Clickertraining für Kanarien

Diskutiere Clickertraining für Kanarien im Forum Clicker-Training im Bereich Allgemeine Foren - Hallo liebe Vogelfreunde, bin vor kurzem stolze Besitzerin von zwei Kanaries (beides Männchen, gelb und rot) geworden und habe seit 3 Tagen...
Also in einem ganz anderen Kanarie-Artikel stand, das Kanaries generell leicht zutraulich sind und auch mal so angeflogen kommen - die Meinungen gehen also auch hier auseinander.

@Moni: Das deine Kanaries bei dir sitzen bleiben, ist doch super, und das ohne Clickertraining ist noch toller! Aber lass mich das doch probieren - ich habe heute den Abstand zu meiner Hand noch verkleinert und sie haben zwar etwas Panik gezeigt, sind aber sitzen geblieben. Das ich mir das nicht einbilde, hat mir mein Freund bestätigt, der auch gesehen hat, dass sie vor ein paar Tagen noch wie wild durch den Käfig gesprungen wären, wenn ich nur die Tür aufgemacht habe.
Kann auch sein, dass sie den Clicker nicht beachten und das Futter auch nicht, und sie so oder so sitzen bleiben würden, aber ganz ehrlich, ich hatte früher auch Wellensittiche und habe versucht, sie nur durch Geduld zu zähmen, so einen Fortschritt innerhalb von zwei Tagen habe ich noch nie erlebt.

Und klar kann man ewig alles anzweifeln, das war aber nicht die Absicht meines Postes hier. Und generell wird hier über das Clickertraining geredet, als wäre es eine Foltermethode, dabei wird das Tier niemals bestraft oder in sonst einer Weise geschädigt, also weiß ich nicht, wer hier überhaupt was gelesen hat.

Das man wenig über Kanaries weiß, kann ich gar nicht glauben, schließlich sind sie schon lange Haustiere und es gibt etliche Bücher über sie. Das Clickertraining ist noch nicht so alt und auch noch nicht an jedem Tier ausprobiert worden, ich werde es also weiter versuchen - denn schon aus Sicherheitsgründen finde ich es wichtig, dass sie auf Geheiß in den Käfig rein oder raus gehen oder mal angeflogen kommen - stellt euch nur vor es brennt und sie sind nicht im Käfig...

Stephanie- zu dem akustischen Signal komme ich auch noch - das ist schließlich das Ziel des Clickertrainings, dass man den Clicker nicht mehr benutzt und ein Signalwort sagt - wenn ich unten hantiere, kratzt es sie schon nicht mehr, aber oben dann schon (Kolbenhirse etc)
 
Ich hatte heute ein ganz interessantes Gespräch mit Haltern von Fischen und Garnelen.

Die Tiere wurden zwar nicht trainiert, zeigten aber schnelle eine Anpassung von sich Verstecken zum Ankommen, wenn der Mensch vor das Aquarium trat.

Die Meinung beider Halter - von denen einer auch ein Praktikum in einem "großen" Aquarium mit den gleichen Erfahrungen gemacht hatte - war, dass diese Tiere sehr wohl lernen und sich solchen für sie doch schwer durchschaubaren Veränderungen - Mensch auf der anderen Seite der Scheibe - anpassen können und dass Training sicherlich für beide Halter mal eine interessante Idee wäre, in jedem Fall aber möglich mit den Tieren.
 
Also in einem ganz anderen Kanarie-Artikel stand, das Kanaries generell leicht zutraulich sind und auch mal so angeflogen kommen - die Meinungen gehen also auch hier auseinander.

@Moni: Das deine Kanaries bei dir sitzen bleiben, ist doch super, und das ohne Clickertraining ist noch toller! Aber lass mich das doch probieren - ich habe heute den Abstand zu meiner Hand noch verkleinert und sie haben zwar etwas Panik gezeigt, sind aber sitzen geblieben. Das ich mir das nicht einbilde, hat mir mein Freund bestätigt, der auch gesehen hat, dass sie vor ein paar Tagen noch wie wild durch den Käfig gesprungen wären, wenn ich nur die Tür aufgemacht habe.
Kann auch sein, dass sie den Clicker nicht beachten und das Futter auch nicht, und sie so oder so sitzen bleiben würden, aber ganz ehrlich, ich hatte früher auch Wellensittiche und habe versucht, sie nur durch Geduld zu zähmen, so einen Fortschritt innerhalb von zwei Tagen habe ich noch nie erlebt.

Und klar kann man ewig alles anzweifeln, das war aber nicht die Absicht meines Postes hier. Und generell wird hier über das Clickertraining geredet, als wäre es eine Foltermethode, dabei wird das Tier niemals bestraft oder in sonst einer Weise geschädigt, also weiß ich nicht, wer hier überhaupt was gelesen hat.

Das man wenig über Kanaries weiß, kann ich gar nicht glauben, schließlich sind sie schon lange Haustiere und es gibt etliche Bücher über sie. Das Clickertraining ist noch nicht so alt und auch noch nicht an jedem Tier ausprobiert worden, ich werde es also weiter versuchen - denn schon aus Sicherheitsgründen finde ich es wichtig, dass sie auf Geheiß in den Käfig rein oder raus gehen oder mal angeflogen kommen - stellt euch nur vor es brennt und sie sind nicht im Käfig...

Stephanie- zu dem akustischen Signal komme ich auch noch - das ist schließlich das Ziel des Clickertrainings, dass man den Clicker nicht mehr benutzt und ein Signalwort sagt - wenn ich unten hantiere, kratzt es sie schon nicht mehr, aber oben dann schon (Kolbenhirse etc)

"Man" weiß jede Menge über Kanarien, aber, sorry, Du selbst imho noch nicht.
 
Sorry, lässt sich nicht mehr editieren. Ich wollte eigentlich nur sagen, das Wesen der verschiedenen Vogelarten kann man nicht miteinander vergleichen, und in Büchern steht viel... Papier ist geduldig. Wenn es klappt, dann freue ich mich für Dich, ich bin eben nur skeptisch.
 
Meiner bescheidenen Meinung nach kann man sowas auch ohne Clickern erreichen... aber wie schon gesagt, Kanaris sind keine Sittiche, und ich denke, man sollte die Unterschiede berücksichtigen und nicht zu viel erwarten.

P.S.: vielleicht hat genau aus dem Grund noch keiner Erfahrung damit, weil es nicht sinnvoll erscheint...


Hallo

Denke da wie Moni.

Clickern habe ich in dem Sinn noch nicht gemacht. Habe aber meinen Kanarien bei gebracht gehabt, bei bestimmter Bewegung und Tonfall in den Käfig zu fliegen. Wenn die Kanarien draußen waren, habe ich sie mit einem Stück Apfel in den Käfig gelockt, einen Arm in richtung Käfig gestreckt und mit dem anderen gewunken. Wie ein Verkehrspolizist :-D und dabei "ab nach Hause gesagt". Nach einer Zeit ging es ohne Apfel und auf Kommando.
Genauso das rascheln mit der Futterdose.... sie erkannten hinterher die Futterdose. Also rascheln, füttern.
 
Warum polarisiert das CLICKERN (Methode oder Wort) derart?

Meiner bescheidenen Meinung nach kann man sowas auch ohne Clickern erreichen... aber wie schon gesagt, Kanaris sind keine Sittiche, und ich denke, man sollte die Unterschiede berücksichtigen und nicht zu viel erwarten.

P.S.: vielleicht hat genau aus dem Grund noch keiner Erfahrung damit, weil es nicht sinnvoll erscheint...

Hallo

Denke da wie Moni.

Clickern habe ich in dem Sinn noch nicht gemacht. Habe aber meinen Kanarien bei gebracht gehabt, bei bestimmter Bewegung und Tonfall in den Käfig zu fliegen. Wenn die Kanarien draußen waren, habe ich sie mit einem Stück Apfel in den Käfig gelockt, einen Arm in richtung Käfig gestreckt und mit dem anderen gewunken. Wie ein Verkehrspolizist :-D und dabei "ab nach Hause gesagt". Nach einer Zeit ging es ohne Apfel und auf Kommando.
Genauso das rascheln mit der Futterdose.... sie erkannten hinterher die Futterdose. Also rascheln, füttern.



Hallo Ihr beiden,

ich verstehe ja grundsätzlich nicht, warum das CLICKERN so polarisiert, also der Gebrauch des Clickers oder das Wort an sich.


Das, was Hilli beschreibt, ist eine Art, den Kanarien etwas beizubringen, sogar auf Kommando.

Clickern ist eine bestimmte andere - "strenge" - Art, die man auch weniger streng ohne Clicker mit alternativem Marker oder noch weniger streng ganz ohne Marker mit Futterbelohnung oder noch weniger streng mit anderer BElohung durchführen kann.
Reduziert auf das, was dann übrig bleibt, ist das Clickertraining oder nur Training dann ein Weg, einem Lebewesen systematisch etwas beizubringen.
"Systematisch" meine ich hier im Unterschied zu intuitiv, ohne zu wissen, was warum funkitoniert, also durch Ausprobieren und evtl. Rumraten.
Rumraten: Es kann ja sein, dass der Vogel keine Angst hat, weil ich ihn hinterher immer füttere, oder weil ich sanft mit ihm spreche, weil er sich an mich gewöhnt hat, oder weil er einfach mehr Vertrauen hat, oder weil ich eine nicht zu grelle Farbe trage, oder...wenns dann nicht funktioniert, muss ich alles nacheinander ausprobieren, oder einfach damit leben.

Böse formuliert ist das Clickertraining und seine Abkömmlinge oder Vorreiter, s.o., etwas für Doofe wie mich :~ - oder weniger Intuitive - die es nicht gebacken bekommen, ganz auf sich alleine gestellt intuitiv so mit dem Vogel oder anderen Tieren umzugehen, dass ein stressfreier Umgang für beide besteht.

Heute weiß man, dass man allen möglichen Tieren mit diversen Methoden etwas beibringen kann (und sei es nur durch Habituation).

Warum wird dann öfter betont, X (z.B. Kanaren) sind keine Y (Papageien etc.)?

Wie ich oben schrieb, waren vor nicht allzu langer Zeit für mich und sicher viele - die meisten? - andere Wellensittiche nicht gerade ein Paradebeispiel für Vögel, denen man etwas beibringen könnte. Viel eher fielen die meisten Vögel in diese Kategorie, vielleicht abgesehen von Dohlen etc. bei denen wiss. Versuche dazu durchgeführt worden waren.

Auch wurde ja inzwischen die Aussage widerlegt, dass Papageien "besonders sozial", besonders für den Kontakt mit dem Menschen geeignet wären (was ja im Grunde nur auf die Erfahrung zurückzuführen war, dass einzelne gehaltene Papageien sich schneller oder überhaupt an den Menschen anschlossen, i.Ggs. zu z.B. Kanaren?).

Wo soll den jetzt der grundlegende Unterschied zwischen Kanarien (und anderen Vögeln, die in diese Kategorie der besser nicht zu trainierenden Vögel fallen) und Papageien liegen?

Natürlich gibt es sehr viele Unterschiede in der Art der Bewegung, dem Zusammenleben, allg. den Verhsaltensweisen.

Aber welche davon sollen es unsinniger machen, Kanarien bspw. beizubringen, in die Transportbox oder in den Käfig zu gehen oder Angst vor dem Näherkommen des Menschen zu verlieren oder auf die Hand zu kommen als das Gleiche bei Papageien zu versuchen?

Ich bestreite nicht, dass es einzelne Verhaltensweisen gibt, die man eher einem Papagei als einem Kanarienvogel beibringt und beibringen kann, einfach, weil der Papagei schon Anlagen dazu in seinem natürlichen Verhalten zeigt, der Kanarienvogel aber nicht (umgekehrt wird das auch der Fall sein).

Vermutlich sitzt der Papagei insgesamt länger still als der Kanarienvogel und lernt einfacher entsprechende Verhaltensweisen wie "ruhig Warten" (was aber dem - jedenfalls kleinen ;) Papagei auch sehr schwer fallen kann).

Aber warum soll man

- anderen Vögeln als Papageien nichts beibringen

- nichts beibringen KÖNNEN

- nichts systematisch (mit Clickern oder eben ähnlichen Methoden) beibringen?

Warum soll das gerade für diese Vögel unsinnig sein?

Und was polarisiert denn
(abgesehen vielleicht von der teils intensiven Vermarktung einzelner Vertreter) nun genau am CLICKERtraining so sehr, dass dieses Wort regelmäßig heiße Diskussionen erzeugt, während andere Methoden, den Vögeln etwas beizubringen, die vielleicht weniger systematisch und mehr intuitiv sind oder nur andere Begriffe, aber grundsätzlich den gleichen Ansatz verwenden, dies nicht tun?

:+klugsche Grundsätzlich sind wir uns doch alle / die meisten? darin einig, dass es für Tier UND Mensch besser, sinnvoller, stressfreier ist, wenn man das Tier dazu bekommt, notwendige Abläufe freiwillig (mit) zu machen, statt "Gewalt" anzuwenden (Vogel fangen für den TA-Besuch/ damit er wieder in den Käfig kommt, medizinische Anwendungen mit dem Vogel in der Hand machen, statt dass er diese soweit möglich kooperativ machen lässt, im Käfig/ in der Nähe des Vogels hantieren können, ohne dass er jedes Mal Angst bekommt usw.).

Oder nicht?
 
Na, das wir hier mehr Wert auf gute Haltungskenntnisse legen, sollte doch schon klar sein, denn da liegen die meisten Defizite und die Vögel profitieren im höchsten Maße davon.
Vom Clickern profitiert wohl nur der Halter und das ist für mich das Entscheidende. Wenn man hier schon den Kauf zu Grunde legt, so trifft es doch den im ersten Satz genannten Punkt zu 100%!
Ivan
 
Man kann jedes Tier konditionieren, auch einen Regenwurm. Den halt nicht unbedingt mit klickern, weil der schlecht hört. Klickern ist nur eine von unzähligen Methoden. Natürlich kann man also auch Kanarienvögel mit Klickern konditionieren. Jedes Tier hat seine Besonderheiten. Und die sollte man kennen, bevor man sich dran macht sie zu verbiegen.
 
Das hat Alfriedo jetzt schön auf den Punkt gebracht. @Stephanie, es geht nicht um die Methode, es geht darum, die Vögel erstmal zu verstehen und zu kennen. Ehe man sich Gedanken um egal welches "Training" macht, um die Tiere nach seinen Ansprüchen zu konditioniueren, sollte man erstmal Wert darauf legen, den Ansprüchen der Tiere gerecht zu werden.
 
:+klugsche Grundsätzlich sind wir uns doch alle / die meisten? darin einig, dass es für Tier UND Mensch besser, sinnvoller, stressfreier ist, wenn man das Tier dazu bekommt, notwendige Abläufe freiwillig (mit) zu machen, statt "Gewalt" anzuwenden (Vogel fangen für den TA-Besuch/ damit er wieder in den Käfig kommt, medizinische Anwendungen mit dem Vogel in der Hand machen, statt dass er diese soweit möglich kooperativ machen lässt, im Käfig/ in der Nähe des Vogels hantieren können, ohne dass er jedes Mal Angst bekommt usw.).
Oder nicht?
Also ein muss ich sagen, dass haben "Tierfreunde" und "Tierschützer" drauf, selten wurde das Wort "Gewalt" dermaßen vergewaltigt wie eben von diesen genannten Leuten.

Tam
 
:+klugsche Grundsätzlich sind wir uns doch alle / die meisten? darin einig, dass es für Tier UND Mensch besser, sinnvoller, stressfreier ist, wenn man das Tier dazu bekommt, notwendige Abläufe freiwillig (mit) zu machen, statt "Gewalt" anzuwenden (Vogel fangen für den TA-Besuch/ damit er wieder in den Käfig kommt, medizinische Anwendungen mit dem Vogel in der Hand machen, statt dass er diese soweit möglich kooperativ machen lässt, im Käfig/ in der Nähe des Vogels hantieren können, ohne dass er jedes Mal Angst bekommt usw.).

Also freiwillig notwendige Abläufe (mit) zu machen, würde bedeuten dem Vogel ein vorheriges Abwägen des Für und Widers der dann folgenden Handlung zuzusprechen.
Welcher Vogel läßt sich freiwillig fangen und ist dann, umschlossen von einer Hand noch in der Lage sich über eine gewisse Kooperationsbereitschaft, dem (aus seiner Sicht) Aggressor gegenüber, Gedanken zu machen und diese dann auch umzusetzen. Demnach wird beim Fangen des Vogels "Gewalt" angewendet, vor allem da dieser Vorgang das natürliche Verhalten (Fluchtrieb etc.) massiv einschränkt.
Das man durch tägliches Hantieren an Käfig/Voliere, eine gewisse Gewöhnung des Vogels an tägliche Abläufe erreicht, versteht sich wohl von selbst.

Alles andere ist, aus meiner Sicht, ein Schönreden und fragliche Gewissenserleichterung für die Durchführung notwendiger Maßnahmen in der Vogelhaltung aus rein menschlicher Perspektive.
 
Es geht doch vorrangig ums Spielen, nicht darum das ein Vogel zutraulich ist, denn das werden sie von selbst.
Manche haben ne Modelbahn, andere ein oder zwei Vögel, die die Bahn ersetzen.
Ivan
 
Es geht doch vorrangig ums Spielen, nicht darum das ein Vogel zutraulich ist, denn das werden sie von selbst.
Manche haben ne Modelbahn, andere ein oder zwei Vögel, die die Bahn ersetzen.

ja aber!!!!!!!!!!!!!!!!!

Hier kommt das granz große Aber.
Mit Clicker bist Du in der Lage Deine Model... äh ich meinte Vögel zu lenken, eben wie eine Modelbahn.
Das Ganze könnte man jetzt natürlich auch als Vogelliebhaberei betrachten, obwohl der Halter im Grunde ne Modelbahn wollte.
Nun ja, teuer sind die Dinger ja.

Tam
 
Also freiwillig notwendige Abläufe (mit) zu machen, würde bedeuten dem Vogel ein vorheriges Abwägen des Für und Widers der dann folgenden Handlung zuzusprechen.
Und das, genau das, tut der Vogel, genauso wie jedes andere Lebewesen auch. Es wird abgewogen, ob es unter den gegebenen Umständen lohnend genug ist, etwas Bestimmtes zu tun.

Genau das nutzt jeder aus, der einen Vogel zähmt. Ist der Vogel erst einmal soweit, dass er dem Menschen und der Hand vertraut, dann ist es auch nicht mehr so schwer, ihn dahin zu führen, etwas Bestimmtes zu tun, um ein besonders leckeres Futterstückchen zu erhalten. Der Vogel tut alles freiwillig und hat jederzeit die Möglichkeit, zu sagen, "Nein Danke, behalt dein Futterstückchen, ich mache das nicht." Wenn er Letzteres tut, dann hat der Trainer ihn überfordert.

Alles andere ist, aus meiner Sicht, ein Schönreden und fragliche Gewissenserleichterung für die Durchführung notwendiger Maßnahmen in der Vogelhaltung aus rein menschlicher Perspektive.
Es ist für den Vogel ganz sicher nicht schön, wenn er panisch reagiert, wenn er flüchten "muss", wenn er beißen "muss", weil der Halter ihm nicht die Chance gibt zu lernen, dass ihm nichts Schlimmes passiert, wenn er ruhig bleibt und er dafür sogar noch einen leckeren Happen bekommt.
 
Da kommt wieder das Beispiel der Kanarienhähne ins Spiel, die in der Hand des Züchters singen. Ganz ohne bewusstes Training ;).
 
Ehrlich gesagt, ich verstehe die Diskussion hier nicht.
Natürlich sollte an oberster Stelle stehen, dass man die Vögel soweit es geht artgerecht hält, einschl. Ernährung, Unterbringung usw.

Aber warum um Himmels Willen macht Ihr hier so einen Aufstand, wenn jemand dann eben noch klickern möchte????

Das Klickern ist einfach eine Methode, ein System, das für den Menschen sehr leicht in der Handhabung ist und u.a. dadurch für das Tier sehr leicht zu verstehen.

Natürlich ist es kein komplett neu erfundenes Rad und natürlich kann man mit anderen Methoden genau den gleichen Erfolg erzielen - aber wenn sich jemand gerade davon angesprochen fühlt, warum nicht? Man schadet doch dem Tier damit nicht.

Ok, vielleicht kann man Vögel damit fehlprägen. Kann man aber doch mit allen anderen Methoden ebenso!

Und auch wenn ich mit meinen Tieren nicht klickere (weil es mich eben nicht anspricht), denke ich, dass das durchaus 'ne interessante geistige Beschäftigung für die Tiere mitbringt. Sie haben ja hier bei uns viel "Freizeit", Futtersuche z.B. ist in der Regel eher nicht nötig usw. Warum also nicht den Alltag mit solchen Spielereien bereichern, wenn man denn auch selber mag?
Die Tiere, gerade Vögel, haben doch die Wahl mitzumachen oder eben nicht.

Viele Grüße,
Saja


(Vielleicht sollte ein Modi das hier ausneinander nehmen, damit der TE noch eine Chance für seine Fragen bekommt?)
 
Naja, vielleicht ist hier auch nur die Reihenfolge gemeint. z. B. "Ein Buch über Clickern haben wir, ein Buch über die Haltung nicht.
Wir kennen zwar nicht die Fütterung im Einzelnen, aber sie kommen ja bald auf den Finger und da werden sie es uns dann erzählen."
Ivan
 
Geht es hier hauptsächlich ums Klickern? Oder um die Vogelart, mit der man das versucht?
Papageien mögen das recht schnell raushaben, was man von Ihnen will oder was man Ihnen jetzt will und dann reagieren. Hunde sicherlich auch.
= Klickern klappt womöglich recht flott bei entsprechendem Tier.

Aber ob der Kanari das so annehmen wird? Ich hatte selber mal einen Kanari - und daher weiß ich, dass ein Kanari ein sehr sehr ängstliches Vögelchen ist. Ich würde einfach gesagt vermuten: Ein Kanari ist vom IQ her zu dumpf. Sorry.

Nichtsdestotrotz: Steter Tropfen höhlt den Stein!
 
Ich hatte selber mal einen Kanari - und daher weiß ich, dass ein Kanari ein sehr sehr ängstliches Vögelchen ist. Ich würde einfach gesagt vermuten: Ein Kanari ist vom IQ her zu dumpf. Sorry.

Ängstlich = Dumm/pf?

Hm.

Klar, Angst lähmt das Lernverhalten, das Lebewesen ist dann eher auf Flucht (in diesem Falle wohl nicht Kampf ;)) getrimmt und hat keine Energie und Konzentration mehr übrig für etwas anderes, geschweige denn etwas Neues zu lernen (außer einer neuen Art, schnell zu flüchten).

Aber das heißt im Umkehrschluss ja nicht, dass Tiere, die von Natur aus - sei es Art bedingt oder individuell - ängstlich sind, "dumpfer" sind als andere.

Neugierige Tiere, die zudem keine Furcht kennen (die anderen gibt es auch - ich hatte zwei davon), lernen mit Sicherheit schneller, weil sie es leichter haben.

Die anderen können auch lernen, nur brauchen sie dafür andere Voraussetzungen - sie müssen eben als erstes lernen, dass sie sich nicht in Gefahr befinden.
Ist das geschafft, können sie grundsätzlich vermutlich genau so schnell wie die anderen lernen, nur brauchen sie deutlich länger, bis sie an diesem Punkt sind, an dem das Vertrauen (tendenziell) größer ist als die Angst.

Bei youtube und Co gibt es jede Menge Videos von Tieren aller Arten, die man am Anfang des / vor dem Lernen sieht und teils dabei und dann danach - von traumatisierten Tieren oder großen Angsthasen, die ihre Angst dann überwanden und teils später sehr viel lernten.

Die Angst mag anfangs ein großes Hinderniss gewesen sein, aber keines, das grundsätzlich Lernhindernis darstellt.


Bei jeder Art von ("Privat-") Training geht es ja letzlich normalerweise darum, das Vertrauen des Tieres in die Menschen zu stärken - was normalerweise beim Tier ja auch zu weniger Angst und dann zu schnelleren Lernfortschritten führen sollte.
Weniger Angst halte ich grundsätzlich für einen großen Gewinn für jedes Tier (und jeden Menschen) - ein Ziel, das man auf jeden Fall unterstützen sollte, egal, wie man es angeht.

Permanente Angst oder permanente Bedrohung (weil man - oder tier - nicht weiß, wann wieder etwas bedrohliches passiert - wirkt sich sicher auf jedes Lebewesen schädlicher aus als weitgehende Sicherheit (unterbrochen von kleinen Schrecken und Angstsituationen, die sicher für die meisten Lebewesen normal und tolerierbar sind).

Bei Kindern hat man mal rausgefunden, dass einmal pro Jahr - irgendwann spontan - vor der Klasse bloßgestellt zu werden zu permanenter Schulangst (oder Angst vor diesem Lehrer oder in dieser Klasse) führen kann - weil es jederzeit wieder passieren kann und man nicht weiß, wann. BEi Kindern weiß man, dass Angst massiv das Lernen und die Leistung hemmt - bei Tieren mag es ähnlich sein, weshalb vielleicht der Eiundruck der "Dumpfheit" entsteht.;)
 
Thema: Clickertraining für Kanarien

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