Gefährliche Bleimunition / Jäger als Naturschützer?

Diskutiere Gefährliche Bleimunition / Jäger als Naturschützer? im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Vorhin war ich Einkaufen und nahm die eine oder andere Jagdzeitschrift in die Hand, um mal zu schauen, ob ich etwas über Beizjagd finden würde...
Ich frage mal ganz vorsichtig an....Habe gerade etwas über die Verwendung von Schrot gelesen....vom Januar 2013
Schrot auf Gänse, Tauben, Kleinwild. Wenn es denn verboten ist, warum wird dann bei den Jagdverbänden und deren Foren nicht explizit darauf verwiesen?
Oder ist das Verbot lediglich lokal und nicht bundeslandübergreifend geregelt?
Ist es nur Ländersache, oder?... Ist sicher nicht mein Metier.
Ivan
 
Jagdrecht ist Ländersache. Mir ist aber kein Bundesland bekannt, in dem die Wasserjagd mit Bleischrot nicht verboten wäre.

VG
Pere ;)
 
Die allgemeine Bleidiskussion in Deutschland bezieht sich vor allem auf Seeadler und dabei ausdrücklich auf den Kugelschuß und ausdrücklich auf Schalenwild

Nein eben nicht Pere. Zumindest geht es bei den hiesigen Seeadlern auch um Wassergeflügel. Denn der Bleischrot ist zumindest in Sachsen nicht schon längst verboten.


LG Silke
 
Darum war ich ja so überrascht.... überall wird Schrot propagiert.
Könnte es sein, das wir Gesetze haben, die keinen interessieren?
Ob ich "Schrot für Niederwild", oder "Wassergeflügel" eingebe...
Krähenjagd mit Schrot. Möglich das immer Blei verwendet wird, "weil Silberschrot ja nur für Vampire" eingesetzt wird....
Selbst in der Presse habe ich nichts davon gelesen...
Diskutieren wir hier möglicherweise über eine Luftnummer, die keinerlei reale Rückschlüsse zuläßt?
Im November/Dezember war im WDR eine Sendung über Wildschweinjagd und dort wurden Jäger zum Einsatz von Schrot befragt.
Allgemeine Resonanz: Ist man nicht mit einverstanden...müßte man noch Auswertungen dazu erstellen..etc...etc..
Also hatte ich den Eindruck, das keiner einen Plan hatte, das es nun in vielen Bereichen verboten ist.
Ivan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Eine Diskussion wird natürlich überflüssig, wenn man naheliegende, effektive Quellen gar nicht berücksichtigen darf. Falls ich also mal einen Adler mit Vergiftung und Bleischroten im Magen habe, werde ich dem zuflüstern, dass das egal ist, weil er es nicht vom Aufbruch von Schalenwild hat, es nicht Fragestellung ist, desshalb irrelevant ist und er sich nicht so anstellen soll.

Ich möchte mal wissen , wieviele Füchse, Hasen und anderes Wild da im Seeadlergebiet mit Bleischrot erlegt wird.
Aber da darf man sicher gar nicht danach Fragen, weil dies nicht Fragestellung irgendeiner Studie ist.

Es geht dir Pere also gar nicht um das eigentliche Problem, die verreckenden Adler, sondern nur um eine eng umfasste Fragestellung unter Ausblendung aller übrigen Fakten und Möglichkeiten?

" In Deutschland geht die Diskussion um diesen und jenen Punkt", desshalb ist jede andere logische weitere Ueberlegung unangebracht?

Mikrosplitter und Bleistaubwolken sind interessant, Blei kiloweise nicht?

Ich kapiers nicht mehr. Haarspaltereien, damit bei der ganzen Sache nichts rauskommt!

Ich bekomm am Freitag die Uhus zurück von der Untersuchung. Mal sehen ob dann auch zu den Adlern schon mehr vorliegt.
 
Der Seeadler lebt aber leider nicht immer direkt am Wasser. Hier in Niedersachsen gibt es Horststandorte mehrere Kilometer von der Wasserfläche entfernt, dementsprechend dehnt sich auch das Jagdrevier landeinwärts aus. Der Jäger und Falkner, mit dem ich vertraut bin, verwendet in diesem Gebiet auch Blei - allerdings weiß er um die Problematik, hat selbst schon Vögel mit Bleivergiftung aufgelesen und hat so einen entsprechenden Umgang mit dem Wildbret.

Drehte es sich in dieser Diskussion nicht vorrangig um Bleischrot? Ist nicht bei Raubzeug und Federwild, das mit Schrot geschossen wird, eine Nachsuche wesentlich seltener als bei Schalenwild? Das sollte dann doch bedeuten, dass wesentlich mehr Schrot als andere Munition in verendenden Tieren bzw. Aas vorhanden ist, also auch mehr aufgenommen wird...? Korrigiert mich da gern, ich bin mir damit nicht so sicher, habe es aber auch von einigen Jägern schon so gehört.
 
Mein lieber Eric, was bei Euch in der Schweiz ankommt, weiß ich nicht. Aber bei uns in Deutschland geht der Vorwurf der Naturschutzverbände (und dabei meine ich die Verbände, nicht ein paar Einzelmitglieder, die nicht wissen, was Schrot überhaupt ist) und die Diskussionen im Gesetzgebungsverfahren ausschließlich in Richtung Kugelschuß und Aufbrüche, nicht in Richtung Schrot. Auch die Jägerschaft hat landauf landab keine Probleme damit, auf Bleischrot zu verzichten, nicht bei der Wasserjagd und sicher auch nicht sonst, wenn ein generelles Bleischrotverbot käme. Dass Seeadler auch mal Bleischrote aufnehmen, mag durchaus sein. Aber weder Nabu noch BUND prangern das an. Hast Du Einblicke in deutsche Jagdzeitschriften? Dort sind Bleivergiftungen durch Schrot nirgendwo Thema! Und warum nicht? Weil dies auch für die entsprechenden Naturschutzverbände kein Thema ist.

In den derzeitigen Untersuchungen und Diskussionen um ein Bleiverbot geht es immer und ausschließlich um Munitionsblei aus Büchsengeschossen. Das Ausblenden von Schrot ist keine Ignoranz meinerseits, sondern Schrot ist derzeit weder in der Politik noch bei den Naturschutzverbänden oder der Jägerschaft ein Thema.

VG
Pere ;)
 
Nunja, "das Komitee" kann ja nun nicht wirklich als seriös gelten. Wenn ich lese: "Schätzungen gehen davon aus, dass zumindest fünf Schüsse abgegeben werden müssen, um ein Tier zu töten. So verbleiben also mindestens vier bleihaltige Geschosse in der Natur.", dann sträubts mir sämtliche Nackenhaare. Das ist ja hahnebüchener Unsinn! Realistisch ist, dass mit 5 Schüssen 4 Tiere erlegt werden. Das wären 1,2 Schuß pro erlegtem Tier, was ein realistischer Mittelwert von Ansitz und Drückjagd wäre. Da hat der Autor des "Komitees" wohl was verwechselt ...

Ich gehe davon aus, dass mit dem Verbot bleifreier Büchsengeschosse auch ein generelles Bleischrotverbot einhergehen wird. Da regen sich dann allenfalls noch ein paar Fuchsjäger auf, aber ein wirkliches Streitthema ist das nicht.

VG
Pere ;)
 
Man darf aber davon ausgehen, das sie im "negativen" Sinne übertreiben.
Dann reicht mir diese Einschätzung aber als Schlußfolgerung aus.
Dann dazu die vielen Verlautbarung in den Jagd - und Jägerforen.
Wenn dann Bleischrot bis auf wenige Ausnahmen weiter unbegrenzt eingesetzt wird, so kann ich schwerlich eine Diskussion führen, die eben die Einschränkung als Basis für eine Ursachenforschung bei Bleivergiftungen voraussetzt.
Daher...
Gruß
Ivan
 
Man darf aber davon ausgehen, das sie im "negativen" Sinne übertreiben.
Dann reicht mir diese Einschätzung aber als Schlußfolgerung aus.
In dem Fall ist es aber keine "Übertreibung" mehr, sondern eine fatale Falschaussage, die dem unbedarften Leser eine völlig verkehrte Welt suggeriert. Der Regelfall ist nunmal, dass der Kugelschuß auf ein Stück Wild trifft und sofort und sicher tötet und nicht, dass ein durchschnittlicher Jäger 5 mal schießen muß, um einen Treffer zu erzielen. Das wäre ja Wahnsinn.

VG
Pere ;)
 
Es ging doch um Blei...also auch um Schrot....... was hat das damit zu tun, das mögliche "kurzsichtige" Jäger 5 Mal schießen müssen.
Ich erwähnte ja schon, das bei den zitierten Leuten eine andere Motivation vorherrscht, lediglich einige Dinge waren trotzdem klar nachvollziehbar.
Das hieße doch jetzt nur, das man sich wieder mal auf einem Nebenschauplatz begibt, was Zielsicherheit und Sehhilfen betrifft....................
Ich verabschiede mich mal, denn es ist mir nicht konstruktiv genug.
Ivan
 
Es ging doch um Blei...also auch um Schrot....... was hat das damit zu tun, das mögliche "kurzsichtige" Jäger 5 Mal schießen müssen.
Du hast das Komittee als Quelle genannt. Diese habe ich als unseriös zurückgewiesen und den Unsinn mit den Schusszahlen als Beleg für die Unzurechnungsfähigkeit dieser Organisation angeführt.

VG
Pere ;)
 
Ich habe dazu geschrieben, das sie im negativen Sinne übertreiben, aber trotzdem einige Tatsachen nicht von der Hand zu weisen sind.
Und da wir uns gerade mit Bleivergiftungen beschäftigen....waren doch im Zusammenhang mit Schrot keine "Lügen" verbreitet worden, wenn man sich nur mit der Tatsache beschäftigt, wie eine Bleivergiftung verursacht werden kann. War doch das Thema, oder?
Ivan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe dazu geschrieben, das sie im negativen Sinne übertreiben, aber trotzdem einige Tatsachen nicht von der Hand zu weisen sind.
Und da wir uns gerade mit Bleivergiftungen beschäftigen....waren doch im Zusammenhang mit Schrot keine "Lügen" verbreitet worden, wenn man sich nur mit der Tatsache beschäftigt, wie eine Bleivergiftung verursacht werden kann. War doch das Thema, oder?
Ivan
Nein, nicht wirklich. Das Thema waren Büchsengeschosse.

VG
Pere ;)
 
Und da wir uns gerade mit Bleivergiftungen beschäftigen....waren doch im Zusammenhang mit Schrot keine "Lügen" verbreitet worden, wenn man sich nur mit der Tatsache beschäftigt, wie eine Bleivergiftung verursacht werden kann. War doch das Thema, oder?

Ja darum ging und geht es eigentlich immer noch!



LG Silke
 
Nein, es geht um Politik, um wirtschaftliche Interessen, das was irgendwelche Verbände oder Wissenschafter wollen etc. Um die eigentlichen Probleme gehts nicht.
 
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Es geht dir Pere also gar nicht um das eigentliche Problem, die verreckenden Adler, sondern nur um eine eng umfasste Fragestellung unter Ausblendung aller übrigen Fakten und Möglichkeiten?
 
Hallo erstmal,

Ich kann nur meine Sicht der Dinge erklären. Falls Einige schon gesagt haben, was ich jetzt sage: Ich habe den ganzen Thread nicht gelesen. ;)

Das Thema wird, egal wohin ich mich wende, heiß diskutiert. Klar ist, dass Blei gute ballistische Eigenschaften hat. Klar ist aber auch, dass Blei giftig ist.
Es bringt nichts, einen giftigen Stoff gegen einen anders giftigen Stoff auszutauschen.

Wenn nur Blei unser Problem wäre, wäre die ganze Sache wirklich rosig, aber allein die viel gelobten Kranichschredder (Windenergiekraftanlagen) bringen jedes Jahr mehr als genug Vögel um, vor allem Zugvögel. Von der Monokultur der Landwirte mit den High - Speed - Erntemaschinen will ich gar nicht erst reden.

Zumindest in NS und NRW ist Bleischrot an Gewässern verboten. Nun hat der verwendete Stahlschrot andere Abpralleigenschaften, er fliegt weiter und kann u.U. auf der gegenüber liegenden Uferseite noch ernsthafte Schäden (bis Tötungswirkung) anrichten. Ebenso verhält es sich mit Splittern der Zerlegungsgeschosse von Büchsen.

Für Jäger ergibt sich aber ein Problem. Um tierschutzgerecht jagen zu können, also einem Tier unnötige Leiden zu ersparen, muss man vorher auf einen Schießstand, um Waffe, Zielfernrohr und Munition aufeinander abzustimmen. Nur leider bieten mir keine bekannten Schießstände die Möglichkeit an, auch mit anderen Materialien außer Blei zu üben. Vom Gesetz her sind die Schießstände schlicht nicht dafür frei gegeben. Selbst ein Munitionshersteller direkt konnte mir keine Möglichkeit nennen, wo ich testen könnte.
Aktuell führt der Bundesverband der Berufsjäger einen Test mit bleifreier Muniion durch, den ich sehr interessiert verfolge.

LG
Feelah
 
Thema: Gefährliche Bleimunition / Jäger als Naturschützer?

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