Ein paar Fragen über meinen Papagei :D

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Janine Telker

Guest
Hallo seit ein paar Monaten haben meine Familie und ich ein neues Familienmitglied names Jako.
Jako haben wir mit 4 Wochen vom Züchter geholt und er hat sich gut eingelebt.Mittlerweile ist er ein halbes Jahr alt und spricht auch schon etwas.
Nun zu meinen Fragen.
Jako hat die Angewohnheit das wenn er irgendetwas haben will oder wir den Raum verlasse einen kurzen piep Ton von sich zu geben.Ist das normal und warum macht er das?

Wenn wir ihn raus lassen macht er alles kaputt,sei es unaere Tapete oder unser Stubentisch trotz ausreichend Spielzeug.Wie können wir ihn davon abbringen?


Wenn ich mich dem Käfug nähere weicht er zurück als ob er Angst vor mir hätte und wenn ich mein Finger an die Stange halte versucht er nach mir zu hacken und streicheln lässt er sich nur wenn er müde ist.
Wie kann ich sein vertrauen gewinnen und ihm von hacken abhalten?

Danke im voraus für Antworten
Liebe Grüße nin-chan97
 
Hallo,
erstmal: Ich kenne mich mit Frauen nicht wirklich aus. Aber für mich hört sich das so an, als wäre Jako bei euch der Chef. Ihr habt ihn mit 4 Wochen vom Züchter geholt und selbst aufgezogen? Ich finde, ihm fehlt ein Partner. Wenn ihr ihn tatsächlich schon so jung bekommen habt, ist er total fehlgeprägt. Er konnte nicht lernen, wie sich Graupapageien/ Vögel natürlich verhalten. Wie alt ist er denn jetzt?
Wenn er geschlechtsreif wird, ist ein Partnervogel umso wichtiger.
Der Nagetrieb ist was ganz normales. Meine Vögel haben auch Spielzeug und nagen am liebsten da, wo sie nicht sollen. Biete immer wieder frische Äste und Zweige zum Nagen an.
Vielleicht ist ja Clickertraining was für euch? Ich selbst mache das nicht, habe aber schon ein wenig darüber gelesen. Ist zum einen Beschäftigung und zum Anderen kannst du dadurch auch Vertrauen zu deinem Tier aufbauen-einfach, weil du dich mit ihm beschäftigst.

Hier sind viele, die sich mit großen Papageien und Graupas super auskennen. Du bekommst sicher noch viele nützliche Antworten.
Viele Grüße
 
Habt ihr ihn denn erzogen? Also weiß er was er darf und was nicht? Meine zwei wissen genau was sie dürfen und was nicht. Das heißt nicht, dass sie es nicht immer wieder versuchen.

Mit 4 Wochen???? Das glaub ich nicht :)
 
Wir haben ihn wirklich mit 4 Wochen bekommen da der Züchter meinte er kann schon abgegeben werden weil wir ihn schon selbstädig füttern konnten.
Er weiß was er darf und was nicht aber manchmal hört er einfach nicht auf uns auch wenn wir uns groß machen damit er nicht denkt er ist der Boss.
 
Hallo Janine,
Erstmal Willkommen im Forum.
Ich muß aber leider sagen daß ihr einen großen Fehler gemacht habt wenn ihr wirklich Jako schon mit vier Wochen vom Züchter geholt habt. Das war viel zu früh. Wobei ihr allerdings nicht alleine Schuld seit, der Züchter ist nach meiner Ansicht eine gewissenlose Gestalt um es mal so zu umschreiben. Ein guter Züchter der nicht nur Dollarzeichen in den Augen hat gibt einen Vogel nicht eher heraus bevor der nicht futterfest ist. Außerdem macht ein guter Züchter keine Handaufzuchten sondern Naturbruten. Wobei als Beispiel für guten Tierschutz in Österreich Handaufzuchten verboten sind. Ebenso verboten ist dort die Einzelhaltung. Und das aus gutem Grund denn Einzelhaltung ist nichts als Tierquälerei.
Der Piepton von Jako ist wenn ihr den Raum verlaßt nichts anderes als ein Hilferuf. Denn er ist einsam und da er außer euch niemanden hat will er euch immer um sich haben. Das ist jedoch nicht möglich da man ja auch noch was anderes machen muß. Aus diesem Grund ist es für jemanden der seinen Vogel liebt unumgänglich ihm einen Partner zur Seite zu stellen.
Daß Jako Möbel und Tapete zerstört ist ganz normal, das läßt sich in einem Papageienhaushalt nicht vermeiden. Das ist bei mir auch nicht anders. Einem Papageienhalter muß klar sein daß es in seinem Haushalt nun mal keine schönen Möbel gibt weshalb man sich auch keine teuren Möbel anschaffen sollte. Es gibt da kein Zwischending, entweder ein perfekter Haushalt oder ein Papagei bzw. ein Pärchen, das muß jeder für sich entscheiden. Man kann mit Erziehung erreichen daß nicht alles zerstört wird, gänzlich vermeiden kann man es jedoch nicht. Somit entstehen mit der Zeit immer wieder mal Stellen wo der Vogel was angestellt hat.
Die von Dir beschriebene Reaktion von Jako wenn Du an den Käfig kommst zeigt daß wirklich Anst vor Dir hat. Das Hacken ist dabei lediglich eine Angstreaktion. Du solltest bis auf weiteres die Finger von der Stange lassen, mit sowas kannst Du kein Vertrauen aufbauen. Und zusätzlich sind Papageien keine Streicheltiere, die mögen das in aller Regel nicht gerne. So was ist erst möglich wenn der Vogel euch völlig vertraut aber das ist ein sehr langer Weg. Du solltest also erst mal ohne irgendwas zu berühren viel mit Jako sprechen und dabei die Hände unten und ruhig halten denn vor denen haben die Vögel am meisten Angst. Vertrauensbildend ist es mit der Zeit wenn Du ihn mit Leckerbissen bestichst. Wenn Jako nicht mehr vor Dir zurück weicht kannst Du versuchen ihm ganz langsam und vorsichtig ein Leckerli zu reichen. Irgendwann wird er es nehmen und damit die Angst vor der Hand verlieren. All das geht nicht von heute auf morgen, Du brauchst sehr viel Geduld, da sind ein paar Monate nichts.
 
Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum :).

Dann wollen wir uns mal deine Fragen anschauen:

Janine Telker schrieb:
Jako hat die Angewohnheit das wenn er irgendetwas haben will oder wir den Raum verlasse einen kurzen piep Ton von sich zu geben.Ist das normal und warum macht er das?
Mit diesem Ton möchte er eure Aufmerksamkeit auf sich lenken.
Der Piep beim Verlassen des Raumes ist zusätzlich ein Zeichen, dass er nicht möchte, dass er allein zurückgelassen wird.
Dazu muss man bedenken, dass Graupapageien halt von Natur aus hochsoziale Schwarmvögel sind, die eigentlich ständig Artgenossen um sich haben müssen, damit sie nicht einsam sind und seelisch verkümmern.

Ein einzelner Papagei sucht diesen Anschluss notgedrungen beim Menschen, was Jako mit diesem Ton bei euch auch versucht.
Beim Verlassen des Raums möchte er daher zusätzlich damit einfach nur sagen: "Lasst mich nicht allein!"
Schwarmvögel sind in der Natur eigentlich nie allein, es sei denn sie sind vielleicht sehr krank und wohl dem Tode geweiht. Der Schwarm gibt auch Sicherheit vor Feinden.
Alleinsein ist für einen Graupapagei also eine äußerst prikäre und völlig unnatürliche Situation.
Problem ist bei Einzelhaltung halt, dass wir Menschen nicht wirklich rund um die Uhr Zeit haben und auch nicht alle Bedürfnisse eines Vogels befriedigen können.
Jeder muss halt auch mal einkaufen gehen, besucht Freunde, muss mal zum Arzt oder geht arbeiten usw.

Abhilfe schafft da wirklich am besten ein zweiter Graupapagei vom Gegengeschlecht, der etwa ähnlich alt ist.
Mit ihm an seiner Seite würde euer Jako viel unabhängiger und könnte sich in Zeiten wunderbar mit seinem gefiederten Kumpel beschäftigen, wo ihr mal nicht ganz so viel Zeit für ihn habt.

Derzeit ist es nur ein Piep, aber es könnte auch passieren, dass Jako aus Ermangelung eines Artgenossen irgendwann auch mit immer lauteren und eindringlicheren Tönen auf sich aufmerksam macht, was sich bei Einzelvögeln leicht bis zum richtigen Schreier steigern kann.
Auch aus diesem Grund würde ich schnellstmöglich zu einem zweiten Grauen raten.

Da Jako noch sehr jung ist, wäre eine Vergesellschaftung mit einem Artgenossen jetzt auch noch recht einfach. Je länger man damit wartet, um so umständlicher und schwieriger kann es sich gestalten.
Gerade bei solchen Handaufzuchten, wie ihr sie habt, wird es schnell immer verzwickter, den Vogel noch auf Artgenossen umzupolen.
Problem ist dann einfach die durch die Aufzucht bedingte fehlende Sozialisierung auf Artgenossen, die nun möglichst umgehend nachgeholt werden sollte.

Federknäul schrieb:
Wenn er geschlechtsreif wird, ist ein Partnervogel umso wichtiger.
Das stimmt, spätestens dann merken die Grauen meist, dass der Mensch einfach nicht alle ihre Bedürfnisse befriedigen kann. Auch ein Papagei sucht halt einen Partner, mit dem er auch Zärtlichkeiten austauschen kann und mit dem er seine sexuellen Treibe ausleben kann, sprich, mit dem er Liebe machen kann.
Wir taugen dafür natürlich logischerweise nicht, was sich sicher von selbst erklärt :D.

Wenn ein Papagei keine Möglichkeit dazu hat, kann dann soweit gehen, dass der Vogel Frust schiebt und seinen Unmut auch per Bisse zeigt oder sich derart an ein Familienmitglied hängt und die anderen als Nebenbuhler ansieht und evtl. sogar attakiert.

Gerade Graupapageien, die schon so jung zum Besitzer gekommen sind, sind da eh teils heikel, da sie ganz schnell schon zu sehr auf den Menschen fixiert sind, weshalb dann eine spätere Verpaarung immer schwieriger werden kann, falls man sie dann doch später durchführen möchte.
Daher am besten nicht lange warten und möglichst schnell Ausschau nach einem zweiten Grauen halten :zwinker:.

Janine Telker schrieb:
Wenn wir ihn raus lassen macht er alles kaputt,sei es unaere Tapete oder unser Stubentisch trotz ausreichend Spielzeug.Wie können wir ihn davon abbringen?
Wie Federknäul schon schrieb, ist das Nagen ein angeborenes Verhalten und Bedürfnis, was Papageien auch ausleben dürfen sollten.

Damit Tapeten und andere Dinge dabei möglichst verschont bleiben, müsst ihr erlaubt Alternativen zum Nagen anbieten.

Zum Nagen kann man z.B. frische ungiftige Zweige, Pappe, halbe Holzwäscheklammern (ohne Metallfeder !), zerknülltes Papier, ausgediente Telefonbücher, Papprollen vom Toilettenpatier und vieles mehr anbieten.

Man kann mit Verstärkung des gewünschten Verhaltens versuchen, auf diese Alternativen umzuleiten, damit Tapete und Co. eher uninteressant werden.

Nehm dir dazu am besten kleine Leckerbissen, die Jako ganz besonders gern mag.
Sobald er sich einer Knabberalternative nähert oder sie mit dem Schnabel berührt oder gar dran nagt, bitte ihn direkt mit immer den selben Wort loben (z.B. fein oder gut). Dann sofort danach ein Leckerchen geben.
Wenn du immer so vorgehst wird Jako sicher schnell merken, dass dem verbalen Lob immer ein Leckerli folgt, er wird also einen Zusammenhang zwischen beidem erkennen und es mit seinem aktuellem Tun verknüpfen können.

Du markierst quasi mit dem Wort das gewünsche Verhalten und verstärkst es durch das Leckerli, weshalb man dafür in Fachkreisen auch den Begriff Verstärker benutzt.

Tapete und Co. dürften dann hoffentlich immer uninteressanter werden, da es sich für Jako viel mehr lohnt, seinen Nagetrieb an den Alternativen auszuleben, da er dann zusätzlich sogar noch Leckerlis abstauben kann ;).
Alfred Klein schrieb:
Man kann mit Erziehung erreichen daß nicht alles zerstört wird, gänzlich vermeiden kann man es jedoch nicht. Somit entstehen mit der Zeit immer wieder mal Stellen wo der Vogel was angestellt hat.
Stimmt, das sollte man trotz allem nicht außer acht lassen.
Ganz vermeiden kann man es sicher wirklich nicht.
Aber wie Alfred schon schrieb, kann man es schon deutlich eindämmen und zum Großteil auf erlaubtes Umleiten.
Das geht natürlich nicht von heute auf morgen und erfordert schon auch einige Arbeit, die sich aber durchaus lohnt.
Bei uns klappt das zumindest auf diese Weise sehr gut, sodass unser Hausrat zum Glück noch recht ansehnlich ausschaut.

Janine Telker schrieb:
Wenn ich mich dem Käfug nähere weicht er zurück als ob er Angst vor mir hätte und wenn ich mein Finger an die Stange halte versucht er nach mir zu hacken und streicheln lässt er sich nur wenn er müde ist.
Zum einen sollte der Käfig immer sicherer Rückzugsort des Vogel sein, ist so eine Grundregel in der Papageienhaltung ;).

Mit dem von dir beschriebenen Verhalten zeigt Jako dir an, dass er gerade nicht möchte und seine Ruhe im Käfig haben möchte.
Jakos Zurückweichen ist die erste Geste, die das anzeigt.
Da du diese ignoriert hast, versucht er mit dem nach dir hacken noch mehr zu unterstreichen, dass er das nicht möchte.
Wenn man dies auch ignoriert, wird der Vogel irgendwann zu seinem letzten Mittel greifen und zubeißen.

Nach und nach kann man dem Vogel so zum beißen erziehen, da er irgendwann merkt, dass nur dieses Mittel den gewünschten Erfolg bringt und deine Hand zum Rückzug bewegt.

Gleichzeitig wird dadurch das Vertrauen zu dir gemindert, wenn man solche Signale des Vogels missachtet, was aber oft aus Unwissenheit passiert.
Jemand, der einen bedrängt, obwohl man ihm signalisiert, dass man eigentlich nicht möchte, vertraut man halt nicht wirklich, was ja auch für uns Menschen gilt.

Wichtig ist es daher, dass du sofort den Rückzug antrittst, sobald du merkst, dass Jako nicht möchte.
Versuch das einfach zu akzeptieren und den Kontakt zu ihm besser dann zu suchen, wenn er gerade offen dafür ist und keine Abwehrhaltungen zeigt.
Auch wenn er müde ist, solltest du ihn besser in Ruhe lassen, damit er ungestört sein Nickerchen machen kann. Wir mögen es ja auch nicht, wenn man uns dann stört :zwinker:.

Zusätzlich kannst du auch hier mit Verstärkung gewünschten Verhaltens arbeiten und speziell die Annäherung an dich auf die gleiche Weise wie oben beschrieben fördert.
Wenn er also munter ist und neugieriges Interesse an dir anzeigt, kannst du dich ihm nähern und mit ihm spielen.
Solange er entspannt bleibt, wenn du dich nähert oder dich mit ihm beschäftigst, kannst du dass auf die gleiche Weise wie oben verstärken und für ihn attraktiv machen, also auch hier mit gleichem Wortlaut loben und sofort ein Leckerli reichen.
Sprich, wenn Jako sich dir annähert, wird er mit dieser Vorgehensweise nach und nach lernen, dass es sich für ihn lohnt und er echtes Vertrauen zu dir haben kann.
Wenn du jedoch merkst, dass seine Stimmung dreht und er doch langsam auf Abwehrkurs geht, geh einen Schritt zurück und achte seine Distanzschwelle, die er dir per Körpersprache anzeigt.

Am besten schaust du dir in aller Ruhe mal dieses Thema an, wo du einiges über die Körpersprache erfahren kannst, was dir im täglichen Umgang und der Einschätzung gewisser Situationen sicher weiterhelfen wird :).
 
Zuletzt bearbeitet:
Janine,
du hast schon viele gute post und gute rate bekommen...
ein ganz bose bemerkung kommt aber von mir: der zuchter, wenn er den vogel mit 4 wochen verkauft hat, ist ein rauber...ich wurde ihm noch mehr schlimme worte an den kopf werfen wenn ich mehrere in deutsch kennen wurde...ich weiss genau warum er den vogel so jung verkauft. Es ist total unverantwortlich von ihm...glaube mir.
 
@ papugi,
Schade daß es im Forum nicht geht Dir noch ein paar Schimpfworte mehr beizubringen. Aber hier lesen ja auch Jugendliche mit und sicher kennen nicht alle die Schimpfworte die ich so drauf habe, das würde doch den Frieden hier stören. ;)
 
...mein deutsch verbessert sich jede woche :))
 
Thema: Ein paar Fragen über meinen Papagei :D

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