Volieren - und Teichbau

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Flachwasserzone im Ententeich

Hallo Zusammen,

Ich bin momentan dabei meine Entenvoliere zu errichten.
Nun habe ich eine frage zum Bau des Teiches, und zwar habe ich bereits die Teichgrube ausgehoben (7x4x1m) und nun ist die Frage ob ich vielleicht am Rande der Teichgrube eine Flachwasserzone errichten sollte.
Ich frage das weil ich mir vorstellen könnte später mal Kibitze oder Stelzenläufer mit in die Voliere zu setzen. Und außerdem ist die frage ob sich durch eine Flachwasserzone die Wasserqualität langfristig verbessert oder verschlechtert ?

Für info's wäre ich sehr dankbar!

Gruß Max511
 
also das kommt ganz drauf an was du mit der Flachwasserzone machst. Wenn du sie einfach "ungenutzt" da hast, könnte es denke ich zu einer Erwärmung führen. Zusammen mit dem Nährstoffeintrag und der geringeren O2-Kapazität könnte es zu einem schnelleren umkippen führen.
Andererseits kannst du die Ufer auch z.B. mit Iris oder Segge, bepflanzt, würde das die Qualität denke ich sehr verbessern, allerdings musst du dann aufpassen dass du nicht zu viele Enten/Gänse hast die sie wieder auffressen. Später, wenn denn die Kibitze kommen, kannst du immernoch die Pflanzen raus nehmen und durch Kies ersetzen...
 
Halo Mergus,

zu allererst vielen Dank für deine Antwort, leider bist du wohl der einzige der sich für dieses Thema interessiert...
Habe mich ein wenig zu den beiden genannten Pflanzenarten die du genannt hast erkundigt und wollte mal fragen wie diese dir Wasserqualität verbessern können wenn ich sie am Ufer einpflanze? und warum ich sie ggf. wieder auspflanzen muss wenn ich Kiebitze oder Stelzenläufer in die Voliere setze?
Des weiteren wollte ich fragen wie ich die ganze Sache angehen müsste wenn ich die Flachwasserzone einrichte. Gebe ich in diese Zone Erde oder nur Kies-Steine oder wie müsste ich die Flachwasserzone einrichten?

Für Infos bin ich wie immer sehr Dankbar!

Gruß Max511
 
naja ich sag mal so, das Forum hier schläft iwie eh ein, dann ist die Sache mit den Pflanzen ja auch noch ein Thema für sich und das Sommerloch kommt auch noch dazu...

also die Pflanzen ziehen zum einen Nährstoffe wie NO2, NO3, HN4, P2O5, etc aus dem Wasser und wirken so einer Eutrophierung entgegen. Außerdem reichern sie durch Wurzeln (und z.B. Schilf auch durch Aerenchym) das Wasser mit Sauerstoff an. An den Wurzeln siedeln sich Mikroorganismen an (Nitrobakter und Nitrosomonas) die Stickstoffverbindungen abbauen....
Außerdem wird hier noch Schwebstoff festgesetzt der sich sonst als schlapp auf dem Grund sammelt...
das wäre die Kurzfassung zu den Pflanzen.

Die dann halt (teilweise) wieder raus wenn Kiebitz und co kommen damit die wieder Flachwasser haben.
Würde die pflanzen entweder nur im steinen festsetzten, dann bilden die auch ein wurzelfilz aus (funzt nicht bei allen arten!) oder in Estrichkies / C8 Kies pflanzen. musst dann nur gucken dass du das z.B. in den roten Lebensmittelkisten machst damit die enten das nicht alles rauswühlen und auf dem Teichgrund landet...
 
Du könntest es ja auch so machen, dass die Falchwasserzone ein wenig höhen abgetrennt ist vom Tiefwasser. Ich meine damit, dass man erst Flachwasserzone, dann etwas wie einen Damm, der hoch genug ist, damit die Enten den Kies nicht rauswühlen aber niedrig genug, dass er nicht auffällt und dahinter dann eben das Tiefwasser.
Ich könnte mir noch vorstellen, wenn du die Voliere nächstes Jahr besetzen willst, jetzt schon mal Tiefwasserpflanzen einzusezten, die gut wuchern, damit die Enten die auch teilweise abfressen können. Die würden die Wasserqualität noch verbessern und auch Insekten und Kleinstlebewesen anziehen und eine Heimat geben, die von den Enten auch verzehrt werden können. Es gibt auch Kokosfasermatte die man in Bereichen des Teiches legen kann um darin Pfflanzen befestigen zu können und das diese ein Substrat vorfinden um darin zu wurzeln.
Wie schon gesagt tragen sie zur Verbesserung der Wasserchemie bei und helfen, dass der Teich biologisch aktiv bleibt.

Eine Frage an die Spezialisten: Gibt es Fachliteratur zu Watvögeln also Kiebitzen und ähnlichen? Ich weiß, dass es einen Artikel zu Regenpfeifern in der Gw gab.
LG Lukas
:0-
 
in denAviornisheften haben wir immer mal was über Limikolen und co. drin.
Außerdem gibt's nen Buch von Hartmut Kolbe, schon bisschen älter, ist aber auch bisschen was über Kiebitze drin. Titel und isbn muss ich mal raussuchen...
 
Hallo ,
habe auch mal die ein oder andere frage zum anlegen von einen teich für zierenten,
ich wollte dafür nich extra nen neues thema anfangen da hier ja schon das thema teichbau vorhanden ist

so nun zu meiner frage
ich möchte denn teich anlegen , allerdings möchte ich weder beton verwenden noch möchte ich nen fertigteich weil ich die einfach viel zu klein finde,
vondaher möchte ich folie nehmen
meine frage ist wie kann ich die folie schützen , damit sie nich nach einer weile durch die krallen kaputt geht
ich habe mal als tierpflege im weltvogelpark walsrode gearbeitet und da waren die kleineren teiche hinter denn kulissen auch alle aus folie allerdings war am rand kunstrasen verlegt und mit steinen oben und unten beschwert .
das wäre natürlich eine gute sache aber dann wäre ja nur der rand des teiches geschützt
nun kam mir die idee über der folie einfach nen pvc teppich zu verlegen so das die gesamte folie rand und boden bedegt ist,
könnte man das machen oder gibt der giftstoffe ins wasser ab etc. ?
wäre über hilfreiche antworten dankbar
 
Hallo,
das Buch von Hartmut Kolbe heißt "Wasservögel in Freiland und Gehege", Verlag Neumann-Neudamm, 1977. Auf Seite 234 steht was zum Kiebitz.

Das mit dem PVC-Tepich würde ich nicht machen, die sind nicht für Wasser gemacht, wer weiß, was da alles an Stoffen frei wird, wenn es schon Probleme mit einigen Teichfolien gibt. Wenn Du den Teich so tief baust, dass die Tiere den Boden nicht erreichen können, dann brauchst Du nur den Rand schützen. Wenn Du da noch mal eine 1 mm Folie drauflegst, wird es eine Weile halten und bevor die Hauptfolie beschädigt wird, kannst Du den Rand ja austauschen. Ich habe auch gute Erfahrungen mit Randbefetigungen aus Betonsteinen (dünne Gehwegplatten) gemacht. Die Tiere berühren dann beim Aussteigen zuerst die Steine und nicht die Folie.

Gruß Jürgen Schubert
 
ja das mit dem dünnen pvc wäre naturlich sehr ideal aber wegen der stoffe ok das weiß ich selber auch nich :-(
er soll ja ledeglich über der folie liegen , wiel ich find das man denn halt besser reinigen kann als zb kunstrassen
das mit denn gehwegplatten habe ich auch schon überlegt , habe da auch mal ne skizze zu gemacht nur problem ist was bleibt mit denn ecken bzw kurven
denn selbst wenn der teich eckig ist so bleiben ja 4 dreiecke über :-(
wie dick muss die folie denn sein , damit man sich überhaupt keine sorgen machen muss, es gibt ja sogar 1. 5 mm dicke folien
weil betonbecken möchte ich ehrlich gesagt nich machen
und wenn ich mir platten kaufe dann kommt es ja fast auf das selbe hinaus wenn ich 1. 5 mm stärke nehme
und das mit denn platten würde ich dann trotzdem machen damit die enten besser hinnaus kommen
aber dann brauch ich mir halt keine sorgen um die überbleiben denn ecken machen
ein teich ist ja bereits fertig
und nen bach würde von dem in denn anderen teich gehen da würde kies gut gehen um die folie zu schützen oder?
 
Ich habe dieses Thema erst jetzt gesehen und will auch noch ein paar Erfahrungen meinerseits mit Teichen, aber keine Ententeiche(!), beisteuern. Meine Aussagen basieren auf bald 30jähriger Erfahrung mit Zierfischteichen.

Zum ersten Teich (7x4x1m): 1m Tiefe ist ja schon mal sehr gut, wenn's aber noch nicht zu spät ist, dann würde ich den tiefer machen. Grundsätzlich ist es ja so, daß mehr Tiefe (fast) automatisch bessere Wasserqualität bedeutet.

Den Uferbereich - wie den Teichboden insgesamt - würde ich nicht mit Erde bedecken, denn die enthält zu viele Närstoffe und das bedeutet mit den Exkrementen der Teichbewohner ein verstärktes Algenwachstum und damit schnelleres "Kippen" des Teiches. Es gibt bestimmte Teicherden, in denen die Wurzeln der Wasserpflanzen Halt finden um nicht aufzuschwimmen. Dieses Substrat kann mit Steinen gesichert werden. So können auch die Entenschnäbel nicht so viel Grund beim Gründeln aufwirbeln.

Wenn die Platten nicht passend erscheinen, dann kann man den Rand- bzw. Uferbereich durch eine dicke Schicht groben Kies und dicke Steine sichern. So haben einersets die Entenfüße Halt und andererseits wuchert die Uferbepflanzung nicht so schnell zu. Wenn das Gefälle nicht zu groß ist, dann wird der Kies auch nicht so leicht abrutschen. Ecken und freie Stellen zwischen den Platten kann man auch gut durch Kies schützen und kaschieren.

Für die Wasserqualität ist die Bepfanzung wichtig. Da kann ich jetzt aber keine konkreten Tipps geben, denn ich bin kein Gärtner. Sie kann aber auch durch fließendes Wasser zusätzlich verbessert werden. Auf einem Steinhaufen oder einem Erdhügel wir eine - mit einer Folie bedeckte - Rinne angelegt, und diese mit Steinen als "Gebirgsbach" hergerichtet. Dann wird eine kräftige Teichpumpe im Teich versenkt und an diese ein dicker Schlauch - 1" minimum - angeschlossen. Wir wollen ja einen schönen kräftigen Bach haben. Das andere Ende des Schlauches wird am oberen Ende des Bachlaufs fixiert. Dieser sollte so angelegen sein, daß das Wasser über einen Wasserfall in den Teich fällt und das Wasser dabei ordentlich aufmischt. Das ist dann nicht nur wirkungsvoll, sondern auch ein echter Hingucker.

Dann wünsche ich mal viel Spaß beim Teichbau!
 
Das ist vom Prinzip soweit alles richtig, allerdings NUR bei einem Zierteich, egal ob mit oder ohne Fische drin.

1)
Von der Tiefe bei Ententeichen rate ich inzwischen ab. Lieber kleinere, flache Teiche bauen, Bodenablauf nach wenns geht direkt an eine Abwasserleitung anschließen. Die Qualität wird kippen, es sei denn man hat Pro Paar Enten 20-30m³ mit entsprechender Bepflanzung...

2)
Tauchpumpen haben in Ententeichen eine Lebenserwartung bis max. zur nächsten Mauser, danach killen die Federn die Pumpe...

3)
Bodengrund habe ich in meinen Teichen grundsätzlich nix mehr, ist zu aufwendig beim Sauber machen und die Enten wühlen es eh durch.
Schilf, Iris, Segge und Kalmus (die besten Pflanzen zur Reinigung) brauchen kein Substrat, paar Baumschulkisten und ne Handvoll Kieseln reichen...

Filter habe ich inzwischen schon mehrere ausprobiert, bin bisher noch mit keinem zufrieden...
 
Das ist vom Prinzip soweit alles richtig, allerdings NUR bei einem Zierteich, egal ob mit oder ohne Fische drin.
Daher mein Hinweis auf meine bisherigen Erfahrungen.

Danke aber für die Hinweise, sie werden vielleicht dem einen oder anderen Ententeichbauer helfen.

Ich bleibe bei meinem Zierteich. :D

Gartenteich.jpg
 
bei dem Teich wäre es auch schade drum auf den Teich enten zu setzen, die Seerose würde wohl zuerst drauf gehen ;-)
 
Ich habe bisher nur sehr flache Ententeiche gesehen, die aber extrem dreckig waren und ordentlich stanken. Daher meine Meinung weiter oben, daß der Teich tiefer sein sollte, um die Wasserqualität zu verbesser.

Mergus scheint Ahnung zu haben und meint, daß der Teich dann kippen würde und rät daher zu flacheren Anlagen. Er wird sich sicher wieder melden.
 
stimmt *meld*

wichtig bei flachen Teichen ist dass man einen Bodenablauf einbaut und ne Möglichkeit hat das Abwasser auch los zu werden.
Ansonsten hat Sittichfreund ja völlig recht, möglichst viel Wasser, viel Bewegung und Pflanzen rein und möglichst nur wenige Enten, dann kann es auch klappen ohne dass der Teich eutrophirt und umkippt....

Wie gesagt, meine Eiderenten und Gänsesäger sind auf Teichen untergebracht die gerade mal 4x2 m groß sind und nur einen halben Meter tief sind. Beide Arten habe ich auf den Teichen auch schon erfolgreich nachgezogen, allerdings werden die Teiche auch regelmäßig sauber gemacht (2-4mal Pro Woche).
Habe auch schon versucht mit Filteranlagen zu arbeiten, aber die meisten sind unterdimensioniert bzw. man müsste sehr viel dran ändern...
 
Hallo,


meine zwei Paare Mandarinenten zur Zeit mit Küken haben auch einen neuen Folienteich bekommen.
Er hat ca. 6 Quadratmeter Oberfläche und ist zwischen 50 und 80 cm tief.
An der tiefsten Stelle ist ein Ablauf.
Der Ablauf ist an ein Rohr angeschlossen, welches ca. 10 Meter unter der Wiese verläuft
und dann aus dem Boden kommt.
Die 10 Meter Rohr waren nötig um genug Gefälle zu erreichen.
Ich lasse das Wasser einfach die Wiese runterlaufen und verwende es zum Blumengießen.
Im Sommer muss es alle zwei Wochen gewechselt werden!
Mir ist aufgefallen, wenn ich eine große Menge Pflanzen in den Teich einpflanze wird ca. die Hälfte zerstört.
Teilweise haben die Pflanzen anwachsen können und werden von den Tieren nicht angerührt.
Bei Einzelpflanzen werden sie immer komplett gefressen.
So habe ich gute Erfahrungen mit Wasserschwertlilien gemacht.
Die Folie habe ich komplett mit Sandsteinen abgedeckt.
Bisher bin ich echt zufrieden.
 
könntest auch versuchen die Pflanzen einzuzäunen ;-)

am effektivsten sind die Sumpfschwertlielie (gehen sie Tiere auch wenig dran da Bitter und Giftig), Schilf (aufpassen, dass da keine Folienfalten oder so sind, da gehen die sonst durch), Kallmus (soll auch noch desinfizieren) und Segge.
 
Thema: Volieren - und Teichbau
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