gelten ja als sehr sensibel und er konnte nicht verstehen, warum du ihn immer wieder verscheucht hast, wo ihr doch zuvor zu einem Schwarm gehört habt.

Legst du zugrunde, dass es sich um Angst handelt, gibst du dem Grauen die Möglichkeit zu wählen, zwischen Distanz und "jetzt wird es lecker, angenehm oder schön" dann wird er wieder sicherer werden. Aber er muss das Tempo bestimmen können und du musst kleinste Ausdrücke und Körpersprache von ihm lesen.

Wenn du nach diesem Prinzip mit deinem Grauen verfährst, dann wird er dich auch nicht mehr so schnell in die Füße beißen und du nicht mehr quitschend davon laufen. Du weisst vorher was er vor hat und lenkst ihn einfach ab. Je öfter dir das gelingt, um so stärker wird auch wieder dein Vertrauen in den Vogel. Dein Verhalten wird wieder sicherer und dass tut auch dem Papagei gut. Papageien sind wahre Meister im Lesen unserer Reaktionen und sie nehmen wirklich feinste Mikrosausdrücke wahr.

Die Flugabwehr betreibe ich mit einer Zeitung, die ich schützend vor mich halte. Es gab Zeiten, da hatten wir alle immer eine Tageszeitung griffbereit. Heute brauchen wir das nicht mehr... hätte ich vor wenigen Wochen auch nicht geglaubt. Schon wenn ich die in die Höhe reiße, damit der Kakadu die Zeitung und nicht mich erwischt, ergreift er die Flucht. Übrigens wenn ein Rosa richtig unterwegs ist, greift er noch mal an. Aber wenn auch dieser Angriff ins Leere greift, hat er meistens die Nase, den Schnabel gründlich voll.

Meine Kakadus sind so reaktionsschnell und so gute Flieger, dass sie nie wirklich mit der Zeitung kollidiert sind. Wie gut Graupapageien fliegen, weiß ich nicht. Ich drücke dir die Daumen, dass alles wieder gut wird. Wenn es soweit ist, kannst du den Papagei deinem Vater vielleicht abschwatzen und ihm dann selbst einen Artgenossen kaufen. Toi, toi, toi. Als Tochter wirst du schon wissen, wie du Vater um den Finger wickeln kannst oder?!
 
Hallo Miriam,
aus meiner Sicht habt Ihr 2 Probleme:
Einmal das Verhalten des Grauen, das aus meiner Sicht nur langfristig geändert werden kann, und zum zweiten Eure Angst/ Deine Angst vor dem Grauen (s.- auch Nachbarthread "Hilfe, Angst!").

Ich persönlich glaube, dass man vieles erst machen kann, wenn man überzeugt ist, dass es auch funktioniert.
Daher wäre es vielleicht von Vorteil, wenn Du mal einen Halter mit lieben, zahmen Grauen in Deiner Umgebung besuchen könntest (vielleicht hier mal über das Forum fragen), damit DU erst mal erfährst, dass man auch "nett" mit Grauen interagieren kann.

Bezüglich des Aggressionsproblems würde ich ganz allgemein die Strategie verfolgen, dass der Graue etwas lernt, dass immer belohnt wird und das er dann immer mehr anbietet und irgendwann auch statt der Aggression.
Das Verhalten muss er aber zuerst in Ruhe /außerhalb der Aggressionssituation lernen, dafür belohnt werden (auf keinen Fall Futter direkt geben, da Beißgefahr, sondern in einem bestimmten Napf oder am langen Stil oder einfach ruhig vor Dir ablegen und weg gehen).
Wenn er oft genug erfahren hat, dass er dafür belohnt wird, wird er es immer wieder einsetzten und dann auch irgendwann mal lange nach der Aggressionsstiation (HEFTIG loben), kurz nach oder statt der Aggression.
Das kann aber lange dauern.

Falls Du clickern möchtest, kann Du mir einem laaaange Targetstick anfangen oder einfach mal damit, dass Du "ruhig sitzen und von dem / den Menschen weg schauen" belohnst, so dass Du erst mal wieder aufatmen kannst, wenn der Vogel im Raum ist.

Es ist klar, dass Scheuchen entweder zu totaler Panik vor allem führt, oder dazu, dass der Vogel sich immer mehr an das Scheuchen und die Scheuch-Gegenstände gewöhnt und davon immer unbeeindruckter wird; Ihr bringt ihm praktisch bei, keine angst mehr vor den Scheuchgegenständen zu haben (so wurden früher Brauerei-etc.-pferdere trainiert: Indem man neben ihnen einen Heidenkrach mit gefährlichen Gegenständen veranstaltete, bis es sie nun gar nicht mehr beeindruckte. Die Methode ist natürlich nicht zu empfehlen).

Hat Dein Grauer, unabhängig von Training, etwas, das ihn beschäftigt, dass er klasse findet?
Dann würde ich das immer anbieten, wenn er ruhig/ nicht aggressiv ist, vielleicht auch, wenn er Richtung "unten" schaut, so dass er am Ende vielleicht runter geht, um damit spielen zu können oder das fressen zu können.
Clickern wäre dann nur, vorher ein Signal festzulegen, das dem Vogel sagt, "jetzt hast du's richtig gemacht und bekommst das Spiel-/ Nagezeug/ Futter".

Außerdem würde ich "beiß-gefährdete" Körperstellen erst mal mit Schal etc. schützen, so dass Du weniger Angst haben musst, falls er beißen möchte und souveräner reagieren kannst.


PS
Bei Interesse:
Es gibt hier im Forum und im Internet einige Berichte dazu, wie man Aggression bei Papageien begegnen kann (Suchfunkiton oben rechts).
Dann gibt es noch ein Buch, dass sich allgemein mit dem Thema befasst: The parrot problem solver.
Das ist recht einfach und kurz geschrieben und sagt, woher Aggression kommen können, wie man vermeidet, sie unabsichtlich hervorzulocken und wie man einen aggressiven Papageien langsam weniger aggressiv bekommt.
Wenn Du den Titel bei amazon.com eingibst, bekommst Du noch viele weitere Vorschläge; im Deutschen gibt es zwar auch welche, aber weniger Bücher zu diesem Thema.
Interessant zum Thema unabsichtliches HErvorlocken:
Abc-Analyse deutsch (Seite 3) und
das Original (evtl. besser zu lesen; S. 2)
 
Vielen vielen Dank liebe Hugo's und liebe Stephanie für Eure ausführlichen und (sowohl in Vogel als auch in Mensch ;) ) einfühlsamen Antworten!

Euere Texte helfen mir um WELTEN weiter!!!

Ich lese mir Eure gegebenen Informationen jetzt noch mehrmals durch und lass sie ausgiebig durch mein Gehirnchen rattern (das sind alles noch sehr neue Gedankengänge für mich, ich muss das erstmal langsam verinnerlichen...) aber von den gefallenen Groschen könnte ich mir jetzt schon einen Kleinwagen kaufen wenn es echte wären :D

Danke danke danke :)
Ganz liebe Grüsse an Euch beide, Miriam

PS an Stephanie: ich bin auch eine ph-Stephanie ;) genaugenommen eine Stephanie Miriam :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo nochmal, Miriam,
ja, sicher musst Du erst mal alle neuen Informationen nach und nach verarbeiten, bevor Du entscheiden kannst, wie es weitergehen soll.

Zum Thema "was mache ich falsch/ unabsichtliches Hervorlocken von unerwünschtem Verhalten" lies aber mal hier Post vier, das ist sehr erhellend, finde ich.

Kannst Du kurzfristig unten etwas aufbauen, dass den Grauen lange beschäftigt UND körperlich etwas auslastet, also Äste zum Nagen oder etwas zum Nagen, verbunden mit Futtersuche (dafür gibt es viele Angebote in Onlineshops)?
 
Der Tipp mit der Lektüre der ABC Analyse ist sehr wertvoll. Überhaupt, was Susan G. Friedman über Verhalten zum Ausdruck bringt. Allerdings ist in den verschiedenen Texten dazu, die Übersetzung und auch die Terminologie nicht ganz einfach zu verdauen, gerade für den Einsteiger.

Danke Stephanie, dass hätte ich auch noch empfohlen... . Mir hat es viel Ahas gegeben und ist ein ganz wichtiger Aspekt im Umgang mit meinen Kakadus. Ich habe einen total fehl geprägten und verstörten 6 jährigen Hahn gekauft, der dazu noch vermutlich aus einer isolierten Handaufzucht stammte. Junge, was habe ich für Lehrgeld gezahlt... und wir sind noch lange nicht da wo wir hin wollen. Im Moment läuft es sehr gut, den Umständen entsprechend, aber ich bin gespannt, was passiert, wenn wir wieder in die heiße Phase kommen, etwa im Dezember?! Dann wird sich zeigen, wie gefestigt wir inzwischen sind.

Du siehst Miriam, wir fangen alle irgendwann und irgendwie an. Übrigens ich bin mit dem Klickern bei meinen Kakadus überhaupt nicht zurecht gekommen. Bei mir funktioniert es besser in dem ich die Vögel auf Kommandos konditioniere. Auf Distanz pochenden Vögeln gebe ich Leckerlis mit einem Löffel. Da haben sie weniger Angst vor der Hand und sehen sich weniger genötigt die weg zu beißen. Da Rosas ungemein verfressen sind, habe ich immer ein leckeres Argument bereit. Das macht die Sache einfacher, als wenn man einen verwöhnten Genießer hat. Aber jeder Vogel hat für irgendwas eine Schwäche. Man muss sie nur kennen.

Mute dir jetzt nicht zu viel zu, lass die Informationen sacken. Ist ganz schön viel auf einmal. Ich stand damals wie der Ochs vorm Berg und aber erst mal vor lauter Wald die Bäume nicht mehr gesehen. Verwirrung und Verunsicherung pur. Das war eine schwere Zeit. Man wollte was ändern, wusste es muss auch sein, aber das Wie wollte sich nicht erschließen. Ich fühlte mich ganz schön hilflos und dann gab es da Tipps, ach du meine Güte... und andere, da dachte ich die spinnen ja. Z.B. die Sache mit den Alternativen anbieten. Ich war doch mit dem Handling in meiner Angst völlig überfordert.

Nach und nach kam ich der Sache näher und dann las ich über Susann G. Freidman und ihre Theorie bzw. Methode... . Da fügte sich plötzlich alles irgendwie zusammen. Und siehe da, mit jedem kleinen Schritt wurde das Handling erfolgreicher und ich sicherer. Ich bin mir sicher, du bekommst das wieder hin. Schütz dich, den Rat kann ich dir auch geben. Aber nicht zu offensiv. Hüte, Helme davor entwickelt der Vogel nur noch mehr Angst. Eine einfache Brille für die Augen und eine Zeitung griffbereit, dass müsste genügen. Küchenhandtücher gehen auch, aber ich würde dickes Frottee vorziehen, ist weich und schützt besser.

Und noch etwas. Geh nur an den Vogel heran, wenn du selber in deiner Mitte bist. Du musst den Kopf frei haben und dich dann ganz auf ihn konzentrieren können. Nix Handy, nix Freund nix Papa nur du und der Vogel....
 
Hallo Miriam,
jetzt siehst Du einiges sicher mit anderen Augen und verstehst Deinen Grauen mehr :)
Was Dir auch helfen kann -das hat mir nämlich mit meinen Amazonen geholfen, sie und mich zu verstehen und Verhaltensmuster (bei mir) zu verändern :) - ist folgende Literatur:
Die Vogelschule
Viel Erfolg und noch wichtiger viel Spass dabei :) !
 
Hallo Miriam,mir haben Bücher wie Papageienverhalten verstehen,oder Papageien sind einfach anderst,sowie manche Bücher von Hildegard Niemann geholfen manches zu verstehen und ihre Verhalten zu respektieren.Auch hat sich bei uns ein einfaches "nein" bewährt immer in verbindung damit wenn er was lässt auf das "nein"dann rede ich mit ihm ganz lieb(er kommt dann immer ganz schnell auf meinen Arm,geht hoch auf die Schulter und drückt sein süßes Köpfchen an meine Backe) und sage ihm wie toll und lieb er war,und sie verstehen das sehr gut. Das bei euch wird wieder. wenn du nur Geduld hast und ein paar Leckerchen in Verbindung mit ein bischen Zeit. Liebe Grüße Mäxle
 
Miriam, Du hast ja schon viele tolle Tips bekommen. Deshalb möchte ich nur was Ergänzendes schreiben:
Dein Grauer (wie heißt er eigentlich ?) wurde ja so sauer, weil Du ihm den Spass verdorben hast etwas Neues zu erkunden.
Wenn ihr mit dem Renovieren fertig seid, könntet ihr ihm einen Kletterbaum in euer Reich stellen.
Dann kannst Du zu Deinem Vater runter gehen und den Abenteurer gezielt zu euch "einladen".
Oben gibt´s dann nette Spiele und ein paar Leckerlis.
Ich bin ganz sicher, daß er nach zwei bis drei Besuchen bei euch ganz schnell geschnallt hat, daß Deine Zuwendung Abwechslung in seinen Grauen-Alltag bringt.
Und wahrscheinlich wird er sich dann riesig freuen, wenn Du ihn abholst.
So kannst Du verlorenes Vertrauen wieder aufbauen. Packe ihn bei seiner Abenteuerlust. :D
 
Leider klappt heute die Verlinkung nicht, aber

"Papageienschule"
Wege zu einem problemfreien Zusammenleben


von Greg Glendell

finde ich auch sehr empfehlenswert.
 
Danke an alle für die vielen Ratschläge und Lektüreempfehlungen!

Irgendwie komme ich mir unterm Strich jetzt so vor, wie jemand, der jammernd in ein Hundforum kommt, weil Fiffi ihn gebissen hat beim letzten Mal als er ihm das Würgehalsband anziehen wollte obwohl das doch immer sooo gut geklappt hat mit dem Ding beim Gassigehen :nene:

Ich habe mir auch schon alles Empfohlene durchgelesen was online stand.
Sich jetzt erstmal selber Gedanken machen, dass kann mir ja keiner abnehmen, es ist ja auch jeder Papagei anders vom Charakter her. Wenns nur ein Lexikon für Körpersprache für mein Exemplar geben würde *grübel* *oh je*. Na gut, gibts nicht, dann mal Augen auf im Umgang mit meinem Geierchen (@Lady-Li: er heisst bei uns übrigens wirklich ganz unoriginell und schlicht Grauer; beim Tierarzt wird er unter Wodka geführt aber der Name ist bei uns absolut nicht gebräuchlich für ihn. Ich persönlich nenne ihn Hühnchen, mein Vater nenn ihn Wutzie und meine Mutter hat ihn Fröschchen genannt weil das erste was er bei uns gesagt hat "quack quack quack!" war ;)).

Ich glaube so grundlegend unfähig bin ich zur Tierhaltung gar nicht, mit Hunden (wir haben aktuell einen ehemaligen Problemhund der nach allem schnappte was nicht bei drei auf den Bäumen war, jetzt ist er der liebste Hund auf der Welt nach viel harter Arbeit mit ihm- da kommt man auch nur mit einer Vertrauensbasis weiter und möglichst viel positiver Verstärkung) komm ich super zurecht, und auch beim Hühnchen habe ich instinktiv am Anfang die richtigen Ideen gehabt glaube ich. Das empfohlene Scheuchen hat mir ja gar nicht zugesagt aber mangels Nachdenken und Unsicherheit dann doch auf meinen Vater gehört...
Also, ich glaub, die grundlegenden Regeln des Umgang bekomme ich schon noch verinnerlicht, allerdings macht mir, wie gesagt, die Reaktionen und Gefühle verstehen noch arge Schwierigkeiten.

Ich hab mich heute morgen mal vorsichtig wieder an der Zimmertür sehen lassen, wo der Käfig steht- Schnabelhacken in die Luft, an den Käfigstäben beissen- ok, also Rückzug. Das macht der Graue auch nur im Käfig im Moment, ansonsten wirkt er deutlich entspannter wenn er mich ausserhalb zu sehen bekommt. Passt also wirklich damit zusammen dass er Angst hat...

Pfeiffen und Singen ohne Sichtkontakt ist schon wieder ganz normal, Lust auf Anschluss an mich scheint er also trotzdem zu haben? Ich versuche jetzt erstmal das auszubauen und mich stückchensweise sehen zu lassen, vielleicht auch mal die Klamotten zuhause ändern (ich habe hier so ein Standard-Outfit dass er dann wahrscheinlich mit der ganzen Angstmacherei in Zusammenhang bringt, mal schauen ob da andere Kleidung auch hilft damit er mich wieder mit den "Gemeinheiten" von meiner Seite auseinanderhalten lernt bzw lernt dass diese Dinge Vergangenheit sind...).

Mein Plan ist dann, wenn wir uns wieder ohne Angst von seiner Seite in Sichtkontakt begeben können es mal mit den Leckerlies zu probieren. An den Käfig bringen ist, so wie er reagiert, gerade noch keine gute Idee- da hätte ich auch Angst wenn jemand von dem ich Böses erwarte mir so nah auf die Pelle rückt in meinem Zuhause.

Wow das ist einen Menge Umdenkarbeit, aber eigentlich ist es nur Nachsitzen, hätte ich ja alles früher mal beachten lernen müssen/können... ich hoffe ich werde am Ende doch noch eine halbwegs passabele "Vogel-Mama"!

Viele liebe Grüsse und sorry dass ich jetzt nicht auf alles einzeln eingeganen bin aber gerade versuche ich wirklich noch, erstmal die Theorie-Lektion Nr. Eins auszuprobieren und zu verinnerlichen und hoffe dabei nicht allzuviel Mist zu verbrocken!
-Miriam
 
Zuletzt bearbeitet:
claudia k.


Leider klappt heute die Verlinkung nicht, aber

"Papageienschule"
Wege zu einem problemfreien Zusammenleben

von Greg Glendell

finde ich auch sehr empfehlenswert


Claudia , das ist jetzt nicht dein ernst 8o . Das Buch hat einen guten Heizwert :D -----------------ich fand es so spannend , das ich es verschenkt habe .


Vertrauen basiert auf Gegenseitigkeit -----------------das sollte eigentlich kein Hinderniß in der Vogelhaltung darstellen , wenn man auf den Pieper eingehen kann :~

MFG Jens
 
Hallo, Ihr LIEBEN-

ich finde dieses Thema so einfühlsam und differenziert geschrieben- von allen Seiten- wohlgemerkt-
dass es ein Genuss ist- ein lehrreicher- hier zu lesen und zu lernen.

Dir, liebe Miriam möchte ich sagen, dass dieser Vogel Dich im Grunde seines Herzens sehr liebt- deshalb auch sein gesteigertes Interesse an Dir- und ich bin mir sicher, Du wirst sein Vertrauen zurückgewinnen-
denn: alte Liebe rostet nicht!
Wenn es Dir dann auch noch gelingen sollte, für's Fröschlein die Hauptverantwortung zu übernehmen, sprich Deinem Vater vorzuschlagen, dass Du den Arbeitsmehraufwand für eine artgerechte Verpartnerung übernimmst-
dann seh ich eine rosige Papageienzukunft vor mir.

Ich drück die Daumen- viel Glück!
barbara
 
Hallo Jens,

doch, ist eigentlich schon mein Ernst.

Vertrauen basiert auf Gegenseitigkeit -----------------das sollte eigentlich kein Hinderniß in der Vogelhaltung darstellen , wenn man auf den Pieper eingehen kann :~

ja richtig, Du hast meine volle Zustimmung.

Verstehe Deinen deshalb Einwand nicht. Außerdem wird in diesem Buch die Körpersprache der Papageien erklärt. Finde ich zum besseren Verständnis auch sehr wichtig.

Die Rezensionen dieses Buches sprechen auch für sich, finde ich.

Gruß,
Claudia
 
Hallo, Ihr LIEBEN-

ich finde dieses Thema so einfühlsam und differenziert geschrieben- von allen Seiten- wohlgemerkt-
dass es ein Genuss ist- ein lehrreicher- hier zu lesen und zu lernen.

Dir, liebe Miriam möchte ich sagen, dass dieser Vogel Dich im Grunde seines Herzens sehr liebt- deshalb auch sein gesteigertes Interesse an Dir- und ich bin mir sicher, Du wirst sein Vertrauen zurückgewinnen-
denn: alte Liebe rostet nicht!
Wenn es Dir dann auch noch gelingen sollte, für's Fröschlein die Hauptverantwortung zu übernehmen, sprich Deinem Vater vorzuschlagen, dass Du den Arbeitsmehraufwand für eine artgerechte Verpartnerung übernimmst-
dann seh ich eine rosige Papageienzukunft vor mir.

Ich drück die Daumen- viel Glück!
barbara

Danke liebe Barbara!

Ich bin auch glücklich und froh dass ich hier bei Euch gelandet bin und so viele liebe Menschen mir behilflich sind!

Ich wolle ja wirklich nie was Schlechtes machen und bin total geknickt wie schnell man was versäumen und falsch machen kann wenn einen Lebensprobleme überrollen und vorher nie ein guter Umgang mit dem Tier erlernt wurde. Aber nur besser machen hilft meinem Hühnchen was, nicht Selbstvorwürfe machen!

Wegen dem Partner, das verliere ich nicht aus den Augen- gerade jetzt, wo ich das wirklich mal alles in die Hand nehme statt neben dem Grauen herzuleben ist für mich diese Abgrenzung in "mein Haustier, geht mich was an - Papas Haustier, darf ich mich nicht einmischen" sowieso spätestens nicht mehr möglich. Zu den Leuten, die sich nur so viele Ratschläge holen bis sie selber wieder bequem mit dem Tier zusammenleben können und sich danach um nix mehr kümmern sobald die Probleme beseitigt sind gehör ich nicht. Schaut zwar so aus als hätte ich kein Verantwortungsgefühl aber eigentlich erkenne ich mich wirklich kaum darin wieder, wie ich die letzten Jahre mit dem Hühnchen umgegangen bin, so beiläufig und "nebenbei" und verständnisfrei :(

Lieb hab ich mein Grautierchen ja ohne Ende; wie ich das mit dem Partner dazu mache muss ich schauen sobald ich selber sicher im Umgang geworden bin, eine Verpartnerung bringt dann sicher noch mal eine ganze Palette neuer Probleme die es zu lösen gilt, da lern ich besser erst mal mein ABC bevor ich in die Kür einbiegen will, aber eine Idee hab ich schon mal wie man es machen könnte.

Viele liebe Grüsse, Miriam
 
Verstehe Deinen deshalb Einwand nicht. Außerdem wird in diesem Buch die Körpersprache der Papageien erklärt. Finde ich zum besseren Verständnis auch sehr wichtig.

Die Rezensionen dieses Buches sprechen auch für sich, finde ich.

Hi Claudi ;


Wer hat dies rezensiert ?

Einen Graupapageien mit entgegengestreckter flacher Hand stoppen zu wollen , ist schon abenteuerlich ( Handinnenfläche zum Vogel ) :D . Zum raufsetzen und zubeißen sehr einladend :D.
Sowas sollte eigentlich wesentlich leichter gelingen , um Coco und Konsorten besser zu händeln .
Auch hier ist wiederum einfühlungsvermögen ein Zauberwort :~

MFG Jens
 
Hallo Miriam,

vielleicht hilft dir zum Verstehen der Körpersprache auch diese Liste ein klein wenig weiter :zwinker:.

Tipps zum Verpaaren findest du hier ;).
 
Liebe MIRIAM-

ich finde, Du hast einen so goldenen Ansatz, Dir über Tiere Gedanken zu machen-

gerade Ausnahmesituationen weisen uns Menschen die eigenen Grenzen auf, im Umgang miteinander und im Umgang der uns anvertrauten Tiere-

mach Dich nicht so 'runter-
ich denke jeder von uns hatte schon sein Fehlverhalten zu betrauern, und daraus neu zu lernen-
dafür sind wir nun mal auf dieser Welt-
und immer sind es die bestürzend negativen Dinge, die uns wach werden lassen- um neu zu beginnen...

Gerade Tiere und Kinder halten uns dann einen Spiegel vor Augen.

Bei all dem Kummer- ist es doch eine wunderbare Chance- gelli?

Lieber Gruß von barbara
 
Ich kann Barbara nur zustimmen, jeder von uns hat sicher auch schon seine Fehler in der Papageienhaltung gemacht, mich mit eingeschlossen :zwinker:.

Du wirst sicher schon den richtigen Weg für euch finden und wir alle werden dir gern weiter beratend zur Seite stehen, wenn du in manchen Punkten unsicher bist und Rat suchst :trost:.
 
Die Sache, den Vogel mit vorgehaltener flacher Hand stoppen zu wollen, wurde mir auch empfohlen. Die Hand als Stoppschild und nicht in der Waage angeboten, wohl gemerkt. Aufsteigen ist da nicht und zubeißen, habe ich noch nicht ausprobiert. Passt nicht in meine Vorgehensweise, kritische Situationen, die ich verlieren könnte, zu vermeiden.

Aber... bei meinen Kakadus habe ich eine unterschiedliche Reaktion fest gestellt. Die Henne wird angriffslustig und der Hahn hat die Hosen voll. Da ich diese Beobachtung mehrfach gemacht habe, also der Zufall ausgeschlossen ist, denke ich, dass es hier ein echtes Verhalten ist, dass differenziert ankommt und so die unterschiedliche Reaktion auslöst. Es hängt auch damit zusammen, dass die Hennen der Rosas außerhalb der Brutphase, wesentlich die Hosen tragen und die Hähne eher zurückhaltend, also defensiver reagieren.

Die so vorgestreckte Hand könnte, ähnlich wie die Sprache mit der Haube oder das Drohen mit den Flügeln, also als Angriff bzw. drohen gewertet werden. Die offensive Henne geht dann in Behauptung ihrer Position und der defensive Hahn, geht in den Rückzug.

Ich kenne das Buch nicht, welches den guten Heizwert haben soll. Ich habe auch keine Bücher von Frau Nieman gelesen, denn alleine die Artikel im WP gefallen mir nicht. Zwar kann ich teilweise ihre Ansätze nachvollziehen, aber nur teilweise und ihre langatmige Schreibweise liegt mir nicht, so dass ich wenig Neigung verspüre tiefer in die Materie eintauchen zu wollen.

Leider gibt es kaum Sachbücher, die man mit Freude verschlingt, weil die Kost gut verdaulich verabreicht wird. Noch nicht.

Wenn ihr Tipps habt, bin ich dankbar.
 
Auch ich kann mich den anderen nur anschließen und auch ich habe so meine Fehler gemacht.
Was doch zählt, Miriam ist, dass Du bemerkt hast, dass etwas nicht stimmt und Du Dir die Hilfe und Unterstützung suchst, die du brauchst.
Du liebst Deinen Grauen, deshalb bist Du mit Deinen Fragen genau hier gelandet :trost:
 
Thema: Bitte um Tipps- Graupapagei reagiert auf einmal agressiv auf mich
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