damals hatte ich auch zwei wellis. wo ich nur einen hatte, war er sehr anhänglich, als ich den zweiten dazu gekauft habe, war alles vorbei. er kam nicht mehr auf die hand (auch nicht mit kolbenhirse) was für mich echt schade war. man sah das er einfach kein interesse an mich hatte, sondern nur mit seinem artgenossen zu tun hatte. viele sagen das man auch wellis im schwarm zähmen kann ( daran glaubeich auch) aber es gibt wiederum ausnhamen die beweisen das sie einfach das interesse am menschen verlieren sobald sie einen artgenossen kriegen. die henne die ich ihm gekauft habe war ziemlich scheu. und der hahn den ich früher hatte war sehr handzahm, bis er das von der henne abgeschaut hatte und auch relativ uninteressiert an mir war. und ist es bei deiner freundin jetzt besser zu zweit? kommt er noch immer auf ihre hand?
Hallo Powergear,
ich glaube, dass das Verhalten nach dem Zugesellen eines Partners sehr viel mit dem Umgang des MEnschen mit den Vögeln zu tun hat.
Und der Umgang des Menschen mit den Vögeln sehr viel mit seiner Einstellung bzw. seinem Wissen oder "Glauben" zu tun hat.
Ich habe früher immer gelesen, dass man Wellensittiche, die älter als ca. 3 Monate sind, nicht mehr zähmen könne.
Und das der Partner [der später zum Einzelvogel hinzugesetzt wurde, oder der zum Vogel hinzugesetzt wurde, dessen Partner verstorben ist] immer weniger zahm sein würde als der erste Vogel, weil er sich eher an dem Partner orientieren würde (und noch aus anderen Gründen, die mir jetzt entfallen sind).
ICh habe daher nie kontinuierlich versucht, die Vögel zu zähmen, die ich nach meinem ersten Wellensittich hatte, der zwei Jahre Einzelvogel war.
Ich war immer der Ansicht, das würde sowieso nicht wirklich gelingen.
Später habe ich andere Berichte gelesen/ Clickertraining in dem Fall, und es noch mal versucht [mit 2 Vögeln, die bis dato nicht zahm bzw. scheu/ ängstlich waren und von denen einer 2 Jahre und der andere 9 Jahre alt war).
Durch diese andere Perspektive - Vorbilder, die zeigten, dass man ältere Vögel durchaus noch zähmen kann und eine Methode, die ich kontinuierlich benutzten konnte, ohne das Gefühl zu haben, vielleicht etwas auszuprobieren, das gar nicht klappen
kann - war ich viel entspannter und zuversichtlicher.
Und diese beiden Vögel wurden auch noch sehr zahm, der scheue ließ sich nach 2 Jahren anfassen, die ältere, Calsey, fing nach gut einem halben Jahr an, von sich aus zu mir zu fliegen etc. - also eine Interaktion mit mir selbst zu initiieren.
Von dem scheuen Vogel, Twitch, hätte ich nicht gedacht, dass jemals noch mal ein Fortschritt möglich gewesen wäre, weil ich mMn vorher "alles versucht" hatte.
Ich hatte diesen Vogel in Punkto Zähmen schon abgeschrieben, weil ich der Ansicht war, der wäre einfach so ängstlich, dass da nichts mehr zu machen war.
Als erawchsener Vogel hat er noch sehr viele seiner Verhaltensweisen geändert - nicht nur durch das Clickern, auch durch eine neue Partnerin nach Calseys Tod - einmal das Vertrauen, das er zu mir aufbaute, aber vor allem den Mut, den er fasste, aus dem Käfig zu kommen und auch mehr Flugraum als vorher zu nutzen [da waren es nur ca. 2 bis 4 Quadratmeter gewesen, die er außerhalb des Käfigs genutzt hatte] und die Freude am Fliegen - er war vorher nicht viel geflogen, obwohl er es grundsätzlich konnte, aber es fehlte der Anreiz/ Vorreiter.
Nach all diesem glaube ich nicht, dass es einfach Wellensittiche gibt, die nicht gezähmt werden können, sondern dass es dem Halter an der richtigen Haltung
/ Zuversicht/ Vorbildern, dem Wissen, dass es grundsätzlich möglich ist, fehlt und evtl. an einer Methode, die er kontinuierlich einsetzt (statt immer wieder seinen Ansatz zu ändern, wenn ein Ansatz in der und der Zeit nicht klappt - das überzeugt einen auch schnell, dass es eben doch am Vogel liegt - mal mit
Kolbenhirse auf die Hand locken, mal
Kolbenhirse auf den Kaffetisch legen und hoffen, dass der Vogel kommt, mal den Futternapf vor dem Füttern aus der Hand reichen, mal clickern, mal operante Konditionierung ohne Clicker usw. - am Ende hat man alles vielleicht je vier Wochen ausprobiert, nicht lange genug für diesen Vogel, und glaubt dann einfach, der Vogel wäre in punkto Zähmen ein hofnungsloser Fall...).