Tigerfink = ca. so groß wie Kernbeißer?

Diskutiere Tigerfink = ca. so groß wie Kernbeißer? im Forum Vogelbestimmung im Bereich Allgemeine Foren - Hallo Ihr. Bin gerade ein bisschen aufgeregt… habe da eben was entdeckt – was ich mich (erst einmal) gar nicht traue, zu glauben. Hier aber...
Liesl

Liesl

...die in den Wald zog
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Hallo Ihr.

Bin gerade ein bisschen aufgeregt… habe da eben was entdeckt – was ich mich (erst einmal) gar nicht traue, zu glauben.
Hier aber die „Rahmenbedingungen“:
Wir wohnen ja seit ca. 7 Monaten im Odenwald auf knapp 500 Höhenmeter – im und am Wald mit wenigen hangigen wilden Wiesen, einem kleinen Bach usw. .
Spätestens seit den extremen Frostwochen bin ich jeden Tag etliche Zeit (gerne) damit beschäftigt, meine ganzen vielfältigen und unterschiedl. Futterangebote immer wieder nachzufüllen.
So ist das Wildvogelaufkommen hier mittlerweile enorm – was die Mengen und die unterschiedlichen Arten betrifft.
Hier im Wald sind sie die Menschen nicht so gewohnt, und bis auf ein paar spezielle Arten welche mittlerweile relativ zutraulich sind, „fremdeln“ die anderen noch sehr… bis hin zu extrem scheu.

Jouh nech, und heut Morgen sitze ich mal wieder an meinem Lieblingsplatz in der Küche mit toller Aussicht auf das riesige Gelände – aber auch auf die großen Hauptfutterschüsseln und den Bodenplätzen mit den von mir täglich frisch ausgestreuten Sonnenblumenkernen (hier kommen u.a. mehrmals tägl. kleinere bis mittlere Buchfinkentrupps…) – als ich erfreut sah, daß ganz hinten wohl mal wieder (auf den ersten Blick ohne Fernglas) ein Kernbeisser war.
Ich schnappte mir das Fernglas – und was ich sah verwirrte und faszinierte mich zugleich: Von der Größe her ca. wie ein Kernbeisser, aber viel (anders) farbenprächtiger, und natürlich den klobigen Schnabel. Die Flügel waren auch irgendwie… kam mir automatisch das Wort „Tigerfink“ in den Kopf obwohl ich noch nie so einen gesehen habe.
Wollte mich vorsichtig vom Fenster wegschleichen um den Fotoapparat zu holen – aber da hat er dann leider auch schon den Abflug gemacht.

Also – er war nicht rotausgefärbt. Bliebe ja praktisch nur noch… Jungvogel männl. oder weibl., oder weibl. Adulter, oder?!
Kann es sein, daß ich wirklich einen Neozoon gesehen habe?! Ist ein Tigerfink ca. so groß wie ein Kernbeisser?
Mann, war der/die hübsch!



LG,
Liesl
 
Sicher nicht.
Denn ein Tüpfelastrid hätte hier die Überlebenschance wie ein Schneeball im Backofen.
Außerdem ist er 9cm lang!
Also kleiner als ein Zaunkönig!
Ivan
 
Hi Liesl...ich denke auch in Richtung Gimpel, Seidenschwanz, Bergfink...


VG, Merops
 
Danke für Eure Antworten.


@ Ivan: … kleiner wie ein Zaunkönig – das ist für mich ein „schlagendes“ Argument.
Zu dem „Schneeball im Backofen“… erlaube ich mir, neben den deutschen- auch auf die italienische bzw. spanische Backöfen zu verweisen und dazu Wikipedia zu zitieren: … In Deutschland und den Nachbarländern sind Brutversuche und erfolgreiche Bruten von entflogenen Tigerfinken dokumentiert. In Spanien (seit 1978 ), Portugal (seit den 1990er Jahren) und in Italien (seit 1983) ist der Tigerfink als Neozoon etabliert und breitet sich aus…
http://www.google.de/imgres?imgurl=...4T82EEsK1-waSzZjZAg&ved=0CFAQ9QEwBA&dur=21294


@ Andreas: ...wäre u.U. eine Möglichkeit. Aber ein bisschen vermisse ich beim Seidenschwanz den (von mir gesichteten) klobigen Schnabel - und ein Häubchen hatte ich bei meinem Kandidat auf die Schnelle nicht erkennen können.

@ Merops Apiaster: Hallo Merops – ein Gimpelpärchen haben wir hier. Da ist das Männchen in seinem aufdringlichen Rot, und das Weibchen ehr unscheinbarer.
Ist der Bergfink denn auch ca. so groß wie ein Kernbeisser? Falls ja, und er sich hier nochmal blicken lässt, werde ich dann nach den entspr. Merkmalen bei ihm schauen.




LG,
Liesl
 
Post 5
Ich möchte nur darauf verweisen, das die "Backöfen" in in Italien (Toskana) und Südspanien nicht über Wochen 15° Minus nachts betragen.
Dabei haben wir die Futterfrage noch nicht mal berührt!!
Wenn meine Aussage dazu zu unglaubwürdig klingt...einfach mal einen TA bei diesen Temperaturen hier in eine AV zu verfrachten und meine Einlassungen damit versuchen, zu widerlegen. Übrigens, haben diese Brutversuche bei 15-20° Minus stattgefunden?
Sicher weiß ich schon seit langer Zeit, das alle "Importe" der TA in den letzten 3 Jahren aus Spanien und nicht aus Asien kamen, denn ich hatte auch 50 davon.
Ivan
 
...Ich möchte nur darauf verweisen, das die "Backöfen" in in Italien (Toskana) und Südspanien nicht über Wochen 15° Minus nachts betragen. Dabei haben wir die Futterfrage noch nicht mal berührt!!
Wenn meine Aussage dazu zu unglaubwürdig klingt....
Nein, Ivan, klingt sie nicht. Ich würde Deine Aussage mit einer Einschränkung/Anfügung übernehmen – eben daß es dokumentierte Brutversuche und erfolgreiche Bruten von entflogenen Tigerfinken in Germany, Italien und Spanien sowie Portugal gibt.
...… In Deutschland und den Nachbarländern sind Brutversuche und erfolgreiche Bruten von entflogenen Tigerfinken dokumentiert. In Spanien (seit 1978 ), Portugal (seit den 1990er Jahren) und in Italien (seit 1983) ist der Tigerfink als Neozoon etabliert und breitet sich aus…
http://www.google.de/imgres?imgurl=h...EwBA&dur=21294...






...einfach mal einen TA bei diesen Temperaturen hier in eine AV zu verfrachten und meine Einlassungen damit versuchen, zu widerlegen. ...
:traurig: Sicherlich werd ich so’n armes Tier nicht zum Bestätigen/Widerlegen einer Theorie/eines Beweises in eine AV stecken. :nene: Hier enttäuscht Du mich ein bisschen.
Unabhängig davon tue ich mich grundsätzlich schwer damit, Tiere in Käfigen o.ä. zu halten… ganz besonders Vögel sehe ich lieber in Freiheit rumfliegen – wobei ich eine AV trotzdem grundsätzlich lobenswert finde.





...Sicher weiß ich schon seit langer Zeit, das alle "Importe" der TA in den letzten 3 Jahren aus Spanien und nicht aus Asien kamen, denn ich hatte auch 50 davon.
Ivan
8o ... 50 ... dann bist Du wahrscheinlich auch ein wenig geschäftlich an den Tierchen interessiert - anders kann ich mir das als Laie nicht erklären.
Möchte dies aber ohne Wertung sagen - und Dich nicht kritisieren!




LG,
Liesl
 
Zuletzt bearbeitet:
Post 8
Nein, nicht geschäftlich, denn die Tiere wurden zum Selbstkostenpreis wieder weiter gegeben.
Die Arbeit, Futter, Sprit und das Verschicken war dann noch unter Minus zu verbuchen!
Das ich sie überhaupt holte, hatte ganz andere Gründe.
Ich hatte meine eigenen schon Monate zuvor aus England bezogen (2Paare).
Ivan
 
Post 8
Nein, nicht geschäftlich, denn die Tiere wurden zum Selbstkostenpreis wieder weiter gegeben.
Die Arbeit, Futter, Sprit und das Verschicken war dann noch unter Minus zu verbuchen!
Das ich sie überhaupt holte, hatte ganz andere Gründe.
Ich hatte meine eigenen schon Monate zuvor aus England bezogen (2Paare).
Ivan


Es ist immer wieder schön zu lesen, dass es noch gute Menschen gibt. 50 Tiere, einzugewöhnen, Verluste gab es keine und dann noch zum Selbstkostenpreis abzugeben, alle Achtung.

Da du ja schon 50 Vögel erworben hast, man konnte lesen, das die Großzahl der Vögel krank und hinfällig war, ist es schon ein kleines Wunder. Was haben denn die anderen 300 Züchter erworben? Das müssen ja mindestens 1000 Vögel gewesen sein. Sind die Populatonen in Spanien dermaßen stark? Fragen über Fragen. Überlege die Antwort gut, der Gesetzgeber schläft nicht.
 
Nein, es war kein Wunder, denn ich bekam keine 50 Vögel, sondern suchte 50 Vogel aus! Was ein elementarer Unterschied ist.
0.0% Verlust
Lediglich ein gebrochener Zeh. Außerdem sind TA im Gegensatz zu vielen afr. Astrilden recht widerstandsfähig, wie anders hätten sie sich in Südeuropa so schnell etablieren können?
Scheinbar gibt es hier wohl auch keine Probleme, denn Spanien/Portugal gehören zu EU und TA, wie auch Napoleonweber und Wellenastrilde werden wohl nicht zu geschützten einheimischen Vögeln zählen...vielleicht werden sie in 30 Jahren als diese anerkannt? Vielleicht haben wir hier aber auch eine Lücke, ähnlich bei dem Halsbandsittich? Wie es nun mit absichtlicher Faunenfälschung aussieht, denn die Tiere kamen nicht aus Indochina und Afrika (Wellenastrilde, Napoleonweber) angeflogen, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht kennst du da die gesetzlichen Grundlagen?
Die TA wurden seit 2004 nicht mehr importiert und nicht erst seit 2005, als der Importstop innerhalb der EU gesetzliche Grundlage bekam.
Ivan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
OT
Kleine Reisebeschreibung:

SPANIEN
7. bis 15. Mai 2005
Tigerfink Amandava amandava
Wir sehen 4 Ex. am 12.5. im Flug über dem Schilf beim Arrocampo-Stausee, aber die
Art ist am folgenden Tag in den Reisfeldern bei Madrigalejo häufig, und wir zählen
mindestens 30-40 Ex. Auch in den Feldern bei Vegas Altas sehen wir 15-20 Ex. in
verschilften Gräben, die der Bewässerung dienen. Die Art kommt ursprünglich aus
Südasien, von Indien bis nach Malaysien. Dort brütet sie kurz nach dem Monsun,
damit genug Nahrung für die Jungen vorhanden ist. In Spanien hat sie die Reisfelder
relativ rasch kolonisiert und zufällig sind diese zur Zeit des indischen Monsuns am
meisten ausgedehnt, darum hat sich im Brutverhalten nichts geändert und zum
Zeitpunkt unserer Reise sind die Vögel im Schlichtkleid.

Wellenastrild Estrilda astrild
Am. 13.5. finden wir insgesamt 21 Ex. dieser ursprünglich aus südlichem Afrika
stammenden Art unter Tigerfinken in den Reisfeldern bei Madrigalejo..
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für Eure Antworten.




@ Merops Apiaster: Hallo Merops – ein Gimpelpärchen haben wir hier. Da ist das Männchen in seinem aufdringlichen Rot, und das Weibchen ehr unscheinbarer.
Ist der Bergfink denn auch ca. so groß wie ein Kernbeisser? Falls ja, und er sich hier nochmal blicken lässt, werde ich dann nach den entspr. Merkmalen bei ihm schauen.




LG,
Liesl



Bergfink ist in etwa so groß wie ein Buchfink, aber aufgeplustert kann der schon ganz schön fett erscheinen.

Ich muss gerade so an einen Stieglitz denken, wäre das evtl. eine Möglichkeit?

Ansonsten...so schlecht war der Tipp mit dem Fichtenkreuzschnabel gar nicht, die sind Kernbeißergroß (und Weibchen/Jungvögel grünlich, Männchen Gimpelähnlich gefärbt).

Seidenschwänze erkennt man nicht sofort als solche, die Haube muss nicht stehen!


VG, Merops
 
Ein Stieglitz hat doch aber einen ganz anderen Schnabel? Den kann man mit Sicherheit nicht klobig nennen.
 
Es ist immer wieder schön zu lesen, dass es noch gute Menschen gibt. 50 Tiere, einzugewöhnen, Verluste gab es keine und dann noch zum Selbstkostenpreis abzugeben, alle Achtung.

Da du ja schon 50 Vögel erworben hast, man konnte lesen, das die Großzahl der Vögel krank und hinfällig war, ist es schon ein kleines Wunder. Was haben denn die anderen 300 Züchter erworben? Das müssen ja mindestens 1000 Vögel gewesen sein. Sind die Populatonen in Spanien dermaßen stark? Fragen über Fragen. Überlege die Antwort gut, der Gesetzgeber schläft nicht.

Was willst Du eigentlich genau?
 
Es sind sicher mehr als 1000 gewesen, eher 3000, die in 2009 und 2010 verkauft worden sind.
Moni... und mit dem Reisebericht war wohl alles klar, denn ich wußte ja wohin der Zug fährt.
Ich habe beim Spaziergang im Wald jedenfalls noch keine 60 Stieglitze gesehen, auch nicht soviel Buchfinken, dieser Mann aber einem Spaziergang 60 Tüpfelastrilde und 20 Wellenastrilde in Spanien.
Das sagt doch auch etwas über die Häufigkeit der Vorkommen, oder?
Damit hat der Zug wieder angehalten. Tante Google ist doch ne feine Sache...copy and paste.
Ivan
 
Thema: Tigerfink = ca. so groß wie Kernbeißer?

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