Sollte man die Zucht der Graupapageien und anderer Exoten verbieten ?

Diskutiere Sollte man die Zucht der Graupapageien und anderer Exoten verbieten ? im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Offen gesagt....warum muß eigentlich gezüchtet werden ? Wenn ich mir anschaue, wieviele der Tiere entweder unsachgemäß gehalten werden, neue...
Die Fragestellung war nicht von mir, sondern von Manuela so formuliert und aus einem anderen Thread übernommen. Aber es geht auch mir primär um die Zucht, da das Angebot an gezüchteten Papageien die Zahl derjenigen Halter übersteigt, die die Tiere einigermaßen artgerecht halten. Wobei aus meiner persönlichen Sicht, Exoten grundsätzlich nicht in Gefangenschaft gehalten werden sollten.Denn selbst die denkbar beste Haltung in unseren Breiten ist für die betreffenden Tiere nur die zweitbeste aller Lebensmöglichkeiten.Es gibt viele Initiativen in bezug auf die Tierhaltung/Zucht von exotischen Haustieren, diejenigen, die sich tagtäglich mit exotischen Abgabetieren beschäftigen, würden eigentlich alle ein Zucht-/Haltungsverbot befürworten.Diejenigen, die daran verdienen, allerdings weniger und diese sind in der Überzahl.
Bei den Reptilien gibt es vergleichbare Probleme bei Leguanen und Wasseragamen, auch so ein trauriges Kapitel.
 
Mal ehrlich: Wenn es um artgerechte Hltung geht, dürfte man auch keine Hunde, Katzen, Hamster, Meerrschweinchen Wellensittiche, Goldfische ....etc pp züchten.
Bei nahezu allen Haustiergruppen ist die Zahl unwissender, nachlässiger, ignoranter oder unverantwortlicher Tierhalter leider hoch und übersteigt oft die Zahl der Halter mit artgerechter Unterbringung.
Wollen wir das eindämmen, müssen wir entweder ganz auf die Tierhaltung verzichten oder für jede tiergruppe stringente Sachkundenachweise verlangen.
Das aber ist administrativ unrealistisch.
Ein unlösbares Dilemma, bezüglich dessen Exotennachzuchten aber keine Sonderstellung einnehmen.
Im Gegenteil. Die relative Zahl verantwortungsbewusster kenntnisreicher Halter ist bei den Exotenbesitzern meist größer als bei den Haltern von Goldfischen oder Kanarienvögeln (nicht missverstehen: Hier gibt es sehr viele gute Halter, aber eben auch weit überweigende Unmengen von Tieren in Glaskugeln oder winzigen Küchenkäfigen) .
 
Ingo...bei den Exoten ist es ja nicht nur die Größe der Unterbringungsbehältnisse, diese Tiere haben zusätzlich spezielle Bedürfnisse hinsichtlich UVLicht, Temperatur,Luftfeuchtigkeit und Futter. Anders als bei den Heimtieren "Hund,Hamster,Katze".Und bei den Papageien kömmt dann noch die hohe Intelligenz und Sensibilität der Vögel hinzu, die diese Tiere durch nicht artgerechte Haltung leiden lassen.Wenn man die Haltung/Zucht von Exoten verbieten, bzw. deutlich durch verschärfte Haltungsvorschriften, die auch überprüft werden, begrenzen würde, so wäre dies für die betroffenen Tiergruppen nur positiv. Was bei den Papageien los ist, muß man ja eigentlich in diesem Forum niemandem erklären, bei exotischen Reptilien, besonders Leguanen &Co, sieht es genauso aus. Die erwachsenen Tiere, meistens Männchen, werden abgegeben/ausgesetzt, da sie unverträglich, zu groß oder einfach krank sind. Reptilien leiden leise....das Elend unserer exotischen Haustiere wird viel zu wenig thematisiert.
 
Und was ist mit dem Hamster, der eigentlich einen Meter grabfähiges Subtrat haben will? Dem Meerschwein, das in einer größeren Gruppe leben will? Dem Foxl, der es nicht gerade liebt, 8 Stunden am Tag alleine zu sein, drei mal 10 Minuten rauszukommen und mit ungeeigneter Nahrung überfüttert zu werden, dem Goldfisch im 100 Liter Becken??
Oder gar der Massentierhaltung im Nutztierbereich?
Nein, ich sehe da keine kategorischen Unterschiede.
Und gerade was Reptilien, bzw Terrarientiere generell angeht, kann man mit heutiger Technik problemlos sehr artgerechte Bedingungen selbst für die Bewohner von Extremhabitaten schaffen. Wer sich echt für die Tiere begeistert, der tut das, freut sich an langlebigen Tieren und vielen Nachzuchten, wer nicht, pflegt sie zu Tode.
Aber das ist vom Goldfisch über den Hamster bis zum Leguan nicht inhaltlich unterschiedlich.
"Exoten" und vor allem Terrarientiere haben da keine Sonderstellung. Es ist vielmehr sogar erheblich einfacher, beispielsweise einen Leopardgecko wirklich dauerhaft artgerecht unterzubringen und zu pflegen als etwa einen Wellensittich oder Goldhamster.
Und die angesprochene UV- und generelle Lichtproblematik gilt für alle Landwirbeltiere. Domestizierte ebenso wie Exoten. Manche leiden halt unauffälliger als andere. Nicht anders ist es bei der Frage nach artgerechtem Futter und Klima...
Hier mal zur Anschauung eines nicht unüblichen Setups unter ernsthaften Terrarianern ein Ausschnittsbild eines meiner Terrarien.
http://www.bilder-hochladen.net/files/big/dxtu-2e.jpg
 
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Frau Keller,
bei den Exoten ist es ja nicht nur die Größe der Unterbringungsbehältnisse, diese Tiere haben zusätzlich spezielle Bedürfnisse hinsichtlich UVLicht, Temperatur,Luftfeuchtigkeit und Futter. Anders als bei den Heimtieren "Hund,Hamster,Katze".
Jedes Tier hat seine speziellen Bedürfnisse, die es zu beachten gilt. Das ist bei Exoten nicht anders als bei einheimischen Tieren und trifft auf domestizierte Tiere genauso zu wie auf nicht domestizierte Arten.
Papageien und Reptilien benötigen eine angemessene Unterbringung, der Hund benötigt dafür tägliche lange Spaziergänge und Hundesport, um ihn auszulasten. Der übliche Hamsterkäfig dürfte dem Hamster ebenso wenig gerecht werden wie der kleine Käfig dem Wellensittich.

Ich wehre mich dagegen, irgendeine Tierart als weniger anspruchsvoll als eine andere einzustufen, die Ansprüche sind lediglich anders und es läuft alles darauf hinaus, dass der Halter sich im Vorwege mit den Ansprüchen seines Wunschtiers auseinandersetzen muss und entscheiden muss, ob er diesen gerecht werden kann. Es bleibt aber jedem selbst überlassen, ob er die entsprechenden Räumlichkeiten für die Haltung von exotischen Tieren schaffen kann und will oder ob er täglich viel Zeit aufbringen kann und will, um seine Hunde auszulasten. Es gibt nur wenige Tierarten, die mit geringem zeitlichen sowie finanziellem und/oder räumlichem Aufwand angemessen gehalten werden können, wie z. B. die Katze.

Unser Tierschutzgesetz regelt die Grundsätze der Tierhaltung in ausreichendem Maße, es bedarf gewiss keiner weiteren Gesetze oder gar Verbote der Haltung und Zucht bestimmter Tierarten in Privathand. Ausnahmen mögen potenziell für Menschen gefährliche Tiere bilden.

Die Frage kann und darf nicht lauten: Haltung von Exoten Ja oder Nein, sondern Haltung von Exoten unter welchen Haltungsbedingungen. Und hier hilft nur Aufklärung und Information. Es ist ein langer Weg, ein Umdenken vieler Halter zu erreichen, das geht nicht von heute auf morgen. Ich bin der Meinung, dass viele Internetforen, besonders auch die Vogelforen, in dieser Hinsicht seit Jahren eine gute Arbeit leisten.


Wenn man die Haltung/Zucht von Exoten verbieten, bzw. deutlich durch verschärfte Haltungsvorschriften, die auch überprüft werden, begrenzen würde, so wäre dies für die betroffenen Tiergruppen nur positiv.
Ein Verbot und überhaupt weitere Vorschriften zur Haltung und Zucht halte ich nicht nur für unrealistisch, sondern auch für kontraproduktiv. Durch Haltung und Zucht lernen wir überhaupt erst etwas über diese Tiere und sind bereit, ständig an der Verbesserung der Bedingungen zu arbeiten und auch etwas zu ihrem Schutz in ihren Heimatländern zu tun. So sind Dinge wie für UV-Licht und ausreichende Luftfeuchtigkeit zu sorgen erst seit wenigen Jahren bekannt und werden immer mehr umgesetzt. Es ist noch nicht lange her, dass der Papagei im Rundkäfig oder auf dem Ständer angekettet als völlig normal angesehen wurde. Es hat sich in den letzten Jahren viel getan in der Papageienhaltung und sie wird sich auch weiterhin positiv entwickeln, ganz freiwillig auf Grundlage neuer Erkenntnisse und Information der Halter!

Sie sollten bedenken, dass Sie sich in einem Forum von und für Vogelhalter und Vogelzüchter befinden. Sie stellen sich mit Ihren Forderungen nicht nur gegen die Interessen der Forenmitglieder, sondern untergraben auch die Bemühungen der erfahrenen Mitglieder, Anfänger zu beraten, Verbesserungen bei der Haltung vorzuschlagen und zu erreichen und überhaupt publik zu machen, wie eine Vogelhaltung den heutigen Erkenntnissen entsprechend aussehen sollte.

Dass Sie im Grunde genommen gar nicht mit dem Forum, bzw. seinen Mitgliedern arbeiten, sondern nur Ihre extreme Meinung öffentlich machen wollen, dokumentieren Sie ja schon durch das Siezen.
 
Ingo...ich habe selbst Reptilien gehabt , kenne einige sehr professionelle Halter und weiß von Fachtierärzten und Auffangstationen, wie die "normale" Realität ausschaut. Leider anders als bei Ihnen.Das Beispiel von abgegebenen Leguanen und Wasseragamen, die mit aufgeschlagenen Mäulern zu kämpfen haben, da sie in Gefangenschaft gerne gegen die Glasscheiben springen, dennoch als "Anfängertiere" propagiert werden.Genau wie bei den Papageien mangelt es weniger an Wissen, als vielmehr an Räumlichkeiten, finanziellen Möglichkeiten und auch dem Willen, das Optimale für die Tiere zu tun.
Die meisten der Erkrankungen unserer in Gefangenschaft gehaltenen Reptilien, auch der Papageien, entstehen durch Fehler in ihrer Haltung.
Das Wissen ist da, aber der Wille zur Umsetzung nicht.
Das gilt auch für den Hamster und für Kaninchen etc., natürlich, aber die Ansprüche von Exoten an ihre Halter sind wesentlich diffizieller.
 
@ Raven.....ein öffentliches Forum ist ein öffentliches Forum :) Als Halterin von zwei Graupapageien poste ich hier, wenn Sie meine Meinung nicht ertragen können, so ist das Ihr Problem.
 
.... aber die Ansprüche von Exoten an ihre Halter sind wesentlich diffizieller.

Mit allem gesagten bin ich absolut konform. Nur mit diesem Satz nicht.
Die Kategorisierung einfach, mittel , schwer zu halten deckt sich absolut nicht mit der Kategorisierung domestiziert, lange als Heimtier etabliert oder "Exot".
Vielmehr exisitieren alle Kombinationen dieser Kategorien.
Ich wiederhole mich: Der Leopardgecko ist ein einfach artgerecht zu haltendes Tier. Dem Hamster in gleicher Wiese gerecht zu werden ist wesentlich aufwändiger.
Die Hauskatze ist recht einfach (meist aber auf Kosten der lokalen Biozönose) artgerecht zu halten, der Grüne Leguan bedarf einigen Aufwandes.
Dem Goldfisch ist gar nicht so einfach gerecht zu werden, der Rotknie Vogelspinne dagegen überaus leicht.
Ich bleibe dabei: Welchen Aufwand und Kenntnisstand die artgerechte Pflege eines Tieres bedarf korrelliert in keiner Weise mit dem Grad seiner Domestikation oder seiner Historie als Heimtierart.
Ebensowenig wie die Geschwindigkeit des sichtbaren Leidens und Sterbens unter unzureichenden Bedingungen bei allen Arten gleich ist.
Den Goldfisch kann man Jahrzehntelang quälen, die Krötenechse stirbt schon nach Wochen ähnlich artwidriger Haltung.
Und wenn sie Auffangstationen für Reptilien bemühen, schauen Sie sich doch bitte auch mal die Einzelschicksale in den ganz normalen Tierheimen an. Da steht keine Seite besser oder schlechter da.
Ich kenne im übrigen sehr sehr viele artgerechte Terrarien sowie Halter und Züchter von Terrarientieren mit dauerhaft langlebigen wie vermehrungsfreudigen Pfleglingen.
Und ich kenne auch die Nachbarin, die alle drei Jahre einen neuen Wellensittich braucht, den Herrn von gegenüber, der jeden Monat neue Fische für sein Aquarium kauft. Ebenso den Nachbarn, der überzeugt ist, die normale Lebenswerwartung eines Goldfisches liege bei einem Jahr - wie bei ihm (maximal) der Fall.
 
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Ingo...ich kenne das Elend unserer Tierheime, habe ja selbst 6 "weggeworfene" Jagdhunde aus diversen Tierheimen.Seinerzeit hatte ich mir das Buch "Reptilienpraxis" gekauft und gesehen, dass die häufigsten Erkrankungen durch falsche Ernährung,falsche Lichtverhältnisse, falsche Temperatur/Feuchtigkeit entstehen, oftmals verschärft durch den Stress zu beengter und/oder anreizloser Unterbringung.Mein Eindruck ist der, dass es bei Papageien ähnlich ausschaut und dass es den durchschnittlichen Halter dieser Tiere schlichtweg überfordert, ALLE Anforderungen optimal zu erfüllen. Das ist oft schon beim Hamster, beim Kaninchen,Hund der Fall....aber dort muß man zumindest nicht die Umgebungsbedingungen einer exotischen Umwelt schaffen.Ich denke, dass Sie und einige andere es schaffen, den Tieren gerecht zu werden....aber Sie sind leider doch die Minderheit und werden es vermutlich auch bleiben.
 
Hrmpf.....rede ich kantonesisch?
Ich wiederhole: Einfach, mittel, schwer zu halten........
Diese Zuordnung zu einer Tierart geht quer durch alle Kategorien der Historie als Heimtier.
Leider ist das bei der üblichen Haltung vieler etablierter Heimtiere schlicht noch nicht angekommen. Viele leidensfähige und langsam eingehende Tierarten werden tradtionell unter tierquälerisch unzureichenden Bedingungen gepflegt und die Halter wissen nur nichts davon.
Da nahezu alle solcher Arten (warum wohl sind vor allem solche in der Haltung etabliert?) r- Strategen sind, kann man sie trotzdem problemlos massenhaft vermehren.
Fragen Sie aber mal die Mutter von -sagen wir mal- Sarah, ob der Goldhamster ihrer Tochter nicht ein viel zu aufwändiger Pflegling für ein Kind ist. Sie werden mit großen Augen verständnislos angestarrt werden.
Umgekehrt gibt es eine breite Meinung, dass die Haltung von Exoten generell aufwändig und schwierig ist. Das eine ist halt nicht richtiger als das andere.
Die von Ihnen bemühte Klimasteuerung bei Terrarien zB ist absolut kein Alleinstellungsmerkmal für Komplexität. Das ist für die einfach zu pflegenden Tiere nämlich ebenso simpel zu bewerkstelligen wie die gleiche Aufgabe im Aquarium.
Und ob ich einen Aussenfilter oder eine Beregnungsanlage kaufe gibt sich auch weder was im Preis noch in der Komplexität des Systems.
Klar muss man auch bei einfach zu haltenden Arten wissen, WAS zu tun ist, um nicht auf die Nase zu halten.
Aber das gilt universell für Kornnatter wie Meerschweinchen.
Wir sind uns einig: Es gibt viel Leid und Elend in der Tierhaltung.
Aber anders als Sie behaupte ich nicht nur, dass hierbei die Exoten nicht besonders negativ hervorstechen, sondern auch, das bei den Exotenhaltern der Anteil artgerecht gepflegter Tiere oft höher ist als bei etablierten Heimtieren.
Sammeln sie beispielsweise mal vergleichend Haltungsbeispiele von sagen wir mal Timorwaranen und Kanarienvögeln unter statistischen Gesichtspunkten, dann werden sie verstehen, was ich meine.
 
[...]Genau wie bei den Papageien mangelt es weniger an Wissen, als vielmehr an Räumlichkeiten, finanziellen Möglichkeiten und auch dem Willen, das Optimale für die Tiere zu tun. [...]
Das Wissen ist da, aber der Wille zur Umsetzung nicht.
Nein, nein, nein, umgekehrt wird ein Schuh daraus. Das Wissen ist nicht da, wohl aber der Wunsch nach "meinem Tier soll es gut gehen" - wie man zahllosen Forenbeiträgen entnehmen kann. Und wenn dann mehr Wissen vorhanden ist, wird auch an der Umsetzung gearbeitet. Dass diese Umsetzung oftmals z. B. aus räumlichen Gründen sehr schwierig bis unmöglich wird und eine Menge Kompromisse und Ersatzlösungen gefunden werden müssen, liegt auf der Hand.

Natürlich gibt es Leute, die nicht dazulernen wollen oder gleichgültig sind nach dem Motto ist ja nur ein Tier und ein neuer Wellensittich ist billiger als ein TA-Besuch - aber die sind doch nicht der Maßstab! Dann müsste man auch das Autofahren verbieten, weil es immer ein paar unverbesserliche Rowdys geben wird.
 
Ingo....nehmen wir doch einfach die Erkrankungsrate/frühe Sterblichkeit der jeweiligen Tierarten als Indiz dafür, ob die Haltung für den Durchschnittsbesitzer einfach zu handlen ist oder nicht.
Meiner Einschätzung nach, ist diese bei Exoten gegenüber den "normalen" Haustieren erhöht.

Raven.....das Wissen ist in Form vielfältiger und leicht zugänglicher Informationen für jederman zu beschaffen.
Tierhalter gehen oft schon von Anfang an "Kompromisse" ein, in dem sie sich Tiere anschaffen, zu deren Haltung sie weder Zeit,Geld noch Räumlichkeiten haben.
Die interessierten Halter gehen dann vielleicht sogar in ein Forum wie dieses, andere geben die Tiere wieder ab oder lassen diese vor sich hin vegetieren.
Die schönen grossen Aussenvolieren sind doch die Ausnahme, ehrlich gesagt auch die für meine beiden Graupapageien ist mit ihren 15m² nur ein Kompromiß,
die Vögel möchten eigentlich mehr,höher und weiter fliegen, als die Voliere ihnen das erlaubt.Leider ist für eine ausreichend lange Aussenvoliere kein Platz mehr im Garten.
Mir ist eigentlich auch erst durch die Aufnahme von Notvögeln/-reptilien so richtig klar geworden, was diese Tiere eigentlich benötigen und wie wenig man ihnen unter normalen
Umständen, auch bei bestem Willen, wirklich gerecht werden kann. Ohne sich selbst "in die Tasche zu lügen", weil man die Schönheit exotischer Tiere geniessen möchte.
 
Ingo....nehmen wir doch einfach die Erkrankungsrate/frühe Sterblichkeit der jeweiligen Tierarten als Indiz dafür, ob die Haltung für den Durchschnittsbesitzer einfach zu handlen ist oder nicht.
Meiner Einschätzung nach, ist diese bei Exoten gegenüber den "normalen" Haustieren erhöht.
Auf welchen Daten beruht das? Ich behaupte einfach frech das Gegenteil.
Wie lange lebt ein Wellensittich im Durchschnitt und in welchem Verhältnis steht das zur erzielbaren Maximallebensdauer?
Wieviele Wellensittiche werden von wievielen Züchtern jährlich produziert? Würden die alle auch nur 8 Jahre leben, es gäbe längst mehr davon bei uns als Bundesbürger.
Ganz offensichtlich ist dem aber nicht so.
Wie sieht das bei den seit vielen Jahrzehnten etablierten "Zierfischen" aus?
Bei den Mengen, die jeder Zooladen und jedes Gartencenter täglich verkauft und der erreichbaren Lebensdauer müssten alle Bundesbürger doch längst knietief in diesen Fischlein waten.
Man bedenke: Bei mir lebt ein Aquarienfisch seit 1981 und ist munter wie eh und je. Seit 1981 wurden mindestens hunderttausende seiner Artgenossen in Deutschland verkauft - wo sind die alle? Oder besitzt jeder zweite Haushalt inzwischen solche Fische? Wohlgemerkt reden wir hier von einer 08/15 Art, die als ganz üblicher Hausgenosse gilt.
Aquaristik also komplett verbieten? Wie sieht es aber mit den unzähligen über Jahrzehnte konstanten Zuchterfolgen bei hunderten von Arten aus? Wie mit Arten, die im Freiland bereits ausgestorben sind, in der Aquaristik aber massenhaft vermehrt werden (ja, die gibt es). Was soll aus denen werden?
Wie sieht die gleiche Rechnung wie oben beim Wellensittich beim Leopardgecko aus? Du könntest überrascht sein.
Viele Terrarientiere sind extrem langlebig in der Haltung und oft sehr viel langlebiger als in der Natur.
Mit dieser Argumentation wird zudem nicht das Tierleid erfasst, dass dadurch entsteht, dass manche Arten über eine annähernd normale Lebensdauer auch stark unzureichende Haltungsbedingungen überleben und andere eben nicht. Bei gleich inadäquater Haltung gelten erstere als gut, letztere als schwer haltbar. Ist das etwa eine sinnvolle Kategorisierung??
Leider fallen viele beliebte Heimtiere in die erste Kategorie.
Ich weiss nicht, wie unser Nachbar es schafft, seine Goldfische mehrfach im Jahr totzupflegen. Eigentlich kann man so einen Fisch Jahrzehnte in einer Pfütze auf dem Schreibtisch halten und sich an ihm erfreuen. Der Fisch freut sich dabei allerdings weniger.
Ist er deshalb ein sinnvolleres Heimtier als der Zwerggecko, der unter ähnlich stark vom Optimum abweichenden Bedingungen rasch eingeht, mit wenig Aufwand jedoch viermal so lange lebt, wie in der Natur und bis ins hohe Alter fleissig Nachwuchs produziert?
Ich finde: Nein, er stirbt nur langsamer.
 
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Ingo...ich weiß von dem Grünen Leguan, dass er bis zu 60 Jahre alt werden kann, in Gefangenschaft meistens aber nur 10 - 25 Jahre erreicht. Auch Landschildkröten könnten eigentlich so alt werden, sterben aber meistens viel früher. Bei Schlangen ist es ähnlich....kennen Sie die Haltung vieler professioneller amerikanischer Züchter von Pythons in den kleinen Plastikboxen, übereinandergestappelt ? Wie es bei der Lebenserwartung von Echsen etc. und Amphibien ist, das weiß ich nicht genau, schätze aber, es wird dort ähnlich aussehen.Wobei es sicherlich immer die eine oder andere Art gibt, die wenig Ansprüche stellt. Kornnattern und Eierschlangen sind sicherlich solche Kandidaten. Das Beispiel mit den Goldfischen ist ja eigentlich typisch...es ginge...aber es scheitert an den Unzulänglichkeiten von Haltern.Und bei unseren Papageien....?
 
Ich frage mich nicht zum ersten Mal: Wo hast du Deine Daten her? Im Freiland werden grüne Leguane statistisch gesehen keine vier Jahre alt, über zehnjährige sind selten. In Gefangenschaft werden sie bei vernünftiger Pflege um die 20 jahre alt . 60 Jahre ist an den Haaren herbeigezogen und lachhaft. Da gibt es keinerlei Daten zu oder auch nur gründe, das als möglich anzunehmen. Deine deisbezügliche Quelle ist daher in hohem Maße unseriös.
Aber auch realiter leben Terrarientiere oft erfreulich lang und vor allem länger als im Habitatg: Bei mir - und vielen vielen anderen - leben viele Reptilien und Amphibienarten mehrere Jahrzehnte im Terrarium.
Dir ist vielleicht auch bekannt, dass in der Terrarienhaltung Blindschleichen schon 50 und Feuersalamander über 30 Jahre gelebt haben. Auch Lacertiden werden im Terrarium regelmäßig über 10, ja große Arten bis zu über 20 jahre alt. Geckos leben je nach Art im Terrarium bis über 30 Jahre. Chamäleons leben in menschlicher Obhut oft doppelt bis viermal so lange, wie in Freiheit.
Auch Schlangen werden steinalt im Terrarium.
Bei verantwortungslosen, Unwissenden und ingoranten Haltern sieht das natürlich ganz anders aus. Aber das gilt wieder für jede Tierhaltung und es gibt keinerlei Grund zu der Annahme oder gar ermittelte Zahlen, dass der Anteil soclher HAlter bei den "Exoten" größer wäre als bei den (oft scheinbar) etablierteren Heimtieren.
Die Rackhaltung von Schlangen lehne ich übrigens generell ab (obwohl sie für einige Arten sogar definititv artgerecht sein kann--man muss da differenzieren) aber ich lehne auch die in den USA übliche Art der Hundehaltung (oft ganz ohne "Gassigänge") ab, das dort ganz normale Nail clipping bei Katzen und das dort ebenfalls ganz normale Wing clipping bei Vögeln.
Wenn Exoten generell so schwer zu halten sind, wie kommt es dann, dass innerhalb von weniger als dreissig Jahren aus drei geschmuggelten Bartagamen weltweit Millionen Artgenossen hervorgingen?
Was unterscheidet -egal, wie man generell zu solchen Zuchtzielen steht- die unzähligen bunten herausgezüchteten Farbvarianten von Kornnattern, Leopardgeckos, Bartagamen, Königspythons, Boas, Schmuckhornfröschen, Krallenfröschen, Axolotln und und und von ebensolchen Züchtungen bei Kanarien und Wellensittichen?
Wären solche Zuchtformen so verbreitet, wenn die Haltung der Tiere so anspruchsvoll wäre? Ähnlich wie beim bunten Sittich bevorzugen die ernsthaften Halter zudem meist die Wildfarbe und die bunten Tiere landen bei Otto Normalhalter und der kommt damit nicht schlechter zurecht als mit dem bunten Wellensittich.
Nein, Du misst offenbar mit einem Vorurteilsgetriebenen Maß und hast vor allem keine Ahnung von Statistiken in der Exotenhaltung.
Ich wiederhole zum Xten Male: In der Heimtierhaltung liegt vieles im Argen, aber Exoten haben diesbezüglich absolut keine negativ herausragende Sonderstellung. Der Trend geht eher zum Gegenteil.
 
Ingo...dann bitte ich doch um einen Link zu den betreffenden Statistiken. Dass Einzelexemplare bei optimalster Haltung ein hohes Alter erreichen können, das ist ja nicht der Punkt. Es geht darum, ob die Mehrheit der in Gefangenschaft lebenden Tiere nicht vorzeitig erkranken und sterben. Meine Informationen stammen von Tierärzten,langjährigen Züchtern und Auffangstationen, im Internet sind sie aber auch zu finden, wie ich gerade festgestellt habe. Einfach "Lebenserwartung Grüner Leguan etc" googlen. Im übrigen, um wieder auf die Papageien zurückzukommen, verfolge ich mit Interesse den Thread wo es um Rupfer geht...und um optimales UVLicht...scheint für viele Halter wohl doch nicht so einfach zu sein......
 
"Über die Lebensdauer der Hispaniola-Leguane in freier Wildbahn ist nichts bekannt. Von anderen Wirbelschwanzleguanen wissen wir jedoch, dass sie ohne weiteres dreissig bis vierzig Jahre alt werden können. Einige Fachleute sind sogar der Ansicht, dass bei diesen urtümlichen Echsen ein Alter von achtzig und mehr Jahren durchaus möglich sind." Hier eine der zahlreichen Angaben zu Leguanen.........
 
Und zu den Papageien.............. "Amerikanische Wissenschaftler legten erschreckende Zahlen über die Lebenserwartung von Papageien in Privathaushalten vor. Danach werden ca. 95 % aller privat gehaltenen Papageien nicht älter als 10 Jahre und ca. 45 % erreichen sogar nur das fünfte Jahr. Die natürliche Lebenserwartung dieser Vögel liegt je nach Art bei 35 - 80 Jahren.
Als Todesursache wird in den meisten Fallen eine Veränderung der inneren Organe angegeben. Dabei stehen an erster Stelle Leberveränderungen bis hin zur Leberzirrhose. Oft findet man neben einer Niereninfektion eine chronische Vergrößerung der Leber vor, die damit als letzte Barriere bei bakteriellen Erkrankungen wegfällt und somit das Immunsystem weiter schwächt. Weiterhin sind chronische Pilzinfektionen der Atemwege als baldige Todesursache dokumentiert."
 
Thema: Sollte man die Zucht der Graupapageien und anderer Exoten verbieten ?
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