Zu Thema - Tierschutzverbände wollen Vogelhaltung generell verbieten

Diskutiere Zu Thema - Tierschutzverbände wollen Vogelhaltung generell verbieten im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Hallo alle zusammen, aktuell geistert in einem Forum wieder eine Pressemitteilung herum in welchem die Tierschützer ein generelles...
dass wir uns dann auch eher für ihren Schutz in deren Heimat engagieren :?
Hallo Sonja
das wird ja auch getan, siehe den Schauspieler Hannes Jänike, der sich vornehmlich für Orang Utas einsetzt!

Es ist auch nicht von der Hand zu weisen, das manche Tierarten ohne menschliche Obhut schon längst ausgestorben wären,
nur sollte dies m.E. den Fachleuten der Zoologischen Gärten, mit entsprechenden Wildgehegen(z.B. Wisente) vorbehalten bleiben!
Michael
 
oh hoppala, da habe ich dich tatsächlich gründlich falsch verstanden. Allerdings denke ich, genau wie der Züchter der seinen Wellis keine Orangen zum Futtern gibt, dass die Kleinen das auch gar nicht benötigen ;)

Ansonsten bleibe ich dabei, und bin gegen ein Haltungsverbot von exotischen Tierarten, wozu ich Wellis selbstverständlich auch dazu zähle. Wenn Australien nicht exotisch ist, dann weiss ich auch nicht.

Aber auch ohne die Farmer bleiben den Sittichen und Papageien am Beispiel Australien noch genug Gefahren, von Buschbränden bis hin zu den natürlichen Prädatoren. Jedenfalls ist nicht davon auszugehen, dass in Deutschland der Nistkasten von einer Schlange leergeräumt wird. Auch nur wieder ein Beispiel.
 
Hallo Michi

das wird ja auch getan, siehe den Schauspieler Hannes Jänike, der sich vornehmlich für Orang Utas einsetzt!

Es ist auch nicht von der Hand zu weisen, das manche Tierarten ohne menschliche Obhut schon längst ausgestorben wären,
nur sollte dies m.E. den Fachleuten der Zoologischen Gärten, mit entsprechenden Wildgehegen(z.B. Wisente) vorbehalten bleiben!

ich stimme dir ja auch weitgehend zu, am Beispiel der Wisente, oder auch der Spix-Aras. Und wenn dann mal ne Unterschrift für die Regenwälder in Indonesien benötigt wird, um den Lebensraum der Orang Utans zu schützen.... ich bin dabei.

Nur mit den Fachleuten, den Zoologischen Gärten..... warum soll die Wellensittich-, Prachtfinken- oder auch Kornnatterhaltung ihnen vorbehalten bleiben ? Da haperts an meinem Verständnis :~

P.S: so sehr die Orang Utans mir auch gefallen - in meiner Stube wollte ich keine halten ;)
 
oh hoppala, da habe ich dich tatsächlich gründlich falsch verstanden. Allerdings denke ich, genau wie der Züchter der seinen Wellis keine Orangen zum Futtern gibt, dass die Kleinen das auch gar nicht benötigen ;)

Ansonsten bleibe ich dabei, und bin gegen ein Haltungsverbot von exotischen Tierarten, wozu ich Wellis selbstverständlich auch dazu zähle. Wenn Australien nicht exotisch ist, dann weiss ich auch nicht.

Aber auch ohne die Farmer bleiben den Sittichen und Papageien am Beispiel Australien noch genug Gefahren, von Buschbränden bis hin zu den natürlichen Prädatoren. Jedenfalls ist nicht davon auszugehen, dass in Deutschland der Nistkasten von einer Schlange leergeräumt wird. Auch nur wieder ein Beispiel.

Ja, das meine ich. Nur in Privathand müssen sie verhätschelt und vermenschlicht werden bis zum geht nicht mehr, ansonsten ist es Tierquälerei und/oder schlechte Haltung, Abgabetiere die gerettet werden müssen.
 
Ansonsten bleibe ich dabei, und bin gegen ein Haltungsverbot von exotischen Tierarten,
wozu ich Wellis selbstverständlich auch dazu zähle.Wenn Australien nicht exotisch ist, dann weiss ich auch nicht. .
Hallo Sonja
Die WS sind aber schon längst keine Wildfänge mehr, sondern seit 1840 in Europa als "Stubenvögel" bekannt!
Michael
 
Ich stimme owl zu, wenn sie meint, daß derjenige der sich mit der Haltung von Tieren befaßt mehr Verständnis für die Bedürfnisse derselben aufbringt, als jemand der das nicht tut. Entsprechend wird sich ein Tierfreund, und ein Tierhalter ist doch immer auch ein solcher, auch immer dafür einsetzen, daß die Lebensräume der Wildtiere erhalten bleiben.

Der Jänicke wird wohl kaum einen Orang Utan im Wohnzimmer halten. Es mag für manche Prominenten ein echtes Bedürfnis sein, etwas sinnvolles zu tun, bei den meisten ist es aber sicher nur Effekthascherei, um so auf die Titelblätter irgendwelcher Illustrierten zu gelangen.

... nur sollte dies m.E. den Fachleuten der Zoologischen Gärten, mit entsprechenden Wildgehegen(z.B. Wisente) vorbehalten bleiben!
Michael
Warum soll ein Landwirt denn nicht eine Wisentherde auf seiner gut eingezäunten Weide frei herumlaufen lassen?

Als aufgeklärte Menschen sollten wir nicht immer nur auf die richtigen Entscheidungen der Obrigkeit vertrauen und ihnen alles überlassen. Wir sollten ein eigenständiges Handeln anstreben. Letzteres wird heute aber vermehrt eingeschränkt. Andererseits gibt es kaum noch Vorbilder die dieses der jüngeren Generation vorleben.

Bei aller kindlichen Begeisterungsfähigkeit für Tierschutz und andere wichtige Betätigungsfelder sollten wir aber immer auch noch das Gehirn einschalten.

Wenn man andererseits bedenkt, was "Die Grünen" heute alles fordern und mit Macht durchsetzen wollen, da wundert man sich schon sehr, was deren Spitzenkandidat vor ein paar Jahren noch für Vorstellungen hatte.

Hallo Sonja
Die WS sind aber schon längst keine Wildfänge mehr, sondern seit 1840 in Europa als "Stubenvögel" bekannt!
Michael
Es geht in dem Schreiben des "Deutschen Tierschutzbundes e. V." eindeutig auch um Wellensittiche, denn sie schreiben dort klipp und klar "Die Haltung von Wildtieren in Menschenhand muss strikt eingeschränkt werden – sei es im Privathaushalt, in der (Land-)Wirtschaft oder im Zirkus. Um Tiere wildlebender Arten ggf. beschlagnahmen und anderweitig unterbringen zu können, muss ein flächendeckendes Netz geeigneter Auffangstationen geschaffen werden."
Und Wellensittiche leben noch wild in Australien. Wenn das mal nicht mehr der Fall sein sollte, dann dürften wir vermutlich wieder welche halten, dann wäre es aber für sie und viele andere Tierarten zu spät.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sonja
Die WS sind aber schon längst keine Wildfänge mehr, sondern seit 1840 in Europa als "Stubenvögel" bekannt!
Michael
Meine Alariogirlitze, Papageiamadinen und Zeisige sind auch seit vielen Generationen in Gefangenschaft geboren. Die husten Dir übrigens was von wegen Nachwuchs, wenn die Bedingungen (Tageslänge, spezielle Ernährung mit Keimfutter, halbreifen Sämereien und ggf. Insekten, Temperatur, Partnerharmonie, Boxengröße, Art der Nistgelegenheit, Platzierung des Nestes und die Nistplatzumfeld-Gestaltung) nicht stimmen, das kann man mit dem Beispiel des Wellensittich-Messis niemals vergleichen. Wenn diese Vögel tatsächlich zur Brut schreiten, scheint man sie wohl nicht völlig verkehrt zu halten.
 
Warum soll ein Landwirt denn nicht eine Wisentherde auf seiner gut eingezäunten Weide frei herumlaufen lassen?

Huhu Sittichfreund,
im Rothargebirge wurden meines Wissens nach im April Wisente ausgewildert.
Manchmal kommt auch ein Prinz auf gute Gedanken :)
Allerdings stand in diversen Kommentaren was von Bestien, gefährlich, man kann jetzt nicht mehr in den Wald usw.

LG
Inez
 
Ich hab lange überlegt ob ich auf dieses Thema antworten soll...
Ich finde Tierschützer disqualifizieren sich mit Aussagen über ein Verbot von Wildtierhaltung oder eine Positivliste selbst. Das erste Argument was immer in den Raum fliegt ist die Behauptung, dass die Tiere in menschlicher Obhut leiden. Aber ist dem wirklich so? Woran will man dies festmachen? Alter oder Fortpflanzung? Natürlich kann man den Tieren nicht den Platz zur Verfügung stellen, den Sie in der Natur haben. Die Frage die man sich aber stellen muss ist, brauchen die Tiere tatsächlich so viel Platz? Oder ist dieser nur nötig, damit sie in der Natur überleben können? Reviere in der Natur müssen eine bestimmte Größe haben, damit genug Nahrung vorhanden ist. Dieses Problem fällt in Menschenhand weg, sodass die Tiere mit weniger Platz auskommen. Natürlich muss hierbei gewährleistet sein, dass den Tieren dennoch genug Bewegungsfreiraum zur Verfügung steht. Weiterhin werden genug der als "Haustiere" klassifizierten Arten schlecht gehalten und das ist kaum ein Thema was groß aufgegriffen wird. Wieviele Kaninchen und Meerschweinchen werden zum Beispiel alleine in zu kleinen Käfigen gehalten? Wieviele eigentlich ungeeignete Käfige und Käfigausstattungen werden noch immer in Zoohandlungen angeboten und verkauft? Komisch dass dazu kaum groß was von den Tierschutzorganisationen zu hören ist. Man sollte hier erstmal ansetzen, da dies einen weitaus größeren Teil der Bevölkerung betrifft und hier die meisten Haltungsfehler gemacht werden. Halter exotischer Tiere lesen sich auch weit häufiger das nötige Wissen an als der "normale" Tierhalter, zumindest meiner Erfahrung nach. Ein weiteres Argument ist auch immer: Welchen Nutzen hat es denn die Tiere zu halten? In meinen Augen mehrere. Zum einen ist es interessant, wiewenig man über viele Arten wissen würde, wenn nicht Privatleute diese gehalten hätten. Schönes Beispiel dafür, welches mir duch meine Masterarbeit über den Weg gelaufen ist: der Smaragdglanzstar. Alles bekannte über die Fortpflanzung dieser Art stammt beispielsweise aus der Tierhaltung. Aus freier Wildbahn gibt es kaum Informationen, bezüglich der Populationsgröße gibt es auch heute keine Angaben. Und dies gilt für viele Arten, speziell für die Fortpflanzung. Die Haltung kann also wertvolle biologische Informationen liefern, die theoretisch später für den Naturschutz wichtig sind. Man sollte sich mal vorstellen, was wir über viele Arten wissen würden, hätten Robiller und Burkhard aufgrund einer Positivliste keine exotischen Arten halten dürfen! Ein weiterer Punkt ist die Arterhaltung. Schon heute nehmen Privathalter an mehreren Erhaltungszuchtprogrammen teil. In Zukunft könnte sich dies noch verstärken. Ein Buch, was hierzu einen Anstoß geben kann, ist "Letzte Zuflucht Zoo" von Colin Tudge. Darin wird unter anderem erwähnt, dass der Platz in Zoos nur für die Erhaltung eines Bruchteils der Arten ausreicht. Platz und Geld sind begrenzte Ressourcen. Hier können Privathalter einbezogen werden, die für ihr Hobby oftmals hohe Summen jährlich ausgeben und denen einiges an Platz zur Verfügung steht. Gleichzeitig haben Privathalter oftmals höhere Zuchterfolge als Zoos, was daran liegt, dass sie sich spezialisieren, weniger Tiere halten, um die sie sich intensiver kümmern und bessere Möglichkeiten besitzen, auf die spezifischen Bedürfnisse ihrer Pfleglinge einzugehen.
Aus diesen Gründen halte ich Positivlisten und Haltungsverbote für vollkommen desillusional und sehe sie als ein Zeichen für den blinden Aktionismus von verblendeten Menschen an, die anderen ihr Weltbild aufzwingen wollen.
 
In "freier Wildbahn" sind die Umstände teilweise auch nicht so paradiesisch

Das stimmt, ist aber in der Regel menschliches Verschulden. Und -sicher hast Du es auch nicht so gemeint- darf das natürlich kein Argument sein, um unter optimalsten Möglichkeiten in der Haltung bleiben zu dürfen.

Und was die widrigsten Umstände anbelangt, naja..... ich unterstelle der Mehrzahl der Tierhalter einfach mal, dass sie sich um das Wohl ihrer Tiere/Vögel bemühen.

Da bist Du sehr optimistisch oder überträgst Deine Ansprüche auf die Allgemeinheit. Und ich hatte beim Schreiben nicht nur die Heimtiere/ Ziervögel, sondern auch die sog. Nutztiere im Sinn.


Ich weiss nicht ob es überheblich ist, indem ich mir einfach mal zutraue beurteilen zu können, ob meine Vögel sich wohl und zufrieden fühlen, oder nicht.

Aus Sicht der Tiere warscheinlich schon. Aber ich würde das Wort "überheblich" nicht wählen. Wie machst Du das denn oder um von der persönlichen Ebene wegzugehen, anhand welcher Kriterien beurteilen Tierhalter optimaler Weise das Wohlergehen ihrer Tiere? Sie haben sich sachkundig gemacht über den natürlichen Lebensraum, die Abstammung, das arttypische Verhalten der gehaltenen Spezies und versuchen dann einzuschätzen, ob sie diese Gegebenheiten zu Hause so nahe wie möglich geboten haben.
Leider scheitern fast alle Heimtierhalter, die ich kenne, schon an diesem Punkt: "Sie haben sich sachkundig gemacht über den natürlichen Lebensraum, die Abstammung, das arttypische Verhalten der gehaltenen Spezies". Folglich haben sie keine Kriterien, anhand derer sie beurteilen können, ob es ihrem Tier annähernd gut geht.

Da ist noch was, zwar nur eine Vermutung, aber immerhin: ich denke, dass wenn wir die so genannten Exoten (Papageien, Sittiche, Prachtfinken, Reptilien etc.) im direkten Zusammenleben, also Haltung kennen- und liebenlernen, dass wir uns dann auch eher für ihren Schutz in deren Heimat engagieren :?

Das wäre natürlich schön, ich halte das für Wunschdenken. Ich kenne keinen z. B. Sittichhalter, der sich für den Schutz der Vögel und ihres Lebensraumes in Australien einsetzt, oder z. B. keinen Meerschweinhalter, der sich in Südamerika für diese Tierart engagiert.
Früher habe ich auch so gedacht, heute glaube ich auch nicht mehr, dass Zootierhaltung dadurch legitimiert ist, dass der Mensch auf diese Weise Tierarten kennenlernt, die er deshalb schützt. Was Mensch gar nicht kennt, dem kann er auch keinen bewußten Schaden zufügen. Naja, das führt vom Thema weg.....

LG astrid
 
Astrid, nein, das habe ich ganz und gar nicht so gemeint. Der Mensch hat absolut nichts mit dem zu tun was ich meine: die natürlichen Lebensbedingungen jeder einzelnen Tierart, die Umwelt-, Klima- und sonstigen Bedingungen, an die sie sich alle evolutionär angepasst haben. Der Mensch ist entwicklungsgeschichtlich ja erst vor ganz kurzem auf den Plan getreten. Trotzdem gibt es nicht Futter im Überfluss, es gibt Fressfeinde, schlechtes Wetter, was weiß ich noch alles an widrigen Umständen.

Und:
Was Mensch gar nicht kennt, dem kann er auch keinen bewußten Schaden zufügen.

Es ist ihm aber dann auch schnurzegal, ob er ihm unbewusst Schaden zufügt... und was man kennt, dem fügt man allerdings auch Schaden zu, bewusst oder unbewusst, seien es Tiere, andere Menschen, die Umwelt...
 
Der Mensch hat absolut nichts mit dem zu tun was ich meine: die natürlichen Lebensbedingungen jeder einzelnen Tierart, die Umwelt-, Klima- und sonstigen Bedingungen, an die sie sich alle evolutionär angepasst haben. Der Mensch ist entwicklungsgeschichtlich ja erst vor ganz kurzem auf den Plan getreten. Trotzdem gibt es nicht Futter im Überfluss, es gibt Fressfeinde, schlechtes Wetter, was weiß ich noch alles an widrigen Umständen.

Verstanden. Danke für die Erläuterung.

LG astrid
 
Ich glaube, dass es den Mensch schon immer gegeben hat, nur hat er sich erst vor kurzem durch besondere Anpassung zu dem entwickelt, was wir heute vor uns haben. Ganz früher war er noch wie eine Qualle, dann so ähnlich wie ein dumpfes Lanzettfischchen, später so etwas wie ein fieser Lurch, eine hässliche Echse, ein tumbes Insekten fressendes Hörnchen und schließlich alle Fiesheiten zusammen genommen machen den Mensch.

Es gibt aber auch noch eine Parallelentwicklung. Die feinen und schönen und edlen Menschen, die gibt es auch:

Mich :D
 
Wir sollten uns, denke ich, hüten, unsere Vogelhaltung mit hehren Motiven zu verteidigen.

Seien wir doch ehrlich. Wir halten unsere Vögel weil wir Freude an ihnen haben und aus keinem anderen Grund.
 
das könnte viel werden, und ich teils deshalb auf ;-)

Hallo

@ Michi
Die WS sind aber schon längst keine Wildfänge mehr, sondern seit 1840 in Europa als "Stubenvögel" bekannt!

Genau so ist es.
Falls ich diese Tierhaltungsverbote richtig verstanden habe, geht es aber doch darum, die Haltung insbesondere exotischer Haustiere/Vögel zu verbieten. Hier stelle ich einfach mal (aus Unwissenheit) die Frage in den Raum, ob ein Wellensittich (er muss hier nur als Beispiel für viele andere Arten herhalten) kein exotischer Vogel mehr ist, sobald er aus einer deutschen Nachzucht stammt ?

@ Sittichfreund

Danke, du hast mich verstanden, was ich damit meinte. Tiere die man versorgt, die man rund um die Uhr beobachten kann, und ja, die man auch ins Herz geschlossen hat, verleihen doch ein ganz anderes Bewusstsein, und mehr Verantwortungsgefühl… sei es für eben diese Tierart, und meistens doch auch für andere Tierarten. Ob wir ein besseres Tierverständnis entwickeln könnten, hätten wir keine Haustiere mehr….. das wage ich sehr zu bezweifeln.

Der Jänicke wird wohl kaum einen Orang Utan im Wohnzimmer halten. Es mag für manche Prominenten ein echtes Bedürfnis sein, etwas sinnvolles zu tun, bei den meisten ist es aber sicher nur Effekthascherei, um so auf die Titelblätter irgendwelcher Illustrierten zu gelangen.

:zustimm:


Weiterhin werden genug der als "Haustiere" klassifizierten Arten schlecht gehalten und das ist kaum ein Thema was groß aufgegriffen wird. Wieviele Kaninchen und Meerschweinchen werden zum Beispiel alleine in zu kleinen Käfigen gehalten? Wieviele eigentlich ungeeignete Käfige und Käfigausstattungen werden noch immer in Zoohandlungen angeboten und verkauft? Komisch dass dazu kaum groß was von den Tierschutzorganisationen zu hören ist. Man sollte hier erstmal ansetzen, da dies einen weitaus größeren Teil der Bevölkerung betrifft und hier die meisten Haltungsfehler gemacht werden.

Exakt, das sehe ich genau so. Ich bin zwar keine Hunde- oder Kaninchenhalterin, kann mir aber gut vorstellen, dass nicht alles was in den Regalen der Tierhandlungen angeboten wird, auch tatsächlich gesund für die Tiere ist. Wenn so viel Mist dabei ist wie bei den Sittichen (Bsp. Kräckerstangen, gebackene Herzchen, Glöckchen oder Sittichkekse) …. na dann gute Nacht. Hier, und bei den viel zu kleinen Käfigen könnten diese Experten doch mal ansetzen.

Schon heute nehmen Privathalter an mehreren Erhaltungszuchtprogrammen teil. In Zukunft könnte sich dies noch verstärken.

So ist es in der Tat, das EEP zum Beispiel. Andererseits hat es für mich doch leider etwas Deprimierendes, wenn die Erhaltung einer Art auf Privathalter oder auch Zoos angewiesen ist. Dann ist schon lange vorher in der freien Wildbahn etwas schiefgelaufen.

Aus diesen Gründen halte ich Positivlisten und Haltungsverbote für vollkommen desillusional und sehe sie als ein Zeichen für den blinden Aktionismus von verblendeten Menschen an, die anderen ihr Weltbild aufzwingen wollen.
Vollständig mit dir konform, vom ersten bis zum letzten Wort :zustimm:
 
und weiter geht's..... tut mir ja leid, dass es so viel geworden ist. Sind ja auch nur ein paar eigene Gedanken zum leidigen Thema Haltungsverbot.

@ Moni

Ja, das meine ich. Nur in Privathand müssen sie verhätschelt und vermenschlicht werden bis zum geht nicht mehr, ansonsten ist es Tierquälerei und/oder schlechte Haltung, Abgabetiere die gerettet werden müssen.

Natürlich ist dieses Verhalten und Vermenschlichen bestimmt noch bei etlichen Vogelhaltern anzutreffen. Nur denke ich, dass in den letzten, sagen wir mal 10 Jahren, sehr viel Aufklärungsarbeit geleistet worden ist. Und ich schreib gleich noch dazu, dass den diversen Vogel- und Papageienforen sehr viel davon zu verdanken ist.

Ein paar Unbelehrbare werden vermutlich immer zurück bleiben, oder sogar neue dazu kommen. Trotzdem denke ich, dass von denjenigen Vogelhaltern die „für ihre Vögel“ ins Forum kommen, oder die entsprechende Fachliteratur lesen, die meisten auch bereit sind dazu zu lernen, um das eigene Verhalten, die eigene Haltung kritisch zu überdenken. Wobei ich auch hier ganz dringend mal loswerden möchte, dass ein „Dauer-schlechtes-Gewissen“ sich mitunter negativ auf die Vögel übertragen könnte (Stichworte: Stubenhaltung, oder keine Jungen aufziehen lassen).

Weiterhin gebe auch ich zu, dass ich es manchmal schön fände, kämen meine Vögel auf meine Hand. Tun sie halt nicht, und ich mach auch keine grösseren Versuche – weder mit clickern, noch sonst – meine Truppe partout handzahm zu bekommen. Habe mehrmals rote KoHi auf der Hand angeboten. Die wird auch angenommen, aber nur wenn meine Hand so nahe an der Schaukel oder Sitzstange dran ist, dass sie nicht auf meinem Arm oder Hand landen müssen. Was meinen Mann und mich anbelangt: wir respektieren das.

Und was ich jetzt schreibe, das vermute ich nicht, sondern ich weiss es: dass es tatsächlich private Vogelhalter gibt, die machen sich auf die Socken, um z.B. Naturäste und Wildgräser (Bsp. Wellis) oder Beeren (Bsp. Amazonen) zu sammeln. Selbst wenn es schneller und einfacher ginge, den Wellis kurz ne Banane zu schälen oder ein paar Weintrauben anzubieten. Es gibt sie tatsächlich, die Kakaduhalter die halbe Bäume in ihre Wohnung oder AV schleppen, und ihre Sonntage mit Äste suchen verbringen.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich halte dieses Tierhaltungsverbot für sowas von bescheuert, und in der Praxis wohl auch hoffentlich nicht realisierbar.
 
@ astrid

Da bist Du sehr optimistisch oder überträgst Deine Ansprüche auf die Allgemeinheit. Und ich hatte beim Schreiben nicht nur die Heimtiere/ Ziervögel, sondern auch die sog. Nutztiere im Sinn.

Kann schon sein, dass ich etwas zu optimistisch bin. Und das, obwohl ich genau weiss, dass es 1000faches Tierleid in deutschen Wohnungen, Hundezwingern und Tierställen gibt. Dennoch sehe ich mit einem Tierhaltungsverbot keine brauchbare Lösung, die Einstellung zu Tieren (und deren Wohlergehen, nachdem sie aus ihrer Umgebung „entführt“ werden) in eine positive Richtung zu ändern. Auch deshalb nicht, weil vermutlich weit mehr Nutztiere zu leiden haben, als dies auf Haustiere zutreffen könnte…. denke ich :?

Wie machst Du das denn oder um von der persönlichen Ebene wegzugehen,

ein bekannter Vogelhalter und ehemaliger User in den VF schrieb einmal: „versuche dich in deine Vögel rein zu versetzen. Was würdest du wollen, wärst du an Stelle deiner Vögel“. Das habe ich zwar vorher schon versucht, doch fühlte ich mich damit bestätigt, nicht vollkommen daneben zu liegen ;)

anhand welcher Kriterien beurteilen Tierhalter optimaler Weise das Wohlergehen ihrer Tiere? Sie haben sich sachkundig gemacht über den natürlichen Lebensraum, die Abstammung, das arttypische Verhalten der gehaltenen Spezies und versuchen dann einzuschätzen, ob sie diese Gegebenheiten zu Hause so nahe wie möglich geboten haben.
Leider scheitern fast alle Heimtierhalter, die ich kenne, schon an diesem Punkt: "Sie haben sich sachkundig gemacht über den natürlichen Lebensraum, die Abstammung, das arttypische Verhalten der gehaltenen Spezies". Folglich haben sie keine Kriterien, anhand derer sie beurteilen können, ob es ihrem Tier annähernd gut geht.
Kann man das denn nicht anhand ihres Verhaltens beurteilen ? Genau so am Ernährungszustand, also entweder zu fett oder zu mager, sowie stumpfes, struppiges Gefieder, auch Teilnahmslosigkeit oder bei Dauerschreiern ? Ganz klar auch daran, wenn die Vögel sich oder ihre Artgenossen rupfen, usw . usf.

Oder ein anderes Beispiel: wenn meine Nymphensittiche ihr „Engelchen“ machen, also kopfüber von der Schaukel hängen….. oder wenn sie zu mir an die Spüle kommen, um geduscht zu werden, dann denke ich sowas wie „sauwohl“ beobachten zu können.

Wir müssen doch nicht immer alles negativ bewerten. Insbesondere dann nicht, wenn wir anhand dieser paar Beispiele den Eindruck haben, dass es unseren Vögel tatsächlich nicht ganz so miserabel geht, wie die fanatischen Tierhaltungsgegner uns weiss machen wollen. Was wir tun können, ist z.B. hier in den VF Neulingen zu helfen, oder aber direkt im Bekanntenkreis, in der Nachbarschaft usw.

Das wäre natürlich schön, ich halte das für Wunschdenken. Ich kenne keinen z. B. Sittichhalter, der sich für den Schutz der Vögel und ihres Lebensraumes in Australien einsetzt, oder z. B. keinen Meerschweinhalter, der sich in Südamerika für diese Tierart engagiert.
-> klick

Was Mensch gar nicht kennt, dem kann er auch keinen bewußten Schaden zufügen.
Für ein Tier wird es eine untergeordnete, falls überhaupt eine Rolle spielen, ob ihm bewusst oder unbewusst Schaden zugefügt wird. Darüber hinaus denke ich, dass es auch ein paar Vogelhalter gibt, die sich gar nicht bewusst darüber sind, dass sie ihrem Tier Schaden zufügen. Wieder am Beispiel der Wellis, welchen alle möglichen Obst- und Gemüsesorten und Kräckerstangen angeboten werden. Ich kann halt aus eigener Erfahrung nur auf die Sittiche zurück greifen, wobei z.B. die Amazonen ja viel Obst und Gemüse bekommen sollten. Gerade am Beispiel der Amazonen wäre es doch auch Schaden zufügen, diese Vogelart mit Papageienplätzchen, Kräcker- und Knusperstangen vollzustopfen. Das kann – aus falsch verstandener Tierliebe, und mangelnder Information – ebenso „unbewusst“ geschehen.
 
Das Tierhaltungsverbot kommt. Und sieben Tage Vegiday.
 
Trotzdem denke ich, dass von denjenigen Vogelhaltern die „für ihre Vögel“ ins Forum kommen, oder die entsprechende Fachliteratur lesen, die meisten auch bereit sind dazu zu lernen, um das eigene Verhalten, die eigene Haltung kritisch zu überdenken.
.
Hallo Sonja
nur ist es in den meisten Fällen leider so, das diese die Fachliteratur, oder die Anfragen hier im Forum, erst dann gelesen/geschehen wird,
wenn das Tier bereits längst angeschafft ist!

Wenn selbst die Zoologischen Geschäfte, über z.B. Käfiggröße für Vögel NULL-Ahnung haben, ist es um unsere Lieblinge weiterhin schlecht bestellt!
Michael
 
Thema: Zu Thema - Tierschutzverbände wollen Vogelhaltung generell verbieten

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