Nymphis sind stink sauer

Diskutiere Nymphis sind stink sauer im Forum Nymphensittiche im Bereich Sittiche - :traurig: Wir haben ein Vogelzimmer mit 4 Nymphis, 2 Schönis, 2 Bourkis und 7 Wellis. Während unseres 10tägigen Urlaubes wurden sie täglich...
Das stellt sich für mich so dar, dass Nymphensittiche weniger anspruchsvoll in der Haltung als Papageien sind. Aber das sind die ganz bestimmt nicht, sie brauchen aufgrund ihrer Größe weniger Platz als Großpapageien, aber ansonsten haben sie die selben Ansprüche. Das wird leider häufig übersehen. Und nur weil sie in der Anschaffung günstiger sind als Papageien, müssen sie leider häufig leiden und ihr Leben lassen, weil man ihnen aus Kostengründen den Tierarzt verwehrt. Bei der Haltung von Nymphensittichen kann man genau so viel falsch machen wie bei der Haltung von Papageien.
 
...sie brauchen aufgrund ihrer Größe weniger Platz als Großpapageien

Kann man das wirklich so sagen? Nymphensittiche sind die schnellsten Flieger Australiens... daraus lässt sich ein unglaublicher Platzbedarf ableiten, wenn man ihnen wirklich gerecht werden möchte...
 
Es muß heißen : Aufgrund ihrer geringeren Größe kann man ihnen bei Freiflug in durchschnittlichen Wohnverhältnissen ein artgerechteres Zuhause bieten als den Großen
 
Artgerecht? Wohnraumhaltung? Irgendwie ein Wiederspruch an sich, oder?
 
Da muß ich mich anschließen, denn der Begriff "artgerecht" wird für die Gefangenschaftshaltung arg überstrapaziert.
Ivan
 
Hallo,

hier herscht ja wieder eine heiße Diskussions Runde....

Also über Artgerechte Haltung lässt sich streiten, aber wenn man mal schaut, die wenigsten Außenvolieren sind so groß wie ein Wohnzimmer oder die gesammte Wohnung und man kann meiner Meinung nach durchaus ein Nymphensittich Artgerecht in der Wohnung halten. Natürlich abgesehen von den armen, die in einem Käfig gehalten werden und wenn sie Glück haben mal 1-2 Stunden raus gelassen werden...
 
Ich schrieb nicht "artgerecht" sondern "artgerechter". Das war kein Tippfehler.
 
Hach, immer diese Diskussionen.

Fakt ist doch, dass deutsche Nachzuchten, vor allem deutsche Nachzuchten der xy. Generation, nicht mehr in ihrem angestammten Lebensraum überleben könnten, vermutlich auch nicht mit langem Auswilder-Training.
Für diese Vögel IST eine große Voliere, ein großer Wohnraum, Beschäftigung, Schwarmgröße wie man sie eben in Deutschland darstellen kann - und der betuchteste z.B. Nymphenzüchter kann nicht Tiere in der Anzahl eines wilden Schwarms halten - und Darstellung der Grundversorgung sowie Tierarztversorgung (! - den die wilden ja nicht haben...) "artgerecht".

Es käme vermutlich niemand auf die Idee zu sagen, ein Hund würde nicht artgerecht gehalten, weil er nicht mit Artgenossen in der Anzahl, die man in einem Wolfsrudel vorfindet ohne Zäune und andere Einschränkungen herum laufen kann.

Unsere Papageien tragen ALLE einen Ring.
Ihre wilden Artgenossen nicht.
Diese Auflage in D ist schon mal nicht artgerecht!

Wenn wir so anfangen, müssen wir aber diese seltsame Diskussion - seltsam, weil alle, die mitdiskutieren, Vögel halten, und damit Vögel "in Grenzen" halten, sei es das Wohnzimmer, die Wohnung, die Innen-/Außenvoliere oder die Außenvoliere mit Schutzhaus - gleich ganz fallen lassen, weil wir ALLE die Vögel "nicht argerecht" halten.

Kosequenzen daraus wären aus meiner Sicht:
1. Keine Vögel mehr halten, Vögel abgeben in größere Parks etc. in denen sie den meisten Flugraum, die meisten Artgenossen etc. haben und die meisten "artgerechten" Verhaltensweisen ausleben können, etwa Brut und Jungenaufzucht

2. uns, wenn wir die Vögel nicht abgeben, ständig Gewissensbisse und Vorwürfe machen.

DAS_kann_es_nicht_sein!

Es kann auch nicht sein, dass es einigen Menschen paradoxerweise wohl besser geht, wenn sie sich ständig diese Gewissensbisse und Vorwürfe machen ODER sich beruhigen damit, dass SIE ja eine bessere Haltung = schlecht, aber besser als xyz - haben und ihre Vögel wenigstens nicht ... (was auch immer_ Wohnzimmerhaltung, kleine Schwarmgröße oder nur Paarhaltung, Menschenkontakt etc. - erdulden müssen.

Das Argument der nicht argerechten Haltung kann man bringen, wenn man keine Vögel hält und glaubt, dass Vögel nicht gehalten werden sollten.

Hält man Vögel, sei es innen/ außen, mit /ohne Menschenkontakt, kann man eigentlich nur von Haltungsverbesserungen reden.

Oder man lässt das Wort artgerecht weg, bei dem man an die DArstellung der Haltung genauso wie in der Natur denkt bzw. so, dass die Vögel so leben können wie in der Natur, und findet einen anderen Aspekt, den man als Kriterium für eine gute oder angemessene Haltung findet.
Für mich wäre das, dass die Vögel "glücklich erscheinen", und ein Kriterium dafür wäre das Ausleben möglichst vieler arteigener Verhaltensweisen UND kreatives Verhalten, also das Ausleben von Verhaltensweisen, die sich der Vogel neu ausgedacht hat (etwa um Probleme wie Futtersuche zu lösen etc.).

Wie würdet Ihr denn die Diskussion bei Hunden führen?
Sind die alle nicht artgerecht gehalten, oder muss man unterscheiden zwischen verschiedenen Haltungsformen?
Und kann man unterscheiden, ob etwa ein Schäferhund - also einer, der einem Schäfer hilft - glücklicher, artgrechter gehalten wird als ein Hund, der Agiltiy macht oder einer der zu zweit in einer Familie lebt, in der sich jeder inklusive der Kinder viel mit dem Hund beschäftigt, mit ihm Joggen geht, spielt, kuschelt etc.?
 
Hallo,

das hier jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird...... Komplett Artgerecht, dann muss man die kleinen in Australien auswildern und keinen einzigen Vogel mehr halten dürfen, egal ob Voliere oder Wohnung.... Und es ist mir klar, das Artgerechte Haltung mehr abverlangt als nur Freiflug.... Man, immer dieses Gefrotzel.....
 
Hallo,

das hier jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird...... Komplett Artgerecht, dann muss man die kleinen in Australien auswildern und keinen einzigen Vogel mehr halten dürfen, egal ob Voliere oder Wohnung.... Und es ist mir klar, das Artgerechte Haltung mehr abverlangt als nur Freiflug.... Man, immer dieses Gefrotzel.....

Sorry. Es ging mir z.B. auch um Fütterung, etc. Aber das wisst Ihr ja sicher auch alles schon ;) und vermutlich ohnehin besser.
 
Hallo Stefanie,

das was du schreibst, stimme ich auch zu, das trifft es auf den Kopf! Ich weiß auch nicht warum man alles Menschen mögliche macht, um den Vögeln ein schönes Leben zu bereiten, und Artgerecht ist ein dehnbarer Begriff und man immer wieder hier ließt, dass man die Tiere nicht Artgerecht halten kann... Ich finde Artgerechter, den Tieren ein schönes leben zu bereiten und wenn die Tiere gesund sind, ein Nymphentypisches Verhalten zeigen und alt werden, war es wohl Artgerecht genug....
 
Einige basteln sich immer mit viel Pantasie einige Worthülsen zusammen, aber man sollte die Realitäten betrachten.
In Gefangenschaft gibt es keine artgerechte Haltung!!! Höchstens bei denen, die nicht wissen, wie es in der natürlichen Umgebung aussieht, aber das ist nun mal reines Wunschdenken und ist eben nur aus gewissen Defiziten
Das ein Vogel Flugmöglichkeiten hat, hat überhaupt nicht mit artgerecht zu tun.
Man wird dem Tier teilweise gerecht, was seine Bewegungsmöglichkeit angeht, aber auch hier immer nur eingeschränkt.
Ob Voliere, Biotop oder vier tapezierte Wände, nichts ist als artgerecht zu betrachten.
Ivan
 
Immerhin können die Tiere bei guter Haltung älter werden als in freier Wildbahn. Wie manche Tiere so in freier Wildbahn leben und womit sie so alles zu kämpfen haben, kann man sich auch manchmal die Frage stellen, ob einige Tiere es in menschlicher Obhut nicht sogar noch besser haben.

viele Grüße
susanne
 
Einige basteln sich immer mit viel Pantasie einige Worthülsen zusammen, aber man sollte die Realitäten betrachten.
In Gefangenschaft gibt es keine artgerechte Haltung!!! Höchstens bei denen, die nicht wissen, wie es in der natürlichen Umgebung aussieht, aber das ist nun mal reines Wunschdenken und ist eben nur aus gewissen Defiziten
Das ein Vogel Flugmöglichkeiten hat, hat überhaupt nicht mit artgerecht zu tun.
Man wird dem Tier teilweise gerecht, was seine Bewegungsmöglichkeit angeht, aber auch hier immer nur eingeschränkt.
Ob Voliere, Biotop oder vier tapezierte Wände, nichts ist als artgerecht zu betrachten.
Ivan
Kannst Du mal Deine Definition von artgerecht geben?
 
Nicht in Gefangenschaft! Hatte ich das nicht schon geschrieben?
Also noch mal: wer kann dem Vogel das bieten, was er in seiner natürlichen Umgebung, wo seine Art lebt, anbieten?
Vom Futter, über den Bewegungsablauf, wie Temperaturen, Artgenossen usw..usw..
Dort ist der Vogel den Gegebenheiten seiner Art entsprechend angepaßt. Wer kann das in Gefangenschaft bieten?
Also einigen wir uns besser auf tiergerecht in Gefangenschaftshaltung.
Selbst wenn da einer Eukalypstusbäume ins Wohnzimmer pflanzen würde, könnte er die natürliche Umgebung des Vogels nicht ersetzen!
Ivan
 
Selbst wenn da einer Eukalypstusbäume ins Wohnzimmer pflanzen würde, könnte er die natürliche Umgebung des Vogels nicht ersetzen!
Ivan

Aber doch nur des Vogels, der sie auch kannte, sprich des Wildfangs.

Die "natürliche Umgebung" der deutschen Nachzucht ist vielleicht seine heimatliche Voliere oder das Vogelzimmer beim Züchter.
Ansonsten hat der Vogel Bedürfnisse, die seiner Art entsprechen, bezogen auf die Umgebung sind das doch Sitzplätze, mit denen er etwas anfangen und die er evtl. abknabbern kann, Flugraum, Beschäftigung der Art entsprechend (was zum Nagen bei Papageien und was zum Baden bei Kanarien als Beispiel).

Was vermissen denn deutsche Nachzuchten, die in einem Vogelzimmer ihre Kindheit verbracht haben und wieder in ein Vogelzimmer kommen mit 3 bis 5 weiteren Artgenossen, sagen wir mal?
Vorausgesetzt, sie werden adäquat versorgt und haben dort nicht nur 2 kahle Stangen, also eben das, was der Druchschnittshalter sicher bietet.

Bzgl." artgerecht = genau wie in der Natur": Dann entfiele der Tierarzt und einiges weitere.
Die "Natur" bietet ja nicht nur Vorteile, wenn man mal an schlechtes Wetter (Gewitter, Sturm, Dürren etc.die den Vogel im schlimmsten Fall das Leben kosten ), Fressfeinde, Unfälle oder Krankheitserreger denkt.
Wellensittiche werden im Schnitt mit 6 bis 12 Wochen abgegeben, glaube ich.
Davon waren sie ca. 4 Wochen im Brutkasten.
Sie hatten also 2 bis 8 Wochen ein Umfeld, an das sie sich gewöhnt haben, und das sie evtl. vermissen können - auch bzgl. ihrer Ansprüche, wenn sie im neuen Heim bspw. ein eintönigeres Nahrungsangebot oder weniger Platz, weniger Artgenossen, weniger Landeplätze, weniger Beschäftigung, weniger Freiflugzeit haben.
Eukalyptusbäume werden ja die wenigsten vermissen, weil sie diese in ihrer "Kinderstube" auch nicht kannten.

Daher meine ich, dass man in dieser Diskussion einen Unterschied zwischen deutschen Nachzuchten und Wildfängen machen müsste.

Der Wellensittich ist ja seit ca. 150 Jahren oder länger "domestiziert", also beständig nachgezüchtet worden.
Insofern könnte man die Debatte mit dem Menschen (oder eben Wölfen etc.) vergleichen.
Die vermissen auch nicht "ihren natürlichen Lebensraum" (das Leben, an das wir eigentlich von der Evolution angepasst wurden) weil sie den gar nicht kennen.
 
Also unterscheiden wir dann zwischen Tieren die lange in Gefangenschaft gezüchtet werden und dann wie viele Kanarien, WS und andere, die in Käfigen von 40cm vor sich hinschmoren und behaupten, da die Vögel es nicht anders kennen, halten wir sie "Artgerecht", oder?
Der nächste Schritt wäre der Schuhkarton. Und dann immer noch artgerecht.
Wo bitteschön soll die Grenze gezogen werden?
Macht das jeder nach seinem Gusto?
Ich lege die Latte hoch und sage wir halten sie tiergerecht, aber nicht artgerecht.
Wenn ich die vielen Papageien hier sehe, die in Käfigen von 80x50x100cm sitzen und dann behaupten wir, das ist artgerecht?
Denn der Verkäufer hat ja gesagt, das ist eine Voliere!
So etwas fängt bei mir erst 2mx1mx2m an.
Ich behaupte dann aber nicht, das sei artgerecht, aber tiergerecht.
Ist vielleicht der kleine Unterschied, was man daraus macht, denn wie ich schon schrieb, jeder bastelt sich hier mit viel Fantasie sein artgerecht zusammen. Und da ist oft Minimalismus gefragt.
Ivan
 
Thema: Nymphis sind stink sauer

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