"verhasste" Rabenvögel :-(

Diskutiere "verhasste" Rabenvögel :-( im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - warum sind Rabenvögel eigentlich vielfach so verhasst? Gut, sie sind als Nesträuber bekannt. Aber das tun doch andere Tiere - leider - auch ...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Nun Eric, ich sehe das genau so wie du und wenn man von Angriffen zur Brutzeit auf Spaziergänger berichtet, so wird es sich zu 99% um eben diese fehlgeprägten HZ handeln, die den Menschen nicht mehr als Feind erkennen. Selbst wenn ich mich dem Brutbaum einer Rabenkrähe nähere, so löst das die Flucht der Brutvögel aus und nicht einen Angriff. Das ist das natürliche Verhalten.
Dann müssten wohl etliche Vogelarten in freier Wildbahn fehlgeprägte HZ sein, denn komischerweise werden Prädatoren die an Nest und Nachwuchs wollen regelmäßig von Vogeleltern angegriffen und ergo auch der Mensch.
 
Dann nenn mir doch mal welche....wie wäre es mit Elstern, oder Staren, oder Meisen?
Ich habe sicher schon einige 100 Nester kontrolliert, wurde aber noch nie angegriffen.
Naja, vielleicht bei der Hausgans, aber das sind bei dir sicher auch keine Wildvögel, oder? Wobei die Graugans Reißaus nahm.
Wenn der Wunsch zum Vater des Gedanken wird......
Allerdings habe ich noch kein Brutnest eines Steinadlers kontrolliert...da fehlen mir die Erfahrungswerte...
Aber vielleicht du?
Allerdings möchte ich auch gern mal sehen, wie eine Amsel einen Marder angreift, oder auch eine Katze, alles Prädatoren; wäre sicher mal etwas interessantes für die Ornithologen, nicht war?
Ivan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dann nenn mir doch mal welche....wie wäre es mit Elstern, oder Staren, oder Meisen?
Ich habe sicher schon einige 100 Nester kontrolliert, wurde aber noch nie angegriffen.
Naja, vielleicht bei der Hausgans, aber das sind bei dir sicher auch keine Wildvögel, oder? Wobei die Graugans Reißaus nahm.
Wenn der Wunsch zum Vater des Gedanken wird......
Allerdings habe ich noch kein Brutnest eines Steinadlers kontrolliert...da fehlen mir die Erfahrungswerte...
Aber vielleicht du?
Ivan
Die Frage ist nicht wieviele Nester kontrolliert werden sondern unter anderem wo.

Von welchen Vögel möchtest du denn hören ? ... Wie wärs mit Höckerschwan, Bachstelze, Hausrotschwanz und ja auch Elstern.

Okay, bevor das hier wieder ausartet: Was verstehst du unter Angriff ?
 
wenn man von Angriffen zur Brutzeit auf Spaziergänger berichtet, so wird es sich zu 99% um eben diese fehlgeprägten HZ handeln, die den Menschen nicht mehr als Feind erkennen.
Aber schön, dass die "fehlgeprägten HZ" brüten. Außerdem: Warum sollte so ein Vogel, der den Menschen nicht als Feind einstuft, ihn dann angreifen? ;)
Ich würde Krähenangriffe auf Spaziergänger keineswegs ins Reich der Fabeln verweisen, dazu gibt es die Berichte zu häufig. Du kannst gern mal in die Nähe einer Brutkolonie von Seeschwalben gehen - setze lieber einen Fahrradhelm auf! Nun sind das zwar keine Krähen, aber Vögel sind es auch, und garantiert keine HZ.
 
Dann müssten wohl etliche Vogelarten in freier Wildbahn fehlgeprägte HZ sein, denn komischerweise werden Prädatoren die an Nest und Nachwuchs wollen regelmäßig von Vogeleltern angegriffen und ergo auch der Mensch.
mein Mann und ich sind mal in Norwegen auf den Lofoten von Skuas angegriffen worden. Sie kreisten zu dritt über uns, von daher dachten wir nicht an Elternvögel, was sich als Fehler heraus gestellt hat. Zum Glück hatten wir's nicht mehr weit zum Auto, und konnten somit (mit zitternden Knie) flüchten.
Dass Skuas in Norwegen von Hand aufgezogen, oder auf Menschen geprägt werden, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Als wir unser Erlebnis nachher im Dorf im Kaufladen erzählten, erfuhren wird, dass solche Angriffe von Skuas auf Menschen gar nicht so selten sind.
 
- @ Phisamofu
Ich habe noch keine Greifvögel an KETTEN gehalten gesehen. Geschüh, Langfessel etc ja.

- Zur Frage mit dem Brüten von Handaufzuchten:
Dass solche Handaufzuchten, ( Also Vögel ab wenige Tage alt) auch verwildern ist schon klar. Die Frage ist, ob sie sich auch normal verpaaren.

- Angriffe am Nest, Ergänzung.
Also bei Steinadlern passiert gar nichts . Da flüchten die Alten und wenn man es ungeschickt anstellt kommen sie auch nicht mehr zurück , Die Brut kann so verloren gehen.
Verschiedene Arten zeigen Angriffe. Bei vielen flüchten die Altvögel aber auch.
 
- Angriffe am Nest, Ergänzung.
Also bei Steinadlern passiert gar nichts . Da flüchten die Alten und wenn man es ungeschickt anstellt kommen sie auch nicht mehr zurück , Die Brut kann so verloren gehen.
Verschiedene Arten zeigen Angriffe. Bei vielen flüchten die Altvögel aber auch.
Mir ging es hauptsächlich um die 99%. ;)
Es gibt auch etliche Arten die insbesondere während der Brutzeit sehr empfinglich auf Störungen reagieren. Da gebe ich dir natürlich Recht.
 
- @ Phisamofu


- Zur Frage mit dem Brüten von Handaufzuchten:
Dass solche Handaufzuchten, ( Also Vögel ab wenige Tage alt) auch verwildern ist schon klar. Die Frage ist, ob sie sich auch normal verpaaren.

Das kann ich zwar bisher nicht mit Sicherheit behaupten, deshalb wildere ich ja gern paarweise aus. Leider war das heuer nicht immer möglich, da bei zwei Paaren sich herausstellte, dass jeweils das Weibchen nicht freiheitstauglich wäre. Die beiden stattlichen Hähne sind aber sichtlich erfolgreich unterwegs - und was soll´s? Bei Krähen gibt´s immer viele, die nie ein Revier erobern. Die beiden Hähne sitzen zusammen auf den Nussbäumen und wenn sie sich dort nicht wohl fühlen würden, könnten sie jederzeit zurückkommen. Das Weibchen des einen, das einen anderen Volierenpartner rigoros ablehnt, sitzt ja in der Voliere, neben der er sich noch sein Notfutter abholt. Wenn er im Frühjahr dann vor ihr sitzt und schmachtet, kann ich Dir Deine Frage jedenfalls beantworten ;).
 
-
- Angriffe am Nest, Ergänzung.
Also bei Steinadlern passiert gar nichts . Da flüchten die Alten und wenn man es ungeschickt anstellt kommen sie auch nicht mehr zurück , Die Brut kann so verloren gehen.
Verschiedene Arten zeigen Angriffe. Bei vielen flüchten die Altvögel aber auch.

Am Waldrand, an dem wir mit unseren Hunden oft vorbeikommen, ist es uns schon einige Male passiert, dass im Sommer ein Mäusebussard tief über die vorauslaufenden Hunde wegflog, so knapp, dass sie furchtbar erschrocken sind. Dafür gibt´s eigentlich bloß eine Erklärung, oder?

Am Stadtrand von Karlsruhe hat eine Frau, die ich sehr gut kenne, vor einigen Jahren eine verunfallte Jungkrähe aufgeklaubt, verarzten lassen und weil Schäden zurückblieben, die Krähe in Pflege gegeben. Ein Krähenpaar - bestimmt keine Handaufzuchten;) - hat sie beim Aufklauben beobachtet und auch angeflogen.
Den Weg, auf dem sie die Krähe fand, musste sie jeden Tag mit ihren Kindern zurücklegen. Sie musste von dem Tag an, da sie die Krähe fand, einen Umweg in Kauf nehmen. Jeden Tag wurden sie und ihre Kinder von einem Krähenpaar massiv angegriffen. Den ganzen Sommer lang, wenn sie den Weg wieder benutzen wollte - im nächsten Sommer war der Spuk vorbei.

Grüßle
Gerlinde
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, bei Bussarden kann es immer wieder vorkommen, dass es Verteidigungen gibt. In All den Jahren hab ich selber aber nur Scheinangriffe beim Sperber erlebt sowie solche bei Waldohreulen. Bei Steinadler, Uhu, Milanen, Bussarden, Habichten etc hatte ich das selber nicht. Genausowenig bei Krähen, Elstern, Lachmöwen und vielen anderen. Da und dort gabs ein Gezeeter im Hintergrund und ein aufgeregtes herumfliegen. Aber keine Angriffe.
PS: Alle Erlebnisse bei entweder bei zufälligem in die Nähe kommen bei Nestern oder in Folge von Aufträgen wie Nesterzählungen etc.
 
Was ich nebenbei auch noch recht interessant finde, bei dem Fall der von Krähen angegriffenen Frau aus Karlsruhe - es ist ein vielbegangener Weg zu Schule und Kindergarten - und trotzdem hat das Krähenpaar immer sie - , die "Schuldige", erkannt und angegriffen.
 
Nun, ich verstehe unter Angriff eine direkte Attacke. Im Nachbarbarbaum sitzen, zetern und warnen kann man ja wohl in der deutschen Sprache nicht als Angriff bezeichnen.
Aber wenn der Wunsch der Vater des Gedanken ist, greift natürlich jeder Brutvogel jeden an, der sich einem Nestbereich nähert. Für mich gehörts aber in den Bereich der Fabel, denn wie Eric schon richtig interpretiert hat, verlassen sogar viele ihre Brut...ohne die "berühmten Angriffe", was immer manche darunter verstehen.
Und dazu kann man 99% aller Vögel zählen.
So und nun mache ich mal Schluß, bevor die Bildzeitung für die morgige Überschrift auf Seite eins anruft.......
"Alle Wildvögel attackieren in der Brutzeit die Menschen, die sich bewußt oder unbewußt einem Nest nähern.
Spaziergang im Wald zur Sommerzeit nur bei Schutzhelmpflicht erlaubt"!
Ivan
 
So und nun mache ich mal Schluß, bevor die Bildzeitung für die morgige Überschrift auf Seite eins anruft.......
"Alle Wildvögel attackieren in der Brutzeit die Menschen, die sich bewußt oder unbewußt einem Nest nähern.
Spaziergang im Wald zur Sommerzeit nur bei Schutzhelmpflicht erlaubt"!
Ivan

Das würde mir an Deiner Stelle wahrscheinlich auch so gehen, aber so leicht kommst Du mir nicht davon ;), denn dazu wollte ich noch etwas schreiben:

Annahmen, das besonders kräftige HZ-Vögel sich eher zu ihren wilden Artgenossen gesellen, halte ich für eine Hypothese, denn a) Wer will beurteilen ob diese oder jene HZ besonders kräftig ist, wenn keine großen Unterschiede in der Größe festzustellen sind? b) Sagt die Größe auch nicht zwingend etwas über die Widerstandskraft/Vitalität des einzelnen Vogels aus.
Ivan

Ja doch, denn das ist der größere Unterschied;) zwischen Dir und mir: Du hast eine Menge Fachwissen, das mir noch fehlt, da ich mich bisher einen Bruchteil Deiner dafür aufgewendeten Zeit mit Vögeln befasse. Auch die Fachausdrücke kann ich nicht so selbstbewusst anwenden wie Du und andere Ornis hier.
Aber eins weiß ich: dass ich jeden "meiner" Vögel sehr schnell "kennenlerne", jeden als Individuum, und ihm inzwischen oft schon von vorneherein an Verfassung, Größe und Verhalten anseh´, wie gut seine Zukunftschancen sind. Natürlich nicht immer!
Das muss ich ja glücklicherweise nicht hier beweisen, es reicht mir, wenn ich das Tierheim und die Vogelaufklauber dann informieren kann, dass der jeweilige Vogel gut - oder manchmal auch nicht - ausgewildert werden konnte, wie ich ja schon vermutet hätte.

Grüßle
Gerlinde
 
Mal 'ne Frage:

In meiner Jugend hatten wir einen schwarzen Hund, etwa wie ein Labrador Retriever, war aber ein Mischling. Er war ein eifriger Jäger und was er kriegte, das tötete er. Dieser Hund musste sich ganz gehörig Attacken von, ich nehme an, brütenden bzw. Nachwuchs betreuenden Rabenkrähen über sich ergehen lassen. Dieser Hund ist inzwischen schon lange nicht mehr. Aber es gab doch immer wieder neue Hunde bei uns, die ebenfalls schwarz waren, auch echte Retriever, die ja lammfromm sind. Unser derzeitiger Hund ist ebenfalls schwarz. Die Hunde nachher wurden nie angegriffen. Unser Hund scheucht mit großer Freude alle Vögel auf, natürlich auch die Krähen. Als "unsere" Krähen in den letzten Jahren Junge führten, hat da unser Hund auch die Vogelscheuche gespielt. Die Krähen baumten auf einem der untersten Äste auf und schienen ebenfalls ihren Spaß zu haben und krächzten den kläffenden Köter an, aber ohne den "zornigen" Unterton.

Was sehen die Krähen an einem Hund, was wir nicht sehen können?

Grüße, Al
 
Tja Alfriedro, Deine Hunde und/oder "Deine" Krähen sind auch nicht mehr das was sie mal waren. ;-)

Aber Spaß beseite. Hier wird sehr viel und von manchen auch voller Herzblut geschrieben, manchmal aber auch einfach zu viel vermenschlicht oder eben hineininterpretiert.

Auch ich habe es erlebt, daß z.T. kleine Vögel andere - auch recht große - Tiere angreifen, kann es aber nicht beweisen.

So war es in meiner Kindheit tatsächlich so, daß über unserem Hühnerhof kreisende Greifvögel - keine Ahnung was es waren, für uns wars der "Hühnervogel" - immer vehement von dem damals allgegenwärtigen Spatzenschwarm angegriffen und vertrieben wurden. Die Hühner hatten sich zwar schon längst alle unter Büsche und Ställe versteckt, das Teritorium wurde aber von den "Mitfressern" verteidigt.

Auch habe ich Krähen gesehen die Hunde völlig unmotivier angriffen, bis diese jaulend das Feld räumten. Für mich war das "normal", einerseits wurden Angreifer vertrieben und andererseit waren es vielleicht prophylaktische Aktionen, um dem Hund beizubringen "woher der Wind weht" - es könnte ja sein, daß man mal Nachwuchs zu betreuen hat.

Daß sich sowohl das Verhalten von Hunden, als auch das von Krähen in Laufe der Zeit geändert hat, oder auch regional unterschiedlich ist, kann doch auch nicht von der Hand gewiesen werden, oder?

Die heutigen Hunde sind zudem doch alle keine wirklichen Hunde mehr, dennen ist der Jagdtrieb weggezüchtet oder so weit unterdrückt worden, daß es sie nicht mehr normal reagieren - und die Krähen haben die Scheu vor den Menschen verloren, weil ihr Lebensraum so eingeengt ist und wird, daß sie ihm nicht mehr ausweichen können.
 
Post 135
Der Unterschied ist gering aber gravierend.
Ich betrachte den Vogel als Vogel, andere vermenschlichen und dichten den Tieren Fähigkeiten an, die nach 20 Jahren Weitererzählung dann bei sachlicher Betrachtung an Wunder grenzen.
Genau wie jemand behauptet, das alle Vögel am Nest jeden angreifen.
Einfach mal behaupten und gucken ob keiner widerspricht.
Letztendlich kann man die Arten denen man es unterstellen kann, an einer Hand abzählen...bei Hunderten von Vogelarten.
Ivan
 
Letztendlich kann man die Arten denen man es unterstellen kann, an einer Hand abzählen...bei Hunderten von Vogelarten.

und zu dieser Handvoll Vogelarten gehört sie definitiv dazu. Es ist also nicht so, dass ich das ala Bild-Zeitung erfunden hätte. Verletzt wurden wir zum Glück nicht, aber wir haben sie gespürt. Nach oben haben wir gar nicht mehr geguckt, um unser Gesicht, unsere Augen zu schützen.
 
dichten den Tieren Fähigkeiten an, die nach 20 Jahren Weitererzählung dann bei sachlicher Betrachtung an Wunder grenzen

Nun gibt es, was die Fähigkeiten von Tieren angeht, wissenschaftliche Untersuchungen, die zeigen, dass Tiere oft mehr Fähigkeiten haben, als wir vor zwanzig Jahren noch für möglich gehalten hätten. Das geht bis zu Annahmen, dass Elstern ein "Ich Bewußtsein" - vorsichtig ausgedrückt- haben könnten.

Zudem hat sich der Lebensraum der Tiere immer mehr verändert. Die Distanz zum Menschen hat sich durch zunehmende Urbanisierung, aber auch durch Fütterung (gewollt oder ungewollt (Müll)), stetig verringert. Anzunehmen, dass hierdurch auch Verhaltensänderungen mit einhergehen, scheint mir berechtigt.

Unterstützt wird das durch Untersuchungen (z.B. das unterschiedliche Distanzverhalten bei Gänsen, die bejagd oder nicht bejagd werden), aber sicher auch durch individuelle Beobachtungen, die z.T. hier geschildert wurden. Das beispielsweise Möwen dem Kurgast die Zwischenmahlzeit aus der Hand klauen, ist durch Schilder "Bitte nicht füttern" nach meiner Ansicht kaum wieder zu korrigieren.

Es genügt meiner Meinung nach also nicht darauf zu verweisen, was man schon seit vielen Jahrzehnten weiß. Man muß auch bereit sein neue Erkenntnisse und Veränderungen zu Kenntnis zu nehmen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: "verhasste" Rabenvögel :-(

Ähnliche Themen

HeidiHH
Antworten
3
Aufrufe
546
HeidiHH
HeidiHH
L
Antworten
6
Aufrufe
1.644
finchNoa@Barbie
F
K
Antworten
2
Aufrufe
1.780
Karin G.
Karin G.
Zurück
Oben