Gefährliche Bleimunition / Jäger als Naturschützer?

Diskutiere Gefährliche Bleimunition / Jäger als Naturschützer? im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Vorhin war ich Einkaufen und nahm die eine oder andere Jagdzeitschrift in die Hand, um mal zu schauen, ob ich etwas über Beizjagd finden würde...
@ Pere
Warum die Rohrweihen nicht reihenweise umkippen, habe ich eigentlich schon erklärt.
Weil kleinere Greifvögel bei kleineren Beutetieren mehr gewöllbildene Stoffe aufnehmen, werden auch Bleipartikel schneller wieder ausgeschieden. Desshalb sind sie ja in den Gewöllen zu finden.

Bei einem Adler auf einem z.B. Reh oder einem Bartgeier an einem Luder, wird weniger Ballast mitgefressen, Bei einem Aufbruch, so gut wie keiner. Die Verweildauer der Partikel ist wesentlich länger.
Ich nehme an, es handelt sich hierbei um eine These. Leuchtet mir nicht wirklich ein: Bei beiden geht das Blei durch den Magen, soweit klar. Und auch Seeadler und Geier nehmen gewöllbildende Stoffe auf. Vielleicht weniger, das mag sein. Aber wie gesagt, es dürfte sich im Aufbruch selbst nur sehr wenig Blei befinden und ein Seeadler nimmt auch nicht jeden Tag Aufbruch zu sich und schon gar nicht jeden Tag den bleihaltigsten Teil. Hinzu kommt, daß ein Seeadler etwa 8-10 mal so viel wiegt wie eine Rohrweihe und entsprechend mehr Blei aufnehmen muß, um dieselbe Konzentration im Blut zu erreichen.

Zudem stellt sich die Frage, ob die Verweildauer im Magen ausschlaggebend ist. Das wäre sie dann, wenn die Lösungsrate konstant wäre. Ob sie das ist, weiß ich nicht. In Wikipedia ist zu lesen: "An der Luft wird Blei durch Bildung einer Schicht aus Bleioxid passiviert und damit vor weiterer Oxidation geschützt. ... Auch in diversen Säuren ist Blei durch Passivierung unlöslich. So ist Blei beständig gegen Schwefelsäure, Flusssäure und Salzsäure, da sich mit den Anionen der jeweiligen Säure unlösliche Bleisalze bilden."

Nochmal: Es bezweifelt niemand, daß Seeadler und andere Greifvögel Bleivergiftungen erleiden. Und es scheint auch klar, daß sie Munitionsblei aufnehmen. Aber ob das wirklich die Ursache ist, ist noch unklar. Es gibt zum Beispiel die Theorie, daß Beethoven an einer Bleivergiftung gestorben sei. Diese hat er sich durch den regelmäßigen Genuß von Donaufischen zugezogen, die zu der Zeit stellenweise sehr hohe Bleiwerte aufwiesen.

Stimmt, Eric, Steinadler fressen selten Fische. Soll ja auch nur ein Beispiel sein, daß es noch mehr Bleiquellen gibt als Munition. Aber es macht sich ja niemand die Mühe, der Sache näher auf den Grund zu gehen. Zu eindeutig erscheint zumindest den Jagdgegnern die Ursache ...

Hauptfresser der Aufbrüche dürfte unzweifelhaft der Fuchs sein. Hat schonmal irgendjemand einen Fuchs mit Bleivergiftung gesehen? Und soll bitte jetzt niemand daherkommen und sagen, die Magensäure des Fuchses sei zu schwach, um Blei zu lösen.

VG
Pere ;)
 
Erstaunlich in dem Zusammenhang, dass bei untersuchten Fischadlern die Bleiwerte unbedeutend waren. Von den Fischen kanns offenbar nicht kommen.

Zum Fuchs: Hat sich schon mal jemand die Mühe gemacht einen Fuchs auf Blei zu untersuchen? Normalerweise wird ein toter Fuchs einfach entsorgt. Zum Anderen hat ein vergifteter Fuchs viel mehr die Tendenz sich zu verkriechen, wird also auch eher weniger gefunden.

Auch der Umstand, dass heute mehr Adler mit Bleivergiftungen anfallen muss ja überhaupt nicht heissen, dass es diese früher nicht gab. Nur wer hat sie damals schon darauf untersucht ?

Was die Verweildauer des Bleis im Magen betrifft, kann ich schon auch nachvollziehen dass es da einen Unterschied gibt ob es nun 14 Stunden oder mehrere Tage ist. Gerade bei Bartgeiern sind Gewölle übrigens recht spärlich. Auch der Adler bei mir, hat trotz verschiedenster Nahrung nur wenige Gewölle von sich gegeben. Bei weitem nicht so wie bei meinen Falken wo dies täglich geschieht.

Hat denn jemand Ideen wie gerade bei Alpenbewohnende Arten wie Steinadler und Bartgeier sonst an Blei kommen könnten? Ich ziehe sie im Vergleich jetzt mal den Seeadlern vor, da man doch einige Gründe anhand des Lebensraums besser ausschliessen kann.
 
Wir haben also folgende Facts:

- Bei Adlern konnten Bleivergiftungen festgestellt werden. Bleiwerte sehr hoch mit den entsprechenden Krankheitsbildern. Die endgültige Todesursache, ist eine Folge der Vergiftung.
- Bei Adlern konnten auch Geschossfragmente über Röntgenaufnahmen und bei der Sektion festgestellt werden
- Metallisches Blei wird im Magen angelöst und führt zu Vergiftungserscheinungen. Im Test bewiesen.
-Verschiedene Greifvögel, die unter Haltungsbedingungen lebten und ebenfalls kontaminiertes Futter bekamen , zeigten dieselben Symptome
- Die Erreichbarkeit von Blei aus beschossenen Wildtieren ist regelmässig gegeben.
- Das natürliche Verhalten von Adlern beinhaltet die Aufnahme solcher Wildkörper
- Die Aufnahme auf diesem Weg ist durch Röntgenaufnahmen bewiesen.
- Ob es sich mehrheitlich um Schrot oder Kugel Rückstände handelt, dürfte Regional unterschiedlich sein, aber beides wird aufgenommen, was durch chemische Analyse der Rückstände belegt ist.

Als Ursache in vielen Fällen, müsste dies nun eigentlich genügen. Dass es auch andere Möglichkeiten geben könnte, schliesse ich nicht aus. Die Frage ist nur: Welche?

Da Steinadler weder an Vorhangblei rumknabbern, bleibelastete Fische fressen, aus Bleirohren trinken, Linoleum zerkauen, Druckerschwärze aufnehmen.....woher dann?

Auch an Holger Günter, hast du eine andere mögliche Theorie? Wenn ja, nur her damit!

Es geht hier auch nicht um Jagdgegner! Ich bin selber auch Jäger und es wäre mir eigentlich sehr lieb, wenn die Fakten andere wären.
 
Eric: Der Versuch ist wirklich gut nachzuvollziehen und das Ergebnis schlecht wiederlegbar.

Alle Tauben der Versuchsgruppe A mussten nach Eingabe einer einzigen Schrotkugel in den Verdauungstrakt nach 14 Tagen eingeschlägert werden.
Wenn ich mir jetzt vorstelle, wie ein Adler ein größeres Stück Fleisch verschlingt, in dem eine ganze Schrotpatrone mit ca. 390 Schrotkugeln (ob das so stimmt, weiß ich nicht, musste ich gerade aus unseriösen Quellen recherchieren) eingebettet ist und alle diese Kugeln von der Magensäure nur angelöst werden, ist das wohl sein sicheres Todesurteil.
 
Das Problem ist ja, dass ein Adler gar nicht so viele Schrot oder andere Bleiparitkel aufnehmen muss. Da mal zwei drei, dort mal ein paar wenige Teilchen. Das im Körper gelagerte Blei baut sich ja nicht ab sondern reichert sich an. Die Partikel werden irgendwann auch wieder ausgeschieden aber In Nieren, Leber etc bleibt es.
Also im Verlauf einer längeren Zeit kommt dann eine hohe Dosis zusammen. Er braucht also gar nicht viel pro Mahlzeit einzunehmen.
 
Und nun lest mal das, mit den Resultaten eines Versuchs bei Tauben bei oraler Gabe EINER Schrotkugel.
http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/koballd_ws07.pdf

Da Tauben ja kein Gewölle auswürgen, die Verweildauer des Bleis lange ist, kann da schon ein Vergleich mit Adlern gemacht werden.

Metallisches Blei wird also ganz klar im Magen angelöst!

Tauben haben ja als Körnerfresser einen viel kräftigeren Muskelmagen, die nehmen ja auch Magensteinchen auf, so kommt es bei einer verschluckten Schrotkugel zum Abrieb , das ist natürlich fatal. Ich hatte schon Dohlen mit Bleivergiftung, das ist richtig quallvoll.

Die Bleivergiftungen findet man sicher bei vielen Vogelarten, leider wirds selten untersucht, is´ ja auch nicht ganz billig ! Letztendlich landet so ein bleigeschwächter Vogel wohl auch oft im Magen eines Endverbrauchers, z.B eines Greifvogels, aber das kann auch der Mensch sein. Gerade Wildenten sollen ja enorm bleibelastet sein.

Wer hier behaupet das bleihaltige Schrottkugeln ungiftig sind, der kann ja mal eine Handvoll schlucken ! Wird wohl kaum jemand freiwillig tun !

Blei ist ein giftiges Schwermetall, sowas gehört nicht irgendwo auf den Acker oder in den Wald geworfen, sowas gehört in den Sondermüll !
 
Blei ist ein giftiges Schwermetall, sowas gehört nicht irgendwo auf den Acker oder in den Wald geworfen, sowas gehört in den Sondermüll !
Dann sollten wir aber schleunigst alle Wald- und Feldböden abgraben und entsorgen!

Durch bleihaltige Kraftstoffe ist in der Vergangenheit um ein Vielfaches mehr Blei in die Umwelt gelangt als Jäger jemals verschießen können. Unsere Flüsse waren zu Beginn der Industrialisierung sehr stark bleibelastet, aber das kam nicht von den Anglern.

Auswuchtbleie am Auto, Senkbleie im Bau, Vorhangblei zu Hause. Blei in alten Batterien, Blei in Trainingsgewichten, Tauchergürtel etc. und natürlich auch Blei zur Abschirmung radioaktiver Strahlung, Bleigürtel- und Schürzen im Röntgenbereich. Nicht zu vergessen auch die Bleirohre und ganz früher Konserven mit Bleiverschluß und und und. Soviel zum Thema "Blei gehört in den Sondermüll".

Blei ist ein natürliches Element, daß in vielen Verbindungen in der Natur vorkommt, ganz von alleine.

Ein natürliches Element des Periodensystems auf den Sondermüll verbannen zu wollen, ist dann doch etwas paradox. :nene:

Es gibt viele Jäger, die seit Jahrzehnten mit Schrot erlegtes Wild in großer Menge verzehren. Und ich kann mir nicht vorstellen, daß dabei nicht regelmäßig ganze Schrotkugeln oder zumindest Abrieb vom Draufbeißen verschluckt werden. Von einer Bleivergiftung habe ich noch nie gehört.

Aber mal angenommen, die Bleivergiftungen stammen tatsächlich von Aufbrüchen erlegten Wildes. Ist dann das Verbot der Bleimunition wirklich das Mittel der Wahl, das Problem in den Griff zu bekommen? Sollten wir nicht viel eher daran denken, die Aufbrüche und Schlachtabfälle entsprechend zu entsorgen? Und vielleicht auch mal untersuchen, ob nicht auch ohne Munitionsblei bereits eine gewisse Bleibelastung in unseren Vögeln vorhanden ist, deren Quelle abstellbar wäre? Aber nein, wir haben ja einen Sündenbock, warum dann weitere Ursachenforschung betreiben? Paßt doch alles so wunderbar zusammen ...

Daß auch Kupfergeschosse einen Abrieb im Medium hinterlassen, bedarf sicher keiner gesonderten Erklärung. Und daß es auch Kupfervergiftungen gibt, dürfte auch bekannt sein. Unbekannt ist hingegen, wie sich die Verwendung von Kupfergeschossen langfristig auswirkt. Nicht zuletzt bildet auch Kupfer giftige Salze.

VG
Pere ;)
 
Ein natürliches Element des Periodensystems auf den Sondermüll verbannen zu wollen, ist dann doch etwas paradox. :nene:

Naja... Quecksilber, Kalium und Magnesium sind auch natürliche Elemente, die würde ich nicht unbedingt so rumliegen lassen...

Aber mal angenommen, die Bleivergiftungen stammen tatsächlich von Aufbrüchen erlegten Wildes. Ist dann das Verbot der Bleimunition wirklich das Mittel der Wahl, das Problem in den Griff zu bekommen? Sollten wir nicht viel eher daran denken, die Aufbrüche und Schlachtabfälle entsprechend zu entsorgen? Und vielleicht auch mal untersuchen, ob nicht auch ohne Munitionsblei bereits eine gewisse Bleibelastung in unseren Vögeln vorhanden ist, deren Quelle abstellbar wäre? Aber nein, wir haben ja einen Sündenbock, warum dann weitere Ursachenforschung betreiben? Paßt doch alles so wunderbar zusammen ...

Richtig, absolut. Nur leider denken eher wenige Jäger daran, ihre Aufbrüche entsprechend zu entsorgen. Und sicher ist, wie du ja erklärt hast, der gesamte Bleigehalt unserer Natur in den letzten Jahrzehnten angestiegen. Nur gibt es eben auch Fälle, wo man konkret nachweisen kann, dass es sich um Bleischrot gehandelt haben muss - so war es damals bei den zwei verendeten juvenilen Seeadlern hier bei uns. Das auch Tiere an Blei aus der Industrie sterben, will ich auf keinen Fall bezweifeln.
 
Durch die Bleiverschlüsse an Konservendosen gab es wohl sehr viele Bleivergiftungen, deshalb wurden die auch abgeschafft, alte Bleiwasserrohre werden in den Altbauten ausgetauscht, warum ?
Das die Böden bleiverseucht sind, ist ja kein Grund noch mehr Blei draufzuschmeißen ?! Das ist unlogisch !
Hab auch noch keinen Vogel Bleigürtel oder Bleigewichte fressen sehen !
Wie sollte man denn Schlachtabfälle und tote Krähen entsorgen, die Bleikügelchen rauspulen und zum Recyclinghof bringen ? Oder die Leichen in der Biotonne entsorgen oder im Hausmüll ?
Klar, Kupfer ist auch giftig!

Erstmal sollten Jäger jährlich zum Sehtest und auf Waffentauglichkeit geprüft werden ! Wäre ja schon mal gut, wenn sie nicht so oft daneben oder fast daneben schießen, bwz. ungenau treffen oder so ! Das Durchschnittsalter deutscher Jäger liegt bei knapp 60 Jahren ! Das Durchschnittsalter der deutschen Bürger liegt bei ca. 41 Jahren und man spricht hier von einer Vergreisung der Bevölkerung !
Ausserdem sollte man ( besonders auf den beliebten Treibjagten) die Null-Promille-Grenze einführen.
 
@ Pere
ich bin nach wie vor gespannt auf jede Theorie über Bleiaufnahme bei unseren Alpinen Greifvögeln.

Auswuchtbleie am Auto, Senkbleie im Bau, Vorhangblei zu Hause. Blei in alten Batterien, Blei in Trainingsgewichten, Tauchergürtel etc. und natürlich auch Blei zur Abschirmung radioaktiver Strahlung, Bleigürtel- und Schürzen im Röntgenbereich. Nicht zu vergessen auch die Bleirohre und ganz früher Konserven mit Bleiverschluß und und und. Das alles kanns ja wohl schlecht sein oder?
Selbst das Blei in den Flüssen, spielt da nicht mit.
Was bleiben denn noch für andere Möglichkeiten? Welche Möglichkeiten soll man denn untersuchen?

Zu Blei und Mensch: Siehe Taubenartikel den ich verlinkt habe

Ich hab ja selber auch schon manches Schrotkorn geschluckt, hatte noch keine Beschwerden, habe mich aber auch noch nie betreffs Bleiwerte untersuchen lassen. Da es sich , wie ich schon zum x-ten Mal sage um eine schleichende Vergiftung handelt, sind die Symptome auch nicht gerade unmittelbar feststellbar.
Ich weiss ja nicht wieviele Jäger sich schon auf Blei untersuchen liessen.

Ebenfalls habe auch ich schon mehrfach darauf hingewiesen, dass bei entsprechendem Umgang schon sehr viel vermieden werden könnte. Ich mag auch keine Verbote!

Ich habe auch schon andere Greifvögel auf Blei untersuchen lassen. ( Das darf ich dann jeweils aus der eigenen Tasche bezahlen) wo der Wert absolut unterhalb jeglicher Toleranzgrenze lag. Es ist also nicht so, dass da generell hohe Bleiwerte vorliegen würden.

Liebe Zweifler, gebt mir doch einfach eure Theorien an, damit man die untersuchen kann.
- Aus dem Wasser kanns nicht sein, sonst hätte man es bei Fischadlern auch festgestellt. Und die Kormorane dürften sich dann ja auch nicht mehr so vermehren.
- Von den Abgasen auch nicht, sonst wäre es flächendeckend überall vorhanden.

Fakt
- Es betrifft vor allem aasfressende grosse Greifvögel
- Es ist erwiesen, dass diese damit auch Munitionsreste aufnehmen
- Es ist erwiesen, dass es sich um Bleivergiftungen handelte

- Es gibt bis jetzt keinerlei halbwegs plausible andere Idee, woher das Blei sonst stammen könnte.

Wesshalb nur soll es denn ums Teufels Willen nicht möglich sein, dass eins und eins , zwei ergibt?

Alles was ich möchte, ist nur eine gewisse Selbstdisziplin. Sei es beim Schiessen oder nachher beim Aufbrechen und Entsorgen.
 
Fakt
- Es betrifft vor allem aasfressende grosse Greifvögel
- Es ist erwiesen, dass diese damit auch Munitionsreste aufnehmen
- Es ist erwiesen, dass es sich um Bleivergiftungen handelte
- Es gibt bis jetzt keinerlei halbwegs plausible andere Idee, woher das Blei sonst stammen könnte.

Weshalb nur soll es denn um Teufels Willen nicht möglich sein, dass eins und eins, zwei ergibt?
Ein weiterer Aspekt:

- Es gibt keine Vergiftungen mehr, wenn auf Bleimunition verzichtet wird (wo ehemals damit geschossen wurde)

Vielfach dokumentiert ... die Zusamenhänge sind ganz schlicht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal sollten Jäger jährlich zum Sehtest und auf Waffentauglichkeit geprüft werden ! Wäre ja schon mal gut, wenn sie nicht so oft daneben oder fast daneben schießen, bwz. ungenau treffen oder so !
...
Ausserdem sollte man ( besonders auf den beliebten Treibjagten) die Null-Promille-Grenze einführen.
Sorry, aber Du bist wohl nicht vom Fach. Sonst wüßtest Du, daß jeder Jäger mindestens alle 3 Jahre auf seine persönliche Eignung hin überprüft wird und daß gutes Sehvermögen nicht gleichbedeutend ist mit gutem Schießen. Und drittens gilt die Null-Promille-Grenze zumindest auf den Baden-Württembergischen Staatsjagden nicht erst seit gestern, wobei Alkohol u. U. zu einer Verbesserung der Schießleistung führen kann.


- Es gibt bis jetzt keinerlei halbwegs plausible andere Idee, woher das Blei sonst stammen könnte.

Wesshalb nur soll es denn ums Teufels Willen nicht möglich sein, dass eins und eins , zwei ergibt?
In jedem Krimi ist nach wenigen Seiten Lektüre bzw. nach wenigen Minuten Fernsehen sofort jedem klar, wer der Mörder ist. Es ist stets ein Motiv da, die Person hat direkten örtlichen Bezug zur Tat und im Zweifelsfalle auch kein Alibi. Es liegt alles auf der Hand, man braucht nur eins und eins zusammenzählen.

Aber es wäre kein Krimi, wenn nicht ein anderer der Täter wäre ... am Ende paßt auch das, nur hätte das im ersten Moment keiner gedacht.

Die Aufzählung der Bleiverwendung in unserem tagtäglichen Leben hat sich zunächst mal auf die Aussage bezogen, Blei gehöre auf den Sondermüll.

Es ist nicht mein Ansinnen, Minutionsblei mit Zähnen und Klauen zu verteidigen. Und es spricht wirklich vieles dafür, daß dieses einen erheblichen Anteil an der Misere hat. Aber ich will hier kritisch hinterfragen und zum Nachdenken anregen. Insbesondere will ich die Fragen "ist es wirklich nur das Munitionsblei?" und "ist ein Verbot der Bleimunition die allumfassende Lösung?" aufwerfen. Nicht mehr und nicht weniger.

VG
Pere ;)
 
Es ist nicht mein Ansinnen, Minutionsblei mit Zähnen und Klauen zu verteidigen. ...
B I T T E ... (?) Klingt nach Deinen Ausführungen oben, all den unpassenden Analogien, dem absurden Abstreiten zigfach belegter Zusammenhänge wie Hohn ...

Desweiteren:

- Natürlich ist Blei in Wildbret eine Gefahr auch für den Menschen ... LINK

- Natürlich besitzt bleifreie Munition mittlerweile kein schlechteres Abprallverhalten ... LINK usw.

Dort heißt es unter der Überschrift "Bleifreie Büchsengeschosse unbedenklich" etwa sinngemäß:

Das Abprallverhalten von bleifreien Büchsengeschossen im Vergleich zu bleihaltigen ist ausgesprochen ähnlich.“ Die Untersuchungen wurden von einem Projektrat begleitet, in dem die unterschiedlichsten Gruppierungen vertreten waren, wie etwa die Bundeswehr, Polizei, das Beschussamt Ulm, der Bundesforst oder das Nationalparkamt Müritz.
Zur Erinnerung: Auslöser der Diskussion über bleihaltige Geschosse waren die Bleivergiftungen von Adlern nach der Atzung von Aufbrüchen erlegten Wildes.
Leser wissen, dass die Konstruktionen mittlerweile ausgefeilt sind. Wild lässt sich mit Kupfer- und Messing-Geschossen namhafter Hersteller sicher und waidgerecht strecken. Der große Vorteil für den Verbraucher liegt zudem darin, dass keinerlei Bleisplitter das Wildbret kontaminieren.


Bleikontamination des Menschen, hier des Verbrauchers, entspricht selbst in der (informierten) Jägerschaft einem wichtigen Argument, einem wichtigen Aspekt, nur nicht in jenem speziellen "Kreis" der Herren (und Damen) hier im Forum!

Was sagt einem das ... ???
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundsätzlich finde ich Peres Ansicht, trotz naheliegendsten "Verdachten", andere Möglichkeiten nicht total zu vernachlässigen ja nicht abwegig..

Nur fehlen mir nach wie vor die entsprechenden, halbwegs einleuchtenden anderen Theorien.
 
Zur oben verleugneten Gefahr des Menschen durch Geschossblei (Schweizer Untersuchung), sinngemäß:

"Einzelne Wildfleischerzeugnisse können einen besonders hohen Gehalt an Blei aufweisen. Besonders der sich entwickelnde menschliche Organismus reagiert auf Blei empfindlich. Da Blei plazentagängig ist, kann es bei erhöhter Exposition zu Entwicklungsstörungen des Kindes kommen. Das Blei gelangt dabei über Projektile in Wildfleisch und Wildfleischerzeugnisse. Besonders bei Reh- und Hasenragout wurden von kantonalen Laboratorien vergleichsweise hohe Bleigehalte nachgewiesen."
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß, Eric,

Ihr seid häufig genug einer Meinung und gute Bekannte ... !

Andere, wie ich, reiben sich bei den "Argumenten" jener Deiner Jäger-Kollegen einfach nur die Augen ... unverantwortlich!

Gruß
 
Och, so gute Bekannte sind wir nun auch nicht, und sowas spielt hier jetzt eh keine Rolle.
Und was "Jäger Kollegen" betrifft, Es gibt hier bei uns auch ein Jägerforum, wo ich als enfant terrible sehr oft auch anecke.
Trotzdem war auffällig, dass es dort bei diesem Thema eigentlich keine grossen in Frage Stellungen gab. Da war mehr betretenes Schweigen.
 
Lest euch mal den Atikel vonTorsten Langgemach,Norbert Kenntner,Oliver Krone zum Thema :Anmerkung zur Bleivergiftung von Seeadlern genau durch.Nur eine kleine Anmerkung:bei 192 toten Seeadlern wurden bei 12,5% Metallteile im Magen festgestellt.Weiter unten steht das in24(das entspricht den 12,5%) verendeten Seeadlern Metalle nachgewiesen wurden-in den wenigsten Fällen Blei.Andere Munition soll demnach eine genauso große Rolle spielen.Nach allem,was man da lesen kann,wird nach dem Bleiverbot das nächste Verbot kommen.Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen,das nur auf Blei untersucht wird-und wenn die Seeadler nur1,1ppm Blei in der Leber haben,dann sterben sie eben schon bei 1,1ppm Blei(auch wenn das selbst den Autoren erstaunlich niedrig vorkommt).Auf was anderes wird nicht untersucht. Holger
 
Wie schon einige Male erwähnt hat Blei eine kumulative Wirkung und es entsteht eine schleichende Vergiftung.
Wieviele Adler noch Fragmente in sich tragen ist dabei nicht ausschlaggebend. Was in Blut und Leber etc. drin ist, bleibt drin, egal ob die Fragmente wieder ausgeschieden wurden.

Die wichtige Erkenntnis dabei ist, dass erwiesenermassen Munitionspartikel aufgenommen werden.

Was offenbar aber zwischen den Zeilen bei Dir heraus zu lesen ist, ist , dass es Dir offenbar hauptsächlich um die Angst geht, es könnte etwas jagdliches verboten werden.

Aber trotzdem immer noch die Frage auch an Dich: Woher soll denn dieses Blei sonst kommen?

Selbst wenn noch auf andere Stoffe untersucht wird, ändert das an den Bleiwerten ja nichts.
 
Thema: Gefährliche Bleimunition / Jäger als Naturschützer?

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