SPD möchte Wildtierhaltung einschränken

Diskutiere SPD möchte Wildtierhaltung einschränken im Forum Recht und Gesetz im Bereich Allgemeine Foren - Hallo zusammen, Also ich komme eher aus der Terraristik, aber ich denke, das hier betrifft uns alle...
Kann ich nachvollziehen. Leide auch unter diesem immerwährendem.....da muß man doch was machen können...Diese verdammte Hilflosigkeit...
Ivan
 
Aufgrund meiner Parteizugehörigkeit habe ich bereits vor einigen Jahren mit Hr. Paula persönlich gesprochen (und habe dazu sogar noch ein verbindliches Schriftstück erhalten).

Vor Jahren sah der Vorstoß auch eher aus, als wen man denn Radikalen Tierschützern zuspielen möchte, allerdings mittlerweile ist es klar es geht darum eine ähnliche REgelung wie sie für unsere Wildfang Vögel existiert einfach allgemein zuhalten und ich denke, da spricht nichts dagegen, schaut euch dochmal an wie gerade die Flüsse und Seen für die Aquaristik leer gefischt werden oder Reptilien eingesammelt .... dieses Bild ist analog zum Umgang mit Wildvögeln, klar es gibt immer noch schwarze Schafe, aber an sich spricht ein verantwortlicher Umgang doch eher für die Wildpopulationen, denn fällt der Markt EU weg, bedeutet das einiges, wobei aber auch viele Afrikanische Länder mittlerweile ihre Schlüsse gezogen haben und Exportverbote bestehen.

WAs ich sehr positiv finde: Das eventuell auch mal die angeblichen Nachzcuhten aus dem Freiland überprüft werden, sicher nicht einfach, aber dies ist wichtig ... umdeklarierung ist heir ja an der Tagesordnung.

PS poltisch kann man denken wie man will, jedoch gibt es genug PArteien die man nicht wählen sollte und natürlich lässt sich auch über eine jede Einstellung streiten, aber wen es einem Gut geht meckert man bis es einem schlecht geht :)
 
Grundsätzlich positiv, aber wenn ich Punkt 2 der Aufforderungen richtig verstehe, betrifft dies auch z.B. den Halsbandsittich, der sich in großen Teilen Europas - besonders auch in Deutschland - angesiedelt hat. Auch wenn er derzeit als potenziell invasiv eingestuft wird, würde das im Ernstfall bedeuten, dass der Halsbandsittich früher oder später bekämpft wird.
Klar, wenn andere Arten dadurch bedroht werden, dann ist das schon nachvollziehbar, aber ich finde das schon ein krasses Bild, wenn ich mir vorstelle, dass in Deutschland eine Papageienart abgeschossen werden würde...

Ich glaube, du verstehst das nicht richtig... Es geht ums Vorsorgeprinzip. Abschuß bedeutet keine Vorsorge sondern Eindämmung.

Abnsonsten finde ich den Ansatz nicht schlecht, Einfuhren zu "reglementieren"...
Jörg
 
aber ich finde das schon ein krasses Bild, wenn ich mir vorstelle, dass in Deutschland eine Papageienart abgeschossen werden würde...

Das klang für mich irgendwie so, als wären die Papageien besonders wichtig.

In NRW ist die Rotwangen-Schmuckschildkröte mittlerweile das häufigste Reptil, hab ich mal irgendwo gelesen...
 
Zitiere:
"Diejenigen die entscheiden sind nicht gewählt und diejenigen die gewählt werden haben nichts zu entscheiden!" (Horst Seehofer)

Hat er doch mal recht, wenn er den Lobbyismus meint.
Ivan
 
Ich glaube, du verstehst das nicht richtig... Es geht ums Vorsorgeprinzip. Abschuß bedeutet keine Vorsorge sondern Eindämmung.

Abnsonsten finde ich den Ansatz nicht schlecht, Einfuhren zu "reglementieren"...
Jörg

Klar, da hast du natürlich recht. Das sehe ich auch so. Aber wie würde eine solche "Vorsorge" aussehen ?

Um beim Beispiel des domestizierten aber gleichzeitig als potenziell gefärdet geltenden Halsbandsittich zu bleiben - was könnte man dort regulieren? In dem Zusammenhang ist auch Nr. II 2) a-c interessant, besonders bei c) soll die Haltung und Zucht geregelt werden.

Und wenn Vorsorge nicht hilft, dann folgt früher oder später auch die Eindämmung, wie es Schutzmaßnahmen aus anderen Ländern vormachen. Sehr interessant ist hier z.B. auch der Fall Aga-Kröte, wo du Moni Frösche angesprochen hattest.
Das gelte auch z.B. für die Rotwangen-Schmuckschildkröte oder den Halsbandsittiche (o.a.), wenn diese andere Arten gefährden würden.
Ist nur eben für uns Europäer nicht so häufig, weshalb ich diese Vorstellung - mal ganz unabhängig von dem Gesetzesentwurf - schon sehr "fern" und schwierig finde.

Aber naja, im Moment ist's ja ohnehin nur Theorie ;)
 
Oder den amerikanischen Flusskrebs... und dass die Rotwangen-Schmuckschildkröte keine anderen Arten gefährdet, daran kann ich nicht ganz glauben. Oder der Nerz, oder die Kanadagans... und den Waschbär natürlich nicht zu vergessen, und den Marderhund.
 
Wer hat uns Verraten? Sozialdemokraten!!! Wenn das so durchgeht, werdet ihr alle noch Jammern.
 
Prinzipiell finde ich, dass es (falls es dann wirklich durchgeführt wird!) ein sehr guter Ansatz ist.

Vor allem die strengeren Kontrollen und zusätzlichen Auffangstationen für abgeschobene "Wildtiere": Sehr gut :zustimm:
Aber woher nimmt man dafür schon wieder das Geld (und das werde ja keine geringen Summen sein) ?

Außerdem ist da weiterhin die Grauzone, wie man "Invasive" Arten definiert. Jede Neozonen-Art hier auszulöschen ist mMn. nicht unbedingt im Sinne des Tierschutzes. Wenn wirklich Nachweise vorliegen, dass durch diese Art die heimische Fauna/Flora geschädigt/verdrängt wird, ist es etwas anderes. Aber das ist auch wieder sehr aufwendig nachzuweisen, sodass vielleicht doch lieber auf die Alles-Abknallen-Lösung zurückgegriffen wird.
 
"Tierschutz" ist hier aber der falsche Ansatz - man müsste eher von Artenschutz sprechen!
 
Das Thema Rotwangen braucht hier niemanden zu beunruhigen, da der Import dieser Tiere in die EU bereits seit vielen Jahren verboten ist und sie sich in den meisten Teilen Deutschlands nicht fortpflanzen können.
Ergo, Rotwangen in D sterben fast überall irgendwann in den nächsten 20 Jahren aus.
Dumm nur, dass die Politik damals nicht direkt nachgelegt hat.
So dass halt viele andere Schildkrötenarten stattdessen im Geschäft verkauft und ausgesetzt werden.
 
Da das Verbot erst seit 1998 gilt und eine Rotwangen auch 80-85 Jahre alt werden kann, ist es fraglich ob es bis zu dem evtl. aussterben in "fast" ganz Deutschland noch unsere heimische Sumpfschildkröte gibt. Zumal nach dem Europaweiten Importverbot für Rotwangen, munter zahlreiche andere Wasserschildkrötenarten eingeführt wurden.
 
Am Fast-Aussterben der europäischen Sumpfschildkröten sind nun wirklich nicht die Rotwangen schuld, das haben die Katholiken schon vor vielen hundert Jahren erledigt.
Die paar betreuten Biotope, wo noch Sumpfis wohnen, werden mit Sicherheit von den zuständigen Naturschützern rotwangenfrei gehalten.
 
Sonja, genau!!! Du bringst es auf den Punkt!!!! Bisher waren die Versprechen vor der Wahl immer nur leere Wort-Hülsen. Es wäre wirklich traumhaft und wünschenswert, wenn die Wildtierhaltung (regt mich in Zirkussen immer am meisten auf) grundsätzlich und ab sofort verboten würde!!

Lieben Gruß, Evi
 
In welchem Zirkus werden denn Krokodile oder Schlangen gehalten ;)? Die Zirkusse (dort gibt es imho die allerwenigsten Wildtiere) sind sicherlich das kleinste Problem!
 
Wildtierhaltung/Exoten komplett verbieten. Das wäre die einzige vernünftige Lösung. Die SPD sülzt halt wieder vor den Wahlen rum und bringt am Ende doch nichts zustande. Dem ganzen Haustierwahn in Deutschland muss endlich mal Einhalt geboten werden. Das geht nur per Gesetz und mit hohen Geldstrafe im 4 bis 5-stelligen Bereich. Das Geld könnte man dann wieder in Auswilderungsprojekte und Naturschutz stecken. Alles andere sind nur faule Kompromisse.
 
Leider, und das wissen wir ja wohl alle, wären selbst wenn es solche Gesetze gäbe, viel zu wenig Leute da, die sowas kontrollieren könnten. Wenn heutzutage für die "wichtigen" Sachen wie Lebensmittelkontrollen etc. angeblich schon zu wenig Personal vorhanden ist, wie sollen dann im Bereich der privaten Tierhaltung Kontrollen durchgeführt werden? Da gibt es sicherlich wichtigere Dinge zu kontrollieren.
 
Wildtierhaltung/Exoten komplett verbieten. Das wäre die einzige vernünftige Lösung.

Vielleicht solltest Du Dich mal mit dem Begriff "Exot"[1] auseinandersetzen, streng genommen handelt es sich ja um Tiere, die nicht in Deutschland heimisch sind. Sprich: Du möchtest ein Verbot aller Tierarten, deren Herkunft nicht Deutschland (bzw. genauer der jeweiligen Region) ist. Dies würde ein Verbot von der Haltung nahezu sämtlicher Heimtiere (auch Ziervögel, Zierfische, sowie Hamster, Meerschweinchen und co.) und extrem vieler Nutztiere bedeuten.

Was ich so erstaunlich finde, ist der Umstand dass die "Wildtierhaltung" immer gerne kontra Artenschutz gestellt wird. Niemand argumentiert andersherum, obwohl es mittlerweile Beispiele (wie z.B. der Axolotl) gibt. Auch die Frage, was ein Wildtier ist, wird leider nie gründlich definiert. Handelt es sich um Tiere, die wild gefangen oder handelt es sich um Tiere, die nicht domestiziert wurden? Lezteres dürfte auch grundsätzlich auf sehr viele Ziervögel zutreffen.

Was mich besonders an der Drucksache der SPD aufregt, ist der Umstand viele Verbote zu fordern ohne nachweisbare Gründe zu liefern. Die Salmonellenproblematik ist nicht nur bekannt (steht in jedem Buch drin), sie ist meiner Meinung nach überflüssig, da man bei der Tierhaltung grundsätzlich Hygienemaßnahmen einhalten muss / sollte. Das gilt auch für die Vogelhaltung. Oder andersherum gesagt: Nach dem Toilettengang wäscht man sich doch auch die Hände, warum also nicht, wenn man mit Kot / Urin / Speichel seiner Tiere in Kontakt gerät? Auch Tiere "abküssen", mit ihnen "schmusen" usw. usf. fällt bei vielen Tieren einfach flach und auch hier gilt grundsätzlich: Danach sauber machen :) Problematischer sind viele Krankheiten, die aquaristische Tiere einschleppen können, da das Aquarienwasser wohl in der Regel nicht zum Blumengießen benutzt wird, sondern wieder seinen Weg zurück findet.

Viel wichtiger finde ich, dass man bei jedem Tierhalter stichprobenartige Kontrollen machen sollte, auch sollte eine "artgerechte" Beratung langsam mal Pflicht werden. Dazu gehört aber neben einer großzügigen Ausstattung, auch die Beratung in Technik und Ernährung der Tiere. Wohl die meisten Reptilienbesitzer, die sich kein Buch angeschafft haben, werden ihre Tiere mit staubigen Trockenfutter oder dem wirklich übelriechenden Dosenfutter für Reptilien füttern, die natürlich für "alle" Arten konzipiert sind. Das würde eine generelle Meldepflicht der Tiere natürlich voraussetzen, sollte aber im digitalem Zeitalter aber so langsam aber sich auch kein Problem sein. Aber Moni hat schon die Problematik angesprochen.

An dieser Stelle scheint die SPD sehr stark auf die medialen Hypes einzugehen, wie gefährlich die Haltung doch ist:

* Hamburg hat ein Verbot von giftigen Vogelspinnen eingeführt, die Liste ist bis heute leer ;) Hier sieht man wieder, dass die Hysterie gesiegt hat.[2]
* Letztens im TV: 50 cm Schildkröten, die einen Finger abbeißen können, zu sehen war eine Peninsula Schmuckschildkröte. Diese Tiere bekommen eventuell Bisswunden hin, der Finger bleibt aber dort, wo er ist. Es gibt lediglich zwei Arten, die in der Lage sind sowas hinzubekommen, diese sind nach dem TierSchG aber in Deutschland verboten.

Man sollte daher immer vorsichtig sein, was bei der Tierhaltung - insbesondere bei der Reptilienhaltung - gehypt wird.

Dem Grundtenor Wildfänge zumindest zu reglementieren (sprich: für bestimmte -wenige- Zwecke, wie dem Artenschutz, offenzuhalten), halte ich für löblich und durchaus auch für sinnvoll. Wenn aber die Chance besteht, Arten zu retten, indem man sie in Gefangenschaft vermehrt, dann sollten dafür entsprechende Kontingente frei bleiben. Leider gibt es hier das Hintertürchen EU-Binnenmarkt und die mangelnden Kontrollen. Wenn das Tier noch nicht einmal angemeldet wird, helfen nur Anzeigen. Man sieht: Es wird sich folglich eine wachsende Dunkelziffer entwickeln, weil Person X unbedingt eine bestimmte Schlange haben möchte und Person Y unbedingt einen bestimmten Zierfisch.[3] Nichtsdestotrotz könnte man an diesem Punkt einen Schritt vorgehen.

So das war jetzt mal mein Senf dazu ;) Die Vogelforen sind im Übrigen nicht die einzigen, wo dieses Thema diskutiert wird.

Liebe Grüße
Pierre

[1] Mir ist an der Stelle bewusst, dass unter exotisch alles mögliche fällt. Sogar heimische Schlangen.
[2] Für alle die nicht google benutzen wollen: Es gibt derzeit keine bekannte Vogelspinnenart, die für den Menschen giftig ist. Einzig allergische Reaktionen können(!) bei einem Biss auftreten, daher sollten Allergiker immer Cetirizin o.ä. im Haus haben -> Was wohl selbstverständlich sein sollte.
[3] Meiner Meinung nach liegt in der Zierfischhaltung der größte Anteil an Wildfängen.
 
Leider, und das wissen wir ja wohl alle, wären selbst wenn es solche Gesetze gäbe, viel zu wenig Leute da, die sowas kontrollieren könnten. Wenn heutzutage für die "wichtigen" Sachen wie Lebensmittelkontrollen etc. angeblich schon zu wenig Personal vorhanden ist, wie sollen dann im Bereich der privaten Tierhaltung Kontrollen durchgeführt werden? Da gibt es sicherlich wichtigere Dinge zu kontrollieren.

wer weiß wie viele anmeldepflichtige "Tierchen" in Privathaushalten leben? wo die Besitzer gar nicht wissen das sie anmeldepflichtig sind, woher denn auch?

Es grüßt das
Vögelchen
 
Thema: SPD möchte Wildtierhaltung einschränken

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