Projekt: Sozialisierung

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WHasse

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Hallo,

ich habe zur Zeit ein interessantes Projekt laufen. Ein Arbeitskollege berichtete mir von seinen Nymphen. Er hielt seit Jahren einen einzelnen Hahn, der sich als Schreier entwickelt hatte. Auf Anraten von Bekannten hat er dann eine Henne dazugekauft. Die Hoffnung, dass der Schreier sich nun mit der Henne beschäftigt und das Schreien aufhört hat sich leider nicht erfüllt. Der Hahn schrie weiter und Hahn und Henne leben seit ca. einem Jahr nebeneinander. Die Nerven der Familie liegen blank!

Nach meiner "Diagnose" ist der Hahn aufgrund der langen Einzelhaltung fehlgeprägt. Er ruft nach seinem Menschen. Die Henne erkennt er nicht als Partner. Jetzt habe ich das unglückliche Paar in meinen Schwarm in die AV gesetzt. Die Henne integrierte sich sofort in den Schwarm und ist nach einem Tag nicht mehr als "Neuling" zu erkennen. Er sitzt in der äußersten Ecke auf einer kleinen Sitzstange und "schreit". Sobald ich vorbeikomme trippelt er aufgeregt hin und her. Reagiere ich auf ihn, hört er sofort zu schreien auf und senkt sein Köpfchen. Was er nicht weiß, das hier niemanden das Schreien stört. Nun experimentiere ich mit ihm, wie lange er den Schwarm ignoriert und wie die die Schwarmmitglieder auf ihn reagieren.

[URL=http://www.pic-upload.de/view-19812548/IMG_2693.jpg.html]http://www10.pic-upload.de/23.06.13/pbaku4ebtye.jpg[/URL]
vorne: Hahn, hinten: Henne


Ich werde weiter berichten. Das Ziel dieses Experimentes soll ein glücklicher Nymphi sein, der sich mit einem Artgenossen versteht und sich wieder entspannt in sein Heim zurück kann. Notfalls mit einem neuen Partner. Was meint ihr?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht. Bitte weiter berichten.

Ich hatte Glück. Mein Hahn hatte geschrien, dass es nicht mehr auszuhalten war. Die Ohren klingelten, die Nerven lagen blank. Wir waren ständig in seiner Nähe, haben mit ihm gesprochen und gesungen. Schon wenn man sich von ihm wegdrehte, aber noch im selben Raum war, ging das Geschrei ohne Unterbrechung los. Mit Rücksicht auf die Nachbarn, blieb nichts anderes übrig, als sich bis zur Nachtruhe mit ihm zu beschäftigen und dann blieb schließlich nur noch die Möglichkeit ihm eine Henne zu besorgen. Als er dann die Henne gesehen hat, beide Vögel waren noch in getrennten Käfigen, war schlagartig Ruhe und der Hahn hat nur noch geflötet. Die Vergesellschaftung klappte nach diesem positiven Auftakt prompt und reibungslos.

Ich wünsche dir bei dem Projekt viel Erfolg.
 
Hallo,

ein interessantes Projekt.Kommt mir auch bekannt vor,wir haben auch so einen Hahn (Handaufzucht,total auf meinen Mann geprägt).
Es hat gewisse Zeit gedauert,als er in den Schwarm gekommen ist wollte er erstmal von keinen Nymphi was wissen.Da wir uns aber nur auf das nötigste zurückgezogen haben hat er sich sogar eine Henne ausgesucht(und auch schon gebrütet) und ist voll integriert.Aber sobald mein Mann da ist um zu füttern oder sauber zu machen lässt der Vogel alles "liegen" und sitzt nur in der Nähe oder auf ihm drauf,läuft aufgeregt auf der Stange usw.Wenn aber alles erledigt ist und der Nymphi sieht das die Arbeit zu ende ist sitzt er wieder bei seiner Henne oder zwischen den anderen,ist schon ein ganz schlauer:D
 
In der Zwischenzeit haben die beiden Neuen sich voll im Schwarm eingelebt. Sie gehen getrennte Wege. Die Henne interessiert sich bereits für die Kästen. Ich konnte aber noch nicht beobachten, ob sie auch ein Auge auf einen anderen Hahn geworfen hat. Er sitzt auf einem etwas erhöhtem Sitzplatz in der Voliere und beobachtet von seinem Ausguck das Treiben im Schwarm. Schreien tut er nicht mehr als die anderen Vögel. Nymphis können eben sehr laut werden, wenn sie ihre 5 Minuten haben. Dauerschreien kann ich aber nicht feststellen. Wir werden das "Teamentwicklungsseminar" noch ein paar Wochen weiterlaufen lassen. Der Besitzer vermisst die Beiden schon sehr. Mal sehen, ob und wann ich sie als "geheilt" entlassen kann.
 
Hallo Wolfgang,
da kann ich dir nur wünschen, dass der ehemalige Schreier bei seinem Rückzug ins alte Umfeld und den eigentlichen Besitzern nicht wieder ins alte Fehlverhalten zuzückfällt.
Tolles Projekt und viel Geduld,

wünscht Pflaume
 
Also ich würde ja empfehlen, die beiden im Schwarm zu lassen. Die Henne fühlt sich ja sehr wohl und der Hahn schreit wenigstens nur während seiner 5 Minuten. Da sollte dem Besitzer das Wohl der beiden wichtiger sein und er sich andere Vögel anschaffen und hin und wieder zu Besuch kommen, um zu sehen, dass es ihnen gut geht.

Ich befürchte, der Hahn flippt bei der Rückkehr wieder aus, wenn er merkt, dass er bei seinem Besitzer was mit Schreien erreichen kann.
 
Die Situation hat sich stabilisiert. Die Henne vom "Schreier" hat sich einen neuen Hahn gesucht. Beide passen gut zusammen und machen alles gemeinsam. Der wildfarbene Sozialfall hat sich noch niemandem angeschossen, behauptet sich aber ganz gut im Schwarm und schreit nicht mehr dauerhaft. Ich werde dem Besitzer anbieten, das neue Paar mit seiner Henne zurück zu nehmen. Den wildfarbenen Hahn werde ich versuchen, hier zur Zucht einzusetzen. Er ist ein wirklich gut gefärbter wildfarbener Hahn. Der würde gut zu meinem Zuchtziel passen.

Jetzt kommt es darauf an, was der Familienrat des Halters entscheidet. Für die Tiere wäre die von mir vorgeschlagene Lösung das Beste.

Bei Gelegenheit werde ich mal ein Foto von dem neuen Paar einstellen.
 
Ich hoffe, dass sich der "Besitzer" des Hahnes für das Wohl des Tieres entscheidet und ganz neu anfängt mit der nun verpaarten Henne
 
Die Sozialisierung der fehlgeprägten Nympfen steht kurz vor dem Abschluss. Ich habe dem Halter vorgeschlagen, das sich neu gefundenen Paar wieder mit nach Hause zu nehmen. Er hat zum Wohle der Tiere zugestimmt. Derzeit sitzt das junge Paar noch auf einem vierer Gelege. Allerdings sind die Eier unbefruchtet. Wir haben vereinbart, dass die Vögel erst zurückgehen, wenn die Henne das Gelege aufgibt. Der ehemalige "Schreier" hat sich vollkommen entspannt und in meinem Schwarm integriert. Ihn werde ich im Tausch behalten. Wenn die beiden anderen wieder zu hause sind, werde ich noch eine Henne für ihn besorgen.

Fazit: Projekt erfolgreich abgeschlossen:zustimm:
 
Die Sozialisierung der fehlgeprägten Nympfen steht kurz vor dem Abschluss. Ich habe dem Halter vorgeschlagen, das sich neu gefundenen Paar wieder mit nach Hause zu nehmen. Er hat zum Wohle der Tiere zugestimmt. Derzeit sitzt das junge Paar noch auf einem vierer Gelege. Allerdings sind die Eier unbefruchtet. Wir haben vereinbart, dass die Vögel erst zurückgehen, wenn die Henne das Gelege aufgibt. Der ehemalige "Schreier" hat sich vollkommen entspannt und in meinem Schwarm integriert. Ihn werde ich im Tausch behalten. Wenn die beiden anderen wieder zu hause sind, werde ich noch eine Henne für ihn besorgen.

Fazit: Projekt erfolgreich abgeschlossen:zustimm:


Das sind schöne Nachrichten:zustimm:
freut mich,das es geklappt hat.
 
Update:

Wie ich hier berichtet hatte, haben die Halter des fehlgeprägten schreienden Nympfenpaares meinen Rat angenommen und das umverpaarte Weibchen mit seinem neuen Männchen mit nach Hause genommen. Das "alte" schreiende Männchen ist in der Zwischenzeit voll in meinem restlichen Schwarm integriert und benimmt sich völlig artgerecht.

Heute berichtete mir die Halter, dass das neue Paar zwar hervorragend harmoniert, zusammen kuschelt und sich gemeinsam putzen. Ein Problem ist aufgetreten: Nachdem die beiden in den Käfig entlassen wurden, sollen sie sofort wieder begonnen haben, unentwegt zu schreien. Die Halter sind ratlos und schon wieder genervt. Ich habe nun vereinbart, mal hin zu fahren und mir das ganze vor Ort anzuschauen. Ich habe den Verdacht, dass der Käfig an einer ungeeigneten Stelle steht oder etwas anderes an den Haltungsbedingungen nicht stimmt. Ich bin gespannt, was mich dort erwartet.
 
Ich finde es gut dass Du dort hinfährst um Dir selber mal ein Bild zu machen.
Irgendetwas muß ja der Grund für das Schreien sein.
Bin gespannt was Du berichtest.
 
Thema: Projekt: Sozialisierung

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