Halsbandsittich ausrotten?

Diskutiere Halsbandsittich ausrotten? im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Mit Besorgnis las ich heute den online verfügbaren Artikel der "Süddeutschen Zeitung"...
Ja das sehe ich auch so

Viele Grüße
Blu

Ja, ich auch. Wenn ich nur beobachte wie die Amseln sich im Frühsommer über die einheimische Felsenbirnen hermachen.... oder im Spätsommer die Holunderbeeren ernten, dann ist das eine wahre Freude :freude: Auch die Hagebutten an unseren Wildrosen werden sehr gerne gefuttert.

Allerdings vermute ich, dass viele Hobbygärtner sich darüber wenig Gedanken machen, ob eine Pflanze einheimisch, ein Vogelschutz- oder Vogelnährgehölz ist. Bei den Bienen- und Schmetterlingspflanzen läufts wahrscheinlich ähnlich.

Dann kommt hinzu, dass viele gar nicht wissen, welche Pflanzen einheimisch sind. Vor allem die Fotos in den Gartenkatalogen oder im I-Net sind natürlich verlockend..... auch wenn man die Pflanze nachher gar nicht mehr in den Griff bekommt, wie z.B. Bambus oder Bärenklau. Letzterer ist in unserer Region die letzten Jahre zum Glück wieder weniger geworden.

P.S: Insektizide, Fungizide, Herbidzide ala Monsanto oder Bayer sind in meinem Garten VERBOTEN :+klugsche
 
Hallo @ all,
wie bekannt gibt es auch in anderen europäischen Ländern große Halsbandsittich Populationen ( Niederlande, Belgien, Frankreich, England). Ist jemand bekannt ob es dort auch solche Ansinnen gibt die Halsband "auszurotten" oder sind solche Ansinnen / Bestrebungen wieder mal typisch deutsch ????

Die Vogelzüchter protestieren zu Recht gegen die massenhafte Vernichtung von Kakadus in Australien die dort einen erheblichen Schaden in der Landwirtschaft anrichten, gleichzeitig fordern hier einige die Ausrottung der Halsbandsittiche die bislang keinen größeren Schaden anrichten. Was für eine Doppelmoral. Sicherlich sind die Kakadus in Australien schon immer beheimatet, die Halsbandsittiche hier nicht. In Australien versucht man mit dem fangen, vergiften oder Abschießen (leider) einer "Plage" Herr zu werden - hier in bei uns bedarf es solcher Gründe nicht, es reicht sozusagen der Aspekt, dass es sich bei den Halsbandsittichen ursprünglich nicht um "Europäer" handelt.
Stellt sich die Frage - wenn wir das Treiben der australischen Landwirte kritisieren, mit welchem Recht wollen wir hier die Halsbandsittiche los werden die weit weniger Schaden anrichten ??

rebell
 
wie bekannt gibt es auch in anderen europäischen Ländern große Halsbandsittich Populationen ( Niederlande, Belgien, Frankreich, England). Ist jemand bekannt ob es dort auch solche Ansinnen gibt die Halsband "auszurotten" oder sind solche Ansinnen / Bestrebungen wieder mal typisch deutsch ????
Lies mal hier und hier.

Die Artikel sind zwar gespickt mit Fehlinformationen, aber der Kern stimmt :
In England dürfen Halsbandsittiche von Jägern und Bauern abgeschossen werden.

Es ehrt euch zwar, daß ihr HBS-Rührei ablehnt...aber überlegt euch mal, ob das nicht die humanere Lösung sein kann.
Oder seid ihr wirklich Verfechter des "Schutz des ungeborenen Lebens" im absoluten Frühstadium ?
Wißt ihr eigentlich, wieviele Vogelhalter auf diese Weise ungewollte Nachzuchten verhindern ?

Der milde Winter wird auch in Deutschland zu einer starken Vermehrung der HBS führen.
Bevor sie auch bei uns zum Abschuss freigegeben werden, sollte man sich Gedanken über die Alternativen machen !
Mit einem unreflektierten kategorischen "Ja zum Halsbandsittich" wird der BfN kaum zu überzeugen sein.
 
Der milde Winter wird auch in Deutschland zu einer starken Vermehrung der HBS führen.
Bevor sie auch bei uns zum Abschuss freigegeben werden, sollte man sich Gedanken über die Alternativen machen !
Mit einem unreflektierten kategorischen "Ja zum Halsbandsittich" wird der BfN kaum zu überzeugen sein.

Einfangen, entseuchen und in den Ursprungsländern wo der Pfeffer wächst wieder auswildern.
 
Einfangen, entseuchen und in den Ursprungsländern wo der Pfeffer wächst wieder auswildern.

naja die Greife, sind ja auch noch unterwegs............sorry Raptor aber, naja so sind wir mal an einander gestoßen:D

Denke aber mal, das die HSB weniger schaden wie Krähen oder andere Vögel in unseren heimischen Regionen anrichten, die sammeln eher Früchte von Sträuchern und Bäumen, wie krank ist doch die Welt.......Katzen kacken in die Gärten, Hunde werden teilweise als Bedrohung angesehen und viele unserer Geier sind verhaltensgestört:?

Seit letzen Jahr, sehe ich kaum noch Spatzen und Amseln, in unseren Garten?

Aber wenn eine Spezies vom Aussterben bedroht ist, da wird dann alles daran gesetzt diese Art, zu erhalten?
 
Nun, das "ursprüngliche Habitat" der Feldlerche liegt nicht in Deutschland.
 
Offenbar begreifen immer noch Leute hier nicht, dass es ein grosser Unterschied ist, ob eine Art durch Veränderung des Biotops langsam selber sein Verbreitungsareal anpasst oder ob ein Exot irgendwo freigelassen wird.
Desshalb lohnt sich auch das Diskutieren nicht.
 
Nur wegen der Eiszeiten und der geografischen abgeschiedenheit durch Meere und Gebirge gibt es in Europa keine Papageien mehr. Auch keine Ginkgos, die es hier auch mal gab, sowie Tulpenbäume, Magnolien und viele mehr. Die Eiszeit ist Schuld an unserer Artenarmut in Europa. Der Mensch verhilft der Natur nur zu ihrem Recht. :D
 
Ach Eric,

aber du hast doch bisher gar nicht diskutiert.
Bisher schreibst du doch nur Glaubens-Gebote deiner Fremdelsicht auf und erwartest, dass man diese übernimmt.
Diskussion kommt aus dem Bedeutungsfeld "Untersuchen". Untersuchen ist das genaue Gegenteil von "Gebote verkünden".

Beispiel jetzt wieder:
"dass es ein grosser Unterschied ist, ob eine Art durch Veränderung des Biotops langsam selber sein Verbreitungsareal anpasst oder ob ein Exot irgendwo freigelassen wird"
Das ist die Verkündung eines Glaubenssatzes aber kein Diskussionsbeitrag. Dieser Art sind bisher alle deine Beiträge, oder übersehe ich da einen.
Bisher hast du nicht erklärt, warum für die "Schädlichkeit" einer bestimmten Art - hier die in Deutschland längst etablierte Art der Halsbandsittiche - das Merkmal "Fremder" ausreicht einen willkürlichen Schädlichkeitsfaktor draufzumultiplizieren.

Du verkündest nur: natürlich sei der gleiche "Schaden" bei einem Halsbandsicht wegen seines Attributes "Fremd" ganz klar als schlimmer zu werten als bei einem Specht?!
Und erwartest wieder, dass dieser Glaubensgebotssatz von anderen zu übernehmen sei.
Tu'n sie's nicht, begreifen sie natürlich einfach nichts.
Das gleiche Phänomen stellt man auch in sogenannten Diskussionen mit Glaubensvertretern fest wie z.B. Zeugen Jehova.
Du hast aber recht, mir z.B. fehlt einfach die "Erleuchtung" um den tiefen unzweifelhaften Wahrheitsgehalt deiner Glaubenssätze zu verstehen. Vielleicht werd' ich ja noch bekehrt ...

Selbst Zitate von Fachleuten aus dem Naturschutzbereich, die eindeutig sagen, dass bei der Betrachtung und Handlungsentscheidung von durch eine Tierart verursachten Schäden kein Unterschied zu machen sei zwischen "einheimischen" oder neu etablierten Arten bringen dein Glaubensgerüst ja nicht ins wanken.

@Moni:
Ja, eher als der Halsbandsittich stimmt natürlich.
Aber es macht eben auch die Willkürlichkeit deutlich, dieses "eher".
Im Naturschutgesetz scheint diese "eher" ja auf die eben willkürliche Grenze von 100 Jahren festgelegt zu sein.
Wie sinnlos willkürlich das ist am Beispiel Halsbandsittich:

Szenario 1)
Nehmen wir mal an, die reißerischen Falschbehautungen der vom Haslbandsittich verursachten Schäden träfen wirklich zu.
Dann würde man jetzt diese Art als fremde Art Kennzeichen und nach Erics Glaubenssätzen "ausrotten".

Szenarion 2)
Nehmen wir hier an, der Halsbandsittich würde die nächsten 60 Jahre so wie die bisherigen 40 Jahre nicht irgendwem als Lästig auffallen.
Dann hätte er nach diesen 60 Jahre die "Fremd-markierungs-Gefahr" hinter sich gelassen. Würde er dann "
auffälliger bekäme der den Spechtbonus. Würde er gar wirklich selten, könnte es sogar passieren, er bekäme den Schützenswert-Status von deine Kindern oder Enkeln.

Ich hoffe die Phantasie reicht aus, sich nicht an den 100 Jahren festzubeißen. !00 Jahre ist eine genauso willkürliche Grenze wie 30, oder 200 Jahre und erzeugt den gleichen Widersinn.

Aber die handlungsempfehlungen aus dem schon zitierten Erhebungsdokument vweise ja auch deutlich darauf hin:
Bei der Berwertung sind neu etablierte Arten nicht anders zu betrachten als altetablierte Arten.

Meine Beispiel mit den Feldlerchen sollen nicht behaupten, dass die Feldlerchen sich zur gleichen Zeit wie die Halsbandsittiche etabliert haben, sie sollen nur auf den Widersinn dieser Glaubenssatzforderung auf Basis von "älter etabliert" im Gegensatz zu "jünger etabliert"= Fremdling=böse aufmerksam machen.
 
Noch was für die unbrauchbare Fixierung auf die Fremd-Heimisch-Willkür:
Bienen fühlen sich wohl in der Stadt
und dann offen lesen warum!

Ich dachte immer, dass die Honigbiene (trotz diverser Einkreuzungen) noch immer im Kern ein heimisches Tier ist. Dementsprechend sollte es egal sein, ob es auf dem Land in Mitteleuropa oder in der Stadt in Mitteleuropa lebt.

Erklär mal, was du damit meinst?
Das gilt aber auch für viele unserer altetablierten Vogelarten und und und ...

Du meinst heimisch mit "altetabliert", oder?

Gruß
Jörg
 
Schönen Abend Jörg,

heimisch-fremd sind willkürlich ausgrenzende Begriffbildungen, die in der Biologie keine Begründung finden, sondern nur in Fremdelbedürfnissen.
Daher verwende ich lieber altetabliert und neuetabliert. Das triffts nämlich besser ohne eine Wertung zu suggerieren, denke ich.
Etliche der sogenannten "heimischen" Vögel sind eben schlicht altetablierte. Wir sind da einfach nur die "Enkel", die sie "schon immer da gewesen" wahrnehmen.

Warum nun die interessante Geschichte mit den Stadtimkern.
Das typische Argument, das Schutzreflexe auslösen soll,
damit man so die öffentliche Legitimation für seine Ausrottungswünsche für eine "reine Natur" erhält geht so:

Fremder Vogel - fremd ist immer schonmal verdächtig
Invasiv - ist ein aus dem militärischen stammender Begriff, der natürlich auch gut für ablehnende Bauchgefühle ist, so als ginge es um eine abzuwehrende Eroberung.
Fremde Invasive Arte bedroht gute einheimische mit Ausrottung - klar, da muss man natürlich alle Abwehrkräfte aufbieten und diese bösen Invasoren ausrotten
Und schwupps hat man einen ganzen Anhängerklan der natürlich die arme einheimische Art bereit ist zu beschützen durch Ausrotten der bösen Invasoren, auch wenn's gar keine gibt.
Und man darf endlich wieder Schießen. Ziel erreicht.

Ob die fragliche Art tatsächlich einen nennenswerten Schaden verursacht oder gar die postulierte Bedrohung der heimischen darstellt ist da gewollt unwichtig, es reicht: Fremd=>böse.

Nun zeigt das Beispiel der Bienen und genauso das Abstimmen mit den Füßen von beachtlich vielen sogenannt einheimischen Vögeln, einheimischen Schmetterlinge, einheimischen Käfern usw. seit Jahren unverkennbar, dass ihnen die Stadt mit all ihren Fremden (Pflanzen) viel lieber, arterhaltender ist als die "gereinigte" viel weniger mit "bösen fremden" "belastete" Landnatur und sogar außer den allerbesten den meisten Naturschutzgebieten ihren Rang abläuft in Fragen der geförderten und tatsächlich registrierbaren Artenvielfalt.

Es zeigt wie absurd die Behauptung "Fremd"/Exot == grundsätzliche Bedrohung für heimisch hier ist.
Daher dieses Beispiel.
Die sogenannten heimischen Tiere stimmen gegen die sogenannten Naturschützer ab. (Damit meine ich die Naturschützer, die ein ideologisches Bild der Natur herstellen statt die Natur zu fördern wie sie sich entwickelt. Sie versuchen jede Änderung der Natur rückgängig zu machen gutes heimisches von bösem Fremden zu trennen.)
Natur ist Änderung nicht konservierter Stillstand.
"Heimisch" gibt es nicht. Was diese Ideologen als heimisch bezeichnen sind die nicht heimischen von gestern oder vorgestern, sonst nichts.
Invasion in dem Sinne von besiedeln neuer Lebensräume ist der Normalzustand der Natur, sonst wäre die Welt kaum rundum bewohnt und keine neue Insel könnte je belebt werden.

Invasiv werden je nach Situation altetablierte wie neuetablierte Arten. Ist mit einer stärkeren Ausbreitung einer Art ein Schaden verbunden, so kann dieser Schaden sowohl von altetablierten wie neuetablierten verursacht werden. Das hängt nicht an dem Merkmal, neuetabliert oder wie es fremdelnd fördernd Invasive Exoten oder Invasive Fremde oder gar Invasive Aliens genannt wird ab.

Ginge es nach diesen Fremdel- und Reinheitsgetriebenn Naturschutzideologen hätten wir jetzt evtl. keine stabilen Biberpopulationen in Deutschland.
Weil die nämlich nicht aus deutschland sondern aus Norwegen zur Wiederansiedlung geholt wurden und damit deren Reinheits- und Einheimischvorstellungen nicht erfüllten sind sie dagegen auch Sturm gelaufen. Glücklicherweise ohne Erfolg.

Oder um einen Ökologen (natruwissenschaftlich und nicht ideologisch orientierten) und Biologen zu zitieren:
"Wer die Natur in einem bestimmten Zustand festhalten möchte, handelt gegen die Natur" oder wie ich ergänzen möchte, der hat noch nie was von Evolution gehört bzw. akzeptiert sie wohl irgendwie nicht.

Also:
Fremd als ausreichende Erklärung für Ausrottungsbestrebungen bei einer etablierten Art ist offenbar nicht damit begründar, dass man die "heimischen" vor gedachten Gefahren schützen müsste.

?Weiß nicht ob mir die Erklärung des Bienenlinks gelungen ist?

(das Zitat stammt von J. Reichholf aus "Das Rätsel der grünen Rose"S.322, isbn:978-3-86581-194-3)
 
Ein anderer "Kampfbegeiff" für die irrationale Front gegen alles Fremde ansich und jede Änderung ist das postulierte ökologische Gleichgeicht,
oder anders das Gleichgewicht eines Ökosystems.
Mal abgesehen davon, dass es ein Ökosystem als für sich gar nicht gibt, der begriff nur ein bezogen auf eine spezifische Forschungsfragestellung jeweils hilfreich abgegrenztes Gebiet meint,
ist das Gleichgewicht dieses Systems kompletter Unfug. Es existiert nicht und es hat nie existiert.
Man versuche mal ein Computerprogramm zu erstellen, welches einen Evolutionsprozessablaufen lässt in einem Gleichgewicht. Vollkommen sinnloser Versuch.
Im Gleichgewicht gibt's keine Evolution.
In Gleichgewichtigen Ökosystemen wäre nie ein Mensch entstanden.

Oder um einen anderen Ökologen zu zitieren:
"Die Vorstellung vom Gleichgewicht in der Natur ist eine der am weitesten verbreiteten Utopien von der Natur.
Sie ist die Grundlage {vieler} mathematischer Modelle.
Die Vereinfachung, auf der solche Modelle basieren, ist aus biologischer Sicht unzulässig,
denn dabei negiert man, dass es natürliche Selektion und Evolution in natürlichen Ökosystemen gibt." (S.66 "Das ist Ökologie", Prof. Hansjörg Küster - Pflanzenökologe -)

Versteht man das, merkt man schnell, dass Aussagen wie diese Fremde Art zerstört/gefährdet das ökologische Gleichgewicht auch eben nichts als Ideologie ist, die sich mit naturwissenschaftlichen Begriffen aus der Biologie tarnt.
 
Bitte nichts unterstellen. Ich bin weder Zeuge Jehovas, noch würde ich je von einem biologischen Gleichgewicht reden.

Dennoch ist es meine persönliche Ansicht, dass es nicht gerade besonders sinnvoll ist Weltweit einfach alles herumzuschleppen , rauszulassen um mal zu sehen wie es sich etabliert.
Meine Ansicht ist auch nicht irgendwo abgeschrieben, entspricht nicht irgendeiner Doktrin etc, sondern ist ganz einfach meine Ansicht.

Nebenbei ist das Freisetzen von diversen Arten sogar strafbar.
 
Thema: Halsbandsittich ausrotten?
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