Achtung: Ringnummern WICHTIG!

Diskutiere Achtung: Ringnummern WICHTIG! im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, ich bräuchte ganz dringend die Hilfe der hier versammelten Fachleute für Beringung und das Lesen von Ringen. Ich habe hier die...
Ich denke, wir haben nur die Hälfte des tatsächlichen Ablaufs.
Sonst wäre es so...Vögel gekauft, nicht gemeldet...damit gezüchtet und nun verspätete Nachmeldung ohne Unterlagen...aber das sind auch nur Spekulationen meinerseits.
Aber ich denke..die Richtung stimmt, wenn auch nicht im Detail.
Ivan
 
So wie ich das verstanden habe, haben sie momentan zwei Amazonen, davon ist eine der glückliche Partner der anderen. Diese andere muß nun beweisen, daß es sie legal gibt und da sollen die Großeltern mit den besagten Ringnummern jetzt als Zeugen geladen werden und aussagen. Jedes Lebewesen hat aber zwei Großelternpaare - es sei denn, die Eltern waren / sind Geschwister, was ja dann Inzucht wäre!? Vielleicht hat das andere Großelternpaar aber seine Aussage schon gemacht. :?
 
Die Großeltern der Vögel oder die des Fragestellers, ich frage mal ganz unbedarft? Denn es werden Vögel als Zeugen wohl nicht anerkannt, oder? Da kann es sich doch nur um die Herkunftsbescheinigung der Großeltern handeln...und wenn die noch im Dschungel ´gelebt haben?
Warum denn nicht die Herkunftsbescheinigung der Eltern dieser Vögel?
Nun bin ich aber vollkommen "in den Bohnen".
Ivan
 
Ob die Großeltern dort Vogelringe tragen? Aber mal davon abgesehen, hier werden die Vögel immer so vermenschlicht, daß das vielleicht gar nicht zu weit her geholt wäre? :?
 
Klingt alles sehr abenteuerlich.
Tiere gekauft ohne Herkunftsbescheinigung...auch nicht sofort gemeldet und nun ist die "Kacke am Dampfen".
Hatten wir doch gerade erst.
Abenteuerlich ja, zudem ärgerlich und teuer.

Ursache des ganzen Theaters ist die Verärgerung des Verwaltungsoberinspektors Mai in der Unteren Naturschutzbehörde bei der Stadt Leipzig. Wiederholt hatte ich dort um die Genehmigung nachgesucht, den Nachwuchs unserer Amazonen per Chip kennzeichnen lassen zu dürfen. Im vorletzten Jahr hatte ich mir dann einen Anwalt genommen, diese Genehmigung zu erhalten, nachdem sich monatelang nichts tat. Bei der Bearbeitung von Anträgen zur Umweltzone hatte ich mich dagegen verwahrt, daß wieder Herr Verwaltungsoberinspektor Mai - der an diese Stelle ausgeliehen war - meinen Antrag be- bzw. nicht bearbeitet. Stets dauerte die Bearbeitung durch Herrn Mai Monate und oft konnte nur durch Ansprache der Amtsleiterin durch meinen Rechtsanwalt dann eine zügige Entscheidung durch einen anderen Beamten erreicht werden. Bei der Chipgenehmigung bedeutete das, daß der Vogel die ganze Zeit ungekennzeichnet bleibt und nicht abgegeben werden kann, was zu Aggressionen der Eltern gegen den Nachwuchs führt.

Unsere Vögel sind allesamt gemeldet und ihre Herkunft ist belegt. Der beschlagnahmte und eingezogene Vogel "Agathe" ist mehrfache Mutter. Sie stammt von einem Brutpaar des Leipziger Zoos und wurde vom uns schon 2002 direkt vom Zoo erworben. In den Jahren danach hat sie mit ihrem Partner mehrfach gebrütet. Es war kein Problem beim Regierungspräsidium die Chipgenehmigung binnen weniger Tage zu erhalten - immer mit der Auflage auch tatsächlich zu chipen und den Chip zu melden. Die Jungtiere wurden allesamt abgegeben und es gab nie Probleme sie irgendwo anzumelden.

Beim letzten Chipantrag (27.03.2012) habe ich nun auf das Verfahren und das Aktenzeichen des Vorjahres verwiesen, in der Hoffnung, daß die Erinnerung an die anwaltliche Tätigkeit Beschleunigung erzeugen möge. Leider war das nicht der Fall. Einen Monat nach meinem Antrag fragt ich bei Herrn Verwaltungsoberinspektor Mai nach, wann mit der Genehmigung zu rechnen sei. Darauf teilte er mir mit, daß er erst meine Haltung kontrollieren wolle und mit mir demnächst einen Termin dazu vereinbaren werde. Ich bestand darauf, diesen Termin jetzt sofort am Telefon auszumachen und wies darauf hin, daß die Haltungsumstände für die ohnehin alternativlose Kennzeichnung mit Chips gänzlich unerheblich sind, weil es um die Erfüllung der Kennzeichungspflicht geht. Ich wollte nicht auf einen Termin in Monaten warten. Statt einer Terminbestätigung folgte dann wenige Tage später, am 08.05.2012 die Einziehung der Agathe und des ungekennzeichneten Jungtieres, nebst einer Anhörung zu Ordnungswidrigkeiten wegen der Nichtkennzeichung des Jungtieres, dessen Kennzeichung mit Chip ich beantragt hatte und der Nichtbennung der Eltern. Dazu - besonders perfide - die Beschlagnahme des Jungtieres, weil es nicht gekennzeichnet ist und des Ruhens der Entscheidung zur Zustimmung zur Kennzeichnung.

Agathe - die Mutter, aus dem Zoo - stammt wie viele ihrer Geschwister von einem Brutpaar aus Krefeld ab. Der Züchter oder Halter dort heißt Messing und hat Agathes Eltern 1991 dem Zoo Leipzig geschenkt. Die Eltern der Agathe sind im Bestand Messing Krefeld mit Ringen aus den Jahren 88 und 86 gelistet. Der Zoo hat sie mit Transpondern versehen. Diese Umkennzeichnung hat der Zoo, der damals als Teil der Stadt Leipzig von einer Meldepflicht an sich selbst befreit war mit Chips vorgenommen. Die lückenhafte Dokumentation der Umkennzeichnung ist die Begründung zur Einziehung. Mir wird selbst keine Ordnungswidrigkeit vorgeworfen, jedoch könne ich nun nicht belegen, daß die Eltern der Agathe wirklich die Vögel der Messings aus Krefeld seien. Deshalb sei Agathe einzuziehen gewesen. Ich könne den Nachweis einer Besitzberechtigung nicht führen.

Ich habe inzwischen Unterlagen des Zootierarztes Herrn Prof. Eulenberger beigebracht, der die von ihm durchgeführte Umkennzeichnung von Agathes Eltern bestätigt und mich der Hoffnung hingegeben, damit den Grund der Einziehungsverfügung beseitigt zu haben. Die Stadt schiebt nun jedoch nach, daß ich den Nachweis der Legalität der Elterntiere nicht führen könne. Von der Lücke in der Nachverfolgbarkeit ist nach der Stellungnahme von Prof. Eulenberger nicht mehr die Rede. Die Einziehung wird dennoch - nun mit der neuen Begründung - aufrecht erhalten. Nach Artenschutzrecht bin ich am Ende der Kette jedoch der, der die Legalität bis zum Eintrag der Gelbwangenamazonnen in CITES-Anhang II nachweisen muß. (Das war übrigens 1981) Ob Messings in Krefeld überhaupt noch leben und wo und mir eine verwertbare Information geben können, was die Eltern der Eltern der Agathe betrifft, weiß ich nicht. Die Stadt Krefeld sieht keinen Grund ihr Archiv aus dem Jahre 1988 für mich zu durchforsten. Dort ist auch nicht ganz klar wo '88 und 1991 der Artenschutz angesiedelt war.

Inzwischen sitzt hier der nächste Jungvogel, natürlich ungekennzeichnet und ich erwarte das nächste absurde Beschlagnahmeverfahren, weil ich seine Kennzeichung mit Chip beantragt habe und vermutlich auch das nächste Ordnungswidrigkeitsverfahren, weil ich einen weiteren ungekennzeichneten Vogel halte.

Soviel nur zu den Hintergründen, die mir langsam - vielleicht zur Freude des Herrn Mai - Nerven und Geld rauben und mich mit inzwischen zwei Jungtieren und deren Eltern zusammenzwingen, obwohl der Nachwuchs gerne abgegeben gehört, weil es eng und aggressiv wird hier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na, wenn wir da so einen kleinen Weltmeister haben, hilft wohl nur eine Verwaltungsbeschwerde beim Regierungspräsidenten.
Warum zum Hännschen gehen, wenn man Hans erreichen kann.
So etwas zieht notfalls eine Eintragung in der Personalakte des Betreffenden nach sich.
Das findet der dann nicht so gut.
Eine andere Möglichkeit erschließt sich mir sonst erstmal nicht...vielleicht noch bei einem Anwalt der mit dem Verwaltungsrecht bewandert ist, nachfragen und diese Gebühren bei der Verwaltung später einfordern.
Wenn sich das so verhält, würde ich sagen..."auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil".
Das kostet Zeit und Nerven, aber solche Leute müssen ihre Grenzen gezeigt bekommen.
Schließlich sind sie für uns da und nicht wir für sie.
Gruß
Ivan
 
Die Sonne kommt raus und es gibt Zeichen und Wunder!

In Krefeld hat der Artenschutz reagiert! Die Ringstelle hat zu einem Ring den Empfänger gefunden und den gibt es sogar noch und der war am Telefon sogar erreichbar. Aber zu allem Glück habe ich soeben mit Züchter Messing in Krefeld telefoniert, der sich prompt daran erinnern konnte und mir sofort die Ringnummern nannte mit denen er die Eltern meiner Agathe 1991 an den Leipziger Zoo geschenkt hat. Und weil es eine Schenkung war, war nicht mal ein blaues CITES nötig, dessen Fehlen bemängelt wurde.

Ich kriege nun aus Krefeld die Meldedaten des Artenschutzes und von Züchter Messing die Einkaufsunterlagen zu Agathes Eltern, die Wildfänge waren, bzw. sind und somit ganz legale Importpapiere haben.

Wenn alles das so klappt, sollten die Probleme lößbar sein.

PS: Einen weiteren Grund für die andauernde Verärgerung des Herrn Mai findet man, wenn man beim Google "Artenschutz Stadt Leipzig" eingibt gleich oben auf Platz 2 oder 3. Was kann ich für den Suchdienst?
 
Na, Ende gut, alles gut!!
Google: Suche..
Ist ja enorm....kaspert dieser Mann schon seit 8 Jahren dort rum. Da muß doch mal was geschehen.
Ivan
 
...Soviel nur zu den Hintergründen, die mir langsam - vielleicht zur Freude des Herrn Mai - Nerven und Geld rauben und mich mit inzwischen zwei Jungtieren und deren Eltern zusammenzwingen, obwohl der Nachwuchs gerne abgegeben gehört, weil es eng und aggressiv wird hier.
Die Sache ist ganz einfach, unter Insidern sagt man, deine Akte hat einen roten Punkt.
Ich würde über die Empfehlungen von Ivan nachdenken und dafür Sorge tragen das deine Akte einen schwarzen Punkt bekommt. Aber einen ganz großen. Dann ist Schicht im Schacht.
Diese Problematik ist übrigens grenzüberschreitend, und dem gehört ein für allemal ein Riegel vorgeschoben :+schimpf
 
Da muß doch mal was geschehen.
Noch ißt dem Drops nicht gelutzscht.

Allewelt hier kennt den Herrn Mai und jeder der mit ihm zu tun hat, hat eine Geschichte. Aber keiner traut sich wirklich was zu tun und es gibt da auch nicht viel. Der Zoo Leipzig lehnt eine Kommunikation mit ihm ab. Ich bin zu klein und mit mir sind die Mutigen nicht. Geschichten über seine Arbeit nützen mir wenig. Ich bräuchte Betroffene, die mit mir gemeinsam bei der Amtsleiterin vorsprechen und auch die Landesregierung ansprechen.
 
Sorry...ich hätte besser schreiben sollen...Dienstaufschichtsbeschwerde.
Ivan
 
Noch immer kein Update - Beamtenmikado: wer sich zuerst bewegt verliert...
 
Wie sieht es mit Kontakten zu Politik und Medien aus? Bei euch oder Freunden? Manchmal hilft es, wenn man an die gern proklamierte Bürgernähe und den Service-Auftrag der Behörden erinnert die im Wahlkampf gern beschworen werden. Falls sogar der Zoo eurer Ansicht ist, was sagt die kommunale Presse? Vielleicht erst einmal einen Vertreter des Stadtrates ansprechen und die Presse als letztes Mittel ins Gespräch bringen?

Die Einigung im Guten ist längst den Bach runter, jetzt hilft nur, so unangenehm zu werden, dass sich jemand bewegen muss. Und Politiker stehen besser unter Beobachtung als Beamte irgendwo hinten in der Behörde. Und sie möchten wieder gewählt werden, mit Lebenszeit ist bei denen nix ;)
 
Das haben wir schon mehrfach überlegt, aber ich befürchte, dass das Thema zu komplex ist für TV
oder gar Zeitung.
Denn es ist ja nicht nur "Stadt will süßes Vogelpaar trennen", sondern geht ja mittlerweile über x Stufen
und mehr als 20 Jahre in die Vergangenheit. Das ist nicht eben in 5 Minuten erklärt und verstanden. Leider,
denn mit der Publicity-Idee jonglieren wir auch schon länger

Wirksamer und besser für Mensch und Tier in Leipzig wäre, den Herrn M. endgültig aus dem Stuhl zu heben!
Dafür braucht man aber streitwillige "Mitschikanierte" ....
 
Hört Hört...
Wer hätte das gedacht, nach nur einem Jahr Bearbeitungszeit und Anwaltskosten in Höhe von :+kotz:
hat sich die Stadt, namentlich der Herr in dessen wonnigem Monat wir gerade weilen, dazu herabgelassen
uns postalisch mit folgender Mitteilung zu beglücken:

Vogel ist SOFORT und zwangsweise (what the fuck...) unter Androhung von 400€ Strafe zu kennzeichnen
und anzumelden. Zeitfenster: knapp 3 Wochen. 0l

Nicht, dass wir genau das seit einem Jahr versuchen zu erwirken - also die Kennzeichnung. Da pack ich
doch morgen ein bißchen Brain-to-go in eine Tüte und geb es da ab... :+schimpf
 
Hallo Azrael,

ich habe genug Affentheater mit den unteren Behörden in Sachsen in Sachen Artenschutz durch. Das sind alles kleine Götter. Allerdings habe ich oft genug erlebt, dass die Oberen Naturschutzbehörde bei der Landesdirektion vollkommen unproblematisch helfen kann. Diese üben die Rechtsaufsicht auf und können Weisungen erteilen.

Versuch doch mal dein Glück hier:

Landesdirektion Sachsen
- Dienststelle Leipzig-
Braustr. 2,
04107 Leipzig

Telefon: 0341 977 - 0
Fax: 0341 977 - 1199

PS: Ich kann den ganzen Affentanz nicht wirklich verstehen, zumal du die Legalität des Tieres nachweisen kannst.
 
graupapageien tragen edelstahl/hartalu. kunststoff gibt es gar nicht für großpapageien da sie sie leicht abbeissen. wird auch nicht von der unteren naturschutzbehörde anerkannt.
ps: zzf ringe haben 6stellige nummern es könnten aber auch sehr alte sein.

Eine Zeit lang (ist schon länger her) wurden Großpapageien mit Kunststoff Ringen beringt. Hat sich aber nicht bewährt. Habe selber solche Vögel gehabt, waren nach kurzer Zeit nicht mehr lesbar.
Gruß
 
... dennoch wird die Beschlagnahme nicht aufgehoben.

Heute hat sich das Argument aufgetan, daß nun der Vater, Louis, illegal weil umgekennzeichnet ist.
 
Thema: Achtung: Ringnummern WICHTIG!

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