Vögel hinter Gittern, warum???

Diskutiere Vögel hinter Gittern, warum??? im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Moin Leute, als Halter von zwei Graupas mach ich mir neuerdings Gedanken in diese Richtung: Warum Haltung von Vögeln,warum Nachzuchten, warum...
Hallo,
ich denke jeder verantwortungsvolle Halter macht sich früher oder später mal Gedanken darüber, aber das ist gut so. Den nur wer keine Fantasie besitzt um sich in seine Vögel hineinversetzen und denkt was kann ich noch verbessern oder was kann ich anders machen stellt für mich ein schlechter Halter dar. Aber solange wir uns Gedanken machen ist es doch gut.

Wie schon an anderer Stelle erwähnt die Vögel die wir halten sind ja zum größten Teil keine Wildfänge, haben also ein Leben in Natur nie kennengelernt und vermissen es demzufolge auch nicht. Klar sollte man ihnen wenigstens Flugmöglichkeiten bieten den das ist das natürliche Fortbewegungsmittel.
Ich denke mal da geht wieder mal unser menschliches Denken mit uns durch, ich schreibe da aus Erfahrung. Ich habe ja einen gichtverkrüppelten Vogel, einen Nymphensittich, er oder besser gesagt sie kann nicht mehr fliegen, kaum mehr auf der Stange halten und sitzt extra im Käfig da sie in der großen Voliere nicht mehr zurecht kommt. Was meint ihr wie oft ich ihr gegenüber ein schlechtes Gewissen habe und sogar oft daran gedacht habe ob es nicht besser wäre sie zu "erlösen":traurig: -. Aber dann sehe ich wieviel Lebensfreude sie noch hat und da komme ich mir aufgrund der Gedanken schäbig vor. Ich denke sogar die Tiere leben im hier und jetzt und denken nicht nach was war gestern was wird morgen, und kommen mit solchen Behinderungen viel besser klar wie wir Menschen wo das von außen nur ansehen können. Klar ist es unbestritten wenn die anderen fliegen das sie gerne mitfliegen möchte, aber sie macht mir auf jedenfall keinen traurigen Eindruck und solange sie mir nicht deutlich zeigt das sie nicht meh möchte werde ich nicht handeln und ich denke mal alles andere ist in diesem Fall egoistisch, den ich denke in den meisten Fällen kommen wir Menschen nicht klar mit dem Bild eines behinderten oder eines altersschwachen Tieres weil ja dieser Jugendheitswahn herscht.

Aber genauso gut finde ich kann man es auch auf die anderen Tiere schließen mit dem artgerecht.

Oder meint ihr daß das artgerecht ist , wenn der Hund zum Gassigehen gerade mal um den Block darf um sein Geschäft zu machen und den ganzen Tag alleine zuhause rumhockt und warten muß bis die Besitzer nach hause kommen ???

Nein mit Sicherheit nicht.

Und ich denke mal so kann man die Reihe fortsetzen !

Liebe Grüße

Petra

na dann schafft die ganze Tierhaltung ab, wäre doch eine Petition wert.
 
Über ältere Beiträge kann man auch im Archiv nachlesen, ganz unten. :)
 
Nachschlag:
Meine zwei sind in die Gefangenschaft hineingeboren worden. Ich möchte das für mich oder meine Kinder nicht...:traurig:

Na ja, man könnte das auch anders sehen.
Wir alle werden "in Gefangenschaft hinein geboren".
Wir kennen nur bestimmte Möglichkeiten, die andere, die andere Möglichkeiten kennen, für sehr beschränkt halten würden.
Viele Kinder haben nur kleine Zimmer oder gar keine eigenen Zimmer, andere hocken immer nur zu Hause, weil die Eltern kein Geld, keine Ideen oder keine Lust haben, draußen mit den Kindern etwas zu machen (und weil die Kinder nicht alleine raus können, wollen oder das eben gar nicht kennen), es gibt Menschen, die sich oder ihre Kinder nur von Fertiggerichten ernähren oder nie in Urlaub fahren oder kein Auto haben und sich (und in der Kindheit ihre Kinder) nur im Stadtviertel oder im Dorf bewegen.
ES gibt Menschen, die Ängste haben (oder schlimmer: deren Eltern Ängste haben), die ihnen gewisse Erlebnisse verwehren, die für andere ganz normal sind.

Einige haben schlicht zu wenig Geld um Erfahrungen zu machen, die für andere, die mehr Geld haben, ganz normaler Alltag sind, im Falle von Kindern bedeutet das auch, dass die betroffenen Kinder bestimmte Erfahrungen gar nicht machen, später nicht auf die Idee kommen gar gar Angst davor haben (fliegen...).

Und dann lebt noch jeder einfach in seiner eigenen kleinen Welt, in der Möglichkeiten und Erfahrungen ganz ohne Zwang begrenzt sind.

Vielleicht würde man gerne anders leben, aber das weiß man nicht, weil man es nicht kennt.
Wir heutzutage kennen zwar vieles aus dem TV etc., aber viele Menschen ziehen trotzdem vieles davon für sich gar nicht erst in Betracht.

Es gibt Kinder (und später Erwachsene), die in einer kleinen Stadtwohnug aufwachsen mit nur einem kleinen Zimmer und die meist in der Wohnung hocken, weil sie nicht wissen oder erfahren haben, was sie sonst machen können.
Und dann gibt es kinder, die in einem größeren Haus aufwachsen, mit großem Garten, großem Bekanntenkreis oder großer Familie, mit Eltern, die viel unternehmen und so ein ganz anderes Leben von vorne herein kennen lernen.
Man könnte sagen, die Erstgenannten werden auch in eine Art "Gefangenschaft" geboren und trotz unserer heutigen Möglichkeiten zu Vergleichen durch TV und Internet vermissen sie nicht zwangsläufig etwas.

Dem Vogel, der in Gefangenschaft bzw. bei einem Züchter geschlüpft ist, dürfte es ähnlich gehen.
Er wird sich an das gewöhnen, was er in der Kindheit und Jugend und im frühen "Erwachsenenalter" kennen lernt.
Wenn das viele Artgenossen, Voliere und Freiflug sind, dann wird er das natürlich vermissen, wenn es später vorenthalten wird.
Wenn das nur wenige Artgenossen, Partner, Käfig und stundenweise Freiflug sind, dann wird das für ihn normal werden.
Schwierig wird es, wenn er angeborene BEdürfnisse nicht ausleben kann, weil er vielleicht alleine gehalten wird und den ganzen Tag im Käfig hocken muss.
Dann wird er vermutlich merken, dass es ihm schlecht geht und "etwas vermissen".

Es gibt immer Vögel, Tiere allg. und auch Menschen, die es besser haben, anderes kennen und sich in den Verhältnissen, in denen andere leben, beengt fühlen würden (bei Vögeln kleiner Käfig mit stundenweise Freiflug über großer Käfig mit ganztägigem Freiflug, Außenvoliere/ Vogelzimmer, Innen-Außenvoliere, kleinem Schwarm/ großem Schwarm, vielfältigen Anregungen in der Umgebung oder eben nicht etc.).
Die Frage ist, was sie vermissen, wenn sie es nicht anders kennen.
Sicher nur das, was sie an arteigenem Verhalten nicht ausleben können, nicht etwa das Leben in ihrer Ursprungsumgebung, in der Umgebung, in der ihre wilden Artgenossen leben.
 
Also ich kann Karl verstehen.
Ich habe auch immer wieder gedacht dass die Käfighaltung für die Vögel eine Quälerei ist. Trotz Freiflug.

Deshalb war für mich die Aussenvoliere so wichtig. Die Vögel sind jetzt an der frischen Luft, können die Sonne genießen wann sie wollen.

Trotzdem sind es noch Gefangene. Dafür haben sie aber immer Futter, immer Wasser und keine Feinde.

Trotzdem würde ich die Vögel am liebsten danach fragen was sie lieber möchten, das geht aber leider nicht.
 
Also ehrlich gesagt, mache ich mir auch Gedanken.
Meine 2 Graupis haben zwar auch Freiflug und einen ganzen Balkon für sich. Aber trotzdem habe ich immer mehr und mehr das Gefühl, das es ihnen nicht reicht. Ja, sie haben keine Feinde und immer Futter und Wasser aber gerade was die Fliegerei angeht, sind sie aufgrund Ihrer Größe wirklich eingeschränkt. Kaum sind sie losgeflattert, schon müssen sie wieder landen. Sie können wirklich nicht ein einziges mal richtig Gas geben. Das macht mich dann schon nachdenklich.
Aber was kann man dann machen?
OK; man könnte die Vögel wieder abgeben, aber wohin gehen sie dann? Was für ein Leben haben sie dann dort?
Und wenn sie es dort gut haben mit ner riesen Voliere, wer sagt, das sie nicht eines Tages dann auch wieder abgegeben werden und dann vielleicht in ne kleine Käfighaltung.
Meine Vögel haben ja noch ca 50 Jahre vor sich. In der Zeit können sie ja durch unzählige Hände gehen. Die ungewissheit macht mich auch krank.
Es gibt einfach keinen Platz mit Garantie auf ein tolles Leben.
Selbst, wenn man sie in einen Tierpark gibt, hat man nicht die Garantie, das sie da bis zu Ihren Tod bleiben können.
Wenn der Zoochef sagt, das sie abgegeben werden, dann werden sie es auch.
Ich habe meine Vögel wirklich lieb, aber manchmal habe ich das Gefühl, das ich Ihnen Unrecht mit meiner Haltung tue.
 
Ich mache mir immer Gedanken wie ich die Papageienhaltung optimieren kann.
Was kann ich verbessern, was kann ich zusätzlich machen ?!?!.

Bei uns haben die Papageie viele Möglichkeiten, jedoch bin ich nie zu 100% zufrieden.
Es kann immer besser sein !!!

Für mich ist es wichtig dass unsere Papageie die Natur in Sicherheit geniessen können.
Ich habe das Gefühl sie brauchen dies und sie geniessen dies jeden Tag.
Sie dürfen wählen ob sie draussen sein möchten oder im Zimmer. Sie können immer hin und her fliegen.

Aber auch unsere Papageie leben eigentlich hinter Gitter.
Auch wenn es ein Papageienhaus ist.

.

Ich finde es ganz wichtig wenn sich Papageienhalter immer wieder Gedanken über die Haltung machen.
Was kann man verändern, verbessern ...

Es ist ein ständiger Lernprozess.

Grüsse MCGraupi
 
Thema: Vögel hinter Gittern, warum???

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