Greifvogel bedroht Außenvoliere mit Wellensittichen

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Mirage

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Hallo,

Zunächst einmal: Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier im richtigen Bereich gelandet bin... Wenn nicht entschuldige ich mich dafür, aber es passte weder so richtig in den Greifvogel noch in den Wellensittich-Bereich, wie ich fand.

Ich schildere am besten erst einmal die momentane Situation bei uns: Wir halten momentan 10 Wellensittiche in einer Außen- und einer Innenvoliere. Die Außenvoliere ist relativ neu, überdacht und an der Wetterseite ebenfalls wetterfest. Die Innenvoliere ist komplett im Haus. Beide Volieren sind durch ein sagen wir mal 20x20cm großes Loch in der Hauswand miteinander verbunden. Die Außenvoliere konnte allerdings nicht direkt an die Hauswand gebaut werden, sondern ist so ungefähr 50cm weiter weg. Als Verbindung dient ein gleichgroßer Gang, der unten mit Holz ausgelegt ist und oben nicht überdacht ist.

Vor ein paar Tagen meinte meine Mutter, dass sie einen Greifvogel im Garten gesehen habe und heute gerade eben meinte mein Vater auch, dass er einen gesehen habe. Ich selbst konnte gerade auch noch einen Blick auf ihn werfen und mit meinem ungeschulten Blick würde ich mal sagen, dass es ein Mäusebussard ist (Niedersachsen, eher ländlich).

Als mein Vater nach draußen ging, um nach den Vögeln zu sehen, saß der Greifvogel auf dem Boden direkt neben dem Käfig und schien es auf einen der Wellis abgesehen zu haben. Mein Vater hat ihn sofort verscheucht, aber seitdem benimmt sich einer meiner Jungvögel (ca. 6 Wochen alt) sehr eigenartig. Gestern ging es ihr noch gut. Sie scheint irgendwie eine Auseinandersetzung mit diesem Bussard gehabt zu haben, aber ich habe keine äußeren Verletzungen entdecken können und auch sonst nirgendwo Blut oder Federn im Käfig. Sie klammerte sich völlig verkrampft an das Gitter und wenn man ihr zu nahe kam, flog sie völlig aufgescheucht und orientierungslos hoch, gegen die Stange und den Wetterschutz, bis sie sich dann wieder an einem Gitter festhalten konnte. Es sah auch aus, als hätte sie Durchfall gehabt... Ich weiß aber nicht, inwiefern das damit zu tun hat. Für mich scheint es fast so, als wäre sie mit ziemlicher Wucht irgendwo vor geflogen und hätte jetzt eine Gehirnerschütterung. Vielleicht als sie wegen dem Bussard in Panik geraten ist.

Ich wollte sie erst einmal in Ruhe lassen, damit sie sich in ihrer Panik nicht noch mehr verletzt und bin erst einmal für eine halbe Stunde weg gegangen. Als ich wieder kam, saß der Greifvogel auf dem Verbindungsgang zwischen den Volieren. Allerdings sah er so groß aus, dass ich es für unmöglich halte, dass er durch die Maschen kommt... Es war zu dem Zeitpunkt keiner im Gang, sondern alle saßen schön mittig in der Voliere. Der orientierungslose Jungvogel scheint es geschafft zu haben, in die Innenvoliere zu flüchten. Wenigstens sitzt sie dort nun auf dem Boden und schläft. Ich bin zu ihr hin gekrochen und hab ihr Futter und Wasser auf den Boden gestellt und hab sie sonst erst einmal in Ruhe gelassen. Wenn sich ihr Zustand aber nicht bald bessert, werd ich sie heute noch zum Tierarzt bringen.

Nun zur eigentlich Frage: Was tue ich gegen diesen Greifvogel? Ich habe momentan erst einmal unseren Schäferhund zur Voliere raus gelassen, weil der keine anderen Vögel außer den Wellis in seinem Revier duldet, aber das ist natürlich auch keine Dauerlösung... Die Zoohandlung sagte, man solle eine größere Greifvogelattrape aufstelle, aber peilen die Vögel sowas nicht auch auf Dauer?

Ich wäre über jede Hilfe sehr dankbar.


Liebe Grüße,
Mirage
 
Ist natürlich ein Problem, wenn man den Zugang zur IV nur durch einen Tunnel mit der AV verbunden hat.
Greift der Sperber an, so rauscht er mit voller Geschwindigkeit gegen die Verdrahtung, was alle Vögel in totale Panik versetzt, so das sogar Genickbrüche möglich sind.
Ich habe auch jedes Jahr dies Problem, aber der Sperber steht unter Schutz!
Meine Einflüge sind allerdings 90 x 80cm und die Vögel können schnell die IV aufsuchen, sofern ein Zugang besteht.
Alle anderen sind einseitig angebaut und auf 2 Seiten verkleidet, plus Bedachung, die einen halben Meter Überstand hat.
Ob nun die Kugeln dauerhaft Abhilfe schaffen, wage ich zu bezeifeln.
Daher sollten einige baulichliche Veränderungen ein schnelles Ausweichen auf die IV möglich machen.
Eventuelles Verkleiden der AV bis auf die Sonnenseite ist eine weitere Möglichkeit.
Die Verbindung zur IV sollte auch so verblendet werden, das der Greifvogel kein Möglichkeit hat, sich zwischen AV und Schutzraum zu plazieren.
Also sind hier ,wie schon gesagt, einige bauliche Veränderungen nötig.
Alles andere hat Lothar schon angesprochen.
Ansonsten gibt es nur das Patentrezept;.... beim Bau der Voliere muß im Vorfeld so etwas berücksichtigt werden, wie auch Schutz gegen Mäuse etc..
Ivan
 
Grüß Dich ,

wenn Dein Jungvogel eine Gehirnerschütterung hat sollte er möglichst dunkel , kühl und in Ruhe gehalten werden ( event. in einen Karton setzen ).
Nichts zu füttern , nichts zu trinken bis es ihm besser geht.


Aufprallopfer .

Bei Deinen anderen Fragen bist Du bereits gut beraten worden.

Grüße Conny
 
Der Kleinen geht es schon wieder ein wenig besser. Sie hatte sich in eine dunkle Ecke der Innenvoliere gesetzt und das Licht im Raum war aus. Mittlerweile sitzt sie am Gitter, klettert manchmal ein bisschen und nimmt uns auch wieder wahr, wenn wir in den Raum kommen und sieht sich um. Ihr scheint aber noch ein wenig schwindelig zu sein.

Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass es kein Sperber war... Habe mir mal Bilder davon angesehen und der Greifvogel, den ich gesehen habe, war deutlich breiter und sah irgendwo etwas imposanter aus. Ich weiß es aber auch nicht genau. Ist ja letztlich auch nicht wesentlich, welcher es nun genau war.

Bauliche Veränderungen sind kaum möglich... Die Außenvoliere kann nicht näher an die Hauswand, da die Vorrichtung, die die Satelittenschüssel hält, im Weg ist und auf dem gepflasterten Boden eine Art Erhöhung ist, sodass wir das ganze Pflaster aufreißen müssen... Vor 1 1/2 Wochen erst haben wir den Zugang zur Außenvoliere vergrößert. Vorher war er sogar noch kleiner.
Der Greifvogel, den ich gesehen habe, hatte aber direkt an der Voliere gelauert. Dass er dagegen geflogen ist, konnte ich nicht beobachten/hören/etc. Wir verkleiden den Tunnel nun erst einmal mit harter und dicker Folie, damit der Greifvogel darauf keinen richtigen Halt mehr finden kann. Vielleicht bringt das ja ein wenig was. Die Kugeln werden wir auf jeden Fall auch mal probieren. Glücklicherweise ist die Anzahl der Greifvögel hier nicht ganz so gewaltig hoch, da der nächste Wald kilometerweit weg ist... Inwiefern wir noch mehr von der Voliere verkleiden können, muss ich schauen. Ich befürchte fast, es wird zu dunkel darin werden, da die Sonnenseite auf der anderen Seite des Hauses liegt ergo von der Hauswand bedeckt wird~
 
dach über den verbindungsgang - dann kann man doch hoffentlich unten durch gehen?!

doppelte verdrahtung. in einem anderen forum war zu lesen, dass einem vogel - bei einfachverdrahtung die beine ausgerissenwurden. (heul)
 
Hallo,

das Problem ist natürlich, daß die Wellensittiche schon beim Anflug des Greifes in Panik geraten. Da sie aber, nicht wie andere sich verstecken, sondern versuchen sich durch Flucht zu entziehen, wird es immer Verletzungen durch Anfliegen an das Gitter geben. Dagegen hilft wenig.
Aber Verluste durch direkte Attacken kann man schon durch Doppelverdrahtung bzw. Bedachung (kann auch durchsichtig sein) weitestgehend verhindern. Vielleicht ist das doch zu realisieren. Die Kugeln sollen angeblich den Greif beim Anflug verwirren, weil er sich darin sieht und glaubt, einen Rivalen vor sich zu haben.
Panikattacken kann man dadurch wohl seltenst vollständig verhindern. Aber ein Versuch ists wert.
 
Das passiert nur Nachts und da haben Sperber und Co nichts mit zu tun.
Da wiederum hilft eine Nachtnotbeleuchtung.
Ivan
 
Vor einer Weile hatten wir den Verbindungsgang noch mit alter Tapete komplett ummantelt, damit es nicht rein regnen kann... Wir hatten das aber wieder abgemacht, weil die Wellis sich nicht so richtig durch den Gang trauten und nicht in die Innenvoliere zurück wollten. Seit das Loch vergrößert ist, gehen immer mehr Vögel auch wieder in die Innenvoliere rein. Zu dem Zeitpunkt hatten wir aber keine Probleme mit Greifvögeln... Vielleicht können wir einen Kompromiss mit den Wellensittichen machen, wenn wir wieder drei Seiten dicht machen... Die eine zeigt zur Terasse hin, wo ein Greifvogel sich eigentlich nur sehr, sehr schlecht zum lauern hinsetzen kann wg. Mangel aus Bäumen etc. Vielleicht reicht ihnen das an Licht ja...

Doppelte Verdrahtung werde ich meinen Eltern auf jeden Fall mal vorschlagen. Das sollte machbar sein. Die Kugeln können wir auf jeden Fall ebenfalls aufstellen. Unsere Wellis sind eigentlich nicht so wahnsinnig panisch und da sie meist sehr hoch sitzen, würden sie den Greifvogel wenigstens nicht so schön auf sich zufliegen sehen, da die Außenvoliere an sich ja schon blickdicht überdacht ist, aber wenn das Tier auf der Voliere landet oder dagegen fliegt, ist das natürlich was anderes.

@Ivan
Was passiert nur nachts? Kann gerade nicht ganz folgen, sorry ^^
Zum Thema: Generelle Beleuchtung haben wir nachts dort nicht an, könnten wir aber machen, da auf der Terasse Lampen sind. In dem Bereich ist aber ein Bewegungsmelder installiert. Reicht das auch?
 
Nachts? Katzen, Marder, Eulen. Wenn in der Dunkelheit Panik ausbricht kostet das Beine, wenn die Vögel nicht sehen können, wohin sie fliegen...möglicherweise dem Marder/Katze direkt vors Maul wenn er/sie am Gitter hängt.
Sollte aber jedem Volierenbesitzer wohl klar sein....
Ivan
 
Mir war gerade nicht klar, wovon die Rede war, da ich nichts von nächtlichen Angriffen gesagt habe... Solche finden nicht statt, das würden wir im Schlafzimmer hören, da das direkt über der Voliere ist mit offenen Fenstern... Hier in der Nähe leben keine Katzen mehr, sondern nur noch Hunde, die Eulen sind vor einigen Jahren von hier verschwunden und Mader habe ich hier noch nie gesehen. In diesen Fällen würde der Bewegungsmelder rund um das Haus aber auch angehen, weshalb es damit wohl keine Probleme geben dürfte~
 
Ob Marder da sind, wird man spätestens dann genau wissen, wenn sie dagewesen sind. Das Gleiche gilt für Katzen.
Da ein Notlicht immer brennt und nicht nur 5 Minuten, können die Tiere auch sehen, wohin sie in der Dunkelheit fliegen.
In Zuchträumen hat man Nachts ja auch keinen Bewegungsmelder, sondern ein Dauerlicht.
Soviel zur Sicherung der Vögel und ihrer Extremitäten.
Ganz am Rande...ich habe 4 AV's.
Ivan
 
... Die Voliere steht hier nun seit ungefähr einem halben Jahr und bisher sind keine Katzen und Marder aufgetaucht bzw. sie haben keine Spuren hinterlassen und die Einwohner dieser Straße halten keine Katzen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Das ist schön für dich... Also gut, pass auf, wir müssen uns nicht darüber streiten, dass du mehr Ahnung von den Tieren, Volieren etc. hast als ich. Ich habe mit 8 Jahren einen Wellensittich zu Weihnachten bekommen und halte die Tiere nun seit über 10 Jahren, da ich sie einfach lieben gelernt habe. Ich bin kein Züchter und arbeite nicht professionell mit ihnen. Wir wollten den Vögeln mehr Raum bieten und haben erst die große Innenvoliere, dann noch eine Außenvoliere gebaut. Dass wir hier Probleme mit Greifvögeln bekommen würden, kam wir uns unerwartet, da ich persönlich hier in der Umgebung höchstens zweimal im Jahr einen am Himmel fliegen sehe. Hätte ich damit gerechnet, hätte ich die Voliere nicht so angelegt, aber wir haben nicht damit gerechnet, dass solche Probleme auftreten würden. Ich möchte ebenfalls, dass es meinen Wellensittichen gut geht und habe mich deshalb hier gemeldet. Es ist nun so wie es ist, die Außenvoliere ist so wie sie ist und ich versuche das beste daraus zu machen. Irgendwie habe ich im Laufe der letzten Beiträge den Eindruck bekommen, dass das nicht ganz angekommen ist.

Ich werde morgen mit meinem Vater in den Baumarkt fahren und nach einer Möglichkeit suchen, eine doppelte Verdrahtung anzubringen, den Gang noch zusätzlich abzudecken und Silberkugeln auf dem Dach der Voliere anzubringen.
 
Vielleicht noch sog. Rosenkugeln aufstellen, aber nur die silberfarbigen.

http://www.glasmanufaktur-greiner.de/shop/media/images/rosenkugel_silber.jpg

Wie wirken die denn?
Wäre das auch etwas gegen Reiher?
Meine Eltern haben ja ein Reiherproblem (Teich mit immer vorsichtigeren Goldfischen) und einige dieser Kugeln, allerdings zu Dekozwecken goldfaben, im Garten.
Vielleicht könnten sie die gegen silberfarbige ersetzen und so den Reiher verscheuchen?

PS
Vielleicht bringt es etwas, die Vögel erst mal drinnen zu lassen?
Bei "unserem" Reiher hat ein Netz, das über ein Jahr auf dem Teich lag, insofern genutzt, als dass er dann nicht mehr wie vorher jeden Tag kam, sondern nur noch sporadisch und inzwischen zwar selten, aber immer noch. Was aber daran liegen mag, dass in der näheren und weiteren Nachbarschaft mehrere Teiche mit "gedecktem Tisch" locken.
Wenn die Versuchung (Wellensittiche) weg ist, müsste der Mäusebussard ja auch irgendwann aufgeben und sich einen anderen Ort zum Beobachten suchen, oder?
 
Hallo,
1-2 mal im Jahr verirrt sich so ein Jungspunt und versucht an der AV Beute zu erhaschen, anfangs habe ich mir auch Sorgen gemacht.

Wenn die merken, dass es nichts zu holen gibt, bleiben die Greifvögel nach einiger Zeit eh weg und versuchen ihr Glück wohl eher bei freilebenden Getier, die müssen ihre Kräfte wohl gut einteilen, "sonst bleiben sie auf der Strecke"
 
Mag ja bei euch so sein, aber hier sind es ab April wohl keine Jungspunte, oder brüten die schon im März?
Ergo sind es wohl die Revierinhaber.
Und die meisten Anflüge.....(Verletzungen) verzeichne ich im Mai, also wenn sie selbst JV in den Nestern haben.
Und die sind hier schon seit 20 Jahren...sicher nicht immer die gleichen...aber eben doch die etablierten Vögel, die auch in der weiteren Entfernung brüten.
Also dann besser nicht von seinen eigenen Hypothesen auf alle Raubvögel schließen.
Ivan
 
Mag ja bei euch so sein, aber hier sind es ab April wohl keine Jungspunte, oder brüten die schon im März?
Ergo sind es wohl die Revierinhaber.
Und die meisten Anflüge.....(Verletzungen) verzeichne ich im Mai, also wenn sie selbst JV in den Nestern haben.
Und die sind hier schon seit 20 Jahren...sicher nicht immer die gleichen...aber eben doch die etablierten Vögel, die auch in der weiteren Entfernung brüten.
Also dann besser nicht von seinen eigenen Hypothesen auf alle Raubvögel schließen.
Ivan

das ist ebend die Natur............Leben und Überleben.

Und wurde hier auch mal belehrt, Raubvögel, nein Greifvögel:Daber denke mal.............:zwinker:
 
Rauben oder Greifen mag ja im 2. Fall sprachlich etwas milder klingen...macht aber in der Praxis keinen Unterschied.
Ivan
 
Ich wundere mich immer wieder, wie viele eine nur einfache Verdrahtung Ihrer Außenvoliere haben, und daß zudem viele noch dazu raten. Man kann ein paar Euro sparen, nimmt aber dafür schwerste Verletzungen oder gar den Tod seiner Vögel in kauf.
 
Thema: Greifvogel bedroht Außenvoliere mit Wellensittichen
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