Ich bitte um Zeichnung!

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Tiffani

Tiffani

Vögel ohne Lobby
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Im Krankheitsforum habe ich euch darauf hingewiesen das man prüft, den Tierärzten das Dispensierrecht zu entziehen...
Es gab zwei Antworten die mir zeigen das es wohl eine Wissenslücke gibt, oder aber die Tragweite nicht erkennbar ist....
Um diese zu schließen bzw. erkennbar zu machen, möchte ich hier noch einmal auf dieses Thema hinweisen, mit der Bitte darüber nachzudenken.
Und wenn man es verstanden hat, zu zeichnen!

Eine Abschaffung des Dispensierrechtes wird nichts daran ändern, dass die Leute die angeprangert wurden, sich ihre Medis weiterhin über andere Kanäle besorgen werden, und somit gar nicht von der Abschaffung des Dispensierrechtes betroffen wären.
Das betrifft sowohl die Massentierhaltung als auch die private Tierhaltung, im letzteren Fall eher unseriöse Vermehrer, die ohne ordentlichen Befund, nur allein auf Verdacht, oder der Vorbeugung wegen, ihre Tiere medikamentieren. Dieses aber mit dem falschen tun und in nicht ausreichender Dosierung sowie zu kurzer Zeit. Was bei einigen unserer Vögel nun auch schon zu Resistenzen geführt hat. Was wiederum die TÄ dazu veranlasst, Medis die früher 8 Tage gegeben wurden, jetzt Teilweise 10 bis 14Tage zu geben und auch höher zu dosieren, was wiederum zu nicht unerheblichen Nebenwirkungen führt/führen kann, bzw. Spätschäden.
Die Abschaffung des Dispensierrechtes für Tierärzte wird an diesem Umstand nichts ändern

Die Abschaffung des Dispensierrechtes wird aber die Behandlung unserer Tiere erschweren, für einige sogar unmöglich machen.
Warum?
Weil die Pharmaindustrie keine Kleingebinde an AB, Mykotika, Baycox oder Ivermectin ect. produziert, schon gar nicht für den einzelnen Kanarie, Prachtfink, Weichfresser oder Papagei.
Nicht zu vergessen die vielen Kleinsäuger, Fische, Reptilien und Amphibien! Meine Vogelärztin beklagt schon jetzt bei einzelnen Medis das sie sehr teuer sind, weil sie diese nur selten verschreiben muss, aber das Medi selbst nur in einer größeren Menge erhält. Das sagt eine Vogelärztin die mehr als ausgelastet ist! Jetzt stellt euch bitte vor...
Es kommen Leute aus der ganzen Stadt zu ihr... Die rennen dann alle mit einem Rezept in ihre "Hausapotheke", weil diese Vogelärztin das Medi nicht mehr abfüllen und verdünnen darf, geschweige denn verkaufen (abgeben).

Ein Apotheker wird sich dieses Zeugs nicht Kiloweise hinstellen (wenn er es vielleicht nur einmal im Monat braucht... oder nie wieder) um es dann Grammweise oder Milliliterweise abzumessen und entsprechend zu verdünnen, so wie es bis jetzt der TA für uns tut. Und wenn, dann wird er es für den ihn zustehenden Aufschlag tun. Ein Apotheker ist kein Wohltäter, er ist Geschäftsmann!
Die Folge ist...

"Deine" Apo hat dieses Mittel nicht
Die Medikamente werden unnütz teurer, da du eine größere Menge kaufen musst, und somit auch mehr ungenutzt wegwerfen musst
Halter, die es gerade noch nach Feierabend zum TA schaffen, bekommen keine Medis mehr, nur eine Erstversorgung, für genau diesen Tag. Am nächsten Tag können sie dann sehen wo sie das Medi herbekommen.
Und so weiter.... und so weiter...

Am 9. Februar wurde eine Petition zu genau dieser Thematik eingerichtet , zur Beibehaltung des Dispensierrechtes. Sie trägt die Nr.: 22430. Die Zeichnungsfrist endet am 9. März 2012. Wir sollten zeichnen :idee:

Ich bin kein Freund von Aufrufen irgendeine Petition zu unterzeichnen, jeder muss selber wissen was er tut. Aber in diesem Fall plädiere ich ausdrücklich dafür! Die gesamte Tragweite die diese Entscheidung zur Abschaffung des Dispensierrechtes mit sich führen würde, ist im Augenblick noch gar nicht erkennbar!
Sollten wir die 50.000er Marke sprengen, würde es öffentlich beraten werden müssen!
Also trommelt bitte alle zusammen die dieses unterstützen und lasst zeichnen!

Wer nicht weiß wie das zeichnen geht... hier
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuerst: Eine abschließende Meinung zum Verbot des Dispensierrechts der Tierärzte habe ich mir noch nicht gebildet, da kam der Vorstoß von Min.'in Frau Aigner selbst für jemanden wie mich als Angehöriger der "Fachkreise" doch zu plötzlich ...

Aber Tatsache ist:
- Insbesondere die Antibiotika- und Hormonproblematik ist evident, wobei es in erster Linie um die Nutztiere geht, allein schon aus rein quantitativen Erwägungen heraus. Aber auch hier im Forum verwundert es mich immer wieder, wie mit Antibiotika (der Schlager: immer wieder das Baytril ...) als "Allheilmittel" umgegangen wird. Wahr ist, dass seit ca. 30 Jahren kein grundlegend neues Breitbandantibiotikum mehr entwickelt wurde und wir gefährliche Resistenzlücken haben. In neuerer Zeit ist wieder etwas mehr Drive in die Forschung gekommen, die Ergebnisse bleiben abzuwarten. Die Zusammenhänge zwischen Antibiotikaverbrauch und Resistenzlage sind hinreichend belegt.

- Damit kommen wir zum zweiten Punkt: Das Dispensierrecht der Tierärzte ist ein historisches Kuriosum; die sonstigen Vertriebswege für Arzneimittel sehen kein Dispensierrecht für Ärzte vor - aus nachvollziehbaren Gründen:
So erwirtschaften Tierarztpraxen ganz erhebliche Teile ihres Gewinns - bisweilen die Hälfte und mehr - aus dem Verkauf der Arzneimittel. Es müsste schon sehr viel Altruismus im Spiel sein, wenn Tierärzte sich völlig von kommerziellen Erwägungen bei der Verschreibung von ihnen selbst verkaufter Arzneimittel freimachen würden.
Aus der Schweiz - hier dürfen in einigen Kantonen Humanmediziner dispensieren - ist bekannt, dass gerade dort der Arzneimittelabsatz signifikant ansteigt und die Krankenversicherungen zusätzlich belastet. Es ist daher auch dort nicht unumstritten (obwohl in Zürich gerade die Selbstdispensation neu kommt ...).
Nicht umsonst hat man also in den meisten Ländern der Erde Arzneimittelhandel und ärztliche Verordnung getrennt. Nicht zuletzt geht es auch um Kompetenzfragen. Der Umgang mit Arzneimitteln, ihre Besonderheiten, die Herstellung von Darreichungsformen - das ist nicht originär eine ärztliche Aufgabe, sondern die der Apotheker (so wie umgekehrt Diagnose und Therapie nicht in die Hand der Apotheke, sondern des Arztes gehören). Also eine Art "Gewaltenteilung", die sich aber im Großen und Ganzen bewährt hat.

- Apotheken könnten im Sinne der Individualrezeptur so ziemlich alle Anforderungen erfüllen, aufgrund ihrer Aussattung besser als viele Tierarztpraxen. Sie müssten sich hierauf nur einstellen (einige, neue Wirkstoffe, die im Humanbereich nicht verwendet werden, ggf. andere Darreichungsformen), was ganz schnell möglich wäre. Wahrscheinlich sogar besser und schneller, der pharmazeutische Großhandel liefert auch seltene Produkte innerhalb kürzester Zeit in die Apotheke.

Also, einen drohenden Versorgungsnotstand zu postulieren, halte ich für sehr gewagt.

Fazit: Das Thema sollte man in all seinen Facetten zuende denken. Dass im bisherigen System nicht alles zum Besten steht, dürfte aber auf der Hand liegen, völlig aus dem Nichts kommen solche Vorstöße nicht ...
 
Aber Tatsache ist:
- Insbesondere die Antibiotika- und Hormonproblematik ist evident, wobei es in erster Linie um die Nutztiere geht....

Was bitte hat das jetzt mit Kleinstverbrauchern zu tun, die bisher eben genau die benötigte Menge vom Doc bekommen haben?

- Damit kommen wir zum zweiten Punkt: Das Dispensierrecht der Tierärzte ist ein historisches Kuriosum

..aber eben sinnvoll, um Verschwendung bzw. Mißbrauch zu vermeiden!

Also, einen drohenden Versorgungsnotstand zu postulieren, halte ich für sehr gewagt.

Ich nicht, denn Apotheker sind Geschäftsleute, die sich sehr gut überlegen, ob sie 1l Baycox (z.B.) ordern, wenn sie innerhalb eines halben Jahres vielleicht mal 100ml verkaufen. Dieses Medikament ist nach Anbruch nur sehr begrenzt haltbar und 900ml verschwinden vollkommen ungenutzt in der Kanalisation...



Gruß
Jörg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was bitte hat das jetzt mit Kleinstverbrauchern zu tun, die bisher eben genau die benötigte Menge vom Doc bekommen haben?

... die Antibiotikaproblematik im Nutztierbereich ist aber der Ausgangspunkt für die öffentliche Diskussion. Der Heimtierbereich ist nur in der Folge betroffen.

..aber eben sinnvoll, um Verschwendung bzw. Mißbrauch zu vermeiden!

... offenkundig funktioniert das aber nicht so wie gewünscht, sonst wäre die Diskussion hinfällig.

Ich nicht, denn Apotheker sind Geschäftsleute, die sich sehr gut überlegen, ob sie 1l Baycox (z.B.) ordern, wenn sie innerhalb eines halben Jahres vielleicht mal 100ml verkaufen. Dieses Medikament ist nach Anbruch nur sehr begrenzt haltbar und 900ml verschwinden vollkommen ungenutzt in der Kanalisation...

... wo es einen Markt ist, gibt es entsprechende Angebote.
So ist es seit eh und je üblich, dass verschiedenste Rezeptursubstanzen ggf. in Kleinstmengen für Einzelanfertigungen von Großhändlern bzw. speziellen Händlern wie Caelo u.a. angeboten werden - z.B. für die zahlreichen Hautarzt-Rezepturen.
Ggf. werden neue Packungsgrößen seitens der Industrie angeboten werden - die ist hier ja auch sonst sehr erfinderisch (siehe Produktvielfalt im Humanbereich).
Die Befürchtung, dass 90% "in der Kanalisation verschwinden", entbehrt jeder sachlichen Grundlage. Die ordnungsgemäße Entsorgung von ggf. anfallenden Arzneimittelresten gehört zu den Kernaufgaben der Apotheke.
 
Danke für euer Beiträge, sehr sachlich und informativ für die Halter die sich bisher zu diesem Thema noch nie eine Meinung gebildet haben, geschweige denn davon überhaupt wussten.
Weitere Pro und Contra findet ihr in der entsprechenden Petition ;)

Als Gedankenanstoß, was auf einen Apotheker zukommen könnte, empfehle ich euch folgendes...
Panacur Suspension in einer Verdünnung für einen 12 Gramm schweren Vogel, zur dreimaligen Gabe
Diflucan flüssig für einen 8 Gramm schweren Vogel, für 14 Tage,
FVend für einen 12 Gramm schweren Vogel, für 14 Tage
Amphotericin B Suspension, für 2 Vögel a 12 und 17 Gramm, Behandlungszeitraum 4 Wochen, einmal täglich
2 ml Jacutinemulsion zum Auftragen

Fragt euren Apotheker, rein informativ, welche Möglichkeiten er sieht, euch dieses zu verkaufen, und mit welchem Preis ihr in etwa rechnen müsstet.

Ihr werdet schnell merken worauf ich hinaus will...

Jetzt bedenkt bitte das es sich zum Großteil um umgewidmete Medikamente handelt aus der Landwirtschaft, aus der Humanmedizin.
An wen soll der Apo. die Reste verkaufen? Wenn das Einzugsgebiet mit exotischen Tieren eher klein ist, und der Absatz der angebrochenen Verpackung gegen 0 tendiert? Ich denke auch diese Kalkulation wird sich im Preis wiederfinden, wenn denn überhaupt....

Letztendlich ist es jedem seine Entscheidung, ich habe euch auf die Problematik aufmerksam gemacht und versucht zu erläutern. Mehr kann ich nicht tun.
 
Letztendlich ist es jedem seine Entscheidung, ich habe euch auf die Problematik aufmerksam gemacht und versucht zu erläutern. Mehr kann ich nicht tun.

Danke dafür!

@ Kasimir_RH

Zwei Dinge sind bei dieser Diskussion m.E. irrelevant:
1. Die Übertragung der Problematik auf den Nutztierbereich, denn dort sind die "benötigten" Mengen viel größer als für einen Wellensittich
2. Den Erfindungreichtum der Industrie bezogen auf Packungsgrößen und Darreichungsformen im Bereich der Humanmedizin

Es geht um ganz ausdrücklich darum, das Tierärzte nicht mehr nach gestellter Diagnose (x)ml Medizin in der Spritze für einen Einzelvogel für 5-10 Tage Behandlungsdauer zur Behandlung mitgeben dürfen!

Gruß
Jörg
 
- Apotheken könnten im Sinne der Individualrezeptur so ziemlich alle Anforderungen erfüllen, aufgrund ihrer Aussattung besser als viele Tierarztpraxen.

Meine Erfahrungen beziehen sich auf Amphotericin B Pulver.
Die Apotheke hat sich interessiert gezeigt an meinen Ausführungen zur Anwendung. Das war logischerweise völlig unbekannt.
Und glaubt der Apotheker die Dosierung eines Medikaments für einen bestimmte Vogelart verstanden zu haben, kommt dummerweise jemand mit einer Schildkröte.

Apotheker sind über Wirkweisen von Substanzen in der Humanmedizin ausgebildet. Müssen wir jetzt nach 100 km Fahrt zum vkTA nochmal 70km zur nächsten vkApotheke fahren?

Ich würde sogar bereit sein darüber nachzudenken, wenn zu erwarten wäre, dass z.B. das Risiko von Resistenzen deutlich minimiert würde.
Tatsächlich resultieren die Probleme zu einem großen Teil aus mißbräuchlichen Anwendungen. Sei es aus falsch verstandener Prophylaxe oder zur Erzielung von Nebeneffekten. Gegen Mißbrauch helfen aber keine Regeln, sondern nur Kontrollen. Zudem gibt es das Problem der Verordnung auf Verdacht. Im Vogelbereich gerne von unkundigen TÄ eingesetzt. Wir kennen doch alle hier aus dem Krankheitsforum die Geschichten, nach denen noch nicht einmal sicher Bakterien diagnostiziert wurden, geschweige denn ein Antibiogramm erstellt wurde. Auch diese Quelle für unnötigen Antibiotikaeinsatz würde nicht zum Erliegen kommen.

Blieben also die Tierärzte, die ein Medikament nur im Sinne der Gewinnmaximierung verkaufen, ohne dass es tatsächlich medizinisch indiziert ist. Die Fälle mag es geben. Für mich aber eher eine ungeheure Unterstellung.

Eine Änderung des Dispensierrechts kann aber tatsächlich zu einer Verzögerung in der Behandlung von Ziervögeln führen. Heute bin ich nach der Arbeit beim TA und bekomme das Medikament sofort mit und kann direkt am nächsten morgen die Behandlung weiterführen. Nach einer möglichen Neuregelung kann es nicht nur zu einer Verzögerung kommen, da ich das Rezept dann erst nach Feierabend bei der Apotheke einreichen kann, wobei zu hoffen wäre, dass es nicht erst noch bestellt werden muß. Oft erhält der Vogelpatient bereits in der Praxis die erste Dosis, dadurch kann es gegebenenfalls auch zu einer nicht unkritischen Unterbrechnung im Wirkstoffspiegel kommen. Erschwerend kommt hinzu, wie wir alle wissen, dass Therapieverzögerungen bei Vögeln ernste Folgen haben können.

Bleibt also doch nur, die üblichen Verdächtigen wie Baytril, Doxycyclin, Marbocyl als Notreserve zu bevorraten? Dürfte ja kein Problem sein. Einfach N3 aufschreiben lassen.

Mögliche Anmerkungen, dass es im Humanbereich auch funktioniert sind meiner Ansicht nach unzulässig. Wenn ich die Praxis meines Allgemeinmediziners verlasse, kann ich üblicherweise das Rezept umgehend einlösen.
 
Kasimir, ich möchte dazu erwähnen daß mir im Umkreis von etlichen Kilometern überhaupt nur eine Apotheke bekannt ist die Veterinärmedizin führt. Alle anderen führen so was nicht und bevorraten es auch künftig nicht da die Apotheker damit völlig überfordert sind. Es genügt schon sich mit der Humanmedizin auszukennen, das ist schon umfangreich und schwierig genug. Für Veterinärmedizin müßten die Apotheken so wie die eine die ich kenne extra jemanden einstellen. Das wird jedoch wohl außer Großapotheken keiner machen.
Wegen dem Mißbrauch von Antibiotika folgende Feststellung: Vor einigen Jahren hatte ich einen schweren Krankheitsfall im Bestand und das Baytril ging mir aus. Der Tierarzt ist 100Km entfernt, also schwierig welches zu besorgen. Ich ab in die Dorfapotheke getigert und Baytril bestellt. Am nächsten Tag hatte ich es. Da hat niemand nach einem Rezept gefragt obwohl das ja eigentlich vorgeschrieben ist. Es soll mir also keiner was von Tierärzten erzählen, wenn also ein Nutztierzüchter so was will bekommt er es ohne Probleme. Ich könnte wetten daß dies mit vielen Veterinärmedikamenten gar nicht so ungewöhnlich ist.
Mit dem geplanten Gesetz läßt sich also der Mißbrauch weder einschränken noch verhindern. Zur Not werden dann halt die Medikamente in Tchechien oder sonstwo geordert wo kein Hahn danach kräht. Nein, dieses Gesetz muß verhindert werden, es bringt nur Nachteile für uns Heimtierhalter und ändert an den Zuständen überhaupt nichts.
 
Kasimir, ich möchte dazu erwähnen daß mir im Umkreis von etlichen Kilometern überhaupt nur eine Apotheke bekannt ist die Veterinärmedizin führt. Alle anderen führen so was nicht und bevorraten es auch künftig nicht da die Apotheker damit völlig überfordert sind. Es genügt schon sich mit der Humanmedizin auszukennen, das ist schon umfangreich und schwierig genug. Für Veterinärmedizin müßten die Apotheken so wie die eine die ich kenne extra jemanden einstellen. Das wird jedoch wohl außer Großapotheken keiner machen.
Wegen dem Mißbrauch von Antibiotika folgende Feststellung: Vor einigen Jahren hatte ich einen schweren Krankheitsfall im Bestand und das Baytril ging mir aus. Der Tierarzt ist 100Km entfernt, also schwierig welches zu besorgen. Ich ab in die Dorfapotheke getigert und Baytril bestellt. Am nächsten Tag hatte ich es. Da hat niemand nach einem Rezept gefragt obwohl das ja eigentlich vorgeschrieben ist. Es soll mir also keiner was von Tierärzten erzählen, wenn also ein Nutztierzüchter so was will bekommt er es ohne Probleme. Ich könnte wetten daß dies mit vielen Veterinärmedikamenten gar nicht so ungewöhnlich ist.
Mit dem geplanten Gesetz läßt sich also der Mißbrauch weder einschränken noch verhindern. Zur Not werden dann halt die Medikamente in Tchechien oder sonstwo geordert wo kein Hahn danach kräht. Nein, dieses Gesetz muß verhindert werden, es bringt nur Nachteile für uns Heimtierhalter und ändert an den Zuständen überhaupt nichts.

Handelt es sich hier mehr oder weniger um das "Betaübungsmittelgesetz" als Antibiotika?

Ja, schade man liest hier nur negatives:k aber das gehört auch dazu;)
warum sollten TÄ kein Antibiotika mehr verschreiben oder verabreichen?
Vielleicht wirds in der Humanmedizin zu oft eingesetzt? Aber es hat letztendlich bei akuten Fällen doch seine Wirkung?

Alexandra
 
Es gibt auch Internetapotheken in Holland und anderen Ländern,wo man sofort auch in D verbotene Stoffe bekommt,und zwar zuverlässig und schnell.Das mit der Antibiotikaresistenz und den Gefahren für den Menschen erzählt man uns seit mindestens 20 Jahren.Der Mensch hat mehr Bakterien-als Körperzellen,beim Huhn wird es mit Sicherheit noch "schlimmer" aussehen-wenn was passieren würde,wäre es schon längst passiert.Wie kommt der BUND eigentlich an die Untersuchungsergebnisse,und wer hat da was eigentlich genau untersucht?Die Tierärzte müssen wahrscheinlich jetzt als Sündenbock herhalten.Holger
 
Handelt es sich hier mehr oder weniger um das "Betaübungsmittelgesetz" als Antibiotika?

Ja, schade man liest hier nur negatives:k aber das gehört auch dazu;)
warum sollten TÄ kein Antibiotika mehr verschreiben oder verabreichen?
Vielleicht wirds in der Humanmedizin zu oft eingesetzt? Aber es hat letztendlich bei akuten Fällen doch seine Wirkung?

Alexandra


So wie ich das verstehe, will man erreichen, daß ein TA nichts mehr in der gerade benötigten Menge abfüllen darf .

Also muß man- wenn der Vogel kurzfristig ein bestimmtes Medikament benötigt -immer eine Flasche kaufen und den Rest ( meist 90 % ) entsorgen .
Bis die Apotheke das Medikament endlich besorgt hat, ist der Vogel tot.
. Die Pharmaindustrie wird als Folge demnächst nur noch Medikamente mit mindesten 50ml und mit kurzem Verfallsdatum auf den Markt bringen wird . Das bringt money.....

Daß dabei der Rest des Medikamentes in den Abfluß wandert interessiert niemanden.
.
Blauäugig ist , wer glaubt jeder bringt den Rest zur oft entfernten, für Arzneimittel vorgesehenen Sammelstelle .

Folge :
da die Kosten explodieren, eine neuer Vogel meist billiger ist, werden TA- Besuche mit kranken Vögeln deutlich nachlassen.

Tierärzte, die sich auch auf Vögel spezialisiert haben müssen wieder umdenken und der Kreis schließt sich : Vogelspezialisten werden rar, sehr rar.......

Und noch was , im Nutztierbereich wird ein solch angestrebtes Gesetz nicht viel bzw. überhaupt nichts ändern.

Es gibt genug Möglichkeiten es zu umgehen.
Diese gibt es doch seit ... zig Jahren . Die Tricks wurden im Laufe der Jahre nur deutlich raffinierter....

Mein Vater war Landtierarzt und ich weiß wovon ich schreibe.

Wäre schön, wenn viele hier unterschreiben würden - in Namen ihrer Vögel :beifall:
 
Handelt es sich hier mehr oder weniger um das "Betaübungsmittelgesetz" als Antibiotika?

Ja, schade man liest hier nur negatives:k aber das gehört auch dazu;)
warum sollten TÄ kein Antibiotika mehr verschreiben oder verabreichen?
Vielleicht wirds in der Humanmedizin zu oft eingesetzt? Aber es hat letztendlich bei akuten Fällen doch seine Wirkung?

Alexandra

Hallo,

es geht hier nicht um das Verschreiben von Medikamenten.

Es geht hier darum, daß Tierärzten verboten werden soll, aus größeren Gebinden Kleinstmengen abzugeben, sodaß diese verschreibungspflichtige Medikamente schwerer zu bekommen sein werden. Wie Tiffi schon darauf hinwies, werden Pharmakonzerne und Apotheken sicher keine Kleinstmengenverpackungen herstellen bzw. anbieten.

Die Aufforderung zu Zeichnen ist sicher gerechtfertigt.
 
Hallo!

Sehe ich richtig, dass die Petition erst 54 Mitzeichner hat?

Grüße
 
Entschuldigung, und wo finde ich die "Richtige"?
Kann man keinen direkten Link setzten, mindestens aber die Nummer der Petition hier bekanntgeben, und warum mehrere Petitionen zu ein und dem selben Thema??
Bisher habe ich nur die 22281 mit 54 Stimmen und die 22430 mit 114 Stimmen gefunden, eine mit 117 finde ich nicht (bis jetzt).
Edit: Jetzt sind es 117.

Ein besonderes Schmankerl aus der Diskussion einer der beiden Petitionen :heul::
"Das geben von Antibiotika ist ja auch ein Problem für uns Menschen. Immer häufiger werden Grippevieren und andere resiestent und führen zu einer Schwächung des eigenen Imunsystem."

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann man keinen direkten Link setzten, mindestens aber die Nummer der Petition hier bekanntgeben, und warum mehrere Petitionen zu ein und dem selben Thema??
Bisher habe ich nur die 22281 mit 54 Stimmen und die 22430 mit 114 Stimmen gefunden, eine mit 117 finde ich nicht (bis jetzt).
Edit: Jetzt sind es 117.

Vanellus!
Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
In #1 steht eindeutig zur Beibehaltung des Dispensierrechtes...die Nr. ist
22430

Die andere Nr. die Du erwähnst mit nur 54 Stimmen ist für das Abschaffen des Dispensierrechtes 0l

Und nein, im deutschen Bundestag gibts nicht so ein Kokkoloritz wie auf verschiedenen Hompages das man anonym zeichnen kann!
Politik ist öffentlich :D
Der Bundestag will die Möglichkeit zum anonymen zeichnen einrichten. Das dauert aber, bis dahin ist unser Anliegen beendet.

Warum erst so wenige gezeichnet haben..?
Ganz einfach, weil es niemand weiß!
Ihr wüsstet es auch noch nicht wenn ich es nicht publik gemacht hätte.
Und woher weiß Tante Tiffi das? Ich hab es durch die Bundestoerärztekammer erfahren :zwinker:

Ich habe es für alle sichtbar im Medizinischen Bereich verlinkt. am 29. Januar 2012!
Es wurde bisher 306 mal angeklickt... :traurig:
Dort hatte ich auch die Seite der BTK verlinkt mit den entsprechenden Texten...

Warum ich es jetzt HIER noch ein mal publik gemacht habe ist:

  • die eingerichtete Petition
  • die Hoffnung hier möglichst viele Tierhalter zu erreichen, die zeichnen und es in vielen anderen Foren weitergeben!

Ich dachte das ist ein Klacks... dieses Vogelforum soll ja das größte in Deutschland sein, also ein Ort wo man die meisten Tierhalter informieren könnte...wo man ratzfatz 50.000 Zeichner zusammentrommelt.
Nö, die medizinische Versorgung unserer Heimtiere ist nicht wichtig...
Naja, vielleicht kommt das 16. Gesetz zur Änderung des Arzneimittelgesetz ja auch gar nicht... :~
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja Tiffi,

Ginge es dabei um Deutschland sucht den Superstar, Gute Zeiten-schlechte Zeiten, Sturm der Liebe oder ähnlichen Flachsinn für das Prekariat dann hättest Du ungeahnten Zuspruch.
Bedauerlicherweise liegt der Durchschnitts-IQ in der BRD irgendwo in der Höhe der Zimmertemperatur, anders kann ich mir die Interesselosigkeit nicht vorstellen.
Ich habe gezeichnet.
 
Thema: Ich bitte um Zeichnung!
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