Normal Green Cheek Conure - Welche Geschlechter setzt man am besten zusammen?

Diskutiere Normal Green Cheek Conure - Welche Geschlechter setzt man am besten zusammen? im Forum Südamerikanische Sittiche im Bereich Sittiche - Liebe Sittichfreunde, zunächst eine kurze Vorstellung meinerseits: ich heiße Konstanze, bin 33 und bin gebürtige Dresdnerin. Ich habe viele...
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Konstanze

Guest
Liebe Sittichfreunde,

zunächst eine kurze Vorstellung meinerseits: ich heiße Konstanze, bin 33 und bin gebürtige Dresdnerin. Ich habe viele Jahre in München gelebt und bin im September vergangenen Jahres nach Australien gezogen.
Die Faszination für Tier und Natur hat mich schon sehr sehr lang im Griff und die Leidenschaft für Ornithologie hat mich hier in Australien nun so richtig gepackt angesichts der Vielfalt der hier ansässigen Vogelarten.

Insbesondere Papageien haben es mir angetan. Deshalb bestand der Wunsch nach eigenen Papageien als Haustiere schon des Längeren - und den möchte ich mir nun gemeinsam mit meinem Partner erfüllen.

Wir wollen uns Green Cheeks kaufen - auf Deutsch heißen diese Sittiche glaub ich "Grünwangen-Rotschwansittiche". Sie besitzen ein außergewöhnlich schön gefärbtes Gefieder mit Grün-, Blau,- Grau, und Rottönen - einfach nur wunderschön. Zudem sehen sie recht keck aus und sollen im Gegensatz zu den Sun Conures etwas ruhiger sein.

Nun meine Frage an euch: Wir möchten unbedingt 2 Stück kaufen. Bei einem Züchter direkt. Er hat aktuell 3 Jungtiere (Geschwister): 2 männliche und 1 weibliches.
Sollen/können wir es wagen, 2 männliche Tiere zusammen zu setzen, oder würdet ihr die Variante Mann/Frau empfehlen? Die 3 Babies sind aktuell um die 4 Wochen alt. Der Züchter will sie auch gern noch 2 Wochen lang behalten, bevor wir sie kaufen können. Doch die Kaufentscheidung muss jetzt fallen, ansonsten .... -> andere Interessenten..

Und dann habe ich gleich noch eine Frage an euch:

Sollten wir die Flügel der Sittiche stutzen lassen (dies würde der Züchter gleich mit machen), oder besser nicht und alles naturbelassen? Welche Erfahrungen habt ihr?

Danke schon jetzt für eure ehrlichen und offenen Antworten :-)

Die Konny
 
Hi Konny,

erstmal willkommen bei den Südami-Fans!

Sie besitzen ein außergewöhnlich schön gefärbtes Gefieder mit Grün-, Blau,- Grau, und Rottönen - einfach nur wunderschön.

Ja, Grünwangen sehen toll aus, aber Du wirst feststellen, dass der besondere Reiz von Südamerikanern in ihrem Verhalten liegt, denn hier unterscheiden sie sich enorm von Australiern. Sie sind absolute Teamplayer und Paare machen alles gemeinsam, vom Fressen über gegenseitiges Putzen bis hin zum Spielen.

Womit wir beim nächsten Thema wären ... Paar heißt gegengeschlechtlich, denn auch in freier Natur leben gegengeschlechtliche Paare zusammen, teilweise auch in Schwärmen. Homosexualität ist bei Sittichen sehr selten ;) Ob sich zwei Hähne, insbesondere Geschwister langfristig vertragen, ist fraglich.

Er hat aktuell 3 Jungtiere (Geschwister): 2 männliche und 1 weibliches.

Dann frag ihn mal, wie das Geschlecht festgestellt wurde, denn dies ist nur über eine DNA-Analyse sicher feststellbar, z.B. anhand einer Federanalyse im Labor. Und frag ihn auch, ob es Handaufzuchten sind, denn wenn ja, lass es lieber. Handaufzuchten entwickeln sich im Gegensatz zu Naturbruten oft zu Problemvögeln. Nähere Infos findest Du beim Tierärztlichen Verein für Tierschutz.

Der Züchter will sie auch gern noch 2 Wochen lang behalten, bevor wir sie kaufen können.

Was eigentlich noch zu wenig ist, denn nur weil sie futterfest sind, sind sie noch lange nicht vernünftig sozialisiert. Wenn ich Züchter wäre, würde ich Jungvögel frühestens mit 3 Monaten abgeben und sie zuvor unter Artgenossen aufwachsen lassen ... damit sie z.B. lernen, sich selbst die Krallen zu stutzen.

Sollten wir die Flügel der Sittiche stutzen lassen ...

Gegenfrage: Sollte man Hunden die Beine amputieren, damit sie nicht weglaufen?

Ich weiß, dass diese Unsitte in vielen Ländern Usus ist, aber dies ist ganz klar Tierquälerei ... Vögel sind zum Fliegen da. Hinzukommt, dass dies medizinische Auswirkungen hat. Ein Vogel der nicht fliegt, durchlüftet seine Luftsäcke nicht hinreichend, was irgendwann zu Atemwegserkrankungen wie der lebensgefährlichen, oft unheilbaren Aspergillose führt. Doch es gibt noch etwas ... ohne Schwungfedern ist ihr Gleichgewichtssinn eingeschränkt. Wir hatten hier mal einen Sonnensittich-Fall aus Fernost, der deswegen aus dem Vogel-Kletterbaum fiel ... Folge: Beinbruch!

Doch im Zusammenhang mit der oben genannten Aspergillose gibt es noch etwas, was Ihr wissen solltet. Die Hauptursache dieser Erkrankung ist eine zu geringe Luftfeuchtigkeit, wodurch die Atemwegsschleimhäute austrocknen und rissig werden, was keimen Tür und Tor öffnet. Grünwangen leben in freier Natur in Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit und sollten nicht unter 50-60% Luftfeuchtigkeit langfristig gehalten werden. Ich könnte mir vorstellen, dass dies nicht nur im Winter bei Heizungsluft, sondern auch in Australien im Sommer ein Problem werden könnte, solch eine Luftfeuchtigkeit sicherzustellen.

Noch Fragen? Nur zu.
 
Hallo Christian,

danke für deine Antwort.

Nachdem ich mich gestern noch selbst belesen und mich mit der Thematik befasst habe, bin ich ebenfalls zu der Einsicht gekommen, dass Flügel stutzen nichts bringt. Im Gegenteil - das gibt nachher nur Probleme. Und ja - ein Vogel soll fliegen können!
Uns wurde das Flügelstutzen hier als "ganz normaler Akt" angeboten, so wie - "möchten Sie Ihre Wurst gern in Scheiben geschnitten ...?"

Bis zu welchem Alter soll man denn warten, bis man sich Jungtiere ins Haus holt? Wie alt sollten sie mindestens sein?


Danke ...

PS: ja, der Züchter hat tatsächlich DNA Tests durchgeführt, um die Geschlechter der Vögel bestimmen zu können.

Gruß

Konny
 
Hallo Christian,

bezüglich der Luftfeuchtigkeit mache ich mir keine Sorgen. Die liegt hier ständig in den Bereichen ab 50 % aufwärts. Und da wir noch dazu direkt am Wasser wohnen, denke ich, ist die Luftfeuchtigkeit kein Thema. Ein Hygrometer haben wir selbstverständlich, um das ständig prüfen zu können.

Wir haben uns entschieden, zwei männliche Vögel aus dem Geschwisterbund zu nehmen.
Was spricht denn KONKRET dagegen, 2 Männlein zusammen zu setzen? Es gibt m.W. keine fundierten Erfahrungen, Leseartikel u.ä., die aussagen, dass man sich nicht zwei gleichgeschlechtliche halten kann.
Es KANN eventuell zu Reibereien kommen zwischen den beiden, MUSS jedoch nicht. Doch auch zwischen gegengeschlechtlichen Paaren KANN es zu Zank kommen - glaube mir, ich habe es selbst schon miterlebt!
Und bezüglich des natürlichen Triebes: nun, da müssen sie durch, die Piepmätze. Das wird schon gehen, ich bin da optimistisch. Schlimmer als Einzelhaltung kann´s ja wohl nicht sein!

Ach ja, es ist eine Handaufzucht. Dies konnten wir natürlich nicht verhindern. Eventuell können wir die Abgabe der Vögel noch um ein paar Wochen hinauszögern, doch das glaube ich nicht, dass er sich darauf einlässt. Naturbruten findet man hier selten - wir haben jedenfalls viel recherchiert und Anzeigen studiert und mit Züchtern telefoniert und und und...
Die Vögel sind ja allein durch Käfighaltung schon entnaturisiert und sollen zu uns Menschen und unseren Lebensumständen passen. Um naturnahe Vögel zu haben, brauche ich ja nur vor die Tür gehen, raus in die Natur.
Selbstverständlich wollen wir, dass es den Piepern so gut wie möglich geht, dass sie so viel Freiraum haben, wie nur möglich und viel abwechslungsreiche Spielgelegenheiten. Doch wenn ich als Mensch alles so belassen wollen würde, wie ich es in der Natur vorfinde, dann brauche ich mir keine Vögel als Haustiere halten, sondern gehe raus, um sie dort in freier Natur zu beobachten und sperre sie nicht in einen Käfig ein.

Solltest du oder andere User noch Hinweise und Tipps haben, gerne!

Schwierig ist es hier mit Naturästen in Australien! Zwar gibt es jede Menge Bäume, doch welche davon sind ungiftig? Da ich bei meinen Recherchen nur auf Listen mit deutschen/europäischen Baum- und Pflanzenarten gestoßen bin, bin ich noch immer ratlos. Denn ich möchte den beiden sehr gern Naturäste zum Sitzen und Knabbern bieten.

Viele Grüße,
Konny
 
Hi again!

Und bezüglich des natürlichen Triebes: nun, da müssen sie durch, die Piepmätze.

Was würdest Du davon halten, wenn man DICH zur Homosexualität zwingt ... und zwar für den Rest Deines Lebens?

Soviel zum moralischen Aspekt dieser Fehlentscheidung. Wir hatten hier schon diese Konstellation ... Handaufzucht und gleichgeschlechtliche Geschwister, ebenfalls Pyrrhuras ... und wieder einmal hatten wir einen Fall, wo sich nach Eintritt der Geschlechtsreife die Vogelhaltung zur Belastung entwickelte, statt Spaß zu machen.

Schlimmer als Einzelhaltung kann´s ja wohl nicht sein!

Ach und das ist dann die Pauschal-Entschuldigung für Beratungsresistenz? Sorry, aber ich habe soeben mal wieder schwer den Kaffee auf. Wir sprechen hier nämlich nicht über instinktgesteuerte Insekten, sondern recht intelligente Papageien, die ein sehr empfindsames Wesen haben ... selbst Gefühle wie Trauer sind ihnen nicht fremd.

Soll es SOOO enden? Sowas wie auf dem Bild der Leitseite passiert nicht nur durch Einzelhaltung.

Schwierig ist es hier mit Naturästen in Australien!

Versuch es mal mit den lateinischen Namen in der Giftpflanzen-Datenbank der Uni-Zürich. Ansonsten frag vielleicht mal in Zoos nach, was die so verwenden ... ich schätze, auch dort werden Papageienvögel gehalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Chris,

danke für deine Ratschläge.

Wäre ich - wie du es ausdrückst - "beratungsresistent", hätte ich hier sicherlich keinen Rat gesucht. Ich habe das Gefühl, dass ich dich mit meiner Meinung/meinen eigenen Ansichten zu gewissen Themenpunkten verärgert habe. Auf mich wirkst du etwas aufgebracht, da ich NICHT allen deinen Ratschlägen Folge leiste.
Ich bin dir sehr dankbar für Tipps, doch du darfst nicht beleidigt sein, wenn andere Vogelhalter nicht JEDEN deiner Tipps befolgen und vielleicht die Dinge etwas anders machen.

Gegenfrage: ist denn Inzucht besser, als Homosexualität?

Wir werden morgen zu zwei verschiedenen Züchtern hinfahren, uns alles genauestens ansehen, die Zuchtanlagen unter die Lupe nehmen und dann werden wir schauen, was sich ergibt.

VG
Konny
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Konny!

Auf mich wirkst du etwas aufgebracht, ...

Ja, aber nicht, weil mein Ego angekratzt wurde, weil jemand nicht auf meinen Rat hören will, sondern weil ich schon das nächste Horrorszenario vor mir sehe ... davon gibt es in den Foren leider viel zu viele und meist wegen Haltungsfehlern und dieser verdammten Handaufzucht.

Lies Dir daher bitte den obigen Link der Tierärztlichen Vereinigung durch.

Um es kurz zu machen: Glückliche Vögel = Glückliche Halter. Also sollte man schauen, was notwendig ist, die Vögel glücklich zu machen. Handaufzucht in Kombination mit einem gleichgeschlechtlichen Geschwister-Paar sind da leider nicht die besten Voraussetzungen.

Gegenfrage: ist denn Inzucht besser, als Homosexualität?

Diese Frage stellt sich gar nicht, denn wenn mir jemand erzählt, zu überlegen zwei Hähne zu halten, kann man wohl davon ausgehen, dass keinerlei Zuchtabsicht besteht. Somit kann man auch problemlos ein gegengeschlechtliches Geschwisterpaar halten, denn selbst wenn sie Eier legen sollten, tauscht man diese einfach gegen Imitate aus oder kocht sie ab und legt sie abgekühlt zurück in den Brutkasten bzw. Schlafkasten, den sie übrigens als Schlafplatz haben sollten. So entsteht für die Henne der Eindruck, ein unbefruchtetes Gelege zu haben und gibt dieses irgendwann auf, ohne direkt neue Eier zu legen, was meist passiert, wenn die Eier einfach entfernt werden.

Übrigens habe ich zwei Paare Aymarasittiche, die obwohl sie hinreichend ihren Sexualtrieb ausleben eben keine Eier legen. Der Trick besteht darin, dass wir ins Dach des Schlafkastens am Kopfende ein 2-Euro-Stück großes Loch gebohrt haben, so dass sich keine geeignete Bruttemperatur im Kasten aufbaut, aber eine ausreichende zum Schlafen. Ob dies bei Pyrrhuras genauso gut klappt, kann ich aber nicht garantieren.

Wir werden morgen zu zwei verschiedenen Züchtern hinfahren, ...

Dann schaut doch mal, ob es nicht möglich ist, ein gegengeschlechtliches Paar von zwei Züchtern zusammenzustellen. Falls beide Handaufzucht betreiben, laßt Euch erklären, wie diese durchgeführt wird. Sollte es sich um isolierte HZ handeln (vgl. mit dem oben genannten PDF), würde ich von einem Kauf absehen, da diese Vögel sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu Problemfällen entwickeln werden.

PS: Schaut Euch die Vögel wenn möglich vormittags an, da sind sie am aktivsten und Ihr seht sie dann auch mal in Action ... vor allem lernt Ihr dann auch ihre Stimme kennen, die u.U. recht laut sein kann. Und glaubt mir, eins wollt Ihr definitiv nicht ... ständig schreiende frustrierte Handaufzuchten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, Chris, für deine Nachricht :-)

Wir haben uns dafür entschieden, ein gegengeschlechtliches Paar zu kaufen.

Schläfst du schon? Wir fahren jetzt gleich zu den Züchtern, und werden versuchen, so viel wie möglich von ihnen zu erfahren über die Vögel und alles genauestens unter die Lupe nehmen. Auch wir wollen, dass es den Papageien bei uns sehr gut geht und tun alles dafür!

Wenn wir jetzt eine Henne von dem einen Züchter kaufen, und einen Hahn vom anderen und diese beiden einfach zusammen in unsere Voliere setzen daheim. Was passiert dann? Das ist doch eine Zwangsvergesellschaftung, oder? Woher wissen wir, ob die sich vertragen?

LG
Konny
 
Wir haben uns dafür entschieden, ein gegengeschlechtliches Paar zu kaufen.

Freut mich ... und die Vögel mit Sicherheit erst recht ;)

Schläfst du schon?

Jetzt nicht mehr :D

Auch wir wollen, dass es den Papageien bei uns sehr gut geht und tun alles dafür!

Dann wäre es gut, möglichst viel über sie zu lernen. Ich sage immer, wenn man weiß, wie und wo sie in freier Natur leben und wie dort die Verhältnisse sind, lernt man besser zu verstehen, warum sie sich wie verhalten und was sie brauchen ... das Thema Luftfeuchtigkeit z.B. hatten wir ja schon. Schaut Euch z.B. auch mal DIESE Basis-Infos an.

Das ist doch eine Zwangsvergesellschaftung, oder? Woher wissen wir, ob die sich vertragen?

Ja, es ist eine Zwangsverpaarung, aber da beide gemeinsam in ein neues Zuhause einziehen, werden auch beide zunächst Angst haben ... vor der neuen Umgebung als auch vor dem neuen Partner. Aber meistens führt dies dazu, dass sie zuerst die Angst vor dem Partner verlieren, schließlich ist man gemeinsam "stärker". Und da sie gemeinsam in eine neue Voliere einziehen, wird es gewöhnlich auch keine Revierstreitigkeiten geben, da man das neue Revier ja gemeinsam bezieht.

Es wäre ratsam zu schauen, was für Schlafkästen der Züchter hatte. Sind es Baumstämme, wären diese natürlich für eine Zimmervoliere zu groß. Ansonsten würde ich ihnen einen ähnlichen Schlafkasten anbieten, aufgehängt am höchsten Punkt der Voliere, aber so, dass sie zur Not auch oben drauf sitzen können. Denn falls sie ihn anfangs nicht mögen und nicht reingehen wollen, können sie oben drauf schlafen ... sie schlafen halt vorzugsweise im Liegen, nicht wie Australier auf einem Ast.

Ich will nur hoffen, Ihr wartet auch noch mindestens die besprochenen zwei Wochen ab. Denn anstelle des Züchters die Handaufzucht fortzusetzen, wäre keine gute Idee. Je länger sie bei den Geschwistern und Eltern verbleiben, desto mehr können sie von ihnen lernen. Und eine HZ zu praktizieren, erfordert auch ein wenig Übung ... macht man es falsch besteht sogar Verletzungsgefahr.
 
Jippieee - wir sind "Papageien-Eltern". :-)

Nachdem die anderen Züchter auf uns keinen guten Eindruck machten und die Tiere in recht desolaten Zuständen dort leben, waren wir froh, einen wirklich guten Züchter gefunden zu haben. Dafür sind wir sehr weit gefahren, doch es hat sich gelohnt. Wir können sicher sein, dass sie parent-raised sind, die Flügel alle heile und die Volieren, in denen sie lebten, groß und sauber und mit Naturästen bestückt waren. Außerdem hatte der Züchter wirklich Ahnung; wir haben ihm so einige Fragen in den Bauch gelöchert. ;-)

Da wir uns jedoch schon vorher zeitig genug belesen hatten und hier im Forum auch noch Ratschläge einholten, wussten wir, wovon der Mann sprach!

Für heute haben die beiden - übrigens ein Blue Green Cheek (männl.) + ein Green Split Blue Green Cheek (weibl.) - erstmal genug Aufregung hinter sich. Wir belassen sie über Nacht im Transportkäfig und werden sie morgen umziehen.

Nun noch ein paar Fragen: der Züchter meinte, wenn sie parent-raised sind, dann werden sie nicht zahm. Ist das richtig? Ich habe mir gewünscht, mit den beiden ein wenig zu trainieren, sie zu fordern, evtl. Clickertraining usw... doch nun bin ich etwas verunsichert. Hat irgendjemand hier im Forum Erfahrungen diesbezüglich gesammelt??

Ach ja, DNA Sexing Certificates haben wir ebenfalls mitbekommen. Laut diesem Pass sind sie am 17. October 2011 geboren. Wir denken, dies ist ein vernünftiges Alter, um sie zu kaufen.

LG
Konny
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Konny,

Rotschwanzsittiche sind sehr neugierig und verspielt. Für leckeres Futter (Obst) machen die Vögel fast alles. :D
Ich hatte Braunwangensittiche (pyrrhura frontalis), die Nachzuchten wurden ruckzuck futterzahm.
 
Ah - interessant :-)

Noch eine wichtige Frage:

wir haben hier in Australien riesengroße Kakerlaken, die kommen natürlich auch in Wohnungen. Wenn wir Obst/Gemüse in d. Voliere liegen lassen, gehen die Kakerlaken auch da dran, um sich dort gütlich zu tun. Meint ihr, dass die Vögel sich dadurch erschrecken könnten? Wie gesagt, die Kakerlaken hier in Australien sind riesig und sehr flink.... ich hoffe, die Vögel purzeln nicht vor Schreck von der Stange?

Und noch eine weitere Frage: in der Voliere haben wir zunächst ein Schlafbrettchen für die beiden montiert, da ich keinen wirklich vernünftigen Schlafkasten gefunden habe, und einen riesengroßen Brutkasten wollte ich nicht kaufen. Die Idee von dir, Chris, werde ich evtl. aber aufgreifen.
ABER: der Züchter hatte für die Vögel auch keine Schlafhütten in den Volieren. Sie hatten lediglich Schutzräume, sprich, einen überdachten Teil, sodass die Vögel sich zurückziehen können vor Sonnenschein und starkem Wetter. Aber spezielle Schlafhäuser? Fehlanzeige.
Nun die Frage, ob sie überhaupt sowas benötigen, WENN SIE ES BISHER AUCH NICHT HATTEN. ?

LG
Konny
 
Jippieee - wir sind "Papageien-Eltern". :-)


Und Ihr habt ein gegengeschlechtliches Naturbrut-Pärchen ... Glückwunsch, das sind gute Voraussetzungen für ein glückliches Pärchen. Sind es Geschwister oder stammen sie von unterschiedlichen Eltern, was ja die unterschiedliche Färbung vermuten lassen könnte.

Wir belassen sie über Nacht im Transportkäfig und werden sie morgen umziehen.

Wenn der nicht zu klein ist, ok.

... der Züchter meinte, wenn sie parent-raised sind, dann werden sie nicht zahm. Ist das richtig?

Ja, man kann es ja mal versuchen, dummes Zeug zu erzählen, um dem potentiellen Käufer wesentlich teurere Handaufzuchten aufzuschwatzen ;)

Macht Euch keine Sorgen, wie Richard schon sagte, werden auch Naturbruten zahm. Allerdings nicht so unnatürlich wie Handaufzuchten ... sie lassen sich nicht auf den Rücken legen und am Bauch kraulen. Aber mit ein wenig Geduld werden sie auch zahm ... laßt Euch und ihnen einfach Zeit ... es macht auch Spaß zu sehen, wie sie von Woche zu Woche mehr Zutrauen fassen. Oder anders ausgedrück: Es macht Spaß ihre Herzen zu erobern ;)

Und was Clickertraining angeht ... immer hübsch langsam ... lest Euch detailliert in die Materie ein, denn wenn man es falsch macht, geht der Schuß schnell nach hinten los und man erzeugt unerwünschtes Verhalten. Zu dem Thema gibt's hier übrigens ein eigenes Forum.
 
wir haben hier in Australien riesengroße Kakerlaken, ...

Die Viecher könnten theoretisch Krankheiten übertragen, von daher sollten die Näpfe nicht am Boden stehen, sondern höher angebracht werden.

PS: Da die Geier aus einer Außenvoliere zu stammen scheinen, könnte es Sinn machen eine Wurmkur durchzuführen. Wir hatten nämlich letztens wegen diesem Problem einen Aymara-Todesfall hier im Forum ... die Wurminfektion wurde leider zu spät diagnostiziert. Wendet Euch am besten dazu an einen Tierarzt, aber laßt Euch gesagt sein, dass die meisten TÄ von Vögeln herzlich wenig verstehen. Sprecht dazu vielleicht auch den Züchter noch mal an.

Meint ihr, dass die Vögel sich dadurch erschrecken könnten?

Ich fürchte eher, dass sie auf die Jagd gehen könnten, nachdem die anfängliche Skepsis gewichen ist ... Südamerikaner sind KEINE Feiglinge, wie z.B. Nymphen ;)

..., da ich keinen wirklich vernünftigen Schlafkasten gefunden habe, ...

Ein Nymphensittich-Brutkasten dürfte passen.

Nun die Frage, ob sie überhaupt sowas benötigen, ...

Benötigen nicht, aber es wird allgemein empfohlen. Ich würde es antesten.

Für die ersten Tage kann es übrigens Sinn machen, eine Volierenecke mit einem Tuch abzudecken, damit sie eine Zone haben in der sie sich "verstecken" können.
 
Hallo,

wollte dir auch ganz herzlich zu eurem Südamerikaner-Pärchen gratulieren! Ich bin sicher, ihr werdet viel Spaß mit den beiden haben. Und toll, dass ihr doch noch einen vernünftigen Züchter gefunden habt.
Habe vor ein paar Wochen einen neuen Hahn zu meiner verwaisten Henne gesetzt, der wurde von der Vogelärztin (bei der ich ihn für alle Fälle mal vorgestellt hatte, da er einen verletzten Flügel hat, andere Geschichte) auch vorsorglich entwurmt, da er aus einer Freivoliere stammt.

Kann nur unterstreichen, was die anderen hier zum Thema Südamerikaner und Zahmheit gesagt haben. Habe zwar Aymaras, aber ich denke, so groß unterscheidet sich das nicht. Anders als z. B. Wellensittiche, die von Hause aus eher vorsichtig sind, haben meine Südamis (Naturbruten aus einer Freivoliere) nach etwa drei Wochen Eingewöhnungszeit ganz rasch die Angst vor uns verloren. Sie sind einfach zu neugierig. Sie wollen alles angucken, reinpicken, probesitzen, Pullover und Knöpfe und Brillen finden sie total spannend. Mit leckerem Futter lassen sie sich gut auf die Hand locken (oft finden sie es anfangs besser, wenn sie nicht nackt, sondern vom Pulloverärmel bedeckt ist). Sie werden, wie Christian schreibt, zwar nicht so unnatürlich zahm wie Handaufzuchten, unsere lassen sich zum Beispiel nicht kraulen, sie kommen aber gerne auf dem Arm und die Schulter oder sitzen auf dem Laptop. Und selbst wenn sie es nicht täten - das sind tolle Vögel, die extrem unterhaltsam sind.

Herzliche Grüße
Nadja
 
Moin!

... unsere lassen sich zum Beispiel nicht kraulen, ...

Da sage ich jetzt mal ganz brutal: Wer ein Schmusetier haben will, sollte sich ein Kaninchen kaufen ;)

Papageien sind vom Charakter her eher mit Katzen zu vergleichen, sprich sie haben ihren eigenen Kopf. Nur sind selbst die kleinen Aymaras deutlich intelligenter, da sie ihr Spiegelbild erkennen können. Katzen können das nicht. Ein Parrot Behavior Consultant schriebt mal in einem Papageienmagazin, dass selbst zahme Papageien im Grunde genommen immer noch Wildvögel bleiben. Diese Aussage verstehen manche Leute gar nicht und andere erst auf den zweiten Blick ;)

Und genau dieses grundlegende Wesen wird durch Handaufzucht oft kaputt gemacht, was dann meist zu den gefürchteten Verhaltensstörungen wie Rupfen, standiges Schreien und Gewalt gegen Mensch und Tier (u.U. inkl. Artgenossen) führt.

Von daher finde ich es sehr schade, dass es immer noch kein gescheites Buch über Verhaltensforschung zu Papageien gibt, damit Halter und auch Züchter die Körpersprache der Vögel besser verstehen lernen ... das ist nämlich gar nicht so einfach.

... das sind tolle Vögel, die extrem unterhaltsam sind.

Da zitiere ich noch mal eine Freundin von uns, die mal meinte: "Ihr braucht keinen TV, die Vögel sind viel interessanter."

Soll heißen, allein sie zu beobachten macht voll Laune. Aber da sie enorm neugierig und intelligent sind, muss man sie auch hinreichend beschäftigen, damit sie keinen Unsinn machen. Gibt man ihnen z.B. keine Knabberäste, muss man sich nicht wundern, wenn sie sich als Möbeldesigner versuchen :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Nadja,

na das hört sich doch toll an. Vielen Dank :-)

Wir haben nun den ersten Tag mit unseren beiden Jungvögeln hinter uns. Es war spannend! Am Morgen haben wir sie vom Transportkäfig in die Voliere umgesetzt - und ihnen dann ersteinmal viel Zeit gegeben, sich im neuen Heim umzuschauen. Alles war so interessant ... und neugierig sind die beiden! Unglaublich.

Doch man merkt ihnen an, dass sie noch eine ganze Weile zum Eingewöhnen benötigen - sie sind sehr schüchtern, er noch mehr als sie. Wir lassen sie daher in Ruhe, gehen auch nur für die Fütterung direkt an die Voliere heran und sprechen ansonsten mit ein wenig Abstand zu ihnen. Das erschreckt sie nicht und sie können sich nach und nach an uns gewöhnen.

Lustig ist, wie sie neues Obst/Gemüse beäugen und sich dann draufstürzen. Außerdem schnattern sie mit einer angenehmen Stimme - und wirklich laut wurden sie nur, als sie die Loris vor unserem Fenster hörten. Da riefen sie einander zu :-D

Wir freuen uns mächtig - und werden auch die nächsten Tage berichten, wie die beiden sich "machen". :-)

Im Moment hocken sie auf ihrem Schlafbrettchen oben im Eck und knurpseln leise vor sich hin. Sie haben auch heute tagsüber viel geschlafen. Naja, sind ja noch Babies... :-)

LG,
Konny
 
Allerdings, Chris, da gebe ich dir Recht. Es ist unangebracht, wie manche Menschen ihre Vögel erziehen - zu welchem Blödsinn sie die Papageien trainieren. Bauch kraulen, sich tot stellen, Bierdosen öffnen ... also ich weiß nicht. Alles, was ein Fell hat, ist eher zum Schmusen und Kraulen geeignet, doch aber keine Vögel! Vögel beobachtet man. Und wenn man Lust hat, kann man ihre Intelligenz fördern, indem man ein wenig mit ihnen trainiert - aber keinen Blödsinn.

Knabberäste haben unsere übrigens im Käfig - es gibt hier viele Gum Trees, und darauf sitzen bevorzugt Papageien und Cockatoos. Das Schlafbrettchen ist allerdings kein Naturbrettchen - ich habe es durch Zufall in einem Bastel-/Malzubehörgeschäft entdeckt. Es besteht aus Holz und Kork.

Was ich jetzt nochmal loswerden möchte:

Wir haben gestern bei einem der Züchter Green Cheeks mit gestutzten Flügeln gesehen. Die Dame holte die Vögel aus dem Käfig, um sie uns zu zeigen. Wir wussten nicht, dass sie gestutzte Flügel hatten, denn im vorherigen Telefonat behauptete sie, die Flügel wären nicht gestutzt! Jedenfalls wollte dieser arme junge Vogel dann - gemäß seinem natürlichen Trieb - wegflattern, doch - oh Schreck - er konnte nicht und segelte zu Boden oder vielmehr: er fiel fast wie ein Stein zu Boden und tat sich sicher weh.
Das ging dann ein paar mal so, auch, nachdem sie uns noch andere Vögel zeigte, obwohl mir schon nach dem ersten Erlebnis übel war und ich nur noch weg wollte!
Die Vögel, deren Flügel beschnitten wurden, sind einfach nur noch arme arme Kreaturen, denn sie können nicht mehr fliegen! Der Versuch, davon zu fliegen, scheitert kläglich - sie flattern auf ein Hindernis zu, stoßen sich an und plumsen dann einfach zu Boden!

Leute - macht so etwas nicht! Desweiteren sollte der Tierschutz über solche Tierquälerei informiert werden!
Mir klopft jetzt noch das Herz, wenn ich das Elend von gestern vor mir sehe. Es trieb mir die Tränen in die Augen, wie manche sog. "professionellen Züchter" mit ihren Schützlingen hantieren. :-(

LG,
Konny
 
Thema: Normal Green Cheek Conure - Welche Geschlechter setzt man am besten zusammen?

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