gelähmtes Bein bei Aymarasittich

Diskutiere gelähmtes Bein bei Aymarasittich im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, meine Aymarahenne schwächelt seit Monaten und wir finden nicht heraus, woran es liegt (trotz mehrmaliger Besuche bei der allgemein...
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NadjaHamburg

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Hallo,

meine Aymarahenne schwächelt seit Monaten und wir finden nicht heraus, woran es liegt (trotz mehrmaliger Besuche bei der allgemein empfohlenen Berliner Vogelärztin) - vielleicht hat jemand von euch mal einen ähnlichen Fall gehabt und weiß Rat:

Und zwar ist ihr linker Fuß seltsam steif und die hintere Kralle ist nach oben gebogen. Die Probleme mit dem Fuß hat sie schon seit Wochen, mal wird es besser und sie kann fast wieder normal greifen, dann kann sie ihn gar nicht mehr krümmen, so wie jetzt. Hoch und runterheben kann sie den Fuß schon, nur eben nicht die Krallen schließen. Das einzige Organische, das die Ärztin feststellen konnte, ist eine vergrößerte Niere, die eventuell auf einen Nerv drückt. Außerdem hat sie extrem schwache Beinmuskulatur und ist insgesamt sehr leicht. Sie ist aber lebhaft, frißt und zwitschert und schimpft und zerlegt Stöckchen. Nur fliegt sie momentan nicht, mutmaßlich weil sie nicht sicher landen kann, sondern klettert lieber und hält sich überwiegend am Boden oder auf den Sittbrettern auf, die ich ihr in die Voliere gehängt habe. Ich lasse sie auch derzeit nicht raus (die Vögel stehen bei uns im Wohnzimmer), weil mir die Verletzungsgefahr zu groß ist, und den Hahn habe ich hinter ein Trenngitter bzw. tagsüber ins Wohnzimmer verbannt (weil er manchmal ziemlich rabiat ist und derzeit kann sie nicht abhauen - wobei das natürlich keine Lösung für die Ewigkeit ist).

Die Kleine ist unser ganz großer Schatz und es tut mir sehr leid, ihr nicht helfen zu können.

Habt ihr vielleicht Erfahrung mit einem ähnlichen Fall? Falls es die Niere ist - habt ihr Ideen, was man geben könnte, damit sie sich vielleicht wieder normalisiert? Und wie man sie allgemein wieder aufpäppeln könnte? Oder was man noch untersuchen könnte?

Vielen Dank
Nadja_Hamburg
 
Hallo Richard,

also, es wurde das Bein untersucht und geröngt (bzw. der ganze Vogel, daher der Befunde mit der Niere, sonst war organisch alles normal). Proben aus Kropf und After wurden entnommen und eingeschickt, ohne besonderen Befund, es wurde prophylaktisch auf Bakterien und Pilze behandelt (das ist aber schon ein paar Wochen her und hat nicht wirklich was gebracht). Sie kriegt auch irgendwelche Globuli ins Trinkwasser (wobei ich nicht so wirklich an Homöophathie glaube). Ich soll ihr viel Grünzeug geben, das sie auch sehr gerne frisst. Vor einer Weile ging es ihr insgesamt sehr schlecht, das hat sich aber gegeben, sie plustert nicht mehr, ist den ganzen Tag in Action, und bis auf den Fuß wirkt sie ganz normal.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Die Vogelärztin ist wirklich sehr gut und hat meinen Vögeln schon oft geholfen, nur weiß ich gerade nicht, ob es etwas bringt, wenn ich die Kleine zum vierten Mal hinschleppe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Nadja,

dann kann man meine Vermutung direkt ausschließen. Ich hätte mir nämlih vorstellen können, dass ein Tumor die Nerven des Beines abdrücken könnte!
 
Hallo Nadja,

Falls der Vogel schon älter sein sollte, kam mir Arthrose in den Sinn, aber das hätte das Röntgenbild dann zeigen müssen.

ZNS? Weil sie auch nicht mehr fliegen will.



Gruß,
Claudia
 
Mir fällt da ein Schlaganfall ein. Der läßt sich beim Vogel im Nachhinein nicht nachweisen .... genau darum halte ich das für möglich, auch zusammen mit dem Umstand, daß es dem Vogel nach längerer "Leidenszeit" wieder besser geht.
 
Beim Schlaganfall hilft nur dauerhaft einen Stent zu setzen und blutverdünnende und gerinnungshemmende Mittel zu verabreichen.
Wird er zu spät erkannt bleibt der Vogel halbseitig gelähmt, da dann Bereiche des Gehirns abgestorben sind.
Ivan
 
Es kommt ja drauf an, wie groß das blockierte Areal ist - es gibt Schlaganfälle, die halbseitige Lähmungen verursachen - aber auch welche, die nur minimale Einschränkungen bedeuten. Stent und Lyse ist bei einem Vogel vielleicht doch etwas überdimensioniert ..... außerdem scheint das Problem ja schon länger zu bestehen.
 
Aber ein Schlaganfall ist ein Schlaganfall, sicher nicht zu verwechseln mit Anfliegen und einer Gehirnerschütterung, möglich auch Blutgerinsel im Gehirn. Das ist nach längerer Zeit reparabel, aber ein Schlaganfall sicher nicht, besondern nicht wenn Lebermittel eingesetzt werden, wie hier schon oft gelesen.
Ivan
 
Mein Aga hatte im Frühjahr einen Schlaganfall. Ich habe gemerkt dass er den Kopf schief hält und nicht mehr fliegen will. Außderm konnte er nur noch schlecht sehen. Er bekommt seit dem täglich Vitamin-B-Komplex ins Trinkwasser und täglich ACE-Hemmer. Sehkraft ist wieder gekommen, Kopfschiefhaltung ist weg. Fliegen will er nicht mehr. Aber es geht ihm für die Umstände gut.
 
Wieso ist das ein Zeichen vom Schlaganfall?
Ist bei mir immer ein Zeichen von einem Aufprall/Anfliegen und schwerer Gehirnerschütterung.
Denn die Symptome habe ich schon direkt nach so einem Crash gesehen.
Der Vogel flog trotzdem wieder hoch, zeigte danach Gleichgewichtsstörungen und hielt den Kopf als wenn er auf einem Auge blind wäre, war er aber nicht. Also schief.
Bei einem Schlaganfall könnte er nicht mehr fliegen, weil ein Flügel gelähmt wäre....und ein Fuß. Könnte wohl auch nicht mehr sitzen!
Ivan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei einem Schlaganfall könnte er nicht mehr fliegen, weil ein Flügel gelähmt wäre....und ein Fuß. Könnte wohl auch nicht mehr sitzen!
Ivan
Falsch. Je nach Lokalisation des Verschlusses können große oder auch ganz kleine Areale betroffen sein, oder auch ganz verschiedene.
Nicht jeder Schlaganfall lähmt die Extremitäten. Fällt ein großer Teil des Gehirns aus, kommt es logischerweise zu erheblichen Schäden wie z.B. ausgedehnten Lähmungen. Ist nur ein kleiner Teil des Gehirns betroffen, sind die Schäden viel geringer, vielleicht bemerkt man nur ein sporadisches zittern oder eine Verhaltensänderung - und die können sich unter günstigen Umständen ganz oder teilweise zurückbilden weil andere Hirnareale die Funktionen übernehmen. Zwischen diesen Extremen sind alle Abstufungen möglich
 
Der TA sah es sofort, als ich den Transportkäfig auf den Behandlungstisch stellte. Die Untersuchung hat es dann bestätigt. Bei Ernie reagierten die Pupillen nicht mehr auf Licht. Zum Glück hat er sich davon wieder erholt. Mein TA sagte Vögel erholen sich von Schlaganfällen besser als Säugetiere oder Menschen. Eine halbseitige Lähmung hatte er nie.

Einmal habe ich mich auch sehr erschrocken, als Ernie kurz nach der Diagnose morgens ganz seltsam verrenkt auf dem Seil saß. Der linke Flügel ragte quasi senkrecht nach oben. Laut TA waren das noch Durchblutungsstörungen, also Nachwirkungen vom Schlaganfall. Quasi wie Spasmen, beim Menschen. Das habe ich auch nur einmal gesehen. Auch das bestätigt die Diagnose.

Alles in allem ist Ernie nicht mehr so flink wie früher, und etwas tapsiger. Er fliegt halt nicht mehr. Außer mal selten ganz kurze Strecken von Seil zu Seil. Aber sonst ist er wohl auf, macht alles mit, und ist überall dabei, wo auch Smilla ist. Bzw. umgekehrt.
 
Nachtrag:

Ich weiss aber aus Erzählungen von anderen Agas (betrifft ja alle Vogelarten in dem Fall), die nach einem Schlaganfall nur noch liegen konnten. Das ist wohl der Extremfall von Lähmung.
 
Ich hatte mal eine sehr alten Welli (16 Jahre) der nach Schlaganfall halbseitig gelähmt war.... ganz klassisch.
Schön ,daß es Ernie wieder besser geht :)
 
@kace, Opi Ernie geht auch auf die 17 zu.

@alle, es sind ja nicht alle Schlaganfälle gleich. Es gibt sogar Schlaganfälle die man (Mensch) gar nicht merkt. Bei Vögeln ist es das gleiche.
 
Ich hatte mal ein Rosenköpfchen, das nach seinem ersten Schlaganfall zunächst eine ganze Siete gar nicht, später nur noch ein Bein nur eingeschränkt bewegen konnte. Sogar das Fliegen klappte wieder halbwegs. Nach seinem zweiten Schlaganfall konnte er dann nur noch seinen Kopf bewegen und ich musste ihn einschläfern lassen. Er war zu diesem Zeitpunkt immerhin 22 Jahre in meinem Besitz (adulter Zooladenkauf).
 
Noch mal analog zu Post 11
In 40 Jahren bei Tausenden von Vögeln trat bei mir nie ein sogenannter "Schlaganfall" auf.

Wohl außer Unfällen schwere Leberschäden, die dann durch Störungen im Vit. B-Haushalt zu Nervenschäden führten, die sich dann in Koordinationsschwierigkeiten, Lähmungen etc. äußerten.

Hier wurde immer Vit.-B-Komplex eingesetzt.

Das hier bei Leuten, die nur wenige Vögel halten, sich solche aus dem Humanmedizinbereich bekannten Diagnosen häufen, gibt mir doch zu denken.
Warum nicht bei Haltern, die eine große Anzahl an Vögeln halten und das über Jahrzehnte?
Aber wichtig ist ja sicher, das man einen Aufhänger hat, wenn auch bekannte vogelspezifische Erkrankungen nicht beim Menschen auftreten, lassen wir mal die Psittakose außen vor.
Ivan
 
Hallo Ingo,



Wow! Was für ein tolles Alter!
Wie wurde Dein Aga nach dem ersten Schlaganfall behandelt?

Gruß,
Claudia

Das war in den frühen 90ern und der Vet nur begrenzt vogelkundig. Die Diagnose war nunmal Schlaganfall und als einzige Medikation gab es einen Vitamin B Komplex und den Rat, Flügel und beinchen regelmäßig mit der Hand zu strecken und zu beugen.
Nach mehreren Monaten flog er wieder. Nur Kurzstrecken mit Schieflage und Rechtsdrall, aber tapfer.
 
Thema: gelähmtes Bein bei Aymarasittich

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