Nach längerem Nachdenken und reiflichem Überlegen zieh ich den Rabenhasser-Fred von Rabenschwarz nun doch wieder ans Licht
...
Puuuh, dann fang ich wohl mal mit Vergangenheitsbewältigung an ...
Die wirklich guten und sinnvollen Beiträge zum Thema kamen von Sonja, sie sieht das schon richtig - aber wie kennen ja unsere notorischen Nörgler, die auch allen anderen jede Art von Freude missgönnen, weil sie sie vermutlich selbst nicht empfinden können ...
"Schädling", lieber Ivan, gibt´s nur einen wirklichen auf dieser Erde - und ein solcher bist Du
, naja, ich mein halt der Mensch allgemein ..
Auf Jans Fragen
Die Aussage verstehe ich nicht. Was genau ist denn daran umstritten? Was spricht denn dafür, infizierte Vögel aufzupäppeln und dann auch noch auszuwildern? Logisch klingt das nicht.
Mich würde ja viel mehr interessieren, was es denn nun mit dem Circovirus bei aufgepäppelten Vögeln auf sich hat und was genau dafür spricht, diese Tiere auszuwildern, als hier ständig so "lustige" grins- und lachweg-Kommentare lesen zu müssen.
Es wurde aber genau hier im Thread angesprochen... und letztendlich wäre doch genau das auch ein Grund warum Rabenvögel so "verhasst" sein könnten. Oder ist das nur so ein Kuschel- und Tolle-Bilder-will-Thread? Dann verstehe ich das ganze Thema in der Tat nicht, vielleicht doch eher etwas für die Quasselecke...
gab ich schon vorausschauend die Antwort in post 45.
Umstritten ist, ob man jetzt alle weißgefiederten Rabenkrähen einschläfern sollte oder auswildern, denn man kann infizierte Küken nicht sicher von z. B. mangelernährten oder fehlernährten solchen unterscheiden. Es gibt im Gegensatz zur PBFD bis jetzt noch keine bezahlbare Möglichkeit, den Virus nachzuweisen.
Geh ich also zum Tierarzt ... siehe post 45 ...
Dann noch zu Erics wiederholter Kritik ...
Abgesehen davon, dass ich vermutlich hier bei mir sehr viele infizierte Rabenkrähen habe, die teilweise auch geschädigt sind, die aber mangels Nachweis nicht eingeschläfert werden können, weil lebenslustig aber eben keinesfalls freiheitstauglich, teile ich - was gesunde Rabenvögel angeht - Erics Meinung nicht.
Unter Einhaltung einiger Maßnahmen ist es keineswegs schädlich, wenn
gesunde Rabenvögel während der Päppelei zahm werden und auch nicht, wenn sie an Hunde gewöhnt sind.
Der eine oder andere Vogel - und nicht nur Rabenvogel! - lässt sich schon mal überhaupt nicht davon abhalten, zahm zu werden, egal wie man ihn behandelt, die meisten jedoch sind ab einem bestimmten Alter so schreckhaft und misstrauisch, dass von Zahmheit gar nie die Rede sein kann. Wächst der Rabenvogel mit einem Artgenossen auf, was empfehlenswert ist, zieht er den sowieso dem Menschen vor. Aber auch ein einzeln aufgezogener Rabenvogel muss nur frühzeitig auf Artgenossen treffen, dann ist der Mensch für ihn ziemlich uninteressant, abgesehen vielleicht noch einige Zeit als Futtergeber und Schlafplatzbieter.
Dann zu Ivans boshaften Anspielungen auf "liebe und nette Tierchen" ...
Ein
gesunder zahmer Rabenvogel ist genauso ein liebes nettes Tierchen, wie ein zahmer gesunder Papagei, soll heißen kann
gefährlichsein, wenn man nicht genau weiß, wie behandeln. Spätestens bei nahender Geschlechtsreife - aber auch vorher muss man den einen oder anderen mal auf den Rücken legen, um ihm zu zeigen, wo der Bartl den Moscht holt. Ein Rabenschnabel im Auge ist nämlich bestimmt nicht angenehm.
Keiner meiner aufgezogenen Rabenvögel hat je einen anderen Menschen belästigt! Vielleicht grad, weil ich mich nicht dominieren lass von einem Vogel
Wie ich schon öfter geschrieben habe, es sind meist Rabenvögel, die keinen Kontakt zu Artgenossen hatten und während der Flegelphase ausgesetzt werden, weil sie den Pflegeeltern lästig werden, die dann bei anderen Leuten auf der Terrasse landen und sich aufdrängen. Solange sie ein ihren Bedürfnissen entsprechendes Zuhause und einen Ansprechpartner haben und sich langsam abnabeln können, passiert das kaum.
Ein zahmer lieber und netter Rabenvogel ist meistens nicht gesund und hätte draußen keine Chance. Das heißt aber nicht unbedingt, dass man solche einsperren muss, wenn sie nicht ausgesprochen behindert sind. Sie bleiben oft noch jahrelang auf vertrautem Gelände mit Futterplatz, ohne Fremden gegenüber zutraulich zu werden.
Kontakt zu Hunden schadet überhaupt nicht, denn das Reaktionsvermögen eines gesunden Rabenvogels ist dem eines Hundes weit überlegen. Es ist sogar so, dass handgepäppelte Rabenvögel geschickter, schneller und geübter reagieren als wilde.
Alle meine Rabenvögel wachsen die ersten Wochen zusammen mit meinen Hunden auf - manche gehen ihnen aus dem Weg und andere - meist die starken und mutigen - ziehen sie am Schwanz und hauen dann schnell ab.
Geraten sie dann irgendwann an fremde Hunde, sind sie noch um einiges vorsichtiger ...
An dieser Stelle muss ich einfach wiedermal die "Rabenschwarze Intelligenz" des ach so umstrittenen Prof. Reichholf empfehlen
...
Außerdem erinnert mich das Hund-am-Schwanz-ziehen immer an die Mutproben, die wilde Jungkrähen absolvieren, indem sie auf dem Rücken von Wildschweinen reiten.
Sind meine gesunden und kräftigen Rabenvögel - egal ob Krähe, Elster oder Eichelhäher - erst mal draußen, kommen sie - wenn ich Glück habe - noch ein oder zwei Tage in meiner Anwesenheit zum Futterplatz, danach seh ich sie zwar noch eilig herfliegen, wenn sie mein Auto hören, doch bleiben sie auf hohen Nussbäumen sitzen, bis mein Auto weg ist, dann erst holen sie ihre Maus oder ihr Küken ab.
Ja ja, alles undankbare Gesellen
, sag ich dann immer ... aus den Augen, aus dem Sinn
...
Abschließend muss ich noch sagen, es ärgert mich schon seit ein paar Jahren, dass in Foren diese unrealistischen Theorien über die Vogelpäppelei verbreitet werden, man müsse diese Lebewesen wie ein Stück Holz oder noch schlechter behandeln, mit Stöckchen aus der Ferne füttern und ähnlichen Mist. Sie sind alle grundverschieden in ihrer Art und ihrem Wesen, das eine braucht mehr, das andere weniger Zuwendung. Man kann zehn Rabenkrähen aufziehen oder zehn Spatzen - alle haben ein ureigenes Wesen, wie Menschen auch.
Und wenn manch ängstlicher Vogel auch über einen Winter bleibt und einen Bogen um die geöffnete Tür oder Klappe macht, im folgenden Frühjahr zieht es den zögerlichen dann doch auch hinaus ... immer vorausgesetzt, er ist soweit gesund, dass man es verantworten kann ...
Grüßle
Gerlinde