Qualzucht bei Geflügelrassen?

Diskutiere Qualzucht bei Geflügelrassen? im Forum Recht und Gesetz im Bereich Allgemeine Foren - Hallo zusammen, gerade eben habe ich mal wieder in den Rassegeflügel-Threads gestöbert und wurde wieder auf ein Thema aufmerksam (so ein richtig...
Nun, Moni, es gibt die Ammenzucht, die ausgiebig bei solchen Mutationen gepflegt wird!
Wenn man sich den Bewegungsablauf einiger Kleiderbügelmutationen in Videos ansieht, so ergeben sich doch große Unterschiede für das geübte Auge, wenn man das dazu mal mit einem "normalen Farbvogel" vergleicht.
Sicher können sie fliegen....aber wenn das das einzige Kriterium ist..........
Ivan
 
Wieso soll denn ein frisierter Kanarienvogel nicht fliegen können? Wie sollten sie sich dann fortpflanzen? Und wieso muss dauernd als Maßstab angelegt werden, was dem einzelnen "gefällt"? Was dem einzelnen nicht gefällt, findet der nächste wunderschön, und nur weil es jemand hässlich findet muss es doch nicht automatisch bedeuten, dass das Tier sich quält. Bleibt nur zu hoffen, dass unsere ATAs sachlicher und rationaler sind... ;).

Nur, weil ein Vogel eine Federhaube hat, quält er sich auch nicht. Wenn die Federhaube aber so groß ist, das dadurch der Schädelknochen verformt ist und Fettgewebe ins Gehirn eintritt, sodass der Vogel nach und nach unter Schmerzen seine motorischen Fähigkeiten verliert - das ist Quälerei. Nicht das Was, sondern das Wie ist hier entscheidend. Viele Federn im Gesichtsbereich können schön sein, aber wenn der Vogel dadurch in seinem Sehvermögen eingeschränkt wird... Bei Tauben ist ein Gesichtsfeld von 300 Grad normal! Da kann man nicht argumentieren mit "Die sieht doch noch was, die kann doch noch fliegen"...

Genau so wie bei den gebeugten Kanarienvögeln - ein bisschen, warum nicht? Aber wenn der Vogel dadurch in seinem gesamten Bewegungsrepertoire eingeschränkt wird und die Fortpflanzungsrate sich halbiert, weil der Hahn es wegen seines deformierten Körpers nicht mehr auf die Henne schafft - das ist Quälerei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau. Allerdings ist ersteres beim Kanari nicht der Fall, und zweiteres asfaik auch nicht. Aber solche Themen hier im Forum zu diskutieren bin ich eigentlich nach 11 Jahren leid.
 
@harpyja
habe da mal ne ganz andere frage die allerdings nicht zum thema passt... aber vielleicht kannst du als falknerin sie trotzdem beantworten...

ist es nicht auch irgendwie tierquälerei einen greifvogel per hand aufzuziehen, damit er fehlgeprägt ist und sich komplett an den menschen bindet?
außerdem ist es für nachtaktive greifen wie eulen und uhus wohl auch nicht so toll ihren natürlichen tag-nacht Rhythmus nicht normal ausleben zu können...?

gruß
michael
 
habe da mal ne ganz andere frage die allerdings nicht zum thema passt... aber vielleicht kannst du als falknerin sie trotzdem beantworten...

ist es nicht auch irgendwie tierquälerei einen greifvogel per hand aufzuziehen, damit er fehlgeprägt ist und sich komplett an den menschen bindet?
außerdem ist es für nachtaktive greifen wie eulen und uhus wohl auch nicht so toll ihren natürlichen tag-nacht Rhythmus nicht normal ausleben zu können...?
l

Hallo Michael,

erst einmal bin ich weder Falknerin noch Jägerin.

Greifvögel mit der Hand aufziehen und so auf Menschen fehlprägen finde ich ebenfalls nicht korrekt! Allerdings sind Greifvögel in ihrer Entwicklung sehr eigenständig, sodass die Aufzuchtsmethode den Vogel normalerweise weder körperlich noch geistig beeinträchtigt (natürlich bis auf die Partnerwahl). Abzulehnen ist sie trotzdem, aber alle Falkner sind da wohl sehr unterschiedlicher Meinung.
Alle Züchter, die ich persönlich kenne, lassen die Jungen vollständig von den Altvögeln aufziehen. Diese Jungvögel haben quasi erst dann ihren ersten Menschenkontakt, wenn sie voll ausgewachsen sind und abgetragen (gezähmt und für die Jagd vorbereitet) werden. Sehr beliebt sind auch "Social Imprints", also junge Greife und Falken, die von den Altvögeln aufgezogen, dabei aber von Menschen begleitet werden, sodass die Scheu später nicht so groß ist.

Noch bedenklicher sehe ich Handaufzucht bei Papageien (damit habe ich leider selbst Erfahrung gemacht), bei denen die Jungen von den Elterntieren elementare Dinge wie Sozialverhalten oder Gefiederpflege lernen. Über die Leidensgeschichten solcher Vögel gibt es hier, glaube ich, auch einen Thread, wo sich mehrheitlich gegen Handaufzucht ausgesprochen wird.

Bezüglich der Eulen meinst du jetzt z.B. Eulen in Flugshows, oder? Ja, das finde ich auch problematisch. Es gibt große Eulen wie Schneeeulen, teilweise auch Uhus oder Bartkäuze, die auch in freier Natur zwangsweise Tagaktiv sind - im Sommer wird es ja nämlich in der nordischen Tundra nicht dunkel, wo diese Eulen herkommen. Mit kleineren Eulen, die hauptsächlich nachtaktiv sind, sollte man bei Tage nicht unbedingt arbeiten. Leute mit Sondererlaubnis zur Eulenhaltung sollten sowas eigentlich wissen.

Gruß
Lisa
 
Hallo Lisa,

vielen dank für Info...

Ich habe von Greifvögeln ja keine Ahnung aber dank dir bin ich jetzt darüber informiert, dass das ja alles garnicht so schlimm ist...

Gruß
Michael
 
Link

(Vielleicht ist ein Modi so nett und versteckt meinen Link - ich weiß nicht, wie das geht:) Danke)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Für die Haltung von Eulen braucht man je nach Land einen Sachkundenachweis, ein Gutachten oder, besonders in der von dir angesprochenen Haltungsweise, einen Falknerschein.
 
Thema: Qualzucht bei Geflügelrassen?

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