Nymphensittiche brüten lassen?

Diskutiere Nymphensittiche brüten lassen? im Forum Nymphensittiche im Bereich Sittiche - Hallo, meine Nymphensittiche (Paar) haben gestern Eier gelegt. Es ist ihre erste Brut und ich bin unsicher, ob ich sie weiter brüten lassen...
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Silbermoewe

Neuling
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Hallo,

meine Nymphensittiche (Paar) haben gestern Eier gelegt. Es ist ihre erste Brut und ich bin unsicher, ob ich sie weiter brüten lassen sollte.
Ich habe eigentlich nicht vor, in den nächsten Jahren weitere Nymphensittiche bei mir aufzunehmen und wüsste jetzt auch niemanden, der mir die Jungen auch sicher abnehmen würde.
Eine Zuchtgenehmigung habe ich nicht, und dass die "Zucht" illegal ist, weiß ich. Aber wo kein Kläger...

Ich habe gelesen, dass ich die Eier gegen Kunsteier austauschen könnte bzw. einfach wegnehme.
Würde ich meinen Sittichen damit psychische Schäden zufügen? Wenn man Eltern das Kind wegnimmt, bzw. eine "Fehlgeburt" auslöst, geht das ja auch nicht spurlos an ihnen vorbei... Vermenschliche ich meine Sittiche? Aber sie sind ja auch Lebewesen mit Gefühlen, die lieben und trauern können...
 
Nymphen sind Lebewesen mit Gefühlen. Sie planen aber keinen Nachwuchs und wünschen sich auch keine Kinder. Brut ist bei ihnen ein Trieb. Wenn man die Eier austauscht oder abkocht, haben sie kein Verlustgefühl, mit einer Fehlgeburt bei Menschen kann man das nun echt nicht vergleichen.
Ohne Zuchtgenehmigung darfst Du sie nicht brüten lassen, - wenn Du wissentlich illegal Junge ziehst, kannst Du richtig Ärger bekommen....
Du weißt nie was das Leben so bringt und ob Du nicht innerhalb der nächsten 20 Jahre doch mal Deine Vögel abgeben mußt (auch wenn Du Dir das jetzt nicht vorstellen kannst).... ein unberingter Vogel findet nur schwer ein gutes Zuhause, auch unberingte Jungvögel wirst Du nicht loswerden - Ringe gibts aber nur mit ZG.
Deine Idee weitere Nymphen bei Dir aufzunehmen, finde ich sehr gut, es gibt so viele Nymphen die ein Zuhause suchen!
Nimm die Eier gleich weg (wenn es erst gestern war, wird es nur 1 Ei sein), koch es ab und mach das genauso bei allen folgenden Eiern. Sie werden das Nest irgendwann verlassen wenn nix schlüpft - und sie werden nicht traurig sein ! Nimm dann den Kasten sofort weg, biete ihnen keine Möglichkeit eine Bruthöhle zu "erfinden" (Nymphen sich da seeeehr ideenreich), verammele alle möglichen Höhlen (in Bücherschränken etc.)
Deine Nymphen nehmen keinen Schaden wenn Du die Brut verhinderst, versprochen!
 
Hallo

Ich stand vor einigen Monaten vor dem gleichen Problem. Ich habe nämlich auch keine Zuchtgenehmigung und eines meiner Nymphenpaare (Youri & Emma) wollten brüten. Erst suchten sie wie verrückt alles ab und wurden mir und den anderen Sittichen gegenüber äußerst aggressiv, sobald ein -ihrer Meinung nach- geeigneter Brutplatz gefunden war.
Ich wusste nicht, ob ich einen Nistkasten aufstellen soll, damit diese Aggressionen aufhören. Ich hatte vorher nur gelesen, dass das helfen könnte. Emma hat vorher noch nicht gebrütet. Als sie dann zwei Eier gelegt hatte, die jedoch beide aus großer Höhe gelegt und somit zerbrochen waren (ich habe gelesen, dass das bei "Erstlegern" normal ist, weil sie die Zustände noch nicht einzuordnen wissen) fühlte ich mich in der These, dass kein Nistkasten notwendig sei, bestätigt, denn weiteres Interesse zeigte Emma an den Eiern nicht (sprich sie wollte sich nicht draufsetzen und legte sie nicht in dunkle Ecken).

Letztendlich hat sich die Situation bzw. Aggression aber so zugespitzt, dass ich keinen anderen Ausweg sah und einen Nistkasten -zum Schutz etwas weiter weg von der Voliere- aufgestellt habe. Der Nistkasten ist von Emma und Youri sofort akzeptiert und in Besitz genommen worden. Es ist beeindruckend wie genau sich die beiden beim Brüten abgewechselt haben! Da kannst du die Uhr nach stellen, wann "Schichtwechsel" ist! Es ist übrigens auch gar nicht so einfach denen Kunsteier unterzujubeln. Zum einen, weil eben ständig einer drauf sitzt (man muss also stören), zum anderen hat Youri, sobald ein frisches "echtes" Ei da war, die Kunsteier rausgeschmissen! Die gekauften Großsitticheier sind etwas größer gewesen als Emmas Eier und Youri hatte Schwierigkeiten sich auf die drei im Nistkasten liegenden Eier so zu setzen, dass es ihn zufriedenstellt. Das war immer ein minutenlanges Getrampel, wenn Youri mit dem Brüten an der Reihe war. Emma hat sich da nicht so "blöd" angestellt.

Laut Literatur beträgt die Brutdauer ca. 18 - 21 Tage, also knapp drei Wochen. Ich habe die beiden fast fünf Wochen machen lassen, weil ich dachte irgendwann muss das doch aufhören! Ja, Pustekuchen. Das einzige, was man feststellen konnte war, dass die "Schichtwechsel" an Regelmäßigkeit verloren. Genauer gesagt hat Youri die Wechselzeiten nicht mehr eingehalten. Wenn es Zeit zum Wechseln wurde, piepste Emma oder schaute aus dem Nistkasten, aber Youri kam nicht. Es geschah daher mehrfach, dass Emma "Doppelschichten" schob. Youri kam immer seltener zum Nistkasten und Emma fing an das Nest für kurze Momente unbebrütet zu lassen z.B. um zu essen oder um mit Youri zu schmusen (das fand ich eher merkwürdig, immerhin hat er sie im Stich gelassen! Vorsicht Vermenschlichung :zwinker: ).

Insgesamt sah sie jedoch erschöpft aus, das hat mich dann veranlasst den Nistkasten zu entfernen. Schließlich wollte ich nicht, dass sie dadurch krank würde. Die ersten zwei Tage waren sehr schlimm für beide. Sie flogen ständig zu der Stelle, an der der Nistkasten vorher stand und piepsten ganz leise (und ich fand das klang auch traurig). Aber ab dem dritten Tag war alles wieder beim alten.

Gegen die Aggressionen während der Brutstimmung hat bei mir der Nistkasten also geholfen. Sobald der Nistkasten da war, hatten Youri und Emma nichts anderes mehr im Kopf. Mehr als die insgesamt fünf Eier (zwei kaputte, drei im Nistkasten) hat Emma auch nicht gelegt; das finde ich gut, denn das Eierlegen ist eine sehr anstrengende Angelegenheit für jedes Lebewesen. Wenn man die Eier wegnehmen würde UND es besteht Interesse an ihnen, dann kann es sein, dass ständig nachgelegt wird. Das ist sehr kräftezerrend und kann auch den Tod zur Folge haben. Ein anderes Weibchen hat während der Nistkasten da war auch ein Ei gelegt. Da sie jedoch keine Höhle suchte und kein Interesse zeigte, habe ich das Ei entfernt und es kam auch keins mehr nach.

Ich habe gelesen, dass grundsätzlich gebrütet wird, wenn die Bedingungen dazu geeignet sind. Daher sehe ich es schon als Kompliment, dass die beiden sich so wohl fühlen, dass sie hier Kinder haben wollen. Neben der fehlenden Zuchtgenehmigung vertrete ich jedoch auch den Standpunkt, dass es genügend Nymphies gibt, die ein Zuhause suchen; daher würde ich es nicht wollen, dass neue Nymphies eine ungewisse Zukunft haben.
Aber zurück zu den guten Bedingungen: ich habe festgestellt,
- dass ich eine hohe Luftfeuchte im Raum habe und zu oft geduscht/gebadet werden darf
- ein üppiges Nahrungsangebot herrscht
- die BirdLamp zuviel Stunden an war
(es gibt noch mehr Faktoren die Brutstimmung erzeugen können, da müsstest du mal googlen, aber das war mir eben bei uns aufgefallen)
Diese Punkte habe ich nach dem Brüten einen Monat lang streng verändert. Nach dem Entfernen des Nistkastens habe ich auch die Voliereninneneinrichtung und die Spielzeuge auf dem Kletterbaum verändert, damit alle auf andere Gedanken kommen. Insgesamt achte ich jetzt auch mehr auf diese "stimulierenden Faktoren".

Jetzt habe ich seit ca. vier Monaten meine Ruhe. Die Nymphen sind insgesamt viel ruhiger geworden. Ich glaube, dass es wichtig war, dass das Pärchen einmal dazu kommt die "Kinderstube" zu versorgen und natürlich wird auch die neu eingeführte Simulierung von "guten und schlechten" Futter-/Bade-/Licht- usw...Zeiten ihren Teil dazubeitragen.

Kritisch sehe ich den Zeitpunkt der Nistkasten-Wegnahme (es gibt kein Patentrezept für den richtigen Zeitpunkt). Ich finde schon, dass Emma gelitten hat, als der Nistkasten auf einmal weg war. Auch als Youri immer weniger Interesse am Nistkasten zeigte, war es bestimmt nicht einfach für sie. Wenn ich mir aber überlege, wie sehr sie und alle anderen mitgelitten hätten, wenn es gar keinen Nistkasten gegeben hätte, so finde ich, geht die Nutzen-Kosten-Rechnung in dem Fall zugunsten des Nistkastens. Psychischer Druck ist in jedem Fall da. Ich glaube, dass sich das nicht vermeiden lässt, wenn man entscheidet, das nicht gebrütet werden darf.

Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte.

[ Das ist jetzt ein rein subjektiver Erfahrungsbericht, bitte köpft mich nicht, wenn fachlich etwas nicht super-korrekt ist. Ich liebe meine Nymphen und habe versucht nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln. ]
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Magdalena,

ich finde Deinen Beitrag gut, trotz mancher Vermenschlichung, die Du ja aber erkannt und bewußt niedergeschrieben hast.

Nur das hier:
Als sie dann zwei Eier gelegt hatte, die jedoch beide aus großer Höhe gelegt und somit zerbrochen waren (ich habe gelesen, dass das bei "Erstlegern" normal ist, weil sie die Zustände noch nicht einzuordnen wissen) ...
ist ziemlicher Unfag - entschuldige bitte den harschen Ausdruck.
Auch eine junge Nymphensittichhenne "weiß", was sie mit den Eiern "machen" soll, nur da sie keine Höhle fand hat sie die Eier fallen lassen. Wenn Du den Kasten früher angeboten hättest, dann hätte sie das "beweisen" können.
(Das ist jetzt nicht direkt eine Kritik an Deinem Beitrag, sondern eine Korrektur der Schlußfolgerung.)

Das war immer ein minutenlanges Getrampel, wenn Youri mit dem Brüten an der Reihe war.
Das "Eierkullern" kann der Grund dafür gewesen sein, daß nichts schlüpfte.

Problem mit einer plötzlich fehlenden Bruthöhle, verschwundenen Eiern, fehlendem Partner wird es auch in der freien Wildbahn immer wieder mal geben. Ich denke nicht, daß eine Henne, welcher Gattung auch immer, darunter wirklich leiden wird. Sie wird eher alles daran setzen, ein neues "Zuhause", einen neuen Partner und ein neues Gelege zusammen zu bringen, um ihren "Auftrag", die Art zu erhalten, erfüllen zu können.

Köpfen wird Dich hier sicher niemand.
 
Auch eine junge Nymphensittichhenne "weiß", was sie mit den Eiern "machen" soll, nur da sie keine Höhle fand hat sie die Eier fallen lassen. Wenn Du den Kasten früher angeboten hättest, dann hätte sie das "beweisen" können.

Warum lassen sie sie dann aus so großer Höhe fallen? Man könnte sich doch dabei auf den Boden setzen, wenn man wüsste, was passiert!? Natürlich wissen sie instinktiv was zu tun ist, aber ich hatte den Eindruck, dass sie überrascht war, als es dann passierte und nicht rechtzeitig an einen anderen Ort geschafft hatte. Subjektiver Eindruck eben. Studien dazu habe ich leider nicht gefunden. In anderen Foren habe ich nur gelesen, dass "Erstleger" ungeschickter wären.
Emma und Youri hatten zwischenzeitlich auch "Höhlen" gefunden z.B. hinter einem Schrank oder unter dem Sofa, aber die Plätze waren mir zu gefährlich für die beiden. Außerdem wurden sie dort oft gestört, was sie sicherlich in der Aggression "angespornt" hat.

Das "Eierkullern" kann der Grund dafür gewesen sein, daß nichts schlüpfte.
Es sollte nichts schlüpfen. Ich habe keine Zuchtgenehmigung und habe die Eier so schnell es mir möglich war ausgetauscht. Ich hatte den Eindruck, dass besonders Youri Probleme mit den Kunsteiern hatte, weil sie größer als die echten Eier waren.
 
Das hat meine bruterfahrene Hennen auch gemacht, als sie keinen Kasten hatte - weil ihr Hahn die Küken rupfte, haben wir nach 2 Bruten keine weitere mehr zugelassen. Nymphen sind keine Menschen, sie sind nicht wissentlich schwanger.
Wenn man ihnen eine Bruthöhle bietet, regt man den Bruttrieb an. Ansonsten kommen manchmal Eier, die aber nicht mit Brut in Verbindung gebracht werden. Meine Henne hat die Eier anschließend aufgefressen. Das fand ich ziemlich gut, weil sie dadurch ihrem Körper die "verlorenen" Stoffe gleich wieder zugeführt hat. Nach 5 Eiern war dann Schluß, sie hat danach nie wieder Eier produziert.
Ich hab übrigens nach einiger Suche Plastikeier gefunden, die exakt Nympheneiergröße hatten.... hab sie aber nie gebraucht, ist nur ein gutes Gefühl, sie da zu haben.
 
Ich hab übrigens nach einiger Suche Plastikeier gefunden, die exakt Nympheneiergröße hatten.... hab sie aber nie gebraucht, ist nur ein gutes Gefühl, sie da zu haben.

Hallo,

das Problem mit ungewollten Eiern ohne ZG kennen wohl viele von uns und auch das Problem, dass die Eier für Großsittiche viel zu gross sind, besser behelfen kann man sich daher mit den Kunsteiern für Wellensittiche. Habs selber bei meinen Nymphen ausprobiert, die Welli Eier wurden angenommen, die Großsittich Eier wurden von meine Henne aussortiert und zur Seite geschoben.

Ich habe gelesen, dass grundsätzlich gebrütet wird, wenn die Bedingungen dazu geeignet sind.

Stimmt und dann ist es der Henne egal, ob sie einen Nistkasten hat oder ihre Eier einfach in eine Ecke der Voliere legt und sie dort bebrüten will.

Ich persönlich rate immer von der Variante des "Abkochens" ab, da es schon viel zu oft vorgekommen ist, dass der Halter sich nach 21 Tagen doch gewundert hat, dass ein Jungvogel geschlüpft ist.....und man einfach ein Ei nicht erwischt bzw. selber vertauscht und nicht abgekocht hat. Sicherer ist immer das komplette austauschen aller gelegten Eier.
 
Es wird nicht nur gebrütet wenn die Bedingungen gut sind, sondern auch bei Langeweile.....deshalb helfen Schrederäste, ab und an mal Umauen, Futterverstecke u-ä. ja auch manchmal.

Ich habe auch zwei brutlustige Nymphen und keine Genehmigung (und auch keinen Platz), ich war schon so weit zu überlegen ob ich einem Züchter meine Vögel leihen soll, aber mit Quarantäne und allem ist dsa ja ein Mordsaufwand.
und ob sie dann wieder aufhören wenn sie zurück kommeh???
 
Thema: Nymphensittiche brüten lassen?

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