Ricky... oder die Geschichte einer Aspergillose die keine war!

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Benny-Lucca

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Ricky... oder die Geschichte einer Aspergillose die keine war!

Wir haben vor ein paar Jahren einen Graupapagei von einer Freundin übernommen. Sie war schwer erkrankt und wollte ihren Ricky in guten Händen wissen.
Als wir mit ihm zur Standarduntersuchung bei unserem TA waren, wurde auch ein Röntgenbild gemacht.
Ergebnis: Eine deutliche Verschattung der Lunge und der Luftsäcke.Diagnose: massive Aspergillose. Therapie: Inhalationen mit Anti Pilzmedikamenten.
Es wurde danach zwar nicht viel besser, aber zum Glück auch nicht mehr schlimmer. Aussage unseres TA: Ricky wird sicher kein höheres Alter erreichen.
Da er auch immer mehr Atemprobleme bekam, wurde uns mitgeteilt, Ricky hätte vermutlich auch nicht mehr sehr lange zu leben.
Und dann bekam ich die Info, dass einer neuer TA eine Praxis in der Nähe aufgemacht hat. Diesen TA kannte ich aus dem Fernsehen, da er im vergangenen Jahr in der mehrteiligen Serie über den Loro Parque zu sehen war.
Kurzum, nach einem Telefonat mit dem TA einen Termin gemacht und Ricky vorgestellt.
Ricky wurde genauestens untersucht, es wurde ein Abstrich gemacht, es wurde eine Endoskopie unter Narkose (ihm ging es an diesem Tag Kreislauf- und Atemtechnisch ziemlich gut) gemacht und drei Granulome aus den Lungen entnommen. Es wurde Blut entnommen und auch noch in der Praxis untersucht. Auf ein weiteres Röntgenbild wurde allerdings verzichtet, da das letzte noch nicht lange her war und der neue TA die Meinung vertrat, nur ein Röntgenbild reiche bei weitem nicht aus um eine Aspergillose sicher zu diagnostizieren. Als direktes Ergebnis der Endoskopie wurden eine massive, evtl. chronische Entzündung der Atemwege sowie schlechte Nierenwerte (Ergebnis der Entzündung) festgestellt.
Die Therapie: Inhalationen mit Antibiotika und Infusionen, welche ich auch zu Hause durchführen kann.
Heute bekam ich die Ergebnisse der Untersuchung: Abstrich : Normal
Biopsie der Granulome: Keine Schimmelpilze(Aspergillen) oder sonstige Erreger feststellbar.
Aussage des neuen TA: Ricky hat und hatte keine Aspergillose! Die Verschattung der Atemwege auf dem bisherigen Röntgenbild rührte einzig und allein von der Entzündung her.
Die bisherige Therapie, die rein in Inhalationen mit Antipilzmitteln bestand, konnte die Entzündung logischerweise nicht bekämpfen. Nach der jetzt angesetzten mehrwöchigen Antibiotika und Infusionstherapie müsste Ricky eigentlich wieder ok sein und hat hoffentlich noch ein langes Leben vor sich.
 
Super!
Das ist DAS Paradebeispiel für eine g. Zweitdiagnose.
Viel Glück für dich und Ricky auf das er jetzt steinalt werde :beifall:
Machst Du nach der Eingangsuntersuchung in lockeren Abständen weitere checks? Oder nur im Krankheitsfall?
 
Das ist ja unglaublich!
Magst Du mir die Kontaktdaten Deines neuen TA als PN schicken?
Danke!
LG
Hazel
 
Hihi schätze mal, das ist der Neue in Waldbreitbach, von dem man neulich erst lesen konnte :-)
 
Genau! :zwinker:

Die machen sogar bundesweite Hausbesuche, was sich aber eigentlich nur für besondere Lieblinge lohnt.
 
Hallo Chris,

Da hat Ricky ja mal echt Glück gehabt.
Der erste TA hat sehr geschludert, eine einfache Blutabnahme mit Zählung der Leukos hätte da sicherlich ausgereicht um festzustellen daß es keine Aspergillose ist sondern was entzündliches. So was machen aber nur noch wenige, die verlassen sich zu viel auf ihre Gerätemedizin. Nicht zu vergessen daß man Aspergillose auch im Blut nachweisen kann, eine Laboruntersuchung hätte schnell Klarheit geschaffen wenn der erste TA schon nicht endoskopieren wollte oder konnte.
Tja, manchmal ist eine zweite Meinung eines anderen TA wirklich zu empfehlen.
 
Hallo Chris,

Da hat Ricky ja mal echt Glück gehabt.
Der erste TA hat sehr geschludert, eine einfache Blutabnahme mit Zählung der Leukos hätte da sicherlich ausgereicht um festzustellen daß es keine Aspergillose ist sondern was entzündliches. So was machen aber nur noch wenige, die verlassen sich zu viel auf ihre Gerätemedizin. Nicht zu vergessen daß man Aspergillose auch im Blut nachweisen kann, eine Laboruntersuchung hätte schnell Klarheit geschaffen wenn der erste TA schon nicht endoskopieren wollte oder konnte.


Tja, manchmal ist eine zweite Meinung eines anderen TA wirklich zu empfehlen.



Hallo Alfred,

hmmm, da hast Du schon recht.
Leider hatten wir uns darauf verlassen, als man uns beim TA die Diagnose Aspergillose mitgeteilt hat.
Beim Menschen ist mir die Sache mit den Leukozyten durchaus bekannt, dachte bis dato aber, dass Röntgen bei Aspergillose von Papageien eine sichere Diagnose darstellt.
So kann man sich irren, oder lernt dazu.:zustimm:
Ich möchte wirklich nicht wissen, wie viele User in diesem Forum von ihren TÄ die Diagnose Aspergillose nur aufgrund einer Röntgenuntersuchung bekommen haben?
Klar ist eine Endoskopie nicht immer erforderlich. Wenn aber feststeht, daß es Granulome gibt und die Gefahr besteht, dass sie sich lösen können, halte ich das Risiko einer Endoskopie unter Narkose bei einem ansonsten gesunden Vogel durchaus für vertretbar.
 
Ach, allgemein gesehen ist Röntgen eine relativ sichere Sache. Allerdings auch nur zu 100% wenn das von mir beschriebene auch gemacht wird. Bei Dir war es jetzt ein recht seltener Fall, Lungenentzündung kommt weniger vor und wirkt sich oft anders aus. Da jedoch Granulome vorhanden waren hätte mein TA mit Sicherheit auch endoskopiert. Das ist für den Vogel sehr anstrengend aber ein guter TA weiß das Risiko doch gut einzuschätzen und macht das nur wenn der Vogel es auch verträgt.
Chris, wenn Du mal so lange Vögel hast wie ich dann wirst auch Du dem TA sagen können was Du vermutest und was er untersuchen soll. Mein TA hat da auch schon dumm geguckt. ;) Natürlich nicht in so einem Fall aber eine Zinkvergiftung habe ich schon mal selbst soweit herausgefunden daß nur noch die Bestätigung fehlte. Man lernt viel mit der Zeit.
 
Hallo,
der TA ist wirklich phänomenal und unbedingt zu empfehlen.
Ich habe gerade 10 Minuten mit ihm telefoniert und mehr Informationen und Empfehlungen erhalten, als ich im letzten halben Jahr von meiner TÄ und unendlich vielen Internet-Recherchen erfahren habe.
Und er wollte sich seine Beratung nicht einmal bezahlen lassen.

Eine absolute Top-Adresse für alle Papageienhalter!:zustimm:

Danke, Chris.

LG Hazel
 
Als direktes Ergebnis der Endoskopie wurden eine massive, evtl. chronische Entzündung der Atemwege sowie schlechte Nierenwerte (Ergebnis der Entzündung) festgestellt.

Chris, hat Dir der TA eigentlich gesagt, was er als Ursache für die Entzündung vermutet ?
 
Hallo,

ein Röntgenbild reicht bei weitem nicht aus, um Aspergillose und die Granulome zu erkennen.

Ich hatte selbst dieses Jahr ein Graupapagei mit hochgradiger Aspergillose. Beim Röntgenbild sah man zwar etwas Verschattung, bei der Endoskopie sind wir fast rückwärts von Stuhl gefallen, der Vogel war voll davon. In den Darmschlingen, hinter den Organen - das Außmaß war weit größer als vermutet.

Eine Endoskopie ist nunmal die einzigste Möglichkeit zu sehen, wie es in dem Vogel wirklich ausschaut. Auch organisch.
 
Thema: Ricky... oder die Geschichte einer Aspergillose die keine war!

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